Wie kann das nächste Schuljahr laufen? Linke: Grundschulklassen verkleinern

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BERLIN. Die Linke fordert als Konsequenz aus dem Corona-bedingten Wechselunterricht kleinere Grundschulklassen. Die kleineren Lerngruppen als Notlösung in der Pandemie seien von den Kindern positiv wahrgenommen worden, sagte Linke-Chefin Janine Wissler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Das Lernen fällt leichter, Inklusion funktioniert besser und Wohlbefinden ist höher», befand Wissler. Sie schlug eine Klassengröße von 15 Kindern pro Grundschulklasse vor. Zwei Bundesministerinnen fordern unterdessen die Kultusminister auf, sich zu überlegen, wie das nächste Schuljahr laufen könnte.

Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler will junge Menschen für den Lehrerberuf gewinnen. Foto: Martin Heinlein / Wikimedia Commons (CC BY 2.0)

Das sei nicht sofort erreichbar, aber auch nicht utopisch, meinte Wissler. Haupthindernis sei der Mangel an Lehrern. Daher sei ein bundesweites Programm für mehr Lehramts-Studienplätze und die Umwandlung von befristeten in sichere Stellen notwendig.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek setzt auf regulären Unterricht im kommenden Schuljahr. Dies müsse zentrales Ziel der Politik sein, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Alle für Schulen Verantwortlichen sollten bereits jetzt beginnen, Konzepte für diesen möglichst regulären Schulbetrieb nach den Sommerferien erarbeiten.»

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Die Ministerin wies zugleich darauf hin, dass in der EU zwar einen Impfstoff für über 12-Jährige zugelassen sei. Allerdings werde es auch im Herbst keinen Impfstoff für die Grundschüler geben. «Daher müssen wir alle Vorarbeiten angehen, um auch für die Grundschüler den Präsenzunterricht im neuen Schuljahr zu ermöglichen». Vor diesem Hintergrund fördere die Bundesregierung den Einbau von Lüftungsanlagen, was jetzt gerade den Grundschulen nutzen könne.

«Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten»

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht forderte die Bundesländer ebenfalls auf, nach den Sommerferien vollen Präsenzunterricht an Schulen sicherzustellen. «Nach den Sommerferien muss es wieder Schulunterricht in Präsenz geben», sagte die SPD-Politikerin der «Bild»-Zeitung.

«Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten», stellte Lambrecht weiter klar. Denn bis dahin hätten alle Lehrer ein Impfangebot bekommen. Wie sie darauf kommt, ist unklar: Fälle, dass Lehrer die Arbeit «verweigert» hätten, sind nicht bekannt – allenfalls Angehörige von Risikogruppen wurden mitunter vom Präsenzunterricht befreit. Die Ministerin versicherte zugleich, dass die Impfung für Kinder ab zwölf Jahren «keine Voraussetzung für Präsenzunterricht, Kinderfreizeiten, Sportverein, Schwimmbad» sei. News4teachers / mit Material der dpa

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Enttäuscht
2 Jahre zuvor

Kleinere Klasse fordern wir seid Jahren. So wie die Raumlüfter sind die Kosten zu hoch, denn Bildung darf nichts kosten.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Enttäuscht

Erstens das. Zweitens fehlt das Personal dafür. Drittens fehlen die Räumlichkeiten dafür.

Vib
2 Jahre zuvor

Die Idee mit den kleinen Klassen ist super! Und nicht nur in Corona Zeiten!
Weniger Krach im Unterricht, besseres individuelles Eingehen auf Schüler möglich!
Ich wäre wirklich toll, aber irgendwie wage ich nicht daran zu glauben…

Erasco
2 Jahre zuvor

«Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten»
Dieser Satz ist eigentlich ein Scherz. In meinem Bundesland wurden auch die vulnerablen Lehrer in die Schule gezwungen. Ich unterrichte – ohne Pause, die vorgeschrieben wäre- mit ffp2-Maske. Ich bin im Herbst tatsächlich geimpft – und die Kinder? Irgendwie verliert die Politik immer das Wesentliche aus der Sicht. Wir haben nach den Möglichkeiten der Schule unterrichtet und uns nicht geweigert. Schade, dass das immer noch nicht in der Politik angekommen ist. Diese Aussagen sorgen dann wieder dafür, dass die Lehrer an allem Schuld sind – Politik ja nicht. Und wir haben so wenig zu sagen, ja man fragt uns nicht einmal – obwohl wir die Experten für Schüler und Schulen sind. Zermürbend das Ganze. Und dann fallen die Eltern wieder über uns her. Es nervt.

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Erasco

@Erasco

„Schade, dass das immer noch nicht in der Politik angekommen ist. Diese Aussagen sorgen dann wieder dafür, dass die Lehrer an allem Schuld sind – Politik ja nicht.“

Zu Ihrem ersten Satz:
Da bin ich mir nicht ganz sicher – notfalls stellen sich Politiker dumm. Wie gesagt: Notfalls.

Zu Ihrem zweiten Satz:
Nein, da glaube ich NICHT mehr an „Zufall“ oder „Zufall + Dummheit“ oder oder oder …
Und DA bin ich mir ganz sicher.
🙁

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten“

Wenn man den Gedanken, der hinter solchen Sprüchen steht, zu Ende denkt, dann ist zu befürchten, dass es für unter 12-Jährige ab Herbst eine Infektionspflicht geben wird.

Wenn überall anders alles geöffnet wird, wird man die Maßnahmen auch an den Grundschulen einstellen, ohne Rücksicht auf die Tatsache zu nehmen, dass es keine Impfungen für diese SuS gibt. Zusammen mit der dann vermutlich wieder härter durchgesetzten Präsenzpflicht wird das dann zur Infektionspflicht.

Die fortwährende Verweigerung der Politik, die Zeit bis zum nächsten Schuljahr für wirkungsvollen Infektionsschutz zu nutzen, ist ein deutlicher Hinweis. Man feiert lieber das Ende der Pandemie, statt zu verstehen, dass da noch ein großer Batzen kommt. Wer es nicht glaubt, schaue nach GB!

Carsten60
2 Jahre zuvor

Der Schulminister in Thüringen (von der Linkspartei) könnte das ja mal „vorturnen“ oder als Pilotprojekt in Landesteilen realisieren. Dann wird man auch sehen, was der Effekt wirklich ist. Die Bildungswissenschaftler erzählt uns nämlich, dass die Größe der Klassen (jedenfalls so im Bereich zwischen 18 und 28) keinen allzu großen Einfluss auf die Schulleistungen hat … Frau Wissler könnte ja mal mit denen reden …

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carsten60

Falls Sie sich auf die Hattie- Studie beziehen, sollte das dann auch korrekt und insbesondere vollständig sein: Hattie stellte fest, dass für den Lernerfolg die Gruppengröße nachrangig ist. Einer der wichtigsten Indikatoren für den Lernerfolg ist jedoch im Ergebnis der Studie die Qualität der persönlichen Zuwendung des Lehrenden zum Lernenden. Die Größe der Lerngruppe hat jedoch enormen Einfluss auf die Qualität der oben angesprochenen Beziehung: je mehr Schüler in der Lerngruppe, desto weniger Zeit für individuelle Zuwendung und damit weniger Zeit für den Ausbau dieser Beziehung.
Politiker zitieren gern den Teil „Gruppengröße unerheblich“ als Begründung für große Klassen, und unterschlagen den Rest.
Jedes Elternteil, welches schon mal einen Kindergeburtstag mit 30 Kindern gefeiert hat, wird Ihnen bestätigen, dass die Zeit für individuelle Zuwendung geringer ist als bei 5 Gästen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Bei 20 oder 30 Gästen ist die Gruppengröße tatsächlich weitgehend egal, weshalb die Hochglanzprospekte von Schulen, die „kleine Klassen mit höchstens 25 Kindern“ propagieren, nicht mehr als Marketingsprech sind.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Ich bin selber sehr skeptisch zu der Behauptung, die Klassengröße wäre nebensächlich. Klar dürfte sein, dass mit 15 in einer Klasse alles total anders ist als mit 30. Aber das würde eben bedeuten, annähernd doppelt so viele Lehrer zu haben. Deshalb ist der Vorschlag von Frau Wissler eher Populismus. Sie weiß auch, dass die nicht vorhanden sind.
Was die „Zuwendung“ betrifft, so haben allerdings die schulischen Autoritäten beschlossen, dass es nur auf die mit Tests a la PISA gemessene Bildung ankommt. Entscheidend ist das Monitoring. Geliefert wie bestellt. Eine Schule, bei der es primär auf die Zuwendung ankommt, wäre eine gänzlich andere. War nicht ein Vorteil der Förderschulen, dass sie in sehr kleinen Klassen eben diese Zuwendung ermöglichten? Bei der Inklusion ist das viel schwieriger, aber davon soll wohl nicht gesprochen werden. Im übrigen habe ich Statistiken gesehen, nach denen ansonsten die Hauptschulklassen die kleinsten und die Gymnasialklassen die größten sind. Das entspricht dann wohl ungefähr dem Zuwendungsbedarf.

Gümnasiallehrer a.D.
2 Jahre zuvor

„Bundesbildungsministerin Anja Karliczek setzt auf regulären Unterricht im kommenden Schuljahr.“

Ist nicht ihr Kompetenzbereich. Hoffentlich wird die nach der BT-Wahl abgesägt.

Und geht es der Lambrecht eigentlich noch gut oder hat die im Moment irgendwelche Probleme, dass sie sich zu Ausssgen wie „Lehrer können such nicht weigern“ hinreißen lässt? Als ib es ne Verweigerungswelle gab.

Zur Linken: Kleinere Klassen scheitern an den nicht vorhandenen Räumlichkeiten und nicht nur am fehlendem Lehrkörper.

9.KlasseM
2 Jahre zuvor

Kleinere Gruppen will doch schon jeder auch früher schon. Funktionieren tut das aber eh nicht gibt ja jetzt schon lehrermangel

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  9.KlasseM

Ersatzweise wären größere, aber homogenere Gruppen eine Alternative.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Kostenrechnung
ca. 2,8 Mio. Grundschüler
Stand jetzt:
Klassenteiler 24 Schüler pro Klasse => 116666 Klassen gerundet also etwa 120000 Klassen an ca. 15500 Grundschulen
Vorschlag der Linken
Klassenteiler 15 Schüler pro Klasse => 186666 Klassen gerundet also etwa 190000 Klassen an ca. 155000 Grundschulen

Es würden also 70000 neue Klassen in Deutschland entstehen.
Folgen:
63000 neue Lehrer
70000 neue Klassenräume

Selbst wenn die Lehrer so einfach da wären, machen 63000 neue Grundschullehrer bei einem Gehalt von etwa 4100€ pro Monat Kosten von etwa 256 Mio. € zusätzliche Lohnkosten im Monat. Macht im Jahr etwa 3 Milliarden.

Wenn man davon ausgeht, dass von den neuen Klassenräumen etwa 30000 schon da sind und nur wieder in Betrieb genommen werden müssen, so wäre es erforderliche 40000 neue Klassenräume durch Umbau zu schaffen.
Bei geschätzten Kosten von etwa 150000€ pro Raum wäre das eine Investition von etwa 6 Milliarden.

Warum also diskutieren?
Wer glaubt wirklich, dass unsere spendable KMK und die klammen Landkreise bereit sind 6 Milliarden Baukosten und 3 Milliarden Lohnkosten pro Jahr zu investieren um Grundschulklassen zu verkleinern?

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Klassenteiler 24 wäre ja schon mal was. Unsere 3 zukünftigen ersten Klassen werden 26 bzw. 27 Kinder haben.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@Schattenläufer:
Ganz genau!
Fordern und schimpfen ist immer gut und muss eine Partei in der Opposition auch. Ließe man Frau Wissler
jedoch an den entscheidenden Stellen verantwortlich mitbestimmen, dann würde auch sie ganz schnell andere Parolen ausspucken, weil ihr plötzlich der ganze Rattenschwanz bewusst wird.
Jedem ist doch klar, dass kleinere Lerngruppen besser sind! Aber jedem sollte auch klar sein, dass dies mit den derzeitigen Umständen nicht möglich ist und auch in den nächsten Jahren nicht möglich sein wird, weil neben den Lehrkräften auch massenhaft Räumlichkeiten fehlen. Man möge die Dame doch bitte mal in die Verantwortung wählen und sie dann mit ihren jetzigen Forderungen und Verbesserungsvorschlägen konfrontieren. Nicht zu vergessen ihre sonstigen gesellschaftlichen Forderungen. Irgendwo müsste auch sie Abstriche machen, weil alle ihre „guten Gedanken“ nicht so einfach zu realisieren wären. Und wo wären diese Abstriche wohl… hmm… wohl da, wo die wenigsten Wählerstimmen zu holen sind, oder?

TheTeacher
2 Jahre zuvor

Der Satz: „Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten.“ ist in meinen Augen eine Sauerei, denn er unterstellt öffentlichkeitswirksam, dass sich eine nennenswerte Anzahl an Lehrern geweigert hätte und ist dem Niveau der „faulen Säcke“ anzusiedeln.

Die Vorteile geringerer Klassengrößen in den Präsenzgruppen im Wechselunterricht hat wohl jeder wahrgenommen und waren natürlich schon vorher bekannt. Diese Stellschraube in die richtige Richtung zu stellen wird jedoch leider nur schwer und sicherlich nicht zeitnah möglich sein, denn fehlende Räumlichkeiten und Lehrer müssten erst einmal erzeugt werden. Da das Problem als solchen von der Politik erst einmal erkannt, dann Lösungen angegangen und finanziert und zuletzt finalisiert werden müssten, erwarte ich keine oder eine erst in weiter Zukunft Verbesserung der Situation.

Koogle
2 Jahre zuvor

Wenn die Räumlichkeiten da wären, könnte eine Hälfte Übungen machen, während die andere Hälfte intensiv unterrichtet wird.
So wie Wechselunterricht nur eben in der Schule.

Zumindest in ein paar Fächern könnte man damit anfangen.
Z. B. Deutsch und Mathematik, später auch im Sprachunterricht.

Dann benötigt man auch nicht das doppelte Personal.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Gute Idee! Und die selbständig arbeitende Gruppe arbeitet super leise, kein Mobbing, keine Prügeleien oder ähnliches. Also keine Aufsicht nötig! falls doch was passiert sind die Lehrer raus, aber wer haftet dann?

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Und wer beaufsichtigt die jeweiligen Hälften? „Darf“ ich dann immer zwischen 2 Räumen hin und her rennen? Ist bei meinen beiden ES-Kindern eine super Idee…

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@Koogle:
Das ist grundsätzlich sicher eine gute Idee – ich glaube aber an einer Grundschule nicht so durchführbar. Ich bin keine Lehrerin, aber ich glaube nicht, dass man 15 Kinder im Alter von 6, 7 oder 8 Jahren alleine zum Arbeiten in einem Klassenraum lassen kann? Zumindest wird da nichts Sinnvolles bei raus kommen. Das geht vielleicht mal ne viertel Stunde gut, aber spätestens dann werden auch die lernwilligen Schüler überzeugt sein, dass es mehr Freude bereitet, unbeobachtet herumalbern zu können.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

@Lila: vielleicht sollte man den IHilfen da mehr Kompetenzen übertragen oder mehr FSJler anwerben. Als Sofortmaßnahme unter dem Gesichtspunkt“größtmöglicher Gesundheitsschutz für die Kleinen“…. zusätzliche Räume sind im ländlichen Raum jedenfalls machbar, hier werden z.B. auch die Räume der Gemeinde zur Nutzung durch Grundschulen bereitgestellt. Machbar wäre es, zumindest in Teilen und bei einer gewissen Flexibilität…

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Ich habe mal kurz gerechnet: in unserer Kleinstadt mit 4 GS, also 60 Regelklassen bräuchten wir 60 Räume und ebenfalls 60 Betreuer.
Unsere GS platzen raummäßig aus allen Nähten.
Dem Bedarf an 10 Vollzeit-Lehrerstellen stehen 2 Bewerber/innen entgegen.
Nicht miteingerechnet in den Bedarf ist der Unterricht, der jetzt schon durch fachfremdes Personal erteilt wird. Dann wären wir bei 8 Lehrerstellen mehr.
So sieht es momentan in Hamburger Speckgürtel aus!
Im nächsten Schuljahr werden an unserer Schule 2 Klassen ohne Klassenlehrerin dastehen, wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Und wenn eine Seiteneinsteigerin im Fach Kunst eine Klassenleitung übernimmt!
Alles andere – wie Gesundheitsschutz- sind für uns momentan Luxusprobleme!

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

@Elly:
Ja, das stimmt. Das wäre eine gute Sache – zumindest im ländlichen Bereich. Das sehe ich bei uns auch, auch hier wäre es machbar. Allerdings sehe ich das Problem in Brennpunktschulen oder hochhfrequentierten Schulen, wo es wenig Räumlichkeiten gibt und wenige, die dort ihr FSJ ableisten wollen. Nun könnte man sagen: gut zumindest für die, wo es möglich ist. Aber zugegebenermaßen befeuern wir dann wieder die sowieso bereits vorhandenen und immer größer werdenden Kluft. 🙁

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

„Dann benötigt man auch nicht da doppelte Personal“
Gute Idee. Privatschulen werben gern mit Klassen von höchstens 15. Aber ein Kollege,, der an einer katholischen Privatschule unterrichtet, erzählte mir, dass er immer zwei Klassen in nebeneinanderliegenden Räumen gleichzeitig versorgen soll. Falls Frau Wissler diesen Trick meinte, hätte sie das ja sagen können.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Grundsätzlich gut, aber so leider nicht durchführbar.
Es braucht definitiv eine Aufsicht. Also für jede Klasse doppeltes Personal. Es müsste keine Lehrkraft sein, auch pädagogische Kräfte wären als Unterstützung denkbar. Aber auch die müssen bezahlt werden und keine Schule besitzt die Anzahl an nötigen Räumen.
Die Raumnot haben wir in vielen Schulen doch so schon.

TeacherMom
2 Jahre zuvor

…und wenn wir den ‚Faden mal weiterspinnen‘ würden, wäre meine Idee:
Da ja im Moment in den GS größtenteils der Sportunterricht ausgesetzt ist (noch), sind Sportplätze und Turnhallen auch eine gute Alternative, diese als Räumlichkeiten nutzen zu können.

Mit freien Pädagogen (als ‚Nicht-Lehrer‘) könnte dann je eine Hälfte der Klasse dort an der frischen Luft – mit dafür von der Klassenlehrerin für den jeweiligen Tag bereitgestellten Aufgaben ähnlich wie im Homeschooling/Wechselunterricht – beschäftigt und somit auch beaufsichtigt werden.

Hierfür wäre ein ‚Tauschmodel‘ praktisch: die eine Hälfte der Klasse lernt die Erste Stunde im Klassenraum, während die zweite Hälfte der Klasse mit der Aufsichtsperson auf den Sportplatz oder in die Turnhalle geht – je nach Wetter. In der Zweiten Stunde wird gewechselt: die Gruppe, die drin war, geht mit den Aufgaben für die nächste Stunde raus und die Gruppe, die draussen war, geht in den Klassenraum. Dritte und Vierte Stunde ebenso.

(Hierbei gibt es viele positive Aspekte: frische Luft macht nicht nur wach, sie steigert auch das Lernvermögen bei den Jüngsten. Und wäre es nicht eine gute Alternative zum Sportunterricht, ein paar ‚Bewegungsübungen‘ zu den Aufgaben einzubinden, als ‚Kombi‘? Es gibt soviele Möglichkeiten, auch ohne viel Raum eben solchen zu nutzen, der vorhanden ist: den Aussenbereich der Schulen.)

Diese Veränderung im Unterrichten würde den Jüngsten sicher auch gefallen, sie würden die Lehrer entlasten, sie würden Raum schaffen für Neues – gerade in den Köpfen der Kinder, die durch ihre Aufsichtspersonen ebenso neu ‚gefördert‘ würden.
Natürlich erfordert diese Art des Lehrens einiges Umdenken an den Schulen. Aber lernen Erwachsene nicht auch manchmal durch die Kinder?
Durch dieses Draussen Lernen würden sich wiederum andere, neue Möglichkeiten ergeben, wie man Unterricht noch abwechslungsreicher gestalten kann.
Ich denke, den Kids würde diese Idee auch gefallen.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  TeacherMom

Die Idee klingt gut, Aber, ich glaube nicht, dass die freien Pädagogen unentgeltlich arbeiten und das es genügend davon gibt.

Geiger O
2 Jahre zuvor

Unentgeltlich bestimmt nicht, aber bestimmt nicht für den Lohn den ein Lehrer bekommt.
Es gibt ja auch schon Schulsozialarbeiter etc.
Man müsste sich bewegen und etwas bewegen wollen.
Auch vormittags/ nachmittags Unterricht wäre denkbar.
Dies hat im Krieg ja auch funktioniert.
Bei 14 Wochen Ferien im Jahr, müsste jeder Lehrer mindestens 11 Stunden 5 Tage die Woche arbeiten um die 8 Wochen extra Urlaub auszugleichen.

Das wäre meiner Ansicht nach völlig in Ordnung.