Stiko-Präsident bezweifelt Sinn von Schüler-Coronatests – Lauterbach wirft ihm „unausgesprochene Strategie der Durchseuchung“ vor

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Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Prof. Dr. med. Thomas Mertens, zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler. «Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken», sagte Mertens der «Schwäbischen Zeitung». «Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken.» Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warf Mertens vor, damit eine Durchseuchung der Kinder in Kauf zu nehmen.

Ist die Coronatest-Pflicht in Schulen sinnvoll? Die Stiko bezweifelt das. Foto: Shutterstock

Wörtlich twitterte Lauterbach: „Wenn wir Kinder weder testen noch impfen ist unausgesprochene Strategie die Delta Durchseuchung. Das ist m. E. zu riskant. Zu viele Kinder würden schwerer erkranken oder hätten mit LongCovid zu rechnen. Testen plus Impfen wäre der bessere Schutz der Kinder.“ Hintergrund: Die Stiko lehnt eine generelle Empfehlung der Impfung von Schülern ab, obwohl für Über-12-Jährige ein Impfstoff (Biontech) mittlerweile zugelassen ist.

Wenn wir Kinder weder testen noch impfen ist unausgesprochene Strategie die Delta Durchseuchung. Das ist mE zu riskant. Zu viele Kinder würden schwerer erkranken oder hätten mit #LongCovid zu rechnen. Testen plus Impfen wäre der bessere Schutz der Kinder https://t.co/MckdasYryf

— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 5, 2021

Kritik zog Mertens auch vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) auf sich. Mertens schüre Vorurteile gegenüber Schnelltests ohne echte Alternative, sagte Verbandschef Udo Beckmann. Beckmann erinnerte besorgt an die Reisetätigkeit in den Ferien, die grassierende Delta-Variante und die Quote an Vollgeimpften von etwas mehr als einem Drittel. Mertens hatte argumentiert, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten «auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit» überprüft werden. Diese solle man «möglichst sinnvoll» einsetzen.

«Die Delta-Variante wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen»

Die Braunschweiger Virologin Prof. Melanie Brinkmann meint das auch – fordert deshalb aber für die Zeit nach den Sommerferien sogar ein erweitertes Testkonzept für die Schulen. «Ich finde es wichtig, auch Kinder und Jugendliche vor einer Infektion zu schützen», sagte die Wissenschaftlerin des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Gerade jetzt, denn die Delta-Variante wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen.» Herkömmliche Schnelltests seien häufig zu unsicher. «Viel einfacher ist der sogenannte Lollitest oder ein Gurgeltest. Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden.»

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Zustimmung zu Brinkmanns Vorschlag kam von Lauterbach: „Das sehe ich wie Melanie Brinkmann. Zu Schulbeginn wird es wieder keine Luftfilter geben. Stiko wird wohl leider keine Empfehlung zur Impfung machen. Dann geht nur gepoolter PCR plus Quarantäne. Durchseuchung mit Delta Variante kann keiner verantworten.“

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) übt unterdesssen Kritik an der Stiko. Ihm, so Weil, bereite die Lage bei Jugendlichen und Kindern Sorge: «Wenn es dabei bleibt, dass die junge Generation nicht geimpft wird, dann darf man sich nicht wundern, wenn wir genau in diesem Bereich im Herbst Probleme haben werden.»

„Die Stiko sollte ihre Haltung auch mit Blick auf die Zeit nach den Sommerferien noch einmal überprüfen“

Weil appelliert mit Nachdruck an die Stiko, ihre Haltung bei Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche zu überdenken. Der SPD-Politiker sagte im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, er könne die Stiko-Empfehlung, 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen zu impfen, „überhaupt nicht nachvollziehen“. „Der Gegner, der aktuell auf dem Platz steht, heißt Delta-Variante. Und diese wird sich vor allem auf diejenigen konzentrieren, die nicht geimpft sind. Vorrangig junge Menschen also, für die es keine Impfempfehlung gibt, was wiederum eine gewisse Zurückhaltung bei Ärzten nach sich zieht“, kritisierte Weil.

Gleichzeitig gebe es viele Länder, in denen auch Kinder und Jugendliche geimpft würden, was er für „absolut plausibel“ halte. Er habe kein Verständnis dafür, dass die Stiko ihre üblichen Maßstäbe und die Frage, ob in wenigen Einzelfällen Impfschäden drohten, nicht an die bedrohliche pandemische Lage anpasse. „In Pandemiezeiten muss es doch vielmehr um die Frage gehen, wie viele schwere Schäden durch eine Impfung verhindert werden können“, sagte Weil. „Die Stiko sollte ihre Haltung auch mit Blick auf die Zeit nach den Sommerferien noch einmal überprüfen“, forderte der Ministerpräsident und fügte hinzu: „Das nächste Schuljahr kommt bestimmt.“ Und wenn die Stiko meine, die Datenbasis reiche noch nicht aus, möge sie sich das Datenmaterial „schnellstens“ beschaffen. „Schließlich gibt es inzwischen viele Tausend geimpfte Kinder und Jugendliche auf der Welt.“ News4teachers / mit Material der dpa

Experten warnen Stiko (und Politik) davor, eine Durchseuchung der Schülerschaft in Kauf zu nehmen – vielen Kindern droht das Krankenhaus

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Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Würde es möglicherweise reichen, wenn die Redaktion mal so richtig die STIKO durchleuchtet? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken.

Ansonsten: Eine PCR-Analyse der Schultestungen klingt besser für mich. Wenn man schon den Aufwand und das Infektionsrisiko bei der Durchführung im Klassenzimmer eingehen muss, dann soll auch eine verlässliche Analyse folgen.

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Durchleuchten der STIKO wäre super. Mir scheint es, dass dort unter den langjährigen Mitgliedern eine ganze Reihe Personen sitzen, die sich nicht als exzellente Forscher*innen hervorgetan haben, sondern als Krankenhausdirektoren.

Und: Zepp ist in Mainz wegen seiner darwinistischen Haltung bekannt, auch in Bezug auf andere Krankheiten und Impfmöglichkeiten. Im Januar – lange bevor internationale Daten für Kinder und Jugendliche hinsichtlich der Covid-19-Impfung vorlagen – hatte er sich, logisch konsequent, für das natürliche Infizieren von Kindern ausgesprochen, um eine Herdenimmunität in Deutschland zu erzielen.

Wir werden in UK als einem Land mit sehr hoher Impfquote sehen, wie viele Opfer eine solche Haltung hervorbringen wird.

Traurig für alle Kinder u 12. 🙁

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

Bspw.: Mertens hat erwachsene, also nicht-schulpflichtige Kinder. Sobald Berater von Entscheidern persönlich nichts mehr mit „da unten“ zu schaffen haben, schaut man mit seiner narzistischen Allwissenheit gerne von oben herab, bevorzugt aus dem Fenster des Elfenbeinturms.

MeinSenf
2 Jahre zuvor

Keine Tests mehr (darauf werden die KuMi doch sofort anspringen), keine Impfung, keine Abstände, keine Plexiglaswände, keine Luftfilter!
Das klingt doch nach einer sinnvollen Strategie für den Herbst!

Das erinnert mich sehr an die drei Affen, obwohl es hier eigentlich nur zwei sind, nix sehen nix hören. Nicht die zunehmenden Zahlen der Delta-Variante sehen, nicht die immer lauter werdenden Rufe nach Luftfiltern hören, das schaffen unsere Politiker super! Das mit dem dritten Affen ist schon schwieriger, denn gesagt wird offensichtlich ne ganze Menge, auch wenn’s nichts Sinnvolles ist, wie man mal wieder eindrucksvoll am Beispiel des Herrn Mertens sehen kann.

Wahrscheinlich wünschen die Politiker sich, Eltern und andere besorgte Erwachsene würden die Rolle des dritten Affen übernehmen, dann hätten sie’s ja so viel leichter.

Die sind doch alle vom wilden Affen gebissen da oben! Ich fasse es nicht! Zum Glück kann ich mein Kind impfen lassen, was es auch selbst möchte und wir haben auch schon einen Termin! Eltern von unter 12-Jährigen sollten ab Herbst ihre Kinder einfach kollektiv Zuhause behalten, bis die Kinder auch angemessen in der Schule geschützt werden! Was dann wohl los wäre und wie schnell die Schulen besser ausgestattet würden, ich mag’s gar nicht erträumen. Ich weiß, dass viele das nicht können, aber schön und richtig wäre es doch!

Um es für die und mit der Tonne zu sagen: Lüften ist gesund!
(Ich schmeiß mich auch gleich weg, ich kann nicht mehr! Mein BbS wird immer schlimmer!)

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Wenn man das ganze mal vernünftig betrachtet, gibt es keine Alternative zum Rücktritt von Herrn M aus der Stiko.

Mit so einer Äußerung hat er deutlich gezeigt, welches Gedankengut er hier verfolgt – nämlich die unkontrollierte Durchseuchung. Auch er sollte nach 18 Monaten Pandemie verstanden haben, dass die Gefährlichkeit von Covid 19 vor allem darin liegt, dass Infizierte bereits ansteckend sind, BEVOR sie Symptome zeigen bzw. auch dann, wenn sie gar keine Symptome zeigen. Wenn man nur noch symptomatische Kinder testen würde (was die wenigsten sind!), dann führt das zwangsläufig zur Durchseuchung. Dann kann man das Testen auch ganz sein lassen, denn bei der hohen Ansteckungsrate von Delta wird das symptomatisch positiv getestete Kind vorher schon andere angesteckt haben, was ein früherer Test (noch ohne Symptome) vielleicht verhindert hätte – ganz abgesehen von den, die gar keine Symptome zeigen. aber trotzdem andere anstecken.

Was dem Fass aber den Boden ausschlägt: Wie kann ein Durchseuchungsanhänger Chef der Stiko sein? Ich kann mich nicht erinnern, dass die Politik in DE beschlossen hat, dass Kinder durchseucht werden. Ich kann mich auch nicht an eine entsprechende Eltern- oder Schulmail erinnern. Zusammen mit der Schulpräsenzpflicht ist das dann nämlich tatsächlich die InfektionsPFLICHT.

Unter diesem Gesichtspunkt ist eigentlich alles, was die Stiko zur Kinderimpfung sagt, hinfällig. Dass ein Durchseuchungsanhänger Impfungen nicht für nötig hält, ist offensichtlich. Ebenso offensichtlich ist, wie seine Risikobewertung läuft: Als Durchseuchungsanhänger hält er Corona bei Kindern für harmlos, ignoriert vermutlich das LongCovid-Risiko und kommt damit natürlich zum Schluss, dass Impfungen für Kinder riskanter sind als die Erkrankung (deren Risiken ja ignoriert werden).

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Biontec schützt lt. aktueller Ergebnisse nur zu 60% gegen Delta, heisst, es rauscht mit den Kinder und Jugendlichen auch durch die ganze Gesellschaft.

Entweder ist der Mann ignorant oder er will wirklich eine Durchseuchung erreichen. Aber viel der Entscheidungen im Zusammenhang von Covid19 deuten auf zweites hin.

Everdiena
2 Jahre zuvor

Ich freue mich über die wissenschaftliche Haltung der Stiko, allen anderen Meinungen zum Trotz. Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, wie wenig wir über die genbasierten Impfstoffe wissen?
Ich spreche da von Reaktionen und Folgen, die wir erst in ein oder zwei Jahren sehen werden.
Dann ist das Geschrei groß und Autoimmunerkrankungen werden noch viel häufiger in der jungen Generation auftreten als sie es heute sowieso schon tun. Die Anerkennung als Impfschaden? Wird Fehlanzeige sein, so wie wir es bereits kennen. MS zum Beispiel. Warum kommt es wohl häufiger zu dieser Erkrankung in den letzten Jahrzehnten?
Gerade das Immunsystem junger Menschen reagiert heftiger und die Chance einer Fehlfunktion und Angriff eigener (modifizierter?) Körperzellen steigt.
Wollen wir unsere Kinder dem aussetzen? Lebenslange Krankheit.
Long covid ist auch kein Spaß. Aber vermutlich besser zu behandeln.
Kinderimpfung nur für die Herdenimmunität ist eine Straftat im Sinne der Körperverletzung. Und erst recht für die Rückgabe der Grundrechte.
Unfassbar solche Gedanken.

Tom
2 Jahre zuvor
Antwortet  Everdiena

„Kinderimpfung nur für die Herdenimmunität ist eine Straftat im Sinne der Körperverletzung.“
…mein Gott, unter dem gehts mal wieder nicht. Habe ich von meinen Querdenker-Eltern-stehen-auf-Christen-im-Widerstand – Eltern schon tausend Mal vorgehalten bekommen… Können wir nicht bitte beim Grundkonsens bleiben, dass jedes Elternteil (gern auch in Abstimmung mit den eigenen Kindern) das selbst und verantwortungsvoll entscheiden darf, ohne gleich der Körperverletzung bezichtigt zu werden? Wäre für einen offenen Diskurs echt hilfreich.

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Everdiena

Lebenslanger Krankheit aussetzen? Long Covid auch kein Spass?

Was denn nun? Impfen oder Long Covid? Gibt nur diese Auswahl.

James Smith
2 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

Verzeihung, aber die Impfung verhindert nicht Long-Covid und erwirkt zudem keine Schleimhaut-Immunität…

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

Könnten Sie dafür bitte die entsprechenden Quellen zum Nachvollziehen Ihrer Aussagen angeben? Vielen Dank!

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

@James Smith: Bitte die Quelle dafür?

James Smith
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Die nicht sicher gegebene Schleimhautimmunität ist der Grund, dass die Impfung nur einen gewissen Schutz bietet, aber Geimpfte, weiterhin gültig, sowohl infiziert als auch ansteckend sein können!
Intranasale Impfungen werden die nächste Impfstoff Generation werden.

..As a result, immunisations that focus on generating systemic immunity – which is what injected vaccines do – rarely induce mucosal immunity. This likely applies to all the COVID-19 vaccines currently available…

…And yet, the nasopharyngeal mucosa is ground zero for most coronavirus infections. So while COVID-19 vaccines may generate a response that’s highly protective against systemic disease in the lungs and other organs, the vaccines are less likely to generate strong mucosal immunity that’s effective against the mild but infectious early stage of infection in the nose and throat…

…This could indicate that these people developed differing levels of systemic and mucosal immunity – enough systemic protection to stop severe illness developing in the body subsequently, but not enough in the nasopharyngeal mucosa to prevent the virus getting a foothold again…

https://theconversation.com/covid-19-vaccines-are-probably-less-effective-at-preventing-transmission-than-symptoms-heres-why-156611

episode 150 6.7.2021:
…Conceptually, it is evident that IM vaccination will mainly induce IgG and provide protection against lung disease after infection, leaving the possibility of replication of the virus in the upper airways, hence the risk for ongoing transmission. On the contrary IN vaccination will induce more secretory IgA with the possibility to also protect upper airways against infection, hence “sterilizing immunity”…

…Importantly, in the direct challenge both IN and IM protected against lung infection and disease, but in the transmission experiment IN prevent completely against lung infection, while IM vaccination only partly…

https://www.icpcovid.com/en/news/6-july-2021-episode-150-mucosal-immunity-and-vaccination-will-intranasal-vaccines-be-game

bezüglich dem fehlenden Schutz zu Long Covid werde ich Quellen,
sobald ich die Zeit finde, nachweisen…

Ich denke, dass man durch Delta und Lambda demnächst einiges an Überraschungen zu erwarten hat…
herzlich James Smith

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  James Smith

Danke für die Links!

Leseratte
2 Jahre zuvor

Genau. Die Lolli-Schnelltests hatten bei uns eine hohe Ungültigkeitsquote.
Man kann doch in Anbetracht der Deltavariante jetzt nicht Maskenpflicht, Testpflicht und AHA -Regeln an den Schulen aufheben und andererseits die SuS ohne Impfung in den Herbst gehen lassen… Aber Gassen von der Kassenärztlichen Vereinigung ruft auch schon nach Aufhebung aller Maßnahmen. Man könnte ja ketzerisch sagen, den Ärzten fehlt die Grippewelle. Und Boris Johnson will auch alle Maßnahmen aufheben. Trotz massiv steigender Zahlen. Ich denke jeden Tag, ich bin im falschen Film. Das alles läuft auf Durchseuchung der SuS hinaus, und ein paar LuL wird es sicher auch treffen. Immer mehr doppelt Geimpfte infizieren sich und selbst bei Biontech liegt der Schutz vor Delta wesentlich geringer als bei Alpha. Und was ist mit allen, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können? Die kann man doch nicht zum Abschuss durch das Virus freigeben? Wie egoistisch sind wir eigentlich?

Rosa
2 Jahre zuvor

Die heranwachsende Generation war lang genug in der persönlichen Entwicklung und Entfaltung ausgebremst und diese Situation darf sich im Herbst nicht wiederholen.
https://www.tagesschau.de/newsticker/corona-liveblog-montag-103.html#Jugendpsychiater-warnen-in-Pandemie-vor-Schulstress
Jeder ist dazu aufgefordert eine Beitrag zu leisten für eine wohlwollende Entwicklungszeit für die junge lebensfrohe Generation. Alle können einen Beitrag dazu leisten und sind auch dazu verpflichtet nicht noch mehr Schaden an zurichten. Viele der Kinder und Jugendliche sind auf der Strecke geblieben und dies ist auch belegt worden und diese Lebensphase darf sich nicht wiederholen. Herr Lauterbach und Herr Ralf Scholl vom PhV-BW waren in dem Ausnahmezustand immer bereit Ihren Forderungen treu zu bleiben und sind immer einen unbequemen Weg gegangen um einer vergessenen Generation Gehör und Beachtung zu schenken.Sie haben immer wieder Mahnungen und Appelle an die Politiker und KM gerichtet um einer Generation Aufmerksamkeit zu kommen zu lassen. Die Lernbereitschaft von Politik und KM ist gering. Viele Bürger wissen nicht wen Sie wählen sollen……..

Elternteil
2 Jahre zuvor

Interessant ist ja auch, dass die Stiko angeblich mehr Daten abwarten will hinsichtlich der Impfung ab 12. Aber es werden keine Daten gesammelt. Die SaveVac-App ist ausschließlich ab 18 Jahre.
Woher kommen denn nun diese geheimnisvollen Daten? Meine Tochter (14) ist geimpft, aber niemand hat gefragt, wie es ihr danach erging (bis auf Armschmerzen und einem geschwollenen Lymphknoten einige Tage, alles super).
Es wird keine Impfempfehlung geben, weil eine natürliche Immunisierung bevorzugt wird. Da braucht sich keiner Illusionen hingeben.
Dass man Infektionen lieber nicht entdecken will, passt voll ins Bild und ist konsequent.
Dazu passt die Ablehnung von Luftfiltern, die einige Eltern derzeit propagieren. Das Ziel scheint festzustehen. Wer das nicht will, muss sein Kind impfen lassen, falls es schon 12 ist.

Maja
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elternteil

8 Millionen Kinder in den USA und 162000 in Deutschland sind ja quasi nix. Da müssen schon noch so, ja keine Ahnung paar Millionen geimpft werden. Aber bloß keine Daten da sammeln, dann müsste man ja die Empfehlung ändern.

Weltenbummler
2 Jahre zuvor

Naja, naja, Karl Lauterbach von der SPD …….. ich schrieb ja schon, er soll an einem Strategiepapier des Bundesinnenministeriums mitgearbeitet haben (laut eigener Aussage), in der es darum ging, der Bevölkerung Angst zu MACHEN, damit sie sich vorsichtiger verhält. Das habe ich letzten Donnerstag bei „Maybritt Illner“ gehört. Ich war ganz von den Socken, denn so hat sich Karl Lauterbach ja auch die ganze Zeit verhalten, wenngleich er in der Sendung diese Strategie als falsch bezeichnete und behauptete, das sei nie zur Anwendung gekommen. Aber ist Karl Lauterbach nicht selbst das beste Beispiel für diese Strategie?!?

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  Weltenbummler

Das war bei „MarkusLanz“ letzten Donnerstag!

Carola
2 Jahre zuvor

Die Stiko macht ihre Arbeit gut. In Englland gibt es zwar die Delta Variante und viele Fälle aber die Maskenpflicht fällt gerade ganz. Grund dafür es gibt nicht mehr schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen. WANN lässt man die Kinder endlich in Ruhe.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Carola

Dafür sind mehr als 300.000 Jugendliche entweder erkrankt oder in Kontaktquarantäne. Trägt beides bestimmt unglaublich zu „normalem Lernen“ und sozialen Schulkontakten bei.
In Spanien liegt die Inzidenz bei jüngeren übrigens inzwischen wieder bei etwa 600. Wenn man sich die Bilder aus z.B. Barcelona anschaut, weiß man auch, warum.

Realität
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

@ Carola:
Vielleicht sollte man auch einmal die Frage stellen:
Wollen Sie es darauf ankommen lassen? Ob die Stiko ihre Arbeit gut oder schlecht macht, möchte ich hier gar nicht beurteilen. Fakt ist, dass die Abschaffung der Maskenpflicht und anderen Schutzmaßnahmen für die Schulen ein Tanz auf dem Vulkan ist. Schüler sind nicht geschützt, weder durch Impfung noch durch irgendwas anderes.
Marie hat vollkommen Recht. In anderen Ländern ist zu beobachten, dass die Infektionszahlen unter den Jugendlichen stark ansteigen. Da ich immer noch, seit dem Studium in England, Kontakt zu englischen Lehrern habe, zeichnet sich ein erschreckendes Bild ab. Viele Schüler müssen sich darauf einstellen von Quarantäne zu Quarantäne weitergereicht zu werden. Meinen Sie wirklich, dass dies das Ziel sein sollte? Lässt man damit Schüler mehr in Ruhe als wenn man sagt: bitte noch mal die Masken auflassen, aber du kannst wenigsten die Wohnung/das Haus verlassen? Dadurch sind Sozialkontakte möglich und auch ansatzweise ein normales Lernen.
Bezüglich des Lernens ins geteilten Gruppen ist die überwiegend Mehrheit meiner Schüler mittlerweile der Meinung, dass sie wieder in das Szenario B wollen. Es war ruhiger, weniger soziale Auseinandersetzungen und die Lehrkraft hatte Zeit eine Aufgaben noch mal nur für einen Schüler zu erklären. Kleine Gruppen sollten der Schulalltag sein. Nicht bis 34 Shüler zusammengepfercht in einen Raum. Das wissen wir aber nicht erst seit Corona.

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Fast 400.000 Schüler vor einer Woche in GB in Quarantäne. Maskenpflicht wurde – soweit ich weiss – aufgehoben.

Petri Heil.

Lanayah
2 Jahre zuvor

Ich habe mir in den letzten Tagen den Spass gemacht, verschiedene Corona-Podcasts aus dem Juli 2020 anzuhören. Könnte thematisch aus diesem Jahr sein. Es geht um Aufhebung der Maskenpflicht und ob es eine weitere Welle (damals die zweite) geben wird. Kleiner Unterschied: Die Zahl der Neuinfektionen war vor einem Jahr niedriger als jetzt………

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

… und das Virus war weniger aggressiv.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

… Man kann’s kaum glauben, aber genau so ist es!

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

…und es war keine Impfung in Aussicht!

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

@Everdina, Carola und weitere
Wieso eigentlich machen Sie sich so stark für die Entscheidung der Stiko wenn es um eine Freigabe der Impfung für Kinder geht?
Warum versuchen Sie anderen Eltern etwas zu diktieren?
Das ist wie im Kindergarten, ein Kind will mit einem Spielzeug nicht spielen, aber alle anderen dürfen es auch nicht haben!
Impfung als Körperverletzung, Straftat und Grundrechtsverltzung hinzustellen ist absurd. Es entbehrt jegliches wissenschaftliches und medizinisches Wissen.
Sie persönlich können es ja machen wie Sie wollen.
Mir kommt da so ein Verdacht.
Wenn es keine Empfehlungen für Kinder und Jugendliche unter 18 gibt, da sind Sie fein raus. Sie lassen Ihr Kind nicht impfen. Ihre Entscheidung, keine Frage. ABER im Fall einer schweren Erkrankung und/ oder Longcovid sind Sie auch fein raus. Da können Sie Ihrem Kind immer sagen, tja die Stiko hat ja gesagt….
Mama ist da mal nicht schuld…
Ich bin deshalb für eine Freigabe.
Für eine Eigenverantwortung und Entscheidung der Eltern, ob Impfung ja oder nein.

Durchseuchungspolitik ist eher eine Straftat.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Wenn die israelischen Wissenschaftler recht behalten sollten, dass Biontech nur zu 64% vor Ansteckung schützt und der durchschnittliche Schutz von 93% vor einem schweren Verlauf sich genau so über die Altersklassen verteilt wie bisher die Risiken (junge Geimpfte etwas mehr Schutz, ab 75+ trotz doppelter Impfung schon wieder beachtliches Risiko für schweren Verlauf): https://www.tagesschau.de/ausland/israel-studie-impfungen-delta-101.html – dann riskieren wir mit einer Durchseuchung der Kinder zugleich auch wieder die schwere Erkrankung der Ältesten der Gesellschaft und die Kinderimpfung riskiert das Ansteckungsrisiko innerhalb der Schulen dann ja auch viel weniger als gedacht. Vielleicht dann doch lieber Luftfilter anstatt nur billiger verbaler Druck auf die STIKO?

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Es wird wieder einmal viel zu isoliert gedacht. Über infizierte SuS wird es zu Infektionen in anderen, auch in vollgeimpften Altersgruppen kommen können und wieder trifft es dann zuerst und am meisten die geschwächten oder vorerkrankten Leute am stärksten. Man kommt nicht drum herum, den Jugendlichen und Kindern ebenfalls vernünftige Schutzeinrichtungen zuzugestehen.

Suse
2 Jahre zuvor

Die Stiko macht einen guten Job und widersteht dem ständig steigenden Druck aus der Politik. Die wollen nämlich nur Kosten sparen an den vielerorts maroden Schulen! Eine Impfung ist einfach der kostengünstigste Schutz. Es können dann Luftfilter gespart werdern, die Fenster müssen nicht erneuert werden, das Testen wird überflüssig… So betreibt man Pandemiebekämpfung quasi zum Nulltarif !
Bevor Politiker solche Forderungen äußern, sollten sie meiner Meinung nach erst einmal dafür Sorge tragen, dass die ab 18jährigen Menschen möglichst alle geimpft sind. Wir erinnern uns doch alle an die Priorisierung: Die Hochbetagten und Vorerkrankten waren zuerst dran. Wenn man jetzt logisch weiter vorgehen würde nach Krankheits- und Hospitalisierungsrisiko, müsste altersmäßig nach unten gearbeitet werden.
Die ersten Impftermine bleiben aber jetzt schon liegen.
Zur Zeit ist erst ca. jeder 3. vollständig geimpft. Es wird also jetzt versucht, mit Angst bei den Eltern von Schulkindern neue Impfwillige zu finden. Welche Langzeitfolgen die Impfung für Heranwachsende hat, dazu können doch noch keine belastbaren Daten vorliegen. Die Stiko macht das in meinen Augen gut, hier noch abzuwarten.
Auch finde ich die Abschaffung dieser Massentests in Schulen durchaus sinnvoll. Wir haben doch schon gelernt, warum es derzeit so viele falsch positive Schnelltests gibt. Für die betroffenen Schüler bedeutet auch die Quarantäne bis zum PCR Testergebnis viel Unsicherheit und Angst, natürlich auch für ihre Eltern. Dies wird komplett übersehen.

Den Vorschlag von Frau Prof. Brinkmann mit den Lolli-PCR Tests finde ich dann für eine Übergangszeit, z.B. bis Jahresende für alle Schulformen besser. Diese Tests sind sensitiver und haben eine geringere Falschpositiv-Rate. Es werden die wirklich infizierten Kinder herausgefiltert, die dann auch medizinisch gut begleitet werden können.

Minna
2 Jahre zuvor
Antwortet  Suse

Genauso ist es!!
Es wird die Stiko gedrängt von der Politik, möglichst schnell eine Impfempfehlung rauszugeben. Umso schneller klappt es dann auch mit der Impfempfehlung im Herbst für die jüngeren Kinder. Ist die billigste Art von Schutz und somit wäre auch das leidige Thema Luftfilter vom Tisch. Die Krankenkassen erhöhen nochmal ihre Beiträge und Vater Staat musste nichts in Schulen und Schulpersonal investieren.

Die Stiko sollte sich so eine Entscheidung nicht leicht machen und schon gar nicht sollte sie sich unter Druck setzen lassen.
Schnellschüsse bringen nichts.

Rike
2 Jahre zuvor

Irgendwie fühle ich mich so an die Windpockenparties erinnert. Eltern schickten ihre Kids zu jemandem, der daran akut erkrankt war, damit ihr Kind es auch endlich bekommen würde und man damit “durch” wäre. Dabei sind Windpocken längst nicht so harmlos wie weithin angenommen. Und vergessen bzw. verdrängt wurde, dass man dann später an Gürtelrose erkranken kann. Wer das mal hatte, weiß, dass das kein Spaß ist. Kann man trotz Impfung zwar auch bekommen, aber wesentlich milder und meist ohne Komplikationen. Es hat ewig gedauert, bis die Stiko sich zu einer Impfempfehlung durchgerungen hat.
Mir ist nicht so klar, welches Spiel die Stiko hier mit uns spielt ( oder ich will es nicht glauben…).

Rike
2 Jahre zuvor

Lilli Tests machen nur Sinn in festen Kohorten. Bei mir an einer weiterführenden Schule könnten dann aufgrund des Kurssystems jedes Mal ein ganzer Jahrgang in Quarantäne (125 SuS) geschickt werden. Kann auch nicht der Sinn der Sache sein.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

Auch an GS sind feste Kohorten nicht überall machbar. Auf den Gängen, in den Toiletten, in der Pause, beim Kommen und Gehen, im Religionsunterricht, am Nachmittag etc…..
Wenn bei Delta die Übertragbarkeit so viel größer und einfacher ist, kann man das „Durchrauschen“ wohl mit den bisherigen Massnahmen nicht verhindern.
Alle Teststrategien sind da nur halbwegs hilfreich.
Es hilft uns nur eine Kombination aus allem: Impfen, Testen, Luftfilter, AHA wo möglich, und Masken.
Auch wenn einige das nicht wahrhaben wollen!

Susi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Sehe ich genau so! Nur sollte das Testen (verpflichtend) und Impfen (freiwillig) aus dem Unterricht raus und an jeder Schule fest installierte Test- und Impfzentren entstehen (schon x-mal gefordert). Darüber hinaus sollte situationsgerecht über die AHAL-Schutzmaßnahmen vor Ort entschieden werden. Ja, ich weiß, das sind keine schöne Zeiten für Hasenfüße und Mitläufer*innen. Kritisch-konstruktive Entscheidungen mit einem Maximum an Transparenz sind gefragt zum Wohl der Kinder und Lehrkräfte resp. Erzieher*innen. Jetzt sind/kommen die Ferien und ich sehe noch kein tragbares Konzept der Bildungspolitik für danach. Die Delta-Variante wird uns nach dem Urlauben fest im Griff haben. Stiko hin oder her (es sind lediglich Empfehlungen auf der Basis dynamischer Daten von unabhängigen Wissenschafter*innen unter Abwägung von Nutzen und Risiken) – was dann kommt, sollten alle Erwachsenen im Blick haben. Die Rechnung zahlt eben auch hier nicht der Wirt …

Maja
2 Jahre zuvor

Und die Kinderärzte machen fein mit. Ich musste wirklich Überzeugungsarbeit bei unserem Kinderarzt leisten, der sich nur die Stiko Empfehlung angeschaut hat. Erst, als er sich mal wirklich mit der Materie beschäftigt hat, da hat Junior (14) ganz fix einen Termin bekommen. Impfstoff ist übrigens nicht das Problem, da hat er mehr als genug und weiß nicht wohin damit…
Mertens und Zepp sollten mal gründlich öffentlich durchleuchtet werden. Unglaublich, was sie von sich geben. Natürliche Auslese scheint ja gewollt zu sein.

Leseratte
2 Jahre zuvor

Wenn man heute auch noch Außenminister Maas hört, der auch die Aufhebung aller Maßnahmen fordert, wenn alle (!) Bundesbürger ein Impfangebot erhalten haben, und er rechnet damit im August… dann kann er die Kinder und Jugendlichen nicht als Bundesbürger meinen, denn die haben bis dahin weder eine Stiko-Empfehlung noch eine Impfung.

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Komplett durchgeimpft sind ca. 40%.
Wie sollen das bis August “alle” geimpft sein?
https://de.statista.com/themen/7343/impfgeschehen/

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  BK-Lehrkraft

Wenn man genau liest, was er da sagt, will er die Maßnahmen ja schon aufheben, wenn alle eine ImpfANGEBOT haben.

Tatsächlich könnte man das auch den 6-jährigen machen, denn logischerweise kann man ihnen anbieten, dass sie in 6 Jahren den Impfstoff von Biontech bekommen können. Ein Angebot wäre das…

Tatsächlich sollte man über das Aufheben von Maßnahmen frühestens nachdenken, wenn alle die Chance hatten, den vollen Impfschutz zu bekommen, also zwei Dosen plus zwei Wochen danach. Das wiederum bedeutet: 5-8 Wochen nachdem die Stiko den betreffenden Impfstoff für ALLE Kinder empfiehlt und entsprechende Mengen auch verimpft werden können.

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Das dachte ich auch. Kinder sind nach Maas wohl keine Menschen. Ich könnte k*tzen. Klar, auf Kinder nehmen Leute wie Maas keine Rücksicht.

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Die Aussage von Maas wird auch von anderen wahrgenommen:

„Heiko Maas bringt die Aufhebung aller Coronaregeln ins Spiel, »wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben«. Was für eine Entgleisung! Oder benötigen Millionen Kinder etwa nicht unsere Solidarität? […]
Dann der erste Schreck, der Koffein unnötig macht: Halt, wie viele Menschen sind das? Schnell recherchiert: Unter 14 Jahren sind es zehn Millionen, unter 18 Jahren um die 15 Millionen Menschen in Deutschland.
Das gibt es doch nicht! Wie kommt man auf die Idee, alle diese Millionen Menschen nicht zu berücksichtigen? Wieso fällt einem Außen- und vor allem ehemaligen Justizminister nicht ein, dass auch diese 10 bis 15 Millionen Menschen unsere Solidarität benötigen, gerade weil sie noch kein Impfangebot erhalten? Diese Rückfrage richtet sich übrigens auch an den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der schon einen Tag zuvor in dieses Horn der Undifferenziertheit populistisch hineinposaunt hatte.
Dann kommt der eigentliche Schreck. Hatte Heiko Maas wirklich gesagt: »Allen Menschen kann ein Impfangebot gemacht werden«, wo doch 10 bis 15 Millionen keines bekommen? Allen Menschen? Nachschauen: Die Formulierung war doch sicher anders, und die Nachrichten haben das nur flugs um der sprachlichen Geschmeidigkeit willen geändert. Sicher hat er gesagt: »allen Erwachsenen«, »allen, für die medizinisch nach derzeitigem Stand eine Impfung vorgehalten wird und empfohlen ist«. Aber bestimmt, sage ich mir beruhigend, hat er nicht gesagt: »allen Menschen«. Das kann nicht sein. […]
Festzuhalten ist mit Stand 6. Juli 2021: Es liegt auch im 17. (!) Monat der Pandemie kein gemeinsam als dringend notwendig und deshalb auch gemeinsam von Bund und Ländern erarbeitetes und verantwortetes Konzept vor, wie Kindern sicher gewährleistet werden kann, dass nach 2020 nicht auch 2021 ein »Katastrophenschuljahr« (Karl Lauterbach) beginnt. Von der Umsetzung ganz zu schweigen.[…]

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/peter-dabrock-zur-debatte-ueber-corona-massnahmen-kinder-sind-menschen-a-4c415e16-b3a8-43fb-a21f-099b791b66ad

Maja
2 Jahre zuvor

Achso,
Impfindikation ist übrigens auch der Beruf der Kinder, nicht nur Vorerkrankungen.
Der Beruf meines Kindes ist SCHÜLER. Jeden Tag mit zig anderen Haushalten in einem kleinen Raum. Durch div. Kurse wechselnde Kontakte.
Würde sagen, dass dies eindeutig eine berufliche Indikation ist.

mm
2 Jahre zuvor

Je mehr ich von der Stiko erfahre, desto überzeugter bin ich davon, ihren Empfehlungen nicht Folge zu leisten. Von diesen Schülertests halte ich auch nicht viel, weil sie zu ungenau sind. Aber die Begründung von Seitens der Stiko….Will man da etwa das Infektionsgeschehen an Schulen kleinreden? Und was wird noch alles kleingeredet?

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Welches Infektionsgeschehen? Wenn man, wie es die Stiko vorschlägt, keine Massentestungen an Schulen mehr macht, sondern darauf wartet, dass SuS Symptome zeigen, dann bleiben massenweise asymptomatische Virusverbreiter unentdeckt und es gibt quasi kein Infektionsgeschehen mehr an Schulen. Und man spart viel Geld. Eine Win-Win-Situation, oder? (Der Beitrag enthält Spuren von Ironie.)

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Man wird sich auch bezüglich der Schulen vielleicht an GB orientieren. Johnson will ja alle Maßnahmen aufheben. Da gehen die Infektionszahlen bei SuS gerade durch die Decke. Man hat aber vielleicht schon eine Lösung für das Problem:

„[…] Offen ist noch, wie sich die Pläne auf Schulen und Reisen auswirken. Erwartet wird, dass ebenfalls vom 19. Juli an nur noch Schüler in Selbstisolation müssen, die positiv getestet werden. Ihre Klassenkameraden können dennoch in die Schulen gehen. Bisher müssen sie ebenfalls in häusliche Quarantäne.“

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_90399110/corona-lockerungen-in-grossbritannien-taeglich-100-000-neuinfektionen-.html

Das klingt doch nach einer super Idee. Und wir befürchten, dass wieder viele SuS in Quarantäne müssten. Haha. Und Mertens von der Stiko hat die Idee gleich noch perfektioniert, indem er vorschlägt, Massentestungen gleich zu lassen, sodass man überhaupt keine positiv Getesteten mehr ermittelt. Da muss man erst mal drauf kommen. Genial, der Mann. (Vorsicht, Ironie!)

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Für UK, aber eine Blick wert, um zu sehen, was für Strategien man u.U. erwarten könnte für Herbst/Winter.
https://youtu.be/mLwn3CML0DQ?t=839

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Na super. Wir werden im Herbst auch massive Probleme bekommen, fürchte ich.
Vitamin D steht ja schon seit einer Weile im Focus. Man sollte das vielleicht nicht unterschätzen.
Zur Stiko:
Den Artikel finde ich auch ganz interessant:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article232334887/Staendige-Impfkommission-So-funktioniert-Demokratie-nicht.html

mama51
2 Jahre zuvor

Menno, wann dreht irgendjemand solchen Gestalten wie Mertens, aber auch Gassen, endlich mal den Hahn ab?

Butterblume
2 Jahre zuvor

Was mir immerwieder auf die Füsse fällt … warum müssen die Kinder zur Herdenimmunität beitragen? Weil sich nicht genug Erwachsene impfen lassen. Die die schreien „lasst die Kinder in Ruhe“ … da könnt ich Wetten, die sind selber nicht geimpft. Man muss sich tatsächlich als Eltern überlegen… wenn die impfquote bei ca 55 oder 60 % stockt, dann heißt das im Umkehrschluss das die Eltern von 40% der Klassenkameraden meines Kindes potentielle Überträger sind. Das ist eine ganze Menge!!!!! Die Alten und Kranken zu schützen war ok, aber die Kinder nicht. Wie kann man nur so egoistisch sein.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Leider habe ich das Gefühl, dass mein „Klein-Klein-Denken“ gar nicht mehr der Situation für den Herbst gerecht wird. (Luftfilter ja/nein, Tests ja/ nein/ welche?, Masken ja/nein, Abstand ja/ nein etc.).
Mein persönlicher Eindruck ist der, dass es keinen Lockdown mehr geben wird und auch die Schulen nicht wirklich ansatzweise sicher sein werden.
Es wird vieles einfach aufgemacht werden, so, wie es der Bürger wünscht, egal, mit welcher Konsequenz
Ich vermute, dass man inzwischen auch in den belüfteten Führungsetagen aus vermeintlichem Anstand nur noch halbherzig ein paar besonders laute „Wünsche“ der Wähler erfüllen wird und ansonsten die ganze „Corona-Scheiße“ durchlaufen lassen wird, komme, was da wolle.
Die Politiker sind es müde, denn die Bevölkerung hat keinen Bock mehr und obendrein 1000 verschiedene Extrawünsche, und bis auf einen kleinen Teil wollen alle Urlaub, Erholung, Spaß und Tralala…
So bekommen wir jetzt, was der Großteil wünscht (ok) und alles Weitere in Folge sind dann eben Kollateralschäden, ..
Wie es NACH der Wahl aussehen wird – keine Ahnung, besser wird es vermutlich nicht werden.
Ich bin da inzwischen recht fatalistisch eingestellt und hoffe, dass ich irgendwie mein eigenes Fell retten kann…..ich verlasse mich da inzwischen nur noch auf mich und einige mir nahestehenden Menschen.
Denn selbst die Impfungen werden täglich wie an der Börse mit immer neuen Erfolgs- bzw. Wirkungsquoten gehandelt – ein permanentes Auf und Ab…..
Nicht die Pandemie an sich ermüdet mich – es ist das permanente Ja, Nein, Doch-nicht, Vielleicht-doch, Wir schauen nochmal….

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Sehe ich leider ganz genauso.

mm
2 Jahre zuvor

Ich glaube auch nicht mehr an ein „gemeinsames Wir gegen Corona“. Corona hat alle besiegt. Und durch das ständige Hin und Her und das Gerangel um Impfstoff (bei uns schon seit Anfang Mai für meine Ü-80 Mutter) und jetzt, wo bei uns mal Land in Sicht wäre, lässt die Wirksamkeit nach….Vielleicht sollte man es wirklich alles durchrennen lassen so lange die Meisten noch durch Impfen so einigermaßen geschützt sind. Wäre noch schön, wenn die Stiko nicht so rumbocken würde und den Eltern, die es wollen die Möglichkeit einer Impfung erleichtern würden, aber ansonsten…..das mit sichereren Schulen kann man eh knicken, infizieren wird sich demnächst jeder, wahrscheinlich auch die Geimpften und der restliche Kleinkram an Schutzmaßnahmen wird nicht mehr eingehalten und wenn doch, dann verzögert sich der Infizierungsprozess im besten Fall… bis zur nächsten Variante. Alle sind gerade so optimistisch am Lockern, Feiern und Urlaub-machen und auch ich hab mir eigentlich mal vorgenommen, die Seele mal baumeln zu lassen…..aber echte Unbeschwertheit kommt bei mir nicht auf. Eher das phlegmatische Gefühl von..soll er halt kommen, der Virus, ist eh nicht mehr aufzuhalten.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

… good for a laugh – manche sprechen bereits vom British Experiment und es könnte auch hier „Schule machen“
https://www.tagesschau.de/ausland/grossbritannien-schulen-coronavirus-101.html

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hoffentlich bewahrt „The German Angst“ unsere Politiker vor der Übernahme eines solchen Experimentes! Immerhin stehen die bei uns VOR den Wahlen und verfügen somit nicht über dieselbe NARRENfreiheit wie Johnson.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

>>Corona-Schnelltest: Aktionismus oder hilfreich?
[…]
Eine SWR-Datenanalyse zeigt nun: Nur wenige Schnelltests in der dritten Welle waren positiv.
[…]
Auch das Robert-Koch-Institut empfiehlt im Epidemiologischen Bulletin vom 1. Juli 2021, sich in Grundschulen und Kindergärten nicht auf Schnelltests zu verlassen. Statt dessen sollten Lolli-Pool-PCR-Tests als Teil eines effektives Präventionskonzepts zum Einsatz kommen. Die Proben sind laut RKI-Empfehlung einfach zu gewinnen, die Sensitivität sei höher als bei Antigentests und das verlässliche Testergebnis kann dazu beitragen, Infektionen früh zu erkennen und einzugrenzen. <<

https://www.swr.de/swraktuell/coronavirus-schnelltests-in-der-dritten-welle-was-hat-es-genuetzt-100.html

Ale
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hallo,
und wie lange sitzen dann unsere Schüler getestet und Abstand und mieser Lüftung im Raum? 2 Tage. Was bringt mir so ein Test, der dazu führt, dass 48h die Klasse nun doch durchseucht wird? Ich finde es ja schon unzumutbar, dass nicht in der ersten Stunde getestet wird sondern über den Tag verteilt. Ebenso heißt es, dass die Quote bei 0,05% liegt. Jups, auf eine Inzidenz umgerechnet (also auf 100.000) wäre dann doch drei Nuller dran, also 50. Sieht doch gar nicht mehr so schlecht aus. Wir brauchen nicht das Beste, wir brauchen das praktikabelste. Bei und werden seit Wochen positiv getestete Schüler (Schnelltest) und deren Kontaktpersonen (weniger als 1,5m Abstand) in Quarantäne geschickt. D.h. nach 48h wieder alle Lehrer und die ganze Klasse.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

@Mrs. Braitwhistle:

Das hoffe ich auch!
Aber nach den Wahlen?
Sehr lang hin ist es bis dahin nicht mehr.
Und dann könnten die Masken fallen…

Bigi Sma
2 Jahre zuvor

Hoffentlich bewahrt „The German Angst“ unsere Politiker vor der Übernahme eines solchen Experimentes! Immerhin stehen die bei uns VOR den Wahlen und verfügen somit nicht über dieselbe NARRENfreiheit wie Johnson

BK-Lehrkraft
2 Jahre zuvor

Mrs.Braitwhistle und Bigi Sma sind wohl irgendwie gleichgeschaltet – oder gibbet ein anderes Forum, dass Phrasen mit Hilfe von Copy and Paste zur Verfügung stellt?