Beckmann warnt Kultusminister davor, Durchseuchung der Schulen in Kauf zu nehmen

5

BERLIN. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat gefordert, angesichts der steigenden Inzidenzen unter Schülerinnen und Schülern die Schutzmaßnahmen an Schulen zu verstärken – nicht abzubauen. «Statt Infektionen hinzunehmen oder zu verharmlosen, müssen bei stärkerem Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen auch mehr Schutzmaßnahmen ergriffen werden», sagte VBE-Chef Udo Beckmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Sieht den Einsatz von zu vielen Seiteneinsteigern kritisch: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier
Warnt: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier

Bei den Zehn- bis 24-Jährigen gebe es eine mehr als doppelt so hohe Inzidenz wie in der Gesamt­gesellschaft, führte der Lehrer­gewerkschafter aus. Im Fall der Fünf- bis 14-Jährigen hätten sich die Zahlen zuletzt innerhalb von nur einer Woche verdoppelt, sagte er. Das häufig angeführte Argument, dass Kinder eine Infektion mit dem Coronavirus meist gut überstehen und nur leichte Symptome entwickeln, greife zu kurz. «Auch für Kinder besteht laut wissenschaftlichen Studien die Gefahr von Long Covid», warnte Beckmann.

Anzeige

«Wer da jetzt wegschaut, nimmt die Durchseuchung der Ungeimpften in Kauf», sagte er. Mindestens zwei Mal in der Woche müsse in Schulen getestet werden. Wichtig seien zudem Luftfilter und Luftreinigungsgeräte. «Nicht zuletzt muss dort, wo das Infektionsgeschehen stark ausgeprägt ist, auch das Maskentragen weiter praktiziert werden.» NRW-Schulminsterin Yvonne Gebauer (FDP) erwägt, die Maskenpflicht im Unterricht zu streichen, wie News4teachers aktuell berichtet. News4teachers / mit Material der dpa

Kultusminister wollen Corona-Schutz in Schulen lockern – Immunologe: „Durchseuchung der Kinder hat begonnen“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

5 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Silke Vogt
2 Jahre zuvor

Bitte um Erläuterung durch die Redaktion:

„Wichtig seien zudem Luftfilter und Luftreinigungsgeräte.“

Inhaltlich teile ich diese Ansicht.
Begrifflich bin ich offenbar stutzig, dachte ich bislang, beides würde synonym für mobile Geräte verwendet, welche Luft, je nach Technologie ggf. unterschiedlich, reinigen (von Viren, Staub, Pollen…), aber nicht für einen Luftaustausch (Frischluftzufuhr) sorgen können, im Gegenzug zu fest verbauten RLT-Anlagen, deren Planung und Einbau in der aktuellen Pandemiesituation aber leider viel zu lange dauern würde, und daher eher „“perspektivisch“ (noch so ein Pandemiewortschätzchen, Entscheidungsträger liiiiieeeeben es…) zum Tragen kommen könnten.
Betonung auf dem Konjunktiv: Sofern sie nicht sofort wieder vergessen werden, sollte die Pandemie mal rum sein.
Rückblick: Die Vorcorona-Lüftungsempfehlungen des UBA von April 2018 mit darin geäußertem dringendem Handlungsbedarf, Stichwort „Hybridlüftung“, und da ging es vorrangig erstmal nur um das böse CO2, landete ja auch offenbar direkt in der Tonne (Namensgleichheiten zu warum auch immer noch amtierenden KuMis sind rein zufällig), da erst 10% der Schulen solche RLT-Anlagen haben. Nicht viel seit dreieinhalb Jahren.
Da in der Debatte immer wieder rein formulierungstechnisch so einiges durcheinandergeht:
Liebe Redaktion, bitte um Aufklärung, was hier, konkret Zitat s.o., nun wieder genau gemeint ist.
Danke sagt ein Befürworter lebenslangen Lernens.

Silke Vogt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke für die Erläuterung, die mich in meiner Einschätzung bestärkt, dass der Satz
„Wichtig seien zudem Luftfilter und Luftreinigungsgeräte.“ mindestens ungünstig konstruiert ist. Mit einem „und“ würde man gleichwertige Begriffe verbinden. Da jedoch laut dieser Erklärung Luftfilter offenbar überwiegend ohnehin integraler Bestandteil eines Luftreinigungsgerätes sind, wiewohl nicht einzig auf diese beschränkt und nicht zwingend damit verbunden, aber eben „defaultmäßig“, ergibt das „und“ hier aus meiner Sicht keinen Sinn, da die quasi doppelte Nennung (Bestandteil und Gesamtgerät) keinen echten informativen Mehrwert enthält. Das würde ich mit weißen Schimmeln und schwarzen Rappen auf eine tauto-logische Stufe stellen, um überhaupt eine Logik da reinzubringen. Aber wo gibt es in der Pandemie noch Logik?

Rosa
2 Jahre zuvor

Die letzten in der Reihe die in der Pandemie außergewöhnliches geleistet haben für unsere Gesellschaft und in vielem über langen Zeitraum augebremst war und sind, habenauf vieles verzichtet. Die Politik und KM haben auch in der vierten Welle keinen Plan für die Schulen erreicht. Durchsechung wird für die Politik und KM schwere Konsequenzen haben und es werden viele Klagen erfolgen.https://www.tagesschau.de/faktenfinder/durchseuchung-kinder-corona-101.html
Es ist ein Armutszeugnis der heranwachsenden Generation gegenüber und die Lobby der Schülergeneration so zu vertreten. Welchen Wert hat Gesundheit der Schüler für unsere Politik und für die KM?????Welchen Wert haben Kinder in unserer Gesellschaft??? Den Alten hat man jeglichen Schutz zugesprochen und Rücksichtsnahme eingefordert und ermöglicht sogar eine dritte Impfung! Welche Wertigkeit wird der Schülerschaft zugesprochen und was ist man bereit dafür zu leisten. Wertschätzung hat man einer schülergeneration nicht entgegengebracht oder vorgelebt. Man benutzt die unterste Schublade und weiter unten geht nicht mehr. Traurig eine junge Generation so tief fallen zu lassen in einen Abgrund. Wir haben es mit Kindern und Jugendlichen zu tun und nicht mit einem Gegenstand.

Fan
2 Jahre zuvor

Jedes Ihrer Worte kann ich unterstreichen. Danke für den Beitrag.