Bußgeld für Eltern, die ihr Kind weder impfen noch testen lassen?

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MAGDEBURG. Nach den Sommerferien droht in Sachsen-Anhalt Kindern und Jugendlichen, die weder geimpft, noch negativ getestet oder genesen sind, ein Bußgeld. Kritik kommt von Teilen der Opposition. Und die GEW wirbt für Augenmaß.

Werden unwillige Eltern bald zur Kasse gebeten? Foto: Shutterstock

Wie können Schülerinnen und Schüler in den Schulen gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden? Das Land setzt auf 3G – die Folge: Wegen der geltenden Präsenzpflicht drohen ungeimpften Schülerinnen und Schülern, die sich auch nicht testen lassen wollen, nach den Sommerferien Bußgelder. Die Linke und die Grünen üben Kritik an der Auffassung der Landesregierung. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt stellt klar, dass die Strafen wohl gar nicht so schnell kommen würden.

«Am Ende geht’s darum, die beste Lösung für das Kind zu finden»

Bei Schulschwänzern würde zunächst versucht, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, sagte die GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth am Mittwoch. Unter Corona-Bedingungen sei das allerdings noch nicht erprobt worden. Wenn es wirklich Menschen gebe, die ihr Kind nicht testen oder impfen lassen wollen, müsse man sehen, wie Schulen letztendlich damit umgingen. «Am Ende geht’s darum, die beste Lösung für das Kind zu finden.»

Gerth warb in dem Zusammenhang für besonnenes Handeln. «Ich gehe einfach davon aus, dass es auch pädagogische Lösungen geben wird dafür. Dass man nicht sofort mit dem großen Holzhammer losrennt und ein Bußgeld verhängt.» Die regelmäßigen Tests für Schülerinnen und Schüler seien vertretbar. Alles sei auch eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität, da es Kinder oder Lehrkräfte gebe, die sich aufgrund ihrer Erkrankungen nicht impfen lassen könnten.

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Die Landesregierung stellte klar, dass Bußgelder zwar möglich sind, man aber eigentlich keine Strafen will. Bevor ein Bußgeld verhängt werde, würden zunächst alle möglichen anderen Maßnahmen ausgeschöpft werden, sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehörten etwa Gespräche mit den Eltern. Ziel sei es, eine möglichst hohe Akzeptanz für die Tests zu schaffen und damit einen möglichst hohen Gesundheitsschutz. «Wir wollen nicht bestrafen, wir wollen überzeugen», sagte Schuppe weiter.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hatten am Dienstag angekündigt, dass nach den Sommerferien Schülerinnen und Schülern, die sich nicht regelmäßig testen lassen wollen, unter Umständen ein Bußgeld drohe. Das ergibt sich demnach aus der Kombination von Präsenzpflicht und der bundesweit ab dem 23. August für alle ab sechs Jahren geltenden 3G-Regel – also Zutritt zu bestimmten Innenräumen nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete. Ein entsprechender Hinweis sollte auch in die neue Änderungsverordnung aufgenommen werden, die das Kabinett im schriftlichen Umlaufverfahren passieren soll.

«Wichtiger ist es jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten, diese Tests durchzuführen»

Kritik daran kam von der Linken. Zwar müssten die Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Präsenzunterricht an den Schulen geschaffen werden, sagte der bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Thomas Lippmann. Dazu gehörten auch regelmäßige Tests von Schülern, die nicht geimpft oder vollständig genesen seien. Aus einer Verweigerung des Tests aber eine Schulpflichtverletzung abzuleiten, die mit Bußgeld bewehrt sei und bis zu einem Jugendarrest führen könnte, sei «abenteuerlich» und «unsensibel».

Aus Sicht der Grünen ist eine Testpflicht an den Schulen nur unter Aussetzung der Präsenzpflicht sinnvoll. Denn grundsätzlich sei es gut und wichtig für den sicheren Schulbetrieb, dass nur getestete Schülerinnen und Schüler in die Schule dürfen, sagte der bildungspolitischer Sprecher der Fraktion, Wolfgang Aldag. «Wichtiger ist es jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten, diese Tests durchzuführen.» dpa

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25 Kommentare
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tozitna
2 Jahre zuvor

„ Wenn es wirklich Menschen gebe, die ihr Kind nicht testen oder impfen lassen wollen, müsse man sehen, wie Schulen letztendlich damit umgingen.“
Genau, wie immer bleiben die echten Problemfälle bei uns hängen… wie ich das hasse!!!!

Julia
2 Jahre zuvor

Es muss mal irgendwann wieder regulär zugehen. Kinder müssen in die Schule gehen. Ein 3. Corona- Schuljahr ist unvertretbar. Pflicht zum Testen, besser noch zur Impfung- wenn möglich- und keine Gründe für Abstinenz. Bußgelder sind richtig.

Charlotte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Julia

Nein, sie sind verfassungswidrig.

Julia
2 Jahre zuvor
Antwortet  Charlotte

Unsinn-
es besteht Schulpflicht. Und wenn dazu ein Test oder eine evtl. noch gesetzlich vorgeschriebene Impfung gehört, kostet es.

BenKly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Julia

Quatsch. Gegen welche Art von Krankheit ich mich testen lasse geht nur mich was an, ganz zu schweigen vom Testergebnis. Das sind meine persönlichen medizinische Daten und nach der DSGVO ist es mein Recht zu bestimmen wem ich diese Daten anvertraue.
Ich werde mein Kind weder impfen noch testen. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Für den „sicheren“ Schulbetrieb ist die Schule verantwortlich, auf deren Grundstück, nicht auf meinem.

Das nächste sind die Tests. Bei den Tests die die Schule bisher gestellt hat steht ganz klar in der Bedienungsanweisung folgendes…

„VERWENDUNGSZWECK
…Der SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltest soll nicht als einzige Grundlage für eine Diagnose oder den Ausschluss einer SARS-CoV-2-Infektion verwendet werden.“

Also Ihr lieben Lehrkräfte, habt Ihr den Satz verstanden oder braucht Ihr hierzu noch weitere Erläuterung? Lesen hilft.
Hinzu kommt das bisher alle Tests die folgende Anmerkung aussen drauf hatten:
„…ohne abgeschlossenes Konformitätsbewertungsverfahren.“
Sorry, aber sowas benutze ich nicht. Schon gar nicht wenn es aus China kommt und schon gar nicht an meinen Kindern.
Schon erstaunlich, bei jedem Spielzeug aus China macht man sich sorgen ob da irgendwelche dubiosen Stoffe drin sein könnten, aber solche Tests schieben wir den Kindern einfach rein.
Gleiches bei den Impfungen. Wenn genverändertes Saatgut zum Einsatz kommt, dann gehen die Ökos alle auf die Straße. Aber einen mRNA Impfstoff der direkt an unseren Zellen herumpfuscht, egal, her damit.
Klar, Wasser predigen und Wein saufen.

Sollen die mit dem Bußgeld ruhig kommen, das wird eh ne Sackgasse.

mama51
2 Jahre zuvor
Antwortet  BenKly

Also Ihr lieben Lehrkräfte, habt Ihr den Satz verstanden oder braucht Ihr hierzu noch weitere Erläuterung? Lesen hilft.

WAS HABEN DIE LEHRKRÄFTE damit zu tun? Wir (!) haben da gar nix zu entscheiden!
Und die Schule…. ist ausführenden Organ …
Ehrlich, was eine assoziale und egoistische Einstellung gegenüber der Gesellschaft und Gemeinschaft… ohne Worte!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Julia

Wer sind Sie,zu entscheiden,ob ich mein Kind,für das es keine Impfung gibt,zur Durchseuchung schicken MUSS?Sonst geht es aber?!

Küstenfuchs
2 Jahre zuvor

Impfen – das soll jeder für sein Kind entscheiden, wie er will. Es gibt gute Argumente dafür und dagegen.
Testen – Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn Eltern ihre Kinder nicht testen lassen wollen. Das ist schlicht asozial, denn alle Kinder haben einen Anspruch auf größtmöglichen Schutz, wenn sie schon in die Schule müssen. Und da ist ein Test alle 2-3 Tage eines der wirksamsten Mittel.

Sile
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

#Küstenfuchs# und #Julia#…Schulpflicht ist schon das eine Dilemma in Deutschland. Nun kommt auch noch eine Testpflicht hinzu. Pflicht+Pflicht =? Was kommt als Nächstes? Die Regierung Sachsen-Anhalts scheint Demokratie nicht wirklich Ernst zu nehmen, sondern regiert als wären die Bürger dieses Bundeslandes Marionetten und diese haben zu tun, was die Regierung eben befiehlt. Ich finde es anmaßend! Kindern dauerhaft Stäbchen in die Nase zu schieben und zu schauen, na, bist Du nun krank oder vielleicht gesund. Dieses Land hat es seit März 2020 nicht hinbekommen, sichere Bildung zu organisieren, durch Online-Bildungsangebote, kleine Klassen, Luftfilter in ALLEN Unterrichtsräumen, Masken für alle zu verteilen, die es eben gerne noch sicherer haben möchten (in den Verwaltungen werden doch Masken und Tests auch kostenfrei verteilt) etc. und nun wird die Verantwortung einfach an die Schüler und deren Eltern weitergegeben. Und diese dürfen dafür dann auch noch zahlen. Logisch! Ich bin entsetzt und frage mich, wo der Aufschrei gesunden Menschenverstands nicht nur in der Justiz bleibt. Diese Verordnungen sind ganz bestimmt mal wieder nicht bis ins kleinste Detail durch Juristen geprüft und werden nach der ersten gerichtlichen Entscheidung wahrscheinlich wieder revidiert. Was denken sich Herr Haseloff und die sogenannten Volksvertreter eigentlich??? Vielleicht reden diese mal mit denen, die es betrifft. Aber dafür ist ja keine Zeit oder man will es einfach nicht. Vor Kurzem sagte Herr Haseloff noch bei Markus Lanz (Sendung vom 25.02.2021), dass man Kinder in einer Pandemie nicht in eine Schule zwingen darf und deshalb wurde am 16.03.2021 die Präsenzpflicht für alle Schüler in Sachsen-Anhalt ausgesetzt. Nun, es gibt immer noch eine vom Bundestag bestätigte Pandemie. Also, warum bleibt Herr Haseloff nicht bei seiner Aussage? Heute so, morgen so. Traurig, traurig!

Küstenfuchs
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sile

Wer Masken und Tests für seine Kinder ablehnt, liebt sie vermutlich nicht sonderlich, sondern setzt sie als politisches Instrument ein.

Sile
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wer solche Angaben hier macht wie Sie es tun #Küstenfuchs#, der sollte dringend nochmal die Schulbank drücken. Insbesondere das Fach „Geschichte“ wäre sehr empfehlenswert.
Aber, dieses Land freut sich über Ja-Sager und Nicht-Selbstdenker.
Und wer hier was als politisches Instrument einsetzt, lässt sich wunderbar diskutieren.

BenKly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

So ein Quatsch. Ich liebe meine Kinder, genau deshalb schützen wir diese vor so einem Unsinn.
Und Corona hin oder her. Wir als Familie haben uns für weniger Einkommen entschieden. Warum? Damit ein Elternteil dauerhaft zu Hause bleiben und sich um die Kinder während der Kindergarten- und Schulzeit kümmern kann. Damit diese im familiären Umfeld aufwachen können und nicht in einer Ganztagesbetreuung „geparkt“ werden müssen.
Gerade jetzt hat sich das als sehr gute Entscheidung herausgestellt. Es war für uns überhaupt kein Problem unseren Kindern den Schulstoff während dem Homeschooling beizubringen. Unsere Kinder hatten quasi Einzelunterricht, und die Noten wurden um einiges besser. Solch eine Qualität könnt Ihr in einem Klassenzimmer gar nicht bieten. Schlimmer noch, wegen euch Lehrern sollen wir unserem ADHS Sohn Medis geben damit Ihr mit dem klarkommt. Komisch, im Homeschooling hatten wir das nicht nötig. Aber das reicht euch nicht, trotz Medis wollt Ihr zusätzlich noch eine Schulbegleitung damit das in eurem tollen Schulsystem überhaupt funktionieren kann weil Ihr selbst einfach unfähig seid. Ok, ich weiß das es einfach zu viele pro Klasse sind, aber das ist euer Problem und das müsst Ihr mit dem KM klären.
Wir haben auch keine Kosten gescheut irgendwelche Lernmedien zu abbonieren, Sofatutor und ähnliches. Wir tun alles damit unsere Kinder ihre Bildung bekommen, und ich will behaupten das wir das aktuell besser tun als es eine Staatliche Bildungseinrichtung kann.
Ich weiß, das mag bestimmt nicht auf alle zutreffen. Aber hey, Sie haben mich zuerst mit allen anderen in Ihrer Aussage über einen Kamm geschoren.

Und was das politische Instrument angeht, das hab ich nicht nötig. Ich teste mich selbst auch nicht, für niemanden. Impfen sowiso nicht.

Erasco
2 Jahre zuvor

„grundsätzlich sei es gut und wichtig für den sicheren Schulbetrieb,“ Luftfilter angeschafft zu haben. Es ist eine Frechheit jetzt darauf zu bestehen bzw. Druck auszuüben, dass Kinder geimpft sind. Und das Geld für die unzuverlässigen Tests hätte man besser in Luftfilter investiert. In Deutschland läuft wirklich alles falsch. Hier haben größtenteils nur Deppen das Sagen. Wissenschaft wird ignoriert.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

Gruppenzwang in Reinform gab es am Ort „Schule“ doch immer schon (…).

KARIN
2 Jahre zuvor

Wichtige Info für BW!
Stuttgarter Zeitung teilt mit , dass in BW Schüler( egal wie alt!) tatsächlich mit Schülerausweis oder Kopie des Zeugnisses oder eines anderen Nachweises, ungetestet in Restaurants, Fitnesscenter usw. kommen!
Aussage, die Schüler würden alle 2x in der Woche getestet!
Auf Nachfrage, da ja zur Zeit Ferien sind,wurde geantwortet: man habe eine “ pragmatische“ Lösung gewählt , da sonst ein Urlaub nicht gut planbar war und die Ferienzeit ja auch zur Schulzeit gehört!
Man lässt alos wirklich die im Moment gefähtetste Gruppe ungetestet auf die restliche Menschheit los!
Geht’s noch?? Ist unverständlich, höchst gefährlich und eigentlich Irre!

Karla
2 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht, warum niemand auf eine der einfachsten Lösungen kommt: Digitalklassen.

Die könnte man zumindest in den Grundschulklassen 1 – 4 und an den Mittelschulen die Jahrgangsstufen 5 und 6, wo noch ziemlich wenig Fachunterricht stattfindet, der nicht vom Klassenlehrer erteilt wird, relativ leicht etablieren.
Damit wäre auch die ungeimpfte Altersgruppe bis 12 Jahre abgedeckt.
Aber auch für weiterführende Schularten wäre dies sicher denkbar.

Der Unterricht wäre digital, ein ganzer Schulamtsbezirk könnte zusammen gelegt werden, die eigentliche Sprengelschule bliebe außen vor, Busverbindungen wären in diesem Fall ohnehin unnötig und alle könnten zufrieden sein.
Das könnten Lehrkräfte übernehmen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr im Präsenzunterricht arbeiten können oder diese Aufgabe gern übernehmen und es herrschte Kontinuität für ein ganzes Schuljahr.
Das käme auch chronisch oder anderweitig schwer erkrankten Schülern zugute, die bis jetzt auch in pandemiefreien Zeiten auch immer irgendwie in der Luft hingen, wenn ein Präsenzschulbesuch für sie derzeit nicht in Frage kommt.

Es müssten ein paar Eckdaten deutlich geregelt werden, wie z.B. Prüfungsmodalitäten, Leistungserhebungen, aber unsere digitalaffinen Kollegen hätten meiner Erfahrung nach dafür sicher schnell eine Lösung parat.
Rosinen pickendes Klassenhopping müsste geregelt werden, d.h. wer angemeldet ist, bleibt für das Schuljahr drin und umgekehrt. Falls ein unvermeidlicher Wechsel stattfinden sollte, liegt keine Bringschuld bei der aufnehmenden Schule.

Es könnte machbar sein…

Küstenfuchs
2 Jahre zuvor
Antwortet  Karla

So ein Mist macht einen einfach nur sprachlos.

G.B.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich kann irgendwie nicht erkennen, was daran ein so großer Mist sein soll!

Gerade hier im Forum zeichnet sich doch ab, dass viele Eltern am liebsten ihre Kinder nicht in den Präsenzunterricht schicken möchten, allerdings von den Lehrern keine angemessene Digitalbeschulung zusätzlich geleistet werden kann.
Also könnten diese Schüler in einer Digitalklasse, oder wie man das auch immer nennen möchte, angemeldet werden. Freiwillig.
Sie hätten stundenplanmäßigen, „ganz normalen“ Unterricht. Eben nur nicht vom Klassenlehrer der Sprengelschule, sondern aus der Digitalklasse. Der Wohnort wäre dabei unerheblich – weder für Schüler, noch für Lehrer.
Je nach gemeldeter Schülerzahl kann man einen oder zwei Landkreise zusammen fassen. Spielt per ViKo ja keine Rolle.
Klappt bei Konferenzen, bei Fortbildungen und funktioniert seit Jahren in Ländern, in denen Schüler dermaßen entlegen wohnen, dass diese Unterrichtsform normal ist.

Längerfristig erkrankte Schüler könnten dabei mit ins Boot geholt werden, ebenso wie solche, deren Beschulbarkeit im Sozialverband „Schulklasse“ an deutliche Grenzen stieß.

Auch Lehrer, denen aus gesundheitlichen Gründen der Präsenzunterricht nicht mehr möglich ist, könnten so vielleicht wieder weiter arbeiten. Bisher bleibt denen lediglich die Frühpensionierung wegen Dienstunfähigkeit.

Wie @Karla schon schrieb: Je mehr Klassenlehrerprinzip und je weniger Fachunterricht, desto leichter zu realisieren. Also auf jeden Fall in den niedrigeren Klassen.
Größtes Problem dabei: Aufsicht zuhause, aber nachdem die Anmeldung dazu freiwillig ist, dürfte man das als geregelt ansehen.
Möglicherweise kann dieses Modell auch auf Realschulen oder Gymnasien ausgeweitet werden, das wäre zu versuchen. Da kennen sich die betreffenden Lehrkräfte besser aus.

Sicher müssen einige Fragen im Vorfeld geklärt werden, wie Noten gemacht, Prüfungen abgehalten werden, Absenzen geregelt und ggf. auch Sanktionen verhängt werden.
Oder wie mit praktischen Fächern wie Handarbeit, Sport, Kunst oder Musik zu verfahren ist.
Das ließe sich aber vermutlich regeln, wenn man denn wollte.
Wie gesagt – Vorreiter in anderen Ländern gäbe es; da könnte man ja mal abgucken.
Wie gesagt: So blöd ist diese Idee nicht.

BenKly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wegen? Weil sich dann endlich was ändern würde?
Schauen Sie doch mal in die Wirtschaft, wie haben die ganzen Industriebetriebe das gemacht? Glauben Sie wir hatten nicht weiter Workshops und Weiterbildungen?
Doch das hatten wir, und plötzlich ging das auch ohne Vorort zu sein. Plötzlich könnten ganze Automatisierungsanlagen Remote in Betrieb genommen werden ohne das man ständig in der Welt herum fliegt.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Oder man bleibt so wie Sie, immer gestrig.

Und mal ganz nebenbei. Wie lange gibt es das Schulsystem in DE? Laut Wiki seit dem 19. Jahrhundert. Komisch, was haben die Menschen nur davor gemacht? Wie konnten wir nur das 19. Jahrhundert ohne Schulsystem erreichen?!?
Und vor allem, in allen Bereichen gab es seither einen Fortschritt. Ausser Im Schulsystem. Und mit Fortschritt meine ich nicht Steckdosen im Klassenzimmer…

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  BenKly

Wie groß ist die IT-Abteilung in dem Unternehmen, in dem Sie angestellt sind? Wie hoch waren die zusätzlichen finanziellen und materiellen Aufwendungen im IT-Bereich dieser Firma zu Beginn und im Laufe der Pandemie, um den digitalen Austausch zu verbessern?
Mussten Tablets und sonstige diensliche Endgeräte erst während der pandemie für alle Mitarbeiter (m/w/d) beschafft werden oder waren die schon größtenteils vorhanden? In welchem Maße hat sich Ihr Arbeitgeber an den Kosten für das Home-office bzw. das mobile Arbeiten beteiligt?

Wenn Sie die vorstehenden Fragen beantwortet haben, gebe ich Ihnen die vergleichsdaten, sofern diese nicht bereits öffentlich sind, da mein staatlicher Arbeitgeber seinen Haushalt einschließlich Nachträgen veröffentlichen muss.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  BenKly

Welche Steckdosen?

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  BenKly

Auf die Frage, was die Menschen davor gemacht haben würde ich mal sagen, dass der Großteil von früh bis morgens gewerkelt haben, damit sie was zum Essen hatten und einen trockenen und warmen Platz zum Schlafen. Und die Kinder mußten mithelfen, da war Schule nur störend (Kann man in anderen Ländern noch sehen, die keine Schulpflicht durchgesetzt haben.)

So schlecht kann die Schulbildung ja nicht gewesen sein, wenn sie jemanden in die Lage versetzt hat, die Kinder zu Hause so toll zu beschulen und gleichzeitig nur mit einem Lohn auszukommen. O.K. vermutlich alles selbst ohne Unterstützung von Schule gelernt, aber das funktioniert halt nur bei einem geringen Prozentsatz.

Schön des das Kind so behütet aufwächst, aber irgendwann wird es sich in die Gesellschaft einfügen müssen. Und auch das Schulsystem hat sich sicherlich weiterentwickelt. Ob es in die richtige Richtung geht oder nicht, da streiten sich die Experten seit Jahren. Dazu gibt es halt auch verschiedene Meinungen und „wissenschaftliche“ Ansätze.
Und wenn sie mal einen Vormittag vor 30 Kindern (es reichen auch 20 Kinder) gestanden hätten und es versuchen allen Recht zu machen und das ein ganzes Schuljahr lang, dann würden sie auch verstehen, dass halt auf Dauer keine Einzelbetreuung für ein Kind möglich ist, es stehen halt 29 andere in der Warteschlange.
Und daher glaube ich sehr wohl, dass die Schulpflicht ein Segen für die Gesellschaft ist. Über die Ausgestalltung kann man sehr wohl diskutieren.

Sile
2 Jahre zuvor
Antwortet  trotzki

#trotzki#… die Schulpflicht ist eben kein Segen, sondern ein Fluch. Als Erwachsener habe ich die Wahl, wo ich arbeite …als Kind werde ich in ein Schulgebäude mit vielen anderen Kindern gezwungen. Und heute werden immer mehr Schulzentren gebaut etc., wo gut und gerne 1000 Schüler täglich ein und aus gehen. Ob das nun das einzelne Kind erträgt, ob es ihm gut damit geht…alles egal, Hauptsache die Schulpflicht wird durch Anwesenheit erfüllt. Warum ist es nicht möglich, für alle, die es sich wünschen, es ermöglichen können, eine Bildungspflicht zu gewähren??? Eine jährliche Uberprüfung sollte doch kein Hindernis in einem freiheitlich demokratischen Land sein!!! Aber Herr Tullner (Bildungsminister) und Herr Schulz (Europaabgeordneter in Sachsen-Anhalt) haben in ihrem sogenannten 5-Jahres-Plan eine solche Möglichkeit nicht mal in Betracht gezogen. Die Herren haben vergessen, dass diese für das Volk da sind und nicht wir für sie.
Es kann wirklich nicht sein, dass wir nicht mehr gefragt werden, ob wir gesunde und sichere Bildung zu Hause ermöglichen können und somit auch eine Entzerrung der Klassenstärke möglich wäre. Wir sind die Eltern und keine Aufgabe ist es wert, Covid-19 zu bekommen. Was sind das nur für Menschen, denen die Gesundheit egal ist und die ausblenden, welch psychischer Druck in Kindern vorhanden, selbst zu erkranken. Tests machen das Ganze noch schlimmer, da die Kids immer unter Hochspannung das Ergebnis abwarten und hoffen, dass sie auf jeden Fall gesund sind. Und das jede Woche mehrmals. Das passt nicht ein Land, in dem man angeblich gut und gerne lebt.

Vid
2 Jahre zuvor

Immer neue Pflichten u Zwänge? Wofür eigentlich?
Die Schulpflicht als Anwesenheitspflicht sollte endlich endlich endlich abgeschafft werden.
Wenn einige im Homeschooling besser klar kommen o es aus gesundheitlichen Gründen wollen, wieso denn nicht?
In so vielen anderen Ländern ist es selbstverständlich, dass man sowas selbst entscheiden kann.

Stefan Voll Mer
2 Jahre zuvor

@Julia: Ihr Ernst?
„Pflicht zum Testen, besser noch zur Impfung- wenn möglich- und keine Gründe für Abstinenz.“

Bitte nehmen Sie sich nochmal abends ein Geschichtsbuch zur Hand anstatt RTLII zu schauen.

Danke.