Gesundheitsminister beschließen: Impfangebot für alle Schüler ab zwölf – Lauterbach: Stiko hat sich verrannt

55

BERLIN. Mit einem breiteren Impfangebot für Kinder und Jugendliche wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern den Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus forcieren. Karl Lauterbach sieht die Ständige Impfkommission (Stiko) mit ihrer verhaltenen Position zur Corona-Schutzimpfungen von Kindern in einer «Außenseiterposition». Studien hätten ergeben, dass eine Durchseuchung mit der Delta-Variante gefährlicher sei als die Impfung von Kindern, sagte der SPD-Gesundheitsexperte im Deutschlandfunk.

Ist selbst ein studierter Mediziner und Epidemiologe, der in Harvard promoviert hat: Karl Lauterbach. Foto: Karl Lauterbach

Die Ressortchefs beschlossen am Montagabend einstimmig, in allen Ländern Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in regionalen Impfzentren anzubieten – so wie es in Arztpraxen bereits möglich ist. Die geplante Ausweitung des Impfangebots stieß auf ein geteiltes Echo.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat sowohl den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer als auch den von Moderna für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. In Deutschland empfiehlt die unabhängige Ständige Impfkommission (Stiko) Impfungen von Kindern bisher aber nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes – sie sind mit ärztlicher Beratung jedoch möglich.

«International nimmt die Zahl der beratenden wissenschaftlichen Gremien zu, die die Impfung empfehlen»

Die Stiko begründete ihre Position unter anderem mit der Datenlage, die aus ihrer Sicht bislang nicht ausreichte, um mögliche Folgeschäden auszuschließen. In anderen Ländern wie Israel laufen hingegen bereits Impfkampagnen von Kindern und Jugendlichen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hielt der Stiko im Deutschlandfunk zuletzt eine «Außenseiterposition» vor. Möglicherweise habe sie sich in der Frage der Corona-Impfungen für Kinder «ein bisschen verrannt». Lauterbach: «International nimmt die Zahl der beratenden wissenschaftlichen Gremien zu, die die Impfung empfehlen.» Am Anfang habe er nachvollziehen können, dass die Stiko habe abwarten wollen bis mehr Kinder geimpft worden seien. Mittlerweile sei dieser Punkt aber längst erreicht.

Im Beschluss der Minister vom Montag wurde betont, dass bei Impfungen von Kindern und Jugendlichen ärztliche Aufklärung und gegebenenfalls das Ja der Sorgeberechtigten nötig sei. Die Angebote seien so auszugestalten, dass die «Freiwilligkeit der Annahme» nicht in Frage gestellt werde. Die Umsetzung liegt jeweils bei den Ländern. Das Impftempo in Deutschland ging zuletzt zurück, die Infektionszahlen stiegen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek bekräftigte, er sehe in dem geplanten Angebot keinen Widerspruch zur Stiko. Eine individuelle Risikoabschätzung sei sehr wichtig, betonte der CSU-Politiker und Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister am Abend im ZDF-«heute journal». Einen Konflikt mit der Stiko könne er aber nicht erkennen, «weil wir ja einen Weg gehen, den die Stiko durchaus für möglich hält. Und auf dieser Basis unterbreiten wir jetzt dieses Impfangebot.» Bundesminister Jens Spahn (CDU) hatte erklärt, ein solches Angebot zur individuellen Entscheidung von Eltern und Kindern stehe im Einklang mit den Stiko-Empfehlungen. Seinem Ministerium zufolge wurden bereits 900.000 Kinder zwischen 12 und 17 geimpft.

Anzeige

Stiko-Chef Thomas Mertens sagte dem «Spiegel» mit Blick auf eine neue Empfehlung: «Ich hoffe, dass wir das in den nächsten zehn Tagen schaffen.» Den Inhalt könne er aber nicht vorausnehmen.

Bei einer Online-Veranstaltung mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer am Abend in Ulm appellierte er an die 18- bis 59-Jährigen, sich impfen zu lassen. Sie seien bei den Geimpften unterrepräsentiert. Eine Impfung von Kinder- und Jugendlichen trage zur Herdenimmunität nicht bei. Dass in anderen Ländern aufgrund derselben Daten aus internationalen Studien andere Entscheidungen gefallen seien, verwundere nicht, fügte Mertens an. Die Auswertung der Daten und die Schlussfolgerungen seien immer mit den jeweiligen Voraussetzungen verbunden. Dass etwa in den USA so viele Jugendliche geimpft seien, sei Folge höherer Anteile an Mangelernährung, Übergewicht und Diabetes in dieser Altersgruppe.

«Das Risiko von Nebenwirkungen durch die Impfung ist extrem gering, das zeigen alle Daten aus anderen Ländern»

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, wünschte sich eine rasche Neubewertung der Stiko-Position. «Bereits heute dürfen Ärztinnen und Ärzte entsprechend der aktuell gültigen Stiko-Empfehlung nach intensiver Aufklärung Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren impfen», sagte Fischbach der «Rheinischen Post». «Das Risiko von Nebenwirkungen durch die Impfung ist extrem gering, das zeigen alle Daten aus anderen Ländern.»

SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas begrüßte den Beschluss der Minister. Sie sagte: «Die Impfung schützt Jugendliche vor einer Erkrankung und ist ein wichtiger Baustein dafür, ihnen wieder mehr Normalität zu ermöglichen.» Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Städte stünden bereit, Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren Impfungen zu ermöglichen. Sowohl Impfzentren als auch mobile Teams könnten das.

Der Deutsche Hausärzteverband kritisierte hingegen, dass die Stiko außen vor gelassen wurde. «Diese Diskussion unter Missachtung der Kompetenz der Ständigen Impfkommission kann eher zur Verunsicherung führen, als dass sie der Impfkampagne hilft», sagte dessen Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Warum eine Empfehlung der Stiko dazu zunächst nicht abgewartet werden kann, die sich auf Basis von fundierten Studien zeitnah äußern will, ist mir schleierhaft. Das Ganze klingt ein wenig nach Wahlkampfgetöse.»

Die Durchseuchung mit der Delta-Variante sei viel gefährlicher als die Impfung, so meint hingegen Lauterbach. «Ich komme wissenschaftlich zu dem Ergebnis, dass die Studien klar dafür sprechen, dass die Impfung klar den Kindern helfen würde. Die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante würde sonst über das nächste Jahr unweigerlich stattfinden.» News4teachers / mit Material der dpa

Stiko-Präsident bezweifelt Sinn von Schüler-Coronatests – Lauterbach wirft ihm „unausgesprochene Strategie der Durchseuchung“ vor

 

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

55 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Die Elfe
2 Jahre zuvor

Mir persönlich ist mittlerweile völlig egal, was die Stiko empfiehlt. Meine 12-jährige Tochter erhält Ende August ihre 2. Impfung. Ein bißchen kann ich schon die Haltung der Stiko im Bezug auf die Herdenimmunität nachvollziehen. Es sind ja auch noch einige Teile der Bevölkerung über 16 nicht nicht geimpft. Und man wird diese Teile der Bevölkerung auch nicht mit niederschwelligen Impfangeboten erreichen. Ich persönlich kann aus dem Stehgreif 6 Personen in meinem näheren Bekanntenkreis nennen, die eine Impfung mit teils „verrückten“ Telegramm-Facebook geprägten Argumenten ablehnen. Die sind und bleiben beratungsresistent. Die anfangs Verunsicherten sind mittlerweile mindestens einmal geimpft. Also bleibt letzten Endes nur noch die Möglichkeit auch Kindern- und Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Auch an der Stiko vorbei.

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Die Stiko macht sich nur noch lächerlich . Es begann mit dem Astra – Chaos und geht jetzt mit der Verweigerung der Impfempfehlung für Jugendliche weiter .

Koogle
2 Jahre zuvor

Nach wie vor sind weiterhin Masken, Tests und Luftfiltergeräte nötig, da die Impfung nur zu 88% vor Infektion schützt und daher 12 % der Geimpften immer noch andere anstecken können.

Kinder unter 12 können nur geschützt werden, wenn die Pandemie massiv eingedämmt ist.

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Wir müssen aber von den Masken mindestens im Unterricht mal wegkommen. Zudem bezweifele ich, daß das physikalisch funktionieren kann. Wenn der Maskenwahn im Unterricht bleibt dann haben wir in einigen Monaten noch ein ganz massives Problem mit Infektionskrankheiten. Gut letzes Jahr sind wir um vieles herumgekommen, aber das wird sich dieses Jahr massiv ändern. Es nützt uns nichts, wenn man zwar mit Masken gegen Covid etwas gegenangekommen ist, aber die Quittung wird kommen.

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dirk Z

Kein Ding, sobald es flächendeckend Luftfilter und Plexiglasabtrennungen gibt, und Delta sich unter diesen Bedingungen nicht im Unterrichtsraum ausbreiten kann, wird man die Maske weglassen können. Alles andere führt nur dazu, dass die Pandemie weiterläuft, neue Mutanten entstehen und das Spiel im schlimmsten Fall von vorn los geht.

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Wie ich gesagt habe sind Masken nur für kurze Kontakte geeignet in Zusammenhang mit Abständen. Wenn ein konstanter Personenkreis über Stunden und Tage zusammen ist, bringen die Masken ausser einen kleinen Verzögerung nichts mehr – im Unterricht erfolgt trotzdem die Ansteckung. Viel mehr sehe ich das Problem, daß die Masken doch erheblich den Unterricht einschränken- mag sein daß es für einige Kinder nicht so schlimm ist aber mir sind genug Kinder bekannt, die mit Kopfschmerzen und Unwohlbefinden usw. das durchstehen müssen. Und das ist bestimmt nicht gut. Und das müssen die Maskenbefürworter im Unterricht auch mal bedenken. Es handelt sich bei der Schule um keinen Supermarktbesuch, wo man sie mal für 30 Minuten trägt, sondern wir sprechen hier schon von sehr hohen Tragezeiten, die viele Arbeitnehmer nicht mal ansatzweise erreichen (bitte nicht mit Gegenargumenten von Ärzten usw. kommen). Und unter Abwiegung aller Umstände ist das Maskentragen im Unterricht schädlicher. Und mit oder ohne Maske: Wenn jemand in der Klasse infiziert ist, erfolgt mit Sicherheit eine weitere Ansteckung.
Deswegen ist die Maske im Unterricht wohl aus physikalischen Gründen kein valides Instrument zur Risikominimierung und man sollte sie weglassen.

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dirk Z

Ihre Argumentation endet aus meiner Sicht mit der falschen Schlussfolgerung. Wenn es um den Schutz der Kinder geht und aus Ihrer Sicht das Tragen von Masken nicht sinnvoll und nicht zumutbar ist, wäre doch die Forderung nach Aussetzung des Präsenzunterrichts bis zur erfolgten infektionsvermindernden Ausstattung der Unterrichtsräume der einzig logische Schluss. Das Masken kein Allheilmittel und zur Infektionsvermeidung nicht ausreichend sind, darüber sind wir uns einig, denke ich. Nichtsdestotrotz haben sie eine Schutzwirkung, die bislang meist nur durch Lüften unterstützt wird. Es wäre aus meiner Sicht dämlich, auf diese Schutzwirkung zu verzichten, solange es nun mal nichts besseres in den Schulen gibt.

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  WiMoKa

Noch eine Ergänzung zu Ihrem jüngsten Kommentar: Warum soll man eine Schutzmassnahme einsetzen, die vermutlich nicht funktioniert (Masken bei längerer Kontaktdauer wie im Unterricht). Es ist eben ein Abwiegen von Nutzen und Schaden und wenn Sie Schüler wirklich schützen wollen dann müsste man zwingend mit grösseren Abständen und besserer Belüftung arbeiten. Ansonsten wäre eine Unterricht in den betreffenden Räumlichkeiten oder der geplanten Gruppengrösse eben nicht möglich. Und der Maskeneinsatz hat den gleichen Effekt wie das ESP beim Auto- ich kann jetzt flotter fahren, weil die ESP wird mich herausreissen wird wenn man doch zu schnell in die Kurve fährt. Nur leider endet soetas trotz ESP oft im Strassengraben. Also kann man hier nicht einfach sagen wir versuchen es mit den Masken – man gewinnt eben nichts.
Im Übrigen gibt es bislang keine Studien bzw. sind mir keine bekannt die relevant belegen, daß Masken in Schulen das Risiko senken. Die Studien die eine Schutzwirkung nachgewiesen haben, gehen von Idealbedingungen (ständig dicht anliegende Masken nicht durchfeuchtet usw.) aus. Aber es gibt auch gegenteilige Studien.

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dirk Z

Wegen der verzögernden (und nicht verhindernden) Wirkung der Masken soll auf Anweisund des Kultusministeriums ja auch gelüftet werden, um die eventuell vorhandene Virenkonzentration zu reduzieren. Quasi ein „auf Null setzen“ nach jedem Lüften. Wie gesagt, kaum ein Lehrer hält das für ausreichend, aber mehr gibt es eben für die meisten Unterrichtsräume nicht (und wenn Sie hier mal durch die Foren scrollen, werden Sie feststellen, dass die Lehrer dies seit über einem Jahr immer wieder kritisch anmerken und Abhilfe fordern).
Ich setze Ihrem Bild ein anderes entgegen:
Wenn ich gezwungen werde, auf die heisse Herdplatte zu fassen (vollständiger Präsenzunterricht ohne Abstand), schütze ich mich lieber mit unzureichenden Alltagshandschuhen als mit blanken Händen draufzupacken, weil ich nicht die guten Feuerwehrhandschuhe habe. Und ja, sowohl Lehrer als auch Schüler werden in den Bundesländern in die Schulen gezwungen, in denen die Präsenzpflicht nicht ausgesetzt ist, und das sind nicht wenige.
Ich kenne übrigens keine seriöse Studie, welche nachweist, dass das Tragen von medizinischen Masken in der Schule die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schädigt. Ebenso ist mir keine seriöse Studie bekannt, welche zeigt, dass „unter Abwiegung aller Umstände [ist] das Maskentragen im Unterricht schädlicher“ ( als das Tragen der Maske ist). Bitte verlinken Sie Ihnen eventuell bekannte diesbezügliche Studien – ich informiere mich gern allseitig.

Rosa
2 Jahre zuvor

Weitere Schulschliessungen sind für die weitere persönliche Entwicklung und Entfaltung von Kindern und Jugendlichen nicht vertretbar. Die Situation ist in allen Familien sehr angespannt egal in welcher sozialen Schicht die Kinder und Jugendlichen aufwachsen. Jede Familie hat diese außergewöhnliche Lebensphase geprägt und tiefe Spuren innerhalb der Familie hinterlassen. Die Politik hat keinerlei Gesundheitschutz für das neue Schuljahr geschaffen und der Impfdruck für Schüler soll die Lücke schliessen. Die Stiko wird in seinen Entscheidungen übergangen und ein respektvoller Austausch wird nicht angestrebt. Die Position von der Stiko wird somit untergraben und die Politik legt auf die Aussagen von der Stiko keinen Wert. Erneut wird ein Machtkampf auf Kosten der Schülergeneration ausgetragen und der Wahlkampf und Punkte sammeln wird schamlos ausgelebt. Die Politik versucht damit Ihre Unfähigkeit in der Pandemie zu vertuschen und vor dem nicht geleisteten Gesunheitsschutz ab zu lenken. Es ist mit der Impfung nicht allein getan und wenn die Schulen beginnen, sind nicht alle Schüler geimpft. Die Vorkehrungen auf einen sicheren Start sind nicht geschaffen worden und ein angemessenes Aufholprogramm auch nicht. Wer für das Aufholprogramm seinen Kopf hin halten muss und die vielen Fehlentscheidungen wird sich noch zeigen. Die Stiko so schamlos und ohne jegliches Gewissen zu übergehen finde ich nicht den richtigen Weg und jegliches vertrauen in die Arbeit der Stiko wird untergraben. Herr Lauterbach leistet in dieser schweren Lebenskrise für Familien ein sehr vertrauensvolle und ehrliche Arbeit. Seine Kritik auch der Stiko gegenüber ist berechtigt und muss in der schweren Lebensphase von Jugendlichen hinterfragt werden auf einer fairen Basis. Die Politik hat keine faire Bais in der außergewöhnlichen Lebensphase angetrebt und zu Verbesseungen beigetragen. Die Stiko bei diesen Entscheidungen auszuschließen und als nicht relevant zu erklären finde ich Menschenunwürdig. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronavirus-gesundheitsminister-ermoeglichen-impfungen-ab-12-jahren-a-0e162d90-176f-464e-8e6d-862cd3f14973?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Eine Impfung von Kinder- und Jugendlichen trage zur Herdenimmunität nicht bei. “

Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu erkennen, dass diese Aussage Blödsinn ist. Sie würde gelten, wenn man die Kinder strikt voneinander isolieren würde, aber genau das tut man ja nicht. Über Schule und Kita haben die Kinder und Jugendlichen tatsächlich mehr Kontakte als Erwachsene im Homeoffice.

Ich frage mich, wie so einer Mitglied der Stiko sein kann. Er hat anscheinend eine eigene persönliche Agenda namens „Durchseuchung der Kinder“, die er unter Missbrauch seines Amtes durchzudrücken versucht.

„Die Durchseuchung mit der Delta-Variante sei viel gefährlicher als die Impfung, so meint hingegen Lauterbach. “

Da hat er recht. Im Gegensatz zur Stiko hat er nämlich verstanden, dass Kinder sich durchaus infizieren und die Infektion auch weitergeben. Die Stiko hingegen scheint auf dem Stand der längst widerlegten Annahmen aus dem März 2020 stehengeblieben zu sein und noch nicht erkannt haben, dass es inzwischen Delta gibt.

Rosa
2 Jahre zuvor

Der menschliche Umgang in der Krise war von der Politik unter aller SAU!https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-dienstag-225.html#Hausaerzteverband-spricht-von-Wahlkampfgetoese-beim-Kinderimpfen
Es tut mir Leid dies so ausdrücken zu müssen……

Besorgter Bürger
2 Jahre zuvor

Wofür braucht es dann noch die Stiko?

Meine Sorge ist, dass die Impfbereitschaft jetzt noch weiter zurückgehen wird, wenn Impfempfehlungen jetzt von Politikern und nicht mehr den „Leuten vom Fach“ ausgesprochen werden.

Es besteht zudem der Verdacht, dass mit der Impfaktion für Ü12 kaschiert werden soll, dass die Politik seit Dezember 2019 nicht – wirklich gar nichts – für die Schulen getan haben.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

Auch das spielt eine Rolle. Die Impfungen zahlt jemand anderes als Luftfilter und Plexiglaswände.

eine-Diagnose-für-sich
2 Jahre zuvor

Ich fühle mich hier bei diesen Corona-Diskussionen wie Alice im Wunderland, und frage mich, wer sich hier verrant hat? Warum schieben die Erwachsenen, statt die Schulen für Kinder nachzurüsten, die Verantwortung den Kindern in die Schuhe und lieber sie „nachrüsten“ wollen mit einem Impfstoff, welcher noch in seiner Langzeitwirkung nicht erforscht ist? Wo liegt denn hier eigentlich die Verantwortung?

Außenseiter im Dienst
2 Jahre zuvor

Recht simples Gedankengut.

Die Dosen sind da. Sind bezahlt.
Luftfilter etc. kosten Geld.

Koogle
2 Jahre zuvor

Das Verhängnisvolle ist, dass sich viele Ärzte hinter der Stiko-Einschätzung verstecken und die Argumente der Stiko vorschieben.
Kinder würden nur selten ernsthaft erkranken, Kinder dürfen nichts zum Schutz anderer Kinder und Erwachsener beitragen, und ein Infektionsgeschehen an Schulen ließe sich durch das Impfen ohnehin nicht verhindern.

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Eg gibt Ärzte, die sich nicht verstecken und die Einschätzung der Stiko teilen.
Und es gibt Ärzte, die die Impfungen trotzdem durchführen.
Alle haben ihre Gründe für ihr Verhalten. Jeder ist seinem Gewissen verantwortlich.
Also wenn ein Kind es will und die Eltern es wollen, findet sich auch ein Weg. Aber ich kann von niemanden verlangen, das er etwas gegen seine persönliche Einschätzung tut, besonders wenn es um seinen eigenen Körper geht.
Bezüglich Impfungen gab es hier immer unterschiedliche Auffassungen und sie wird es auch zukünftig geben.

Digitaler Unterricht
2 Jahre zuvor

In den Klassenräumen einiger Bundesländer werden jetzt nur noch Ungeimpfte getestet.

1. Es ist offenbar noch garnicht hinreichend erwiesen, dass Geimpfte weniger infektiös sind. Wenn Geimpfte seltener Symptome zeigen, dann verbreiten Geimpfte eher unerkannt das Virus als Ungeimpfte. Von wem geht dann eigentlich die größere Gefahr für eine Gruppe mit unterschiedlichem Impfstatus aus?
Wenn Geimpfte nicht getestet werden, dann gibt es natürlich auch weniger entdeckte Impfdurchbrüche. Also: Alles Super – eine gute Datengrundlage für eine objektive Beurteilung der Lage im Herbst.

2. Was ist eigentlich mit dem Datenschutz? Wenn nur die ungeimpften Schülerinnen und Schüler im Klassenverband getestet werden, dann weiß die ganze Klasse, wer geimpft/genesen ist oder wer (aus welchem Grund auch immer) nicht geimpft ist. Es geht hier um sensiblie Gesundheitsdaten. Bei Online-Unterricht war ja der Datenschutz soooo wichtig – und jetzt werden Kinder einfach bloßgestellt. Es wäre schön, wenn das etwas sensibler organisiert würde.

3. Die Schärfe in der Auseinandersetzung mit dem Impfen nimmt in der Gesellschaft gerade besorgniserregend zu. Dieses Problem kommt nun auch in den Klassenräumen an. Sollen die Lehrer dann Kinder, die ggf. als einzige in der Klasse nicht geimpft oder als einzige in der Klasse geimpft sind, gleich bei einem Therapeuten zur Therapie als Mobbing-Opfer anmelden oder erst nach der Bundestagswahl?

Rike
2 Jahre zuvor

Genau das mit dem Datenschutz frage ich mich auch, habe aber von der SL keine brauchbare Antwort bekommen…

Maja
2 Jahre zuvor

Endlich ist es auch leichter, einen Termin für die 12-15 jährigen zu bekommen. War zumindest hier, einechtes Problem und wirklich schwierig.

Alla
2 Jahre zuvor

Kita- und Grundschulkinder sowie die SuS der 5. und 6. Klassen können eh nicht geimpft werden.
Diese werden auch ausgenommen bei der Testpflicht für Reiserückkehrer, die für MV und SH sowieso zu spät kam, da seit Montag der Präsenzunterricht wieder stattfindet.
Die Testpflicht für den Besuch der Innengastronomie wurde aufgehoben, Veranstaltungen mit mehr als 1250 Personen dürfen wieder stattfinden.
Die Kohortenteilung in Schulen findet nicht mehr statt, Luftfilter sollen nur in nicht zu belüftenden Klassenräumen aufgestellt werden.
Die einzigen fensterlosen Räume an unserer Grundschule sind die Toiletten und die Umkleideräume, die ja keine Unterrichtsräume sind und deshalb auch keine Luftfilter bekommen. Allerdings sollen die Oberlichter in den Räumen nun geöffnet werden. Leider regnet es dann hinein.
Test- und Maskenpflicht in Innenräumen soll noch 2 1/2 Wochen gelten, und Praktikanten, Studenten und Eltern, die uns aufgrund des Lehrermangels unterrichtlich unterstützen müssen, sind z.T. nicht geimpft.
Aber hey, no risk no fun!
Seit Wochen liegen die Inzidenzzahlen in SH über dem Bundesdurchschnitt! Das hatten wir noch nie! Darauf sind wir auch ziemlich stolz!

Der Brandenburger
2 Jahre zuvor

Die ganze Diskussion über das Impfen von Kindern und Jugendlichen hätten wir nicht, wenn
der Schulbetrieb ohne Infektionsgefahr durchgeführt werden könnte. Wir sind jetzt im Jahr 2 der Pandemie und die Sommeferien enden genauso unvorbereitet wie vor einem Jahr. Die KM und Landesregierungen haben gänzlich versagt.

– keine Luftfilter
– kein Pleiglas
– keine kleinen Lerngruppen
– keine Entzerrung des Schülerverkehrs

u.s.w.

ich könnte die Aufzählung noch weiter fortführen aber es hilft ja eh nix.
Also impfen, ist ja einfacher.
Frei nach dem Motto ich mache meine Probeme zu den Problemen anderer.

WiMoKa
2 Jahre zuvor

Volle Zustimmung

mm
2 Jahre zuvor

Die Stiko überlegt ja jetzt nochmal…………………………………………………………………….. Bin mal gespannt, welche Daten gegebenenfalls jetzt für ausreichend genug befunden werden, um eine Empfehlung für Kinder auszusprechen. Daten, die aber bisher anscheinend noch nicht ausgereicht haben. Blöd auch, dass die Überlegungen erst jetzt erfolgen. Manche Kinder sitzen dann erst mal 5 Wochen ohne vollständigen Impfschutz im vollbesetzten Klassenzimmer mit Urlaubsrückkehrern aus allen Herren Länder. Und wie läuft das eigentlich, wenn Kinder sich nach der ersten Impfung unbemerkt infizieren? Ist dann die zweite Impfung eventuell nicht doch gefährlich? Bei einer Grippeimpfung bin ich bisher davon ausgegangen, dass das Zusammentreffen von Impfung und Erkrankung nicht so geschickt ist. Wie sieht es denn da mit der Datenlage aus, liebe Stiko? Wäre es nicht geschickter gewesen, die Kindern am Ende des Schuljahres bei geringen Infektionszahlen zu Impfen um dann in den Ferien, bei geringeren Kontakten den vollen Impfschutz zu erlangen? Ist ja nur so ne blöde Frage von einem unwissenden Elternteil. Dafür gibt es ja Experten.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

@mm:
Ich frage mich manchmal, wie manche Menschen zu dem Schluss kommen, selbst ein umfassenderes und fundierteres Wissen über die Folgen der Impfungen bei Kindern zu haben, als die ständige Impfkommission. Die Aufgabe der STIKO ist es nicht, über die Zulassung eines Impfstoffes zu entscheiden – das macht die EMA bzw. das PEI (welches die Impfungen auch ständig überprüft). Die STIKO ist nur für die Empfehlung zuständig. Sie zweifelt weder die Wirksamkeit noch den Nutzen an und kommuniziert das auch so! Es muss sich niemand an diese Empfehlung halten. Wer sein Kind impfen lassen will, der kann das tun und wird auch jemanden finden, der das macht! Ich finde dieses Verhalten ggü. der STIKO gelinde gesagt etwas übergriffig! Lasst die Experten doch bitte IHRE Arbeit machen – Sie fänden es doch auch unangebracht, wenn andere in Ihre Arbeit reinquasseln würden?

„Wäre es nicht geschickter gewesen, die Kindern am Ende des Schuljahres bei geringen Infektionszahlen zu Impfen um dann in den Ferien, bei geringeren Kontakten den vollen Impfschutz zu erlangen? Ist ja nur so ne blöde Frage von einem unwissenden Elternteil. Dafür gibt es ja Experten.“

Glauben Sie, dass mehr Eltern ihre kleinen Kinder impfen lassen würden, wenn die STIKO eine Empfehlung gegeben hätte? Ich nicht! Jeder, der das will, kann es machen und findet Wege. Mit einer allgemeinen Empfehlung für Kinder würde das auch nicht mehr werden… siehe Grippe.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Ich schon. Gegen Grippe sind meine Kinder übrigens auch geimpft.

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Habe ich was verpasst?

Die Influenzaimpfung ist bei Kindern doch seitens der STIKO auch nur für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens empfohlen. Also auch nur bei Vorerkrankung.

Eine allgemeine Impfempfehlung würde sicherlich ein anderes Licht auf die Coronaimpfung werfen. Es würde den verunsicherten Eltern sicher helfen, eine Entscheidung FÜR die Impfung überhaupt ernsthaft in Betracht zu ziehen, eine Hemmschwelle (meiner Meinung nach von der Stiko „aufgestellt“) überwinden lassen.

Vielleicht ist es ja auch (immer noch) nur ein logistisches Problem. Die Praxen würden sicherlich gestürmt. Kann ja sein.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

@Viva:
Sicherlich würde es Eltern helfen, sich für die Impfung zu entscheiden. Ich glaube aber nicht, dass dies ein notwendig großer Teil der Eltern sein wird. In meinem Bekanntenkreis machen diejenigen, die noch warten wollen, ihre Entscheidung nicht von der Empfehlung der STIKO abhängig.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

@Viva
Das mit der Empfehlung bei Grippeimpfungen nur bei vorerkrankten Kindern wusste ich noch gar nicht! Ich dachte, sie wird allen Kindern empfohlen. Aber daran sieht man es doch… Ich kenne viele Kinder, die gegen Grippe geimpft werden. Anscheinend machen es da die Eltern auch nicht von der STIKO-Empfehlung abhängig…

GanzeFamiliegeimpft
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Ich hatte echt Probleme einen Arzt zu finden, der meine Tochter (14 Jahre) impft. Es wurde von allen die Stiko vorgeschoben und die Frage der Haftung. Geimpft wurde sie dann bei einer Impfaktion der Krombacher Brauerei. Danke Krombacher!!

Lila
2 Jahre zuvor

Na das ist doch super! 🙂
Jeder, der es will, findet eine Möglichkeit. Und jetzt nach den neuen Beschlüssen erst recht. Da braucht es keine STIKO-Empfehlung.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Wie definieren sie kleine Kinder? Wenn sie mit kleinen Kinder die unter 12 Jährigen meinen, dann werden sie kaum Eltern finden, die diese impfen. Schlicht und ergreifend, weil es von der EMA noch nicht zugelassen wurde. Die 12 bis 16 jährigen würde ich nicht mehr als kleine Kinder bezeichnen. Also zumindest meine Kinder wären schwer beleidigt, wenn man sie als solche bezeichnen würde.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

@mm:
OK, der Begriff „kleine“ Kinder war etwas unglücklich gewählt 🙂 .
Ich meinte Kinder ab 12 Jahren. Für die ganz Kleinen gibt es ja noch keine Impfung…
In meinem Bekanntenkreis wollen diejenigen, die ihre Kinder (noch) nicht impfen lassen wollen, sie auch nicht impfen, wenn in ein paar Wochen die Impfempfehlung von der STIKO kommt. Sie wollen mindestens noch ein halbes bis ein Jahr warten. Und diese Empfehlung wird in den nächsten Wochen kommen – das zeichnet sich doch ab und wird seitens der STIKO auch so gesagt. Sie können diese Empfehlung nur JETZT noch nicht geben, weil die Daten, die sie für ihre Empfehlung brauchen eben noch nicht da sind. Welche Daten sie dafür genau brauchen, können wir alle doch gar nicht überblicken und dürften uns deswegen eigentlich auch kein Urteil erlauben.
Ich bleibe dabei…eine deutlich höhere Impfquote bei den 12 bis 16-jährigen wird es auch bei einer Empfehlung von der STIKO nicht geben. Diejenigen, die unbedingt wollen, machen das doch jetzt schon. Die Unsicherheit bei vielen Eltern wird von einer Empfehlung der STIKO nicht abhängen. Und wie oben von jemand anderem bereits erwähnt, werden auch viele Kinder entgegen der STIKO-Empfehlung schon seit Jahren gegen Grippe geimpft.

Koogle
2 Jahre zuvor

Deutschland braucht eine höhere Impfqote als viele Nachbarländer weil die Zahl der Genesenen prozentual deutlich niedriger ist.

Daher gibt es jetzt auch boosterimpfungen für die, die mit Astrazeneca oder Johnson geimpft wurden.
Leider erst im September.

Immerhin wird dadurch der Schutz von 67% auf 88% erhöht.
Folglich reduziert sich die Ansteckungsgefahr anderer durch die so geimpften auf 12%.

Anne
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

„Daher gibt es jetzt auch boosterimpfungen für die, die mit Astrazeneca oder Johnson geimpft wurden.“ Woher haben Sie das denn? Der Booster ist für die Risikogruppen gedacht, die schon im Januar / Februar ihre Erstimpfung bekamen. Soweit ich weiß, war das damals nur Biontech oder Moderna.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Mertens: „Eine Impfung von Kinder- und Jugendlichen trage zur Herdenimmunität nicht bei.“

Weil Kinder und Jugendliche nicht zur Herde zählen?

Das hätte ich gerne mal erklärt gekriegt, wieso die Gesamtimmunität in der Gesellschaft sich nicht ändert, wenn man Minderjährige immunisiert … höre ich die ganz, ganz alten Slogans durchklingen?!

WiMoKa
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich höre es im Hintergrund leise rauschen:… vergiss es nie – Schüler sind keine Treiber der Pandemie – die Schulen sind sicher – es stecken nur Erwachsene die Kinder an – Kinder untereinander stecken sich nicht an – usw…

Viva
2 Jahre zuvor

Also, da kann man sich nur noch an den Kopf fassen, wie da jetzt was ausgelegt wird! Das ist alles so zusammengeschustert, unfassbar. Man merke sich: Die haben sich alle unheimlich lieb!

Jens Spahn präferiert also einen Weg, den die Stiko für möglich hält und auf dessen Basis nun das Impfangebot unterbreitet wird? Wie war es noch neulich? Herr Mertens, Chef der Stiko, verkündete medienwirksam, dass er seine Enkelkinder nicht impfen lassen würde. Herr Spahn meint, ein solches Impfangebot zur individuellen Entscheidung von Eltern und Kindern stehe im Einklang mit den Stiko-Empfehlungen. Ja, super Einklang und gar nicht manipulativ abgeschnitten. Und ein „Nein zur Impfung“ geht wunderbar einfach … „Der Herr Mertens tut´s ja auch nicht. Und der muss es ja schließlich wissen! Iss Chef vom Expertengremium in Sachen Impfungen in Deutschland.“

Ja, und der Herr Mertens argumentiert zeitgleich sinngemäß, dass es verständlich sei, dass in anderen Ländern wie z.B. in den USA aufgrund derselben Daten aus internationalen Studien andere Entscheidungen gefallen seien als in Deutschland, da dort eine größere Anzahl von Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe andere Voraussetzungen bedingen bei der Auswertung der Daten und Schlussfolgerungen. So? Nein, Herr Mertens, dort hätte dann genau die Stiko-Empfehlung auch ausgereicht: Vorerkrankte Kinder impfen!

So schafft man kein Vertrauen! So schafft man gar nix. Schön immer alles unter den Teppich kehren und platttreten produziert versteckten, plattgetretenen Dreck unter dem schönen Teppich. Irgendwann wird jeder Teppich mal angehoben, weiß man doch.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Was immer unterschlagen wird, ist, dass die STIKO das Impfen für Kinder mit Vorerkrankungen empfohlen hat. Die STIKO ist also nicht, wie gerne suggeriert wird, gegen Kinder-Impfungen. Sie meint nur, gesunde Kinder brauchen keine Impfung, weil gesunden Kindern Corona nicht (viel) anhaben kann. Das ist ja etwas ganz anderes, als verkürzt zu sagen, die STIKO hat das Impfen von Kindern nicht empfohlen!!

Koogle
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

@fabianBLN
Das fatale ist, die Menschen verstehen die Zurückhaltung der Stiko so, dass das Impfen den Kindern mehr schadet als die Infektion.

Das ist schlicht falsch.

Ganz abgesehen davon schützt jedes geimpfte Kind sich selbst und darüber hinaus seine Mitschüler.
Dass dadurch alle Schüler einigermaßen konstanten Präsenzunterricht haben können, lässt die Stiko einfach außen vor.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Richtig! Die Kommunikation stimmt einfach nicht. Vor Corona kannten viele die Stiko und deren Aufgabe gar nicht. „Nicht empfohlen“ (weil nicht genug Impfstoff, nicht genug Daten, nicht als notwendig angesehen) —> da kommt bei vielen Eltern an, da stimmt was nicht, könnte gefährlich sein… Mir persönlich erschließt sich nicht, wie es gefährlicher sein könnte, einen Teil der RNA per Impfung zu bekommen, der lokal um die Einstichstelle wirkt als die gesamte RNA über das Virus, das sich im ganzen Körper verteilt…!

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@Koogle, ja, genau!

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Die Stiko ist nicht für den Unterricht zuständig und das kann und darf auch kein Kriterium für ihre Einschätzung sein. Es ist und bleibt eine Empfehlung. Wenn alles so klar und eindeutig wäre, wie viele hier schreiben, würde diese Empfehlung anders lauten.
Wie jeder mit dieser Empfehlung umgeht, ist seine persönliche Entscheidung.
Die Politik hat jetzt die Weichen gestellt. Und selbst wenn die Empfehlung sich ändert, wird sich an der allgeinen Situation nicht viel ändern. Wer sich über 18 jetzt noch nicht impfen lassen hat, wird das nicht unbedingt nachholen und die Schüler unter 12 können sich sovieso nicht impfen lassen. Neben den Ungeimpften gibt es dann immer noch die Geimpften, bei denen der Schutz nicht funktioniert. Es wird also keine 100% Sicherheit geben, und bei der nächsten Mutation werden auch wieder die Geimpften in Quarantäne geschickt. Vermutlich geht es nächstes Schuljahr genauso weiter, wie letztes Jahr.
Ich glaube, das einige Politiker sogar froh sind, dass die Stiko aktuell so agiert, weil es vor der Wahl wunderbar vom eigenen Versagen ablenkt.

Koogle
2 Jahre zuvor

Mit ihrer Nichtempfehlung bringt die Stiko das Kunststück fertig, sowohl geimpften Kindern als auch ungeimpften Kindern zu schaden. Darüber hinaus den Angehörigen.

– ein geimpftes Kinder kann von einem ungeimpften Kind infiziert werden
– ungeimpfte Kinder können infiziert werden
– Kinder können durch Quarantänemaßnahmen leiden
– Kinder können vereinzelt ihre geimpften Angehörigen anstecken
– Kinder können unter long covid leiden

Einzig das Eindämmen der Pandemie schützt Kinder und Erwachsene.

Die isolierte Betrachtung der Einzelperson wird der Gefahr nicht gerecht.

Der Gesetzgeber sollte der Stiko klare Vorgaben geben die dem Schutz aller dienen.
Hätte man zuerst die Mitarbeiter in Pflegeheimen geimpft und anschließend die Bewohner, wären viele Menschen nicht an Covid-19 gestorben.

Die Perspektive der Stiko war und ist verheerend.

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Volle Zustimmung!

Koogle
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

Danke!

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@Koogle:

„– ein geimpftes Kinder kann von einem ungeimpften Kind infiziert werden
– ungeimpfte Kinder können infiziert werden
– Kinder können durch Quarantänemaßnahmen leiden
– Kinder können vereinzelt ihre geimpften Angehörigen anstecken
– Kinder können unter long covid leiden“

Wenn Sie dies alles nicht haben wollen, müsste man eine Impfpflicht für Kinder einführen – da reicht eine STIKO-Empfehlung nicht aus! Und das wollen Sie ernsthaft?

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Lila, zur Erinnerung: Die Deltavariante ist in Indien entstanden, wo die Pandemie unfassbare Ausmaße angenommen hatte. Da, wo viele Infektionen stattfinden, entstehen Mutationen.

Die Corona-Impfstoffe verhindern nicht nur schwere Verläufe und vielleicht sogar Long-Covid (hoffentlich!), sondern sie vermindern durch die Hemmung der Viruslast und der Dauer, die sich das Virus in den Zellen bei Infektion trotz Impfung halten kann, auch die Ansteckung anderer. Eine hohe Impfquote reduziert somit Neuinfektionen. Weniger Neuinfektionen senken das Risiko von Mutationen.

Wenn nicht immer wieder Mutationen durch Infektionen entstanden wären, wäre der Grusel vielleicht schon durch die Lockdowns, Schutzmaßnahmen und Impfungen vorbei. Alle haben sich weltweit in irgendeiner Weise gegen die Pandemie bewegen müssen – mehr oder minder erfolgreich. Wie lange soll sich das noch fortsetzen?

Wie soll in einer Durchseuchung, die viele Infektionen bedeutet, eine Lösung zu finden sein, wenn es diesem Virus immer wieder durch Mutationen bei Infektionen gelingt, noch gefährlicher statt harmloser zu werden? Nur die (noch wirksamen) Impfungen haben dazu geführt, dass es in den Krankenhäusern (hierzulande) relativ moderat zugeht, da sie schwere Verläufe verhindern und auch das Infektionsgeschehen drosseln. Das Virus selbst ist leider bisher nicht harmloser geworden!

Meiner Meinung nach müsste jeder in der Welt, der impffähig ist, geimpft werden. Eine hohe Impfquote weltweit könnte einen Sieg über das Virus bedeuten. Bisher hat das Virus einfach nicht gezeigt, in seinen Mutationen Fehler einzubauen zu seinem Nachteil (anders als andere Viren). Es ist immer ansteckender geworden und hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, ins Krankenhaus zu müssen. Nur die Impfungen können dagegenhalten, Infektionen nicht. Infektionen befeuern die negative Weiterentwicklung der Pandemie, auch wenn sie vorübergehend immunisieren, ganz einfach durch die Gelegenheit zur Entstehung von Mutationen!

In den Schulen müsste alles getan werden, um Infektionen nach wie vor zu verhindern. Das bekommt man hier leider nicht auf die Kette. Impfen bekommt man hier auch nicht auf die Kette. Man kann es aber nicht riskieren, es einfach laufen zu lassen. Hier nicht wie nirgendwo.

Gerade auch in ärmeren Ländern, wo Menschen vom Hungertod bedroht sind … und unter Pandemiebedingungen sogar noch verstärkter … bleibt nur die Impfung als Ausweg.
Und ich persönlich befürchte, darauf wird es letztendlich überall hinauslaufen.

Was wäre denn, wenn möglichst alle überall auf der Welt mit einem wirksamen Impfschutz versorgt wären?
Was könnte dagegen passieren, wenn man der Entstehung von Mutationen „freien Lauf“ ließe (Durchseuchung)?
Wie sähe das Leben unserer Kinder aus, wenn möglichst viele geimpft wären?

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

@Viva:
Ich sehe das genauso wie Sie! Und mir sind die Gefahren der Mutationen bei „Durchseuchungen“ bewusst. All die Dinge, die Sie ansprechen, kann man allerdings nur mit einer Impfpflicht in den Griff bekommen, weil sich eben zu wenige impfen lassen wollen. Der Impfstoff ist nun reichlich da, zumindest bei uns. Es wird immer schwieriger, den noch übrig gebliebenen Teil der Nichtgeimpften (Skeptiker) überzeugen zu können – zumindest jetzt zu diesem Zeitpunkt. Also bliebe doch folglich – um die o.g. Gefahren auszuschließen – nur eine Impfpflicht. Und dies halte ich in Anbetracht der Tatsache, dass viele allein aufgrund des neuen Impfstoffes Bedenken haben, für äußert bedenklich.

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

Nun, eine moralische Impfpflicht besteht bereits. Wer diese bestreitet, wird sicherlich mit Einschränkungen leben müssen (indirekte Impfpflicht).

Wir werden sehen.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Auch ich sehe es so. Auch ich möchte keine Pflicht.
Es ist aber glasklar, dass wir eine enorm große Beteiligung an den Impfungen dringend brauchen, nur so ist eine Eindämmung möglich.
Gestern bei Lanz wurde genau das Thema behandelt. Und auch ich bin der Meinung, dass Impfung nicht mehr nur allein Privatsache und Selbstschutz ist, sondern eben auch ein persönlicher wichtiger Beitrag für die Allgemeinheit. Es bedeutet Solidarität mit Mitmenschen, gerade für die, die nicht geimpft werden können und dürfen und zur allgemeinen Eindämmung des Geschehens.
Sorry, aber wenn man das nicht durch Überzeugung schafft, müssen andere Maßnahmen her. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass Ungeimpfte ( ausgenommen selbstverständlich Menschen die eine Impfung nicht erhalten dürfen) Tests selbst zahlen, oder auch zu verschiedenen Dingen keinen Zutritt erhalten. Diese Dinge ( Kinobesuch, Flüge, Restaurantbesuche…) sind keine Grundrechte.
Klingt hart, mag sein, aber besondere Zeiten brauchen besondere Taten.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

@Darfdaswahrsein:
Ich stimme Ihnen voll zu! Anders wird man wohl leider die Menschen, die sich nur nicht impfen lassen wollen, weil sie meinen, durch die anderen, die sich haben impfen lassen, auch geschützt zu sein, nicht überzeugen können.
Und wenn sie sich dann trotzdem nicht impfen lassen, dann dürfen sie halt in dieser Ausnahmesituation auch bestimmte (nicht unbedingt notwendige) Dinge nicht machen. Es sollten aber unbedingt diejenigen, die sich nicht impfen lassen können, davon ausgenommen sein und durch einen bezahlten negativen Test die gleichen Rechte haben. Das klingt wirklich hart, aber anders wird man das sonst nicht in den Griff bekommen.
Allerdings bleiben trotzdem einige Fragen:
Werden dann gutbetuchte bevorzugt, weil die sich locker 2-3 Tests pro Woche leisten können? Wie lange will man das so durchziehen? Werden sich durch diese Maßnahmen genügen Menschen impfen lassen? Was, wenn nicht? Die Maßnahmen würden dann ewig aufrecht erhalten bleiben…

CMW
2 Jahre zuvor

Wie Plexiglas schützen soll, wenn sich Menschen dauerhaft in einem Raum aufhalten, ist physikalisch echt spannend zu begründen. Die Diskussion um die Luftfilter dreht sich im Kreis und hilft bei Delta nichts: Luftfilter schützen so gut wie regelmäßiges Lüften vor Infektionen. Aber das gilt nur, wenn nicht parallel Fenster auf Kipp stehen oder gar geöffnet sind. Dann verändern sich die Strömungsverhältnisse und es kommt nur noch zu einem Teilluftaustausch. Mit 25 Personen auf 70m² wird das so oder so nichts.
Um es klar zu sagen: bei einer 3x so ansteckenden Variante gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Schüler*innen/Lehrer*innen infizieren sich mit CoVid-19 oder sie werden geimpft und infizieren sich dann mit CoVid-19. Im ersten Fall haben sie eine ca. 3% Chance heftig krank zu sein (mit nochmals 3% mit schweren psychiatrischen Folgen), im zweiten Fall besteht nahezu keine Gefahr mehr. CoVid-19 reiht sich dann in die Summe anderer Grippe-Virus-Infektionen ein, die bekanntlich auch immer eine Gefahr darstellen.

Aus diesen Gründen ist die Debatte um mächtig beworbene Lüftungsgeräte auf dieser Homepage zunehmend unsinnig. Wichtig ist vielmehr ehrlich zu sagen, dass Schulen Infektionsorte bleiben, außer wir sperren die Schüler*innen in Terrarien mit Einzelbelüftung. Das ist dann aber kein Unterricht mehr, sondern „Beschulung“, wie sie schlimmer nicht sein kann.