Grundschullehrerinnen und -lehrer bekommen A13 – (jetzt auch) in Thüringen

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ERFURT. In Thüringen werden seit dem 1. August verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Regelschulen sowie an Gymnasien gleich bezahlt. Mit der höheren Besoldung der Grundschullehrer will das Land auch dem Lehrermangel entgegenwirken.

Gewerkschaften fordern A13 für alle Lehrkräfte – in Thüringen ist das jetzt vollzogen. Illustration: Shutterstock

Thüringer Grundschullehrerinnen und -lehrer bekommen ab August mehr Geld. Sie werden nun auch nach der Besoldungsstufe A13 bezahlt und erhalten damit den gleichen Lohn wie Gymnasiallehrerinnen oder Regelschullehrer im Freistaat. Die höhere Besoldung war bereits im Dezember 2020 vom Landtag beschlossen worden und ist zum 1. August in Kraft getreten.

Mit dem Schritt sind Hoffnungen verbunden, den Beruf attraktiver zu machen und somit den Lehrermangel in Thüringen besser in den Griff zu bekommen. Aus dem gleichen Grund hatte Thüringen vor einigen Jahren überhaupt erst wieder damit begonnen, Lehrerinnen und Lehrer zu verbeamten. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind von der nun in Kraft getretenen höheren Besoldung und der höheren Eingruppierung der Tarifbeschäftigten in die Gruppe E13 in Thüringen rund 4500 Lehrerinnen und Lehrer betroffen.

Mittlerweile werden in mehr als der Hälfte der Bundesländer Grundschullehrkräfte mit A13/E13 besoldet. News4teachers / mit Material der dpa

„A13 für alle“: Hamburg stellt Lehrkräfte aller Schulformen finanziell gleich

 

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13 Kommentare
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Georg
2 Jahre zuvor

Die 10% mehr Geld werden den Lehrermangel noch weniger beheben als die Verbeamtung. Dafür ist der Beruf zu unattraktiv gemacht worden. Auf dem platten Land in Thüringen sowieso.

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

A/E 13 statt A/E 12 bedeuten rund 500 Euro mehr. Ich bitte Sie, reden Sie das bitte nicht auch noch klein. Wer bekommt schon eine Gehaltserhöhung von 500 Euro?

Ansonsten ja, es gibt viele andere Faktoren, die dem Lehrerberuf schaden, allerdings wurde die letzten Jahre vor allem zu wenig ausgebildet und es haben zu viele abgebrochen bzw. sich umorientiert.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Sie unterscheiden in Ihrem Kommentar im Gegensatz zu mir nicht zwischen Bestands- und Neulehrern. 4000€ oder 4500€ brutto sind für die Berufsentscheidung relativ egal. Man kommt mit beiden Einkommen sehr gut aus. Was passieren kann, ist dagegen, dass jetzt mehr Lehrer auf Teilzeit gehen, weil das netto ja reicht. Dann ist der Lehrermangel noch größer.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

@fabianBLN

Bitte nicht oberflächlich werden, Ihr Lieblingsargument fehlt noch.
Wie wäre es mit „…wurde die letzten Jahre vor allem zu wenig ausgebildet und es haben zu viele abgebrochen bzw. sich umorientiert. Und der Rest feiert krank oder ruft oft dazu auf.“ (Das verbreiten Sie gerne als Reaktion auf andere Posts, wenn „Interpretation und Fehlinterpretation“ auf Ihrem persönlichen Lehrplan steht … Auch einer von vielen anderen Faktoren, die dem Lehrerberuf schaden.)

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Es ist dennoch endlich gerechter Lohn für gute Arbeit. In Thüringen wird glaube ich auch ein Master für die GS und Sek1 erlangt. Entsprechend ist A13 überfällig gewesen.

Es geht nicht zwingend um Lehrermangel, mehr um passenden Lohn

Marc
2 Jahre zuvor

A13 startet aber in EF5. A12 in EF4. Werden die Erfahrungsstufen entsprechend umgerechnet? Sprich ein 4 Jahre arbeitender GS Lehrer von A12 EF6 in A13 EF7? Oder nur Wechsel in gleiche EF? Oder klauen sie sogar eine?
So wird eine Anpassung nämlich schnell zur Scheinerhöhung

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Damit es nicht vergessen wird bei all dem Schimpfen, die Höherstufung haben die Lehrer sehr wesentlich der GEW und anderen Berufsverbänden der Lehrer zu verdanken und auch ganz wesentlich den nicht verbeamteten Lehrern, die dafür gestreikt haben.

Naja, aber wahrscheinlich ist das schon vergessen und es wird wieder neu geschimpft. 🙁

Alla
2 Jahre zuvor

Wo bleibt der Philologenverband, der bis jetzt immer scharf gegen A13 für GS-Lehrkräfte geschossen hat?
Er bleibt im Osten relativ ruhig, während er z.B. in SH sehr aktiv A13 verhindert hat.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

SH hat doch A13?

Heinz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Bestimmt machen die strikt Sommerurlaub nach Plan und bekommen hiervon nichts mit 😉

Heinz
2 Jahre zuvor

Und in NRW wurde es mal versprochen aber nie umgesetzt. Hier sind auch nicht nur die Grundschulen betroffen sondern auch alle anderen Lehrer die GHR, Sek1 o.ä. studiert haben.

Naja, vll. hat Herr Laschet dazu auch noch einen guten Witz zu erzählen, die Stimmungskanone.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

Der sitzt es halt aus. Corona, jetzt die Flut. Alles Themen, womit man A13 gut verdecken kann und die der normalen Bevölkerung wichtiger sind als fair bezahlte Lehrer. 200 Mio für Flutopfer und 600 Mio für fair bezahlte Lehrer würde ihm eventuell die Kanzlerschaft kosten. Denn nicht jeder weiß um die Ungerechtigkeit in der Besoldung und würde solche Ausgabenverteilung austrafen.

Die Lehrer in NRW haben mit Corona und Flut einfach „Pech“ gehabt. Zumindest finanziell gesehen.
Ich denke da hilft nur noch die Klage. Alle Lehrer müssen der Besoldung widersprechen und Klage einreichen. Irgendwann kann man das nicht mehr ignorieren. 12 Jahre nach Labg2009 und der neuen Ausbildung ist langsam eine Grenze erreicht und die verfassungswidrige Besoldung muss beendet werden.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor

Und in Sachsen-Anhalt hat die zukünftige Landesregierung laut GEW einen Wortbruch begangen, was die Gleichstellung der Besoldung der Grundschullehrer/innen mit den anderen Lehrer/innen betrifft. Es ist im Grunde ein Skandal! Sowohl die SPD, die FDP – und auch die CDU – hatte entsprechende Ziele in ihrem Wahlprogramm und im Wahlkampf formuliert. Nun hält Sachsen-Anhalt sozusagen die „Rote Laterne“ und ist nunmehr das einzige Bundesland im „Osten“, das die Grundschullehrer/innen nicht nach E13/ A13 vergütet. Eva Gerth von der GEW kritisiert den Wortbruch und die Folgen davon scharf:
https://www.gew-sachsenanhalt.net/2-uncategorised/441-ausgebildete-grundschullehrkraefte-verlassen-sachsen-anhalt-koalitionsparteien-setzen-falsches-signal
Wer kommt denn dann noch nach Sachsen-Anhalt, wenn alle Nachbarbundesländer – außer Niedersachsen, wo auch Verhandlungen laufen – wesentlich besser vergüten?? Ein weiterer Skandal ist, dass im Koalitionsvertrag sehr ausgiebig über Seiten- und Quereinsteiger gesprochen. Ist das jetzt der Plan für die Zukunft? Man verzichtet auf Grundschullehrer und hofft stattdessen, dass Quereinsteiger es schon irgendwie richten werden? Sie werden übrigens auch schlechter bezahlt, als in anderen Bundesländern (z.B. Mecklenburg-Vorpommern.) Ich hätte nie gedacht, dass es so kurz nach der Wahl zu einem derart drastischen Wortbruch kommen könnte und bin noch immer entsetzt darüber, wie man zuvor mit der besseren Vergütung der Grundschullehrer/innen vollmundig Wahlkampft gemacht hat!