Hans bringt Impfbusse auf Schulhöfen ins Gespräch – Beifall von der Bildungsministerin

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SAARBRÜCKEN. Mit Impfangeboten im Umfeld von weiterführenden Schulen – möglicherweise Impfbussen – und mit Lolli-PCR-Tests an Grundschulen will das Saarland nach dem Ende der Sommerferien am Montag seine Corona-Strategie fortschreiben. Ab Montag gilt zudem wieder die Masken- und Testpflicht an Schulen.

Bringt Impfbusse auf Schulhöfen ins Gespräch: der Miinisterpräsident des Saarlandes, Tobias Hans (CDU). Foto: Staatskanzlei Saarland/Carsten Simon / Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0

In einem Interview mit den „Bild“-Medien hat sich Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) für Corona-Impfungen im Umfeld der Schulen ausgesprochen. „Weil sich Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren impfen lassen können, werden wir zukünftig auch Angebote im Umfeld von Schulen anbieten“, erklärt Hans. Man wolle Impfungen vor oder nach dem Unterricht anbieten, möglicherweise auch auf dem Schulhof – „wenn es die Schulträger für organisatorisch und logistisch sinnvoll halten“, so Hans zur „Bild“. Dabei könnten seiner Aussage nach beispielsweise mobile Impfteams oder Impfbusse zum Einsatz kommen.

Spitzenpolitiker von SPD und CDU im Saarland begrüßten die Äußerungen. Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) sagte am Donnerstag, sie sei «sehr froh», dass sich Hans auch gegenüber seiner Gesundheitsministerin entsprechend geäußert habe, nachdem es ihr über Wochen nicht gelungen sei, die Ministerin in dieser Sache zu einer Aussage zu bewegen. Ihr sei wichtig, klarzumachen, dass niedrigschwellige Angebote für Kinder und Jugendliche notwendig seien, sagte Streichert-Clivot. «Gleichzeitig müssen wir uns aber immer wieder versichern, dass gerade für die Kinder zwischen zwölf und 14 die Anwesenheit und Unterstützung der Erziehungsberechtigten unabdingbar ist.» Jugendliche ab 14 könnten sich selbstbestimmt für eine Impfung entscheiden.

«Der Impfbus darf nicht die Zwangsimpfung durch die Hintertür sein, das ist der wesentliche Punkt»

Laut Bildungsministerin ist jedoch nicht geplant, dass der Zugang zur Schule von einer Impfung abhängig gemacht werde. «Der Impfbus darf nicht die Zwangsimpfung durch die Hintertür sein, das ist der wesentliche Punkt», betonte sie.

Auch die CDU-Landtagsfraktion stellte sich am Donnerstag hinter die Aussage des Ministerpräsidenten und sprach sich für den Einsatz von Impfbussen im schulischen Umfeld aus. «Natürlich nicht im Klassensaal vor der Mathestunde. Aber vor oder nach dem Unterricht sollten Kinder ab zwölf ohne großen Aufwand geimpft werden können», teilte der bildungspolitische Sprecher Frank Wagner mit. Der Einsatz der Impfbusse auf dem Schulgelände wäre seiner Ansicht nach ideal. Zudem solle das Angebot auch Eltern, die noch nicht geimpft seien, offenstehen.

Streichert-Clivot kündigte an, nach den großen Ferien würden zunächst an sechs Grundschulen Lolli-PCR-Tests erprobt. Diese sollen als Pooltests durchgeführt werden. Bei einem positiven Fall würden alle Kinder weiteren Tests unterzogen. Nach der Erprobungsphase wolle man eine Rückmeldung der Schulen abwarte. Wenn die Kinder mit diesem Test sehr gut und schnell umgehen könnten, wovon auszugehen sei, sollten sie flächendeckend eingeführt werden. «Wenn wir allerdings merken, dass es in der Umsetzung insgesamt eine zu große Herausforderung ist, werden wir es nicht machen», sagte die Ministerin.

Vorteil des Speicheltests via Lutschen auf einem «Watte-Lolli» ist nicht nur, dass er wesentlich angenehmer als ein Rachen- oder Nasenabstrich ist, sondern auch, dass er von kleineren Kindern selbst angewendet werden kann. Die Landesregierung erhofft sich vor allem eine finanzielle Einsparung gegenüber den Antigen-Schnelltests, die an Grundschulen mit Unterstützung von medizinischem Personal durchgeführt werden müssen. Insgesamt koste die Teststrategie an Schulen pro Woche 800.000 Euro, wobei ein großer Teil auf die Grundschulen falle. Nachteil sei, dass ein Testergebnis bei den PCR-Tests frühestens nach einem Tag vorliege und man von der Kapazität der Labore abhängig sei.

Zum Schulstart im Saarland am Montag gilt zunächst wieder für zwei Wochen eine Masken- und Testpflicht. Die Bildungsministerin appellierte an Schüler und Eltern, die beiden Testkits zu nutzen, die sie in der letzten Schulwoche vor den Ferien erhalten hatten.

Streichert-Clivot: «Ich glaube, wir müssen da mit Ruhe und Gelassenheit reingehen»

Die Tests sollen möglichst am letzten Tag vor Schulbeginn und am ersten Schultag unmittelbar vor dem Schulanfang zu Hause durchgeführt werden. Eltern sollten ihren Kindern dann das beiliegende Formular zur Selbsterklärung eines negativen Testergebnisses mitgeben. Streichert-Clivot sagte, dass sie sich auf die Erklärung der Eltern verlasse und hohes Vertrauen habe, dass dieses Verfahren gut umgesetzt werde. In den beiden folgenden Wochen greife dann wieder die normale Teststrategie in den Schulen. «Ich glaube, wir müssen da mit Ruhe und Gelassenheit reingehen», appellierte sie. News4teachers / mit Material der dpa

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Andi- kein Impfgegner
2 Jahre zuvor

Es ist unfassbar, dass man Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung von Eltern impfen kann und will! Und sie dann in oder vor der Schule quasi zu übertölpeln, an sich einen medizinischen Eingriff vornehmen zu lassen!

Anja
2 Jahre zuvor

Also über Hans und Streichert-Clivot findet man keine Worte mehr. Da ist jedes Wort überflüssig und zuviel gesagt.

Romy Hoyer
2 Jahre zuvor

Ich frage mich jeden Tag aufs Neue, wann ich endlich aus diesem Albtraum aufwache! Doch stattdessen nimmt er immer absurdere Züge an! Als Mutter eines Kindes im Grundschulalter warte ich quasi nur darauf, dass als Barbie, Ninja oder Transformer verkleidete Impfteams auch auf die Jüngsten losgelassen werden!!Ich bin wütend und fassungslos mit wieviel Dreistigkeit diese ganzen Maßnahmen durchgesetzt werden.

Lars
2 Jahre zuvor

Es ist eine fars Kinder mit einem nicht ausreichend getesteten Impfstoff als Versuchskaninchen zu verseuchen und die, die es nicht machen als Schuldige für die Misere hinzustellen.
Geimpfte, die sorglos durch die Welt reisen/laufen/fahren dürfen, werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Probleme ins Land bringen. Tests für alle Rückkehrer ist eine zwingend erforderliche Maßnahme. Nur diese Maßnahme würde natürlich die Wahl negativ beeinflussen.