Schulstart in Berlin mit Schnelltests, Impfungen – und Präsenzpflicht

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BERLIN. Nach rund sechs Wochen Sommerferien ist in Berlin der Schulbetrieb wieder angelaufen. Bildungssenatorin Scheeres will trotz steigender Corona-Zahlen generelle Schließungen vermeiden.

Will keine Schulschließungen (aber wer will die schon?): Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Foto: SenBJF/Reto Klar

Rund 460 000 Berliner Schülerinnen und Schüler hatten am Montag ihren ersten Tag im neuen Schuljahr. Der Betrieb steht auch dieses Mal unter dem Eindruck der Corona-Pandemie: Maskenpflicht, Mindestabstand, Luftfiltergeräte und regelmäßige Schnelltests gehören dazu. In den ersten drei Schulwochen sind jeweils drei Tests vorgeschrieben. Trotz zuletzt wieder steigender Corona-Zahlen setzt der Senat auf Präsenzunterricht, der im Unterschied zum vergangenen Schuljahr verpflichtend für alle Schüler ist.

«Wir wollen keine pauschalen Schließungen oder dass die Schulen pauschal in den Wechselunterricht gehen», sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) zum Wochenbeginn. Stattdessen solle pro Schule entschieden werden, ob Maßnahmen für einzelne Klassen nötig seien oder nicht. Die Entscheidung darüber träfen die Amtsärzte.

Das Thema Impfungen nimmt zum neuen Schuljahr an Fahrt auf: Am Montag wurden erstmals Schülerinnen und Schülern an den Oberstufenzentren von mobilen Teams geimpft. Das Angebot richtet sich zunächst an knapp 70.000 junge Erwachsene, die bereits volljährig sind. Auch 16- und 17-Jährige, die eine Erlaubnis der Erziehungsberechtigten vorweisen können, erhalten ein Impfangebot in diesen Schulen. Alle anderen Schüler ab 12 Jahren können sich in den Impfzentren oder bei niedergelassenen Ärzten impfen lassen.

An den rund 300 weiterführenden Schulen ist der Einsatz von mobilen Impfteams laut Scheeres nicht geplant, weil dies zu aufwendig sei. Stattdessen sollen in Zukunft Impfshuttles eingerichtet werden. Dabei komme morgens ein Bus, die Schüler würden begleitet ins Impfzentrum gefahren, geimpft und wieder in die Schule zurückgebracht.

Insgesamt sind am Montag 376 460 Schüler allgemeinbildender Schulen (2020: 369 841) und 87.360 Schüler (2020: 83 264) berufsbildender Schulen ins neue Schuljahr gestartet. Rund 32.000 Lehrkräfte sowie Tausende Erzieher kümmern sich um sie. Die Besetzung von 2440 unbefristeten Lehrerstellen war wie jedes Jahr schwierig, gelang Scheeres zufolge aber bis auf etwa 80 Stellen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verweist auf die hohe Zahl der Quereinsteiger, die nicht ausreichend ausgebildet seien. Dringend nötig sei eine Ausbildungsoffensive für Lehrkräfte. dpa

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Kalkspatz
2 Jahre zuvor

„«Wir wollen keine pauschalen Schließungen oder dass die Schulen pauschal in den Wechselunterricht gehen», sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) zum Wochenbeginn. Stattdessen solle pro Schule entschieden werden, ob Maßnahmen für einzelne Klassen nötig seien oder nicht. Die Entscheidung darüber träfen die Amtsärzte.“

Das ist genau richtig so. Ich unterstütze das.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

@Kalkspatz:

„Ich unterstütze das“. Wie bzw. womit denn?

„Das ist genau richtig so“.
IST???
Woher wissen Sie das?
Vermutlich möchten Sie sagen:
Ich bin Der ANSICHT, dass es so ist.

Mareike Lange
2 Jahre zuvor

Wie wird denn die Präsenzpflicht unter diesen Umständen rechtlich begründet und gibt es Ausnahmen für Familien mit vulnerablen Angehörigen?