Strategiewechsel: Kontaktverfolgung an Schulen und Kitas hört auf – Durchseuchung?

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BERLIN. In Berlin gibt es in der Pandemie einen Strategiewechsel an Kitas und Schulen: Die Gesundheitsämter wollen künftig nur noch Kinder und Jugendliche mit einem positiven PCR-Test in eine 14-tägige Quarantäne schicken. Kontaktpersonen außerhalb der engsten Familie würden nicht mehr ermittelt, heißt es in einer Stellungnahme der Amtsärzte. Die neue Regelung gelte für alle Bezirke. Damit ist klar: Ansteckungen unter Schülern werden inkauf genommen.

Quarantäne gilt in Berlin künftig nur noch für nachweislich infizierte Schüler. Foto: Shutterstock

Mit der neuen Strategie sind künftig nur noch ungeimpfte Eltern und Geschwister von der 14-tägigen Quarantäne mitbetroffen. Für Sitznachbarn in der Schule gilt das dann zum Beispiel nicht mehr.

«Das ist eine Erleichterung für die Schulen, eine Arbeitserleichterung, definitiv», sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag. Es sei schon aufwendig gewesen, beim Bekanntwerden von Coronafällen die Kontakte in der Schule nachzuvollziehen, beispielsweise anhand von Sitzplänen. Die Schulen hätten das sehr sorgfältig gemacht. Dieser Aufwand falle durch die neue Regelung weg.

Es sei aber auch eine Erleichterung für die Eltern, wenn künftig nur ein Kind in Quarantäne gehe und nicht eine ganze Klasse oder eine Teilklasse. «Das sind ja 14 Tage teilweise, und das ist eine Belastung für die Eltern, wenn die dann zu Hause sein müssen.»

«Wer krank ist, bleibt zu Hause. Alle anderen können lernen, spielen und arbeiten gehen»

Mit dieser neuen Regelung werde Berliner Familien eine Rückkehr zur Normalität in Kitas und Schulen ermöglicht, teilte Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke am Freitag mit: «Wer krank ist, bleibt zu Hause. Alle anderen können lernen, spielen und arbeiten gehen.»

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Dass die Inzidenzen vor allem durch die regelmäßigen Tests in Schulen und Kitas weiter hoch blieben, sei logisch, argumentieren die Amtsärzte. Entscheidend sei aber das Risiko, nach einer Ansteckung schwer an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben. Dieses Risiko sei bei Kindern sehr gering. Es gelte nun, mit dem Virus zu leben – auch mit Blick auf die soziale und seelische Kindergesundheit. Der Schaden durch Quarantäne bei Kontaktpersonen habe sich als sozialmedizinisch relevant gezeigt. Die neue Strategie ergebe sich aus der Nutzen-Risiko-Bewertung für Kinder und Schüler.

Kinder bis 12 Jahre könnten in absehbarer Zeit nicht geimpft werden, argumentiert Neuköllns Stadtrat Liecke. Daher sei auch bei Aufrechterhaltung der Eindämmungsstrategie davon auszugehen, dass sie infiziert würden – aber eben nur sehr selten erkrankten. Eine relevante Weiterverbreitung des Virus in der Bevölkerung durch Kinder sei aufgrund ihrer geringen Infektiösität auch nicht zu erwarten. Außerdem gebe es nun für alle ab 12 Jahren die Möglichkeit eines Impfschutzes.

„Gerade für das Kindes- und Jugendalter ist hier die Datenlage noch unsicher“, so warnt das RKI

Dass Kinder weniger infektiös seien, gilt wissenschaftlich längst als widerlegt. An der Infektiosität von Kindern könne überhaupt kein Zweifel bestehen, erklärte der Chef-Virologe der Berliner Charité, Prof. Christian Drosten, bereits im Januar. Drosten hatte unlängst vorgeschlagen, die Quarantäne für Schüler von zwei Wochen auf fünf Tage zu verkürzen – dafür aber bei einem Infektionsfall die ganze Klasse in Quarantäne zu nehmen, wie News4teachers berichtete.

Hinsichtlich Erkrankungen verweist das Robert-Koch-Institut aktuell auf die unklare Datenlage. Es warnt mit Blick auf die Schulen vor der „Verbreitung deutlich stärker übertragbarer Virusvarianten (..), die möglicherweise mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert sind. Gerade für das Kindes- und Jugendalter ist hier die Datenlage noch unsicher. Auch aufgrund dieser Entwicklung ist weiterhin die konsequente Umsetzung der bewährten infektionspräventiven Maßnahmen im Schulsetting sehr wichtig, um eine Verbreitung der Infektionen in diesen weitgehend ungeimpften und daher suszeptiblen Altersgruppen zu verhindern.“ News4teachers / mit Material der dpa

Corona-Chaos: Mal müssen ganze Klassen in Quarantäne, mal fast niemand

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potschemutschka
2 Jahre zuvor

Ist das dann „natürliche Auslese“ = „survival of the fittest“? Oder will man auf diese Art die Zahl der Schüler in den Klassen reduzieren? Könnte aber auch die Zahl der Lehrer reduzieren, denn es ist unklar, wie lange der Impfschutz hält (bei mir z. B. 2mal Astra, da ü60). Meine Schüler ungeimpft, da u12.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Es sei aber auch eine Erleichterung für die Eltern, wenn künftig nur ein Kind in Quarantäne gehe und nicht eine ganze Klasse oder eine Teilklasse. “

Ich würde das nicht als Erleichterung empfinden, eher als eine Bedrohung der Gesundheit der Familie! Die Chance, dass das eine Kind andere angesteckt hat, ist hoch. Wenn man dann nichts unternimmt, werden es die übrigen Kinder auch bekommen.

Das ganze ist dann eine tickende Zeitbombe: Für kurze Zeit werden die Zahlen stagnieren oder sogar sinken, dann explodieren sie.

Mika
2 Jahre zuvor

Ich dachte immer, Ziel der Kontaktnachverfolgung sei die Ermittlung von potentiell infizierten Personen, und Ziel der Quarantäne sei die Eindämmung der Pandemie.
Falsch gedacht: Da stellt Frau Scheeres also fest: man braucht keine Kontakte mehr nachzuverfolgen, ergo keine potentiell infizierten Personen mehr ausfindig machen, ergo keine Quarantäne mehr, ergo keine Eindämmung der Pandemie. Und das Ganze mit der fadenscheinigsten Begründung der Welt: man wolle Eltern und Lehrer entlasten.
Liebe Landesregierungen in Berlin, NRW, Baden Württemberg und die vielen anderen, die auch schnell auf diesen Zug aufspringen wollen: warum? Warum wollt Ihr die Pandemie am Laufen lassen und sogar befeuern? Warum gebt Ihr all den Querdenkern recht, die dies seit Monaten behaupten? Ich verstehe Eure Motivation nicht, die dahinter steckt.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

Ganz einfach:
Impfangebote waren/sind da.
Wer sie nicht nutzt: „selba scholt“
(wie meine GS-Kids jetzt sagen würden).
Ungeimpfte Kinder <12….nun ja….
Werfen wir einen Blick drauf…wenn's schief geht, gucken wir eventuell noch mal genau hin, ob wir da noch was machen können.
Und der nächste Sommer kommt ganz bestimmt!

ramon
2 Jahre zuvor

Am Ende ja eine Frage der Umsetzung.
BW macht nun ähnliches, aber mit 5. Täglichen Tests der Klasse und Unterricht im Klassenverbund.

Klingt für mich nach einer sinnvollen Abwägung. S0annend wird dann auch zu sehen wie das aussieht. Wenn bei den Nachtests keine weiteren Fälle kommene sind die Schulen „sicher“.
Falls nicht wird ddie Verordnung bestimmt bald wieder gestrichen

https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulen-stuttgart-neue-corona-regeln-fuer-schulen-testen-statt-quarantaene-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210827-99-994956!amp

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  ramon

„Wenn bei den Nachtests keine weiteren Fälle kommene sind die Schulen „sicher“.“

Naja… damit erkennt man dann, das man alle durchseucht hat. Dann sind die Schulen tatsächlich sicher. Diejenigen, die dann LongCovid haben oder noch im KH liegen, haben nur nichts davon.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  ramon

Sie wissen schon, dass diese Schnelltests eine Fehlerquote von 40 % haben? Und warum, zur Hölle, reicht in Grundschulen 1 negativer Test??

Cora
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alex

Bei uns gibt es z B. in den Grundschulen nur PCR Pooltest. Erst in den weiterführenden Schulen sind es die Schnelltests.
Kinder unter 12 werden es eh irgendwann bekommen. Die Frage ist nur wie schnell das passiert -sagt der Drosten ja selber-, es gibt eben keinen Impfstoff und die Deltavariante ist einfach zu ansteckend. Die einzige Alternative wäre im Moment wieder Distanzunterricht für alle. Allerdings versuche ich aktuell lieber, das Immunsystem meiner Kids so gut es geht zu stärken, ist gerade im Herbst/Winter generell sinnvoll für alle.

potschemutschka
2 Jahre zuvor

Warum eigentlich noch testen und Maske tragen? Wenn schon Durchseuchung, dann bitte richtig und schnell, dann haben wir es bald hinter uns. Es ko… mich nur noch alles an. warum haben wir uns uns und die Kinder eigentlich so lange versucht zu schützen? Hätte man doch gleich von Anfang an alles laufen lassen können. Wäre billiger gekommen, bis auf die paar Toten und Dauerkranken. Haben halt Pech gehabt. (Zynismus off – für Ironie reicht es nicht mehr!)

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor

Endlich eine klare Linie ………………………………………………. in den Abgrund!

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Post für 16.500 Besucher nach Corona-Alarm im „Tropical Island“
21.21 Uhr: Im Brandenburger Bade-Paradies „Tropical Island“ waren fünf Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nun wurden 16.500 Besucher, die vom 18. bis 22. August im Freizeitpark gewesen sind, vom Gesundheitsamt informiert. Bei den fünf Infizierten handelt es sich um eine Familie aus Westdeutschland, die im genannten Zeitraum im Tropical Island Urlaub machte, wie der Sprecher der Einrichtung gegenüber der „Bild“ sagte.
Erst seit Donnerstag gilt in der Freizeiteinrichtung die 3G-Regel, davor galt nur in den Umkleiden eine Maskenpflicht. Das Hygienekonzept sei nach der Prüfung des Gesundheitsamts aber bestätigt worden, hieß es.“
https://www.focus.de/gesundheit/news/news-zur-corona-pandemie-rki-registriert-12-029-corona-neuinfektionen-inzidenz-bei-70-3_id_13512540.html

Dafür kann man es ja in den Schulen einfach laufen lassen… keine Benachrichtigung von Kontakten mehr. Ich bin fassungslos.

Koogle
2 Jahre zuvor

Völlig unverantwortlich was das Gesundheitsamt und Tropical Island da vereinbart hatten.

Übernachtung und Großveranstaltung ohne Regeln.

In anderen Freizeitparks gelten zumindest die 3G Regel und weitgehend auch Maskenpflicht.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Wir brauchen in diesen Zeiten ja auch unbedingt Freizeitparks, riesige Festivals (wie jetzt in England), Fußballspiele mit Zehntausenden von Zuschauern, Jetten nach Mallorca zum Ballermann, Partys ohne Ende usw. usw., Ferienflieger und Kreuzfahrten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ist diese „Amüsiersucht“ etwa vernünftig?
Und dann wird gejammert und gejammert, wenn die Zahl der Infektionen steigt.
Und warum spricht man mittlerweile von einer „Impfmüdigkeit“? Woher kommt die? Die Älteren sind großenteils geimpft, und die anderen wollen nicht? Auch Kinder dürfen ab 12 Jahren. Aber jammern, wenn die Risiken (logischerweise) steigen, und immer auf die Behörden schimpfen. Das eigene (Impf-)Verhalten gilt dabei nie als Ursache für irgendwas.
Zum Vergleich: Bei einer Masern-Epidemie dürfen sich diejenigen im Fall des Falles nicht beschweren, die vorher gegen die Impfung waren. Sie wussten das vorher. Andererseits: zu meiner Schulzeit hatten praktisch alle Kinder die Masern, ich auch. Dennoch: heute wird davor gewarnt.

Amanakoku
2 Jahre zuvor

„„Gerade für das Kindes- und Jugendalter ist hier die Datenlage noch unsicher“, so warnt das RKI“

Wenn die Datenlage unsicher ist, wieso wird dann hier ständig behauptet, dass Kinder genauso oft und schwer erkranken wie Erwachsene? Die Datenlage ist doch unsicher, sagt das RKI !

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Amanakoku

Wenn die Datenlage so unsicher ist, wieso behaupten dann irgendwelche Menschen, dass Corona für Kinder und Jugendliche weitestgehend harmlos sei?
Wenn man nicht genau weiß, was eine Erkrankung anrichtet, sollte man dem Team Vorsicht immer den Vorrang geben. Alles andere wäre ein unfreiwilliges Menschenexperiment.

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Amanakoku

Da stimme ich dir zu! Man konnte hier so oift lesen, dass Kinder wie Erwachsene erkranken. Woher wissen die das, wenn das nicht mal das RKI weiß?

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

Falsch.Sie können infektiös sein wie Erwachsene.Was u.a. Christian Drosten bestätigte,der sich wunderte,warum es immer hieß,dass sie weniger ansteckend seien.Zzdem seh uch in „können wie Erwachsene erkranken“keinen Fehler.KÖNNEN sie ja auch.Vllt seltener,aber eine Garantie ist das nicht.Zudem ist doch nun schon mehrmals gesagt worden,dass mit zunehmender Durchseuchung auch schwerere Fälle öfter vorkommen werden.Nach Ihrer Logik haben die dannhalt Pech gehabt?Unglaublich.Es geht darum,die Entscheidung zu haben.Wer sein Kind freiwillig ins Durchseuchungsexperiment schicken mag,bitte.Aber wer das nicht will,darf nicht gezwungen werden.Das ist unethisch.

Leseratte
2 Jahre zuvor

Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich kaputtlachen:

„Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat bundesweit einheitliche Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen gefordert. „Ich appelliere an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, sich mit dem Robert Koch-Institut zu verständigen“, erklärte Gebauer am Freitag.
Gebauer (NRW): „Es brauche Richtlinien für die Quarantäne von Schülerinnen und Schülern, die die Bedürfnisse nach einem geregelten Präsenzunterricht und sozialen Kontakten „mehr als bisher berücksichtigen“. Das hätten auch Kinder- und Jugendärzte gefordert.“

https://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/nach-chaos-gebauer-fordert-einheitliche-quarantaene-regeln-fuer-schulen-1668564.html

Ausgerechnet eine Kultusministerin fordert für etwas bundeseinheitliche Regeln?????
Bisher war es ja nie möglich, dass sich die KuMis auf irgendwelche einheitlichen Regeln einigen konnten – Stichwort Empfehlungen des RKI, Luftfilter, Distanzlernen, Inzidenzwerte für Wechselunterricht usw.
Nun macht Gebauer offenbar gegen Gesundheitsämter in NRW mobil, die mehr als den infizierten Schüler in Quarantäne schicken. (Obwohl: ist das nicht Aufgabe eines GESUNDHEITSamts?) Und sicher möchte sie bundeseinheitlich unverantwortliche Regeln wie in Berlin, wo Kontaktpersonen in der Schule nicht mehr ermittelt werden sollen. Thüringen hat das ja auch vor. Das würde die exorbitant hohe Inzidenz bei SuS in NRW (teilweise sogar knapp bei 800) sicher schnell beschönigen. Plötzlich Ruf nach einheitlichen Regeln. Ich fasse es nicht. Bisher war es doch explizit gewünscht, dass dank Föderalismus jedes Bundesland bei Bildung und Gesundheit machen kann, was es will. Welchen Aufschrei es gab, als die Bundesnotbremse eingeführt wurde, weil eben keine Einheitlichkeit bei Regeln machbar war bei den ganzen Ministerprinzen und -prinzessinnen…

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Rabe aus HH macht auch mit. Es dürfte nur eine Frage von Tagen oder Stunden sein, bis sich zum ersten Mal alle KuMis einig sind.

SAMSTAG, 28. AUGUST 2021
Coronavirus-Liveticker
+++ 16:09 Neue Quarantäne-Regeln für Schüler gefordert +++

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe will andere Quarantäne-Regeln für Schülerinnen und Schüler bei Corona-Infektionen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum Kinder, bei denen die Krankheit zügiger verläuft und schneller abklingt, trotzdem 14 Tage in Quarantäne bleiben müssen und zudem keine Möglichkeit haben sich freizutesten“, sagt Rabe der „Welt“. Viele Eltern und Schulen seien unzufrieden mit den Quarantäne-Regeln. „Auch die Kultusministerkonferenz sieht die jetzigen Regeln kritisch“, sagt Rabe. Deshalb sei sie auch mit dem Robert Koch-Institut im Dialog, um eine Verkürzung der Quarantäne-Regelung und eine Möglichkeit zur Freitestung zu schaffen. Bislang müssen Schülerinnen und Schüler bei registrierten Neuinfektionen häufig im Klassenverbund für 14 Tage in Quarantäne und haben keine Chance, sich vorzeitig freizutesten. Am Freitag waren in Hamburg den Angaben zufolge 78 der rund 9500 Schulklassen in Quarantäne. Die Tendenz war zuletzt steigend, insbesondere für den Herbst und Winter wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet.“
https://www.n-tv.de/panorama/16-09-Neue-Quarantaene-Regeln-fuer-Schueler-gefordert–article21626512.html

KnechtRuprecht
2 Jahre zuvor

„In den Schulen und Kitas in Baden-Württemberg gelten ab dem 28. August neue Regeln bei einer Corona-Infektion in einer Gruppe. Dafür wurde die Corona-Verordnung angepasst.

Bisher wurden Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt, wenn sie enge Kontaktpersonen eines Infizierten aus der Klasse waren. Künftig müssen sich in diesem Fall alle nur noch regelmäßig testen, und zwar fünf Tage lang mindestens einmal täglich und mindestens mit einem Schnelltest – alle außer den bereits Geimpften und Genesenen. Eine eventuelle Quarantäne fällt solange weg, wie bei allen der Test negativ ausfällt. Außerdem muss für fünf Tage auf den gemeinsamen Unterricht beispielsweise mit der Parallelklasse verzichtet werden – unterrichtet werden darf nur in der Originalklasse des Infizierten.

Ausnahmen gelten dem Kultusministerium zufolge für Grundschulen, Grundschulförderklassen, Grundstufen der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, Schulkindergärten und Kinder unter acht Jahren. Hier ist nach einem positiven Fall nur ein einmaliger negativer Test vorgeschrieben, bevor sie die Einrichtung wieder betreten.“

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ueberarbeitete-coronaverordnung-absonderung-100.html

PS: Schulbeginn in Ba.Wü. am 13.09.21

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Larscheid betonte indes, dass für die Amtsärzte sehr wohl die Gesundheit der Kinder im Fokus stünde. „Wir wollen keineswegs durchseuchen“, sagte er. „Wir sehen aber die Sinnlosigkeit unserer bisherigen Maßnahmen hinsichtlich der Quarantäne. […]

In der schriftlichen Stellungnahme der Berliner Amtsärzte heißt es zudem mit Blick auf die „im Regelfall ausbleibenden oder allenfalls milden Symptomatik“ bei Kindern, dass die Einschränkung der sozialen Kontakte die kindliche Gesundheit „mehr als weiter tolerierbar ist“ schädige. Und: Die vorherrschende Virusvariante vom Deltatyp sei „so ansteckend, dass mit einer sicheren Ansteckung der ungeimpften Kinder zwingend zu rechnen ist“.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/infektiologisch-fast-nichts-bewirkt-berliner-amtsarzt-larscheid-haelt-klassen-quarantaene-fuer-sinnlos/27558760.html

Also doch Durchseuchung. Oder habe ich da was nicht richtig verstanden??? Warum geht überhaupt noch irgendjemand in Quarantäne? Wenn es im Hochinzidenzgebiet „Schule“ mit überwiegend Ungeimpften sinnlos ist, warum sollte es dann irgendwo sonst noch Sinn haben?? Dazu fällt einem echt nix mehr ein. Der Schulbetrieb unter Delta-Bedingungen ist ja gerade erst gestartet. Was vorher bei Alpha geklappt hat, ist ja jetzt nicht mehr relevant, weil Delta viel ansteckender ist und eben massenweise Kinder befällt. Dazu gibt es doch im Schulbetrieb von vor den Ferien noch so gut wie keine Erfahrungen, da waren die Inzidenzen doch am Sinken. Wie das in drei bis vier Wochen aussieht… In Wien erhöht man schon mal die Anzahl der Intensivbetten für Kinder. Darüber sollte man hier vielleicht auch langsam nachdenken… ich bin nur noch frustriert….

https://www.welt.de/wirtschaft/plus233398769/Vierte-Corona-Welle-Wien-stockt-schon-die-Intensivbetten-fuer-Kinder-auf.html

Echt
2 Jahre zuvor

Das,… was jetzt, die Regierung macht mit Leuten, das ist schon mehr keine Corona, das ist Menschen Diskriminierung, Verachtung und Gewalt Anbringung.
Das ist keine Hilfe für unsere Gesundheit , das ist schon mehr keine Corona, das ist echtes Verbrechen.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

@Echt

Verstehe nicht, was Sie sagen wollen.
Da setzt mein Leseverständnis aus.

Mika
2 Jahre zuvor

Ich habe mir die Begründung der Berliner Amtsärzte durchgelesen. Sie geben als Quellen ihrer Entscheidung Studien an, die im März bzw. April 2021 endeten – also zu einem Zeitpunkt, zu dem Delta hier noch nicht unterwegs war.
Die Amtsärzte teilen mit, dass die Kontaktnachverfolgung zur Infektionsvermeidung von ihnen aufgegeben wird, da die Ansteckung der Kinder sowieso erfolgt. Im Grunde ist dies das Eingeständnis, den Versuch der Eindämmung der Pandemie aufzugeben und sich wieder den üblichen Aufgaben eines Gesundheitsamtes zuwenden zu wollen.
Die Amtsärzte führen in der Begründung ihrer Strategie aus, dass die Infektiösität der Kinder für die Bevölkerung als nicht bedeutsam einzuschätzen ist. Einen Beweis, dass dies unter Delta tatsächlich so ist, liefert die Erklärung nicht.
Nun, Delta führt (inzwischen nachgewiesenermaßen) doppelt so häufig zu Hospitalisierungen wie Alpha, gerade auch unter der jüngeren Bevölkerung. Strategie einer GESUNDHEITSpolitik sollte weiterhin die Infektionsvermeidung sein, zumal die Zulassung einer Impfung in den jüngeren Altersgruppen absehbar ist.
Interessanterweise widerspricht das geplante Vorgehen der Berliner Gesundheitsämter den eigenen gesetzlichen Bestimmungen: gemäß der aktuellen Vorgaben der Bezirke haben enge Kontaktpersonen in Quarantäne zu gehen.
Hier der Link zur Erklärung der Amtsärzte:
https://leaberlin.de/267-aktuelles/3988-vorgaben-der-berliner-amtsaerzt-innen-zum-umgang-mit-positiv-getesteten-personen-und-kontaktpersonen-im-setting-schule-und-kita

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

@Mika ich bin nur noch fassungslos.Das ist meiner Meinung nach schon fast kriminell.Warum die Eltern das so hinnehmen,ich versteh ’s einfach nicht.