Streit um Testpflicht in Schulen: CDU legt Holter Rücktritt nahe, wenn…

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Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt hat Bildungsminister Helmut Holter (Linke) den Rücktritt nahegelegt, sollte es im Herbst und Winter erneut zu Schulschließungen wegen hoher Corona-Infektionszahlen kommen. Wenn Kinder erneut nicht in den Schulen lernen könnten, «dann muss Holter gehen», sagte Voigt am Dienstag im Sommerinterview von MDR Thüringen.

„Dann muss er gehen“: Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Foto: Jacob Schröter / Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

Hintergrund ist der Streit um die Beibehaltung der Corona-Testpflicht für Schüler nach dem Ende der Sommerferien Anfang September sowie eine nach Meinung von Voigt unzureichende Ausstattung der Schulen mit Geräten zur Luftreinigung. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion plädierte für eine Testpflicht an Schulen – Kinder und Jugendliche sollten zweimal wöchentlich getestet werden. Das ermögliche auch, dass Schüler im Unterricht keine Masken tragen müssten, so Voigt.

Abgeordnete der Linken sprachen sich für Corona-Tests in Schulen und Kitas in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien aus. In den Bundesländern, in denen die Schule schon wieder begonnen habe, gebe es steigende Infektionsraten, erklärten die Abgeordneten Karola Stange und Christian Schaft. Sie sprachen von einem zweiwöchigen Schutz-Zeitraum, «in dem in den Schulen mindestens zweimal die Woche Lehrende und Lernende auf das Corona-Virus getestet werden» sollten. Das solle auch für das Personal in Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege gelten.

Bisher haben sich nur die SPD-Minister in der Landesregierung dafür ausgesprochen, die Corona-Testpflicht an Schulen nach den Sommerferien zunächst unbegrenzt beizubehalten. Bildungsminister Holter hat eine weitere Testpflicht an Schulen bislang abgelehnt. Er sprach sich stattdessen für ein auf zwei Wochen befristetes Testangebot nach den Ferien aus. dpa

Keine Corona-Tests mehr in Schulen? Koalitionspartner geht auf Distanz zu Holter

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4 Kommentare
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Jan aus H
2 Jahre zuvor

…und die gleiche CDU ignoriert in NRW dann mal eben locker sämtliche Empfehlungen des RKI und erklärt die Inzidenzen für irrelevant (siehe Parallelthema).

Wo bleibt der Linkenpolitiker, der Herrn L. im Fall eines Scheiterns dieses Ansatzes den Rücktritt nahelegt?

Mthdnmann
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Der Hobbit ist von Gottes Gnaden, du Knecht!

Kritik oder gar öffentliche Widerrede strengstens verboten, hat selbst die NRW-Opposition (erstaunlich schnell) verstanden!

Wie nennt man das eigentlich, wenn die Opposition vor allem auf dem Papier besteht?

Angemerkt
2 Jahre zuvor

…eben Scheinmoral, genauso wie mit den Afghanistan-Flüchtlingen jetzt…Wofür stand doch bitte das „C“ bei CDU?
Dem Wahlkampf wird alles untergeordnet…
Traurig!

dickebank
2 Jahre zuvor

C>>>>>haotisch

der Andy scheurer hät vermutlich entgegen dem Willen vom Horst Afghanen evakuiert, aber nur wenn sie die Ausländermaut befürwortet hätten. Und der Armin hat gerade keine Zuständigkeit, weil für NRW ist er nicht zuständig, da er ja Kanzlerkandidat ist. Und für alles Andere darf er noch nicht ran, weil Mutti ihm sonst auf die Finger haut. Und ob die Krise überhaupt lösbar ist, ist mit den Erfahrungen von Saarländern im AA und im BMVg nicht zu beantworten. Und wegen der Schließungen im Bereich Gastronomie ist das Wirtschaftsministerium auch nur bedingt handlungsfähig. Feste Standpunkte sind für Schwenker halt schwierig einzunehmen. Dann noch den alten Oscar dazu, und man weiß, dass Saarland ist bundesweit erstens überrepräsentiert und zweitens überfordert.

Die AFG-Flüchtlinge können einem leidtun – entweder Taliban oder eine deutsche Regierung, die tut, was sie kann. Könnten sie mehr, täten sie vermutlich auch mehr und im besten Fall sogar das Richtige.