Wird die Durchseuchung der Kinder ab sofort einfach hingenommen? Lauterbach warnt vor „zynischem Experiment“

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BERLIN. Vergangene Woche Nordrhein-Westfalen, gestern Niedersachsen und Sachsen: Immer mehr Landesregierungen verabschieden sich offiziell davon, den Schul- und Kitabetrieb in der Corona-Pandemie von Inzidenzwerten abhängig zu machen – trotz rasant steigender Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen. Wie weit diese hingenommen werden, bis Reaktionen erfolgen (und: ob überhaupt), bleibt völlig offen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat jetzt erkennen lassen, dass es dafür nicht mal ein Konzept gibt. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einem „zynischen Experiment“.

Ist selbst ein studierter Mediziner und Epidemiologe, der in Harvard promoviert hat: Karl Lauterbach. Foto: Karl Lauterbach

Er gehe davon aus, dass fünf Prozent der erkrankten Kinder unter Long-Covid-Symptomen leiden könnten, sagte Lauterbach gegenüber dem „Spiegel“ und betonte: „Es wäre ein zynisches Experiment, die Jüngsten einer Krankheit auszusetzen, vor der viele Erwachsene Angst haben.“ Angesichts stark steigender Fallzahlen brauche es eine Grundsatzentscheidung, die sich nicht mehr verdrängen lasse, so der SPD-Politiker. „Entweder wir entschließen uns, die Inzidenzen weiter zu begrenzen, dann wären unpopuläre Maßnahmen nötig. Oder wir ignorieren die Inzidenzzahlen künftig weitgehend, dann geben wir den Schutz der Ungeimpften auf.“ Die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind nicht geimpft.

Wir lassen im Wahlkampf eine massive Zunahme der Fallzahlen zu. Das ist ein Experiment mit den Ungeimpften und unseren Kindern, sehr viele #LongCovid Opfer. Machen wir so weiter durchseuchen wir statt zu impfen. Offen ausgesprochen wird das nicht. https://t.co/U2AvIzSTpB

— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 24, 2021

Eine „Durchseuchung der Bevölkerung“ wäre die Folge, warnte Lauterbach – beginnend eben bei den Kindern. Der studierte Epidemiologe kritisierte: „Dahinter steht die Haltung: Wer krank wird, ist selber schuld.“ Möglicherweise schwinge bei vielen „auch ein Stück Gleichgültigkeit“ mit. Auf Twitter erklärte er: „Machen wir so weiter, durchseuchen wir statt zu impfen. Offen ausgesprochen wird das nicht.“

Hintergrund: Bund und Länder beraten nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über neue Kennzahlen zur Beurteilung der Corona-Lage in Deutschland. «Wir haben ja Erfahrungswerte aus dem letzten Winter, etwa aus Dezember, Januar, wo wir eine sehr, sehr starke Belastung in den Kliniken hatten», sagte Spahn im Interview bei «Welt». Gemeinsam mit den Ländern schaue man sich jetzt an, was die richtigen Kennziffern für weiteres Handeln seien. «Wir können sie ableiten aus den letzten zwei Wellen.»

Spahn hatte angekündigt, dass der bisherige Inzidenzwert von 50, der noch im Infektionsschutzgesetz als Richtwert für schärfere Maßnahmen verankert ist, ausgedient habe. Das Gesetz wird demnach nun geändert. Künftig soll die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 entscheidend sein.

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Für den Schulbereich aber offenbar nicht – jedenfalls nicht, wenn es nach Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) geht. „Als alleiniges Kriterium halte ich die Krankenhauseinweisungen aus Schulsicht nicht für geeignet. Für jüngere Menschen könnten andere Kriterien hinzukommen. Dies sollten die RKI-Experten mit dem Bund vorbereiten“, erklärte sie in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Sie räumt indirekt ein, dass die Landesregierung über keinen Notplan verfügt, wie sie damit umgehen soll, wenn die grassierende Delta-Variante des Coronavirus die Gesundheit von Tausenden von Kindern bedroht.

„Die Inzidenzzahlen sind nicht mehr das alleinige Kriterium bei der Bewertung der Lage und das ist auch richtig so“

Gebauer setzt lediglich auf die Maßnahmen, die schon im vergangenen Schuljahr Schulschließungen nicht verhindert haben. Sie sagt: „Die Inzidenzzahlen sind für alle Bereiche in Nordrhein-Westfalen nicht mehr das alleinige Kriterium bei der Bewertung der Lage und das ist auch richtig so. Die Landesregierung hat sich daher konsequenterweise auch für einen inzidenzunabhängigen Schulbetrieb entschieden, allerdings unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, etwa der Maskenpflicht im Unterricht, hochwertigen und optimierten Testverfahren sowie Impfangeboten an Schulen. Wir alle haben erlebt, was Wechsel- und Distanzunterricht für unsere Kinder und deren Familien bedeuten. Die Landesregierung wird alles daran setzen, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten.“

Das scheint vielerorts schon nicht mehr gegeben. Es häufen sich die Meldungen aus den  Kommunen, nach denen ganze Schülergruppen in Quarantäne geschickt werden.

„Wie wir neben der Inzidenz das Infektionsgeschehen künftig bewerten, muss jetzt der Bund entscheiden“

Gefragt, was denn nun an die Stelle der Inzidenz als Beurteilungsmaßstab für einen Notfall trete, antwortet die Schulministerin: „Wir führen derzeit eine gesellschaftliche Debatte darüber. Die Ministerpräsidentenkonferenz hat erklärt, dass künftig die Zahl der Krankenhauseinweisungen eine größere Rolle spielen soll. Wie wir neben der Inzidenz das Infektionsgeschehen künftig bewerten, muss jetzt der Bund entscheiden. Danach werden wir diese Empfehlung auf Landesebene beurteilen.“

Das Robert-Koch-Institut (RKI), von dem Gebauer Vorschläge erwartet, gibt übrigens mit Blick auf die Delta-Variante und die unklare Datenlage hinsichtlich schwererer Krankheitsverläufe bei Kindern eine klare Empfehlung – nämlich ab einem Inzidenzwert von 50 die Abstandsregel und damit Wechselunterricht in kleineren Lerngruppen vorzusehen. Sämtliche Kommunen in Nordrhein-Westfalen liegen seit Anfang dieser Woche oberhalb dieser Marke. Konsequenzen? Keine. News4teachers / mit Material der dpa

Im „Laschet-Land“ (Spiegel) NRW explodieren die Inzidenzwerte – Lauterbach: Schulen werden das Geschehen anheizen

 

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Jan aus H
2 Jahre zuvor

„allerdings unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, etwa der Maskenpflicht im Unterricht, hochwertigen und optimierten Testverfahren“

Wenn es nicht so ernst wäre, dann wäre das mindestens ein paar Lacher wert.

„strengsten“… hat die Frau eine Ahnung, was das ist? Bei dieser Steigerung denke ich an Menschen in Vollschutz, nicht an Kinder, die eine versiffte Maske tragen, die sie auch den Rest der Woche schon getragen haben. Auch gäbe es dann Trennwände und Luftreinigungssysteme….

„optimierte Testverfahren“… da hat sie ausnahmsweise mal Recht. Die PCR-Pooltests in den Schulen SIND optimiert… auf niedrige Kosten.

„Die Landesregierung wird alles daran setzen, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten.“

Die Drohung hat sie vorher schon ausgestossen. Konkret bedeutet das: Wir reduzieren einfach die Anforderungen an einen sicheren Präsenzunterricht.

„Er gehe davon aus, dass fünf Prozent der erkrankten Kinder unter Long-Covid-Symptomen leiden könnten“

Also 1 1/2 pro Klasse… auch eine – wenn auch sehr zynische – Methode, das Problem der Überfüllung der Klassen zu lösen.

„Wir haben ja Erfahrungswerte aus dem letzten Winter, etwa aus Dezember, Januar, wo wir eine sehr, sehr starke Belastung in den Kliniken hatten“

Fakt 1: Der Anstieg, also der R-Wert, war damals WESENTLICH niedriger als heute

Fakt 2: Zwischen Infektion und Klinikeinweisung vergeht eine gewisse Zeit

Aus Fakt 1 und 2 folgt: Die Überlastung wird „überraschend“ kommen und „keiner hat damit gerechnet“.

Über 1/3 der Menschen ist NICHT geimpft. Es gibt Impfdurchbrüche und auch Tote unter zweifach Geimpften – wenig war, aber es gibt sie. Wenn man die Inzidenz hoch genug treibt, wird beides zusammen ebenfalls zu vielen Opfern führen.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Das Ganze wird ja noch schlimmer. Heute hat Frau G. verkündet, dass sie eine Abfrage zur Anzahl der geimpften LK starten will, um „zu sehen, wie gut unsere Lehrkräfte geschützt sind“. Klingt ja erst mal gut, impliziert aber das alte Mantra „die Lehrer sind geschützt, da brauchen wir nicht mehr so strenge Auflagen.“ Ich hör sie schon was vom Fallen der Maskenpflicht faseln…
Der Knaller war auch die heutige Schulmail. Da heißt es: „Da im Schulalltag bei Corona-Infektionen in der Regel Klassen- oder Kursverbände betroffen sind, bleibt der Umgang mit dem jeweils erforderlichen Umfang von Quarantänisierungen ein wichtiges Thema. Gerade deshalb ist es von besonderer Bedeutung, die vorgesehenen regelmäßigen Testungen und vor allem die Hygienemaßnahmen (AHA-L-Regel) weiterhin strikt einzuhalten. Die Konsequenz, mit der Schulen diese Regeln einhalten, spielt für die Entscheidungen der Gesundheitsämter eine große Rolle. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, in diesem Sinne an Sie alle zu appellieren.“ AHA-L in Schulen – ich lach mich schlapp. Wann genau hat der gute Herr Richter zuletzt einen Klassenraum von innen gesehen? Jetzt sind es dann wieder die Lehrer schuld, wenn die ganze Klasse in Quarantäne muss und nicht nur die Sitznachbarn.

Emil
2 Jahre zuvor

Hat die gute Frau eine Ahnung was es heißt, bei 30 I-Männchen, die weder lesen noch schreiben können, neben allen Problemen noch auf die zu großenn, unpassenden, dreckigen, ungeliebten Masken zu achten? In der Praxis gibt es nur 2 Möglichkeiten: entweder blendet man Corona aus oder man bleibt zu Huse. Ansonsten wird man schizophren.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Was zu den Klinikeinweisungen und Belastungen der Kliniken hinzu kommt ist der Abbau der Intensivbetten!
Durch Personalmangel und Personalübermüdung werden die Betten abgebaut, weil keiner mehr da ist , der die Patienten darin auch versorgen kann.
Wenn die Zahl der Einweisungen steigt und damit auch die Zahl derer die Intensivversorgung benötigen, dann wird es sehr sehr eng werden.
Also Vorsicht bei alleinigem Blick auf Klinikeinweisungen.

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Gebauer schießt wieder einmal den Vogel ab . Es gelingt ihr sogar , sich selbst zu toppen . Alle – selbst Bierglas stammende Stammtischbrüder – haben kommen sehen , was passiert . Nur die Landesregierung nicht . Deshalb ist NRW ja Inzidenz – Spitzenreiter . Und wird diese Position nicht mehr räumen .

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

Schwarz-gelbe Verbrecherbande, hoffentlich vergessen nicht zu viele eure Namen!

„Zynisches Experiment“ (…): Menschenversuche (gegen ihren Willen) sind doch verboten oder hat sich D davon mittlerweile auch verabschiedet?

Danke für Nichts!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Wieso gegen ihren Willen,die meisten Eltern freuen sich doch.Oder wieso laufen die nicht längst Sturm?Ich versteh es einfach nicht.

geimpfter Rentner
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Also so was wie „Schwarz-gelbe V……….“, was Sie da loslassen, ist völlig daneben. Sehen Sie Rote, Braune, Grüne, Sonstwen, die „bessere“ Pläne haben, oder es „besser“ könnten, es „besser“ wissen?

Egal, was man macht, läuft es auf zwangsläufig Experimente hinaus, das sollte jedem klar sein. Die Situation ist nun einmal neu. Ich möchte jedenfalls nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken.

Mache ich Schulen dicht und sperre die Kinder zu Hause in Quarantäne ein, ist das genauso ein Experiment (Menschenversuch, wie Sie es nennen) von den niemand vorhersagen kann, wie es sich mittel- und langfristig auf die Kinder auswirken wird, wie die zu erwartende Durchseuchung bei offenen Schulen letztendlich ein Experiment ist, wenn man so will.

Wen jemand hier eine konstruktive, alternative Idee hat, wie man vorgehen könnte, soll man das gerne diskutieren, abwägen. Da soll sich jeder seine Meinung bilden.

Der Schwachsinn, den Sie hier verzapfen bringt jedenfalls niemanden auch nur einen mm weiter.

Mika
2 Jahre zuvor

Nicht nur das – nach NRW hat nun auch Baden-Württemberg mitgeteilt, dass sie die „massenhafte Kontaktnachverfolgung“ einstellen werden, da es immer mehr Geimpfte gäbe und diese eh nicht in Quarantäne müssten (Mitteilung in der Tagesschau-App).Die Länder kapitulieren vor der Pandemie, die Signale stehen auf: lass es durchlaufen.
Das Divi meldet immer weniger bereite Intensivbetten aufgrund von Personalmangel.
Die Strategie der Landesregierungen läuft auf Hoffen und Beten hinaus…

Tina+2
2 Jahre zuvor

In der Zeit wurde eine Umfrage gestartet mit dem Titel „Fürchten Sie eine Durchseuchung der Schulkinder?“

Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.

Forumsleserin
2 Jahre zuvor

Mir ist eine Gebauer egal. Die Personen sind austauschbar und jedEr ihrer Mitregierenden könnte widersprechen, so er/sie möchte.

Mich entsetzt die bockige Art fast aller in Amt und Würden, die mir so vorkommt wie: Jetzt haben wir euch Impfstoff organisiert, also nehmt ihn, Pandemie ist mit der Impfbereitstellung beendet.

So geht’s nicht, meine Damen und Herren, egal welcher Partei und welchen Namens. Ihr zeigt seit Monaten, wie egal euch Unterricht in Wahrheit ist. Hauptsache, alles offen lassen.

Liefers und Co. missratene Ironie des „Allesdichtmachens“ wird Realität – an den Schulen.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

https://www.blick.ch/ausland/der-dritte-piks-soll-helfen-warum-explodieren-die-fallzahlen-bei-den-impfturbos-israel-und-island-id16743334.html

Das wird alles noch „lustig“ werden, während hier um Luftfilter gestritten wird.
Impfdurchbrüche haben in Israel und Island übelst zugelegt. Und in Island ist so gut wie jeder geimpft. Innenräume mit vielen Menschen erhöhen die Gefahr.
Nur die Schulen sind sicher, per politisches Dekret. Auch im Ausland.

Achja, Krankenhausaufenthalte nehmen auch durch Impfdurchbrüche zu. Muss ja mal gesagt werden. Wissen viele ja nicht.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Vielleicht ist es sogar besser, wenn das Virus diese Schlacht für sich entscheidet. So eine in weiten Teilen komplett verblödete Spezies wie der Mensch hat es vermutlich nicht anders verdient…

geimpfter Rentner
2 Jahre zuvor

Ich fürchte, das Virus, egal ob es „gewinnt“ oder „verliert“, ändert nichts an der „Verblödung“ der Spezies Mensch. Aber das Virus macht sie aber wieder einmal sichtbar.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Ja, es ist zynisch!
Das haben viele Kollegen und auch Eltern unserer Vorgesetzten im Ministerium ja auch nicht nur einmal schriftlich mitgeteilt.
Es kamen, wenn überhaupt, nur zynisch zu nennende Rückmeldungen.
Änderungen und Schutzmaßnahmn wie Luftfilter kamen nicht.

Wir riskieren obendrein neue Mutanten, damit wäre dann nicht nur ein Experiment gescheitert, sondern obendrein alles umsonst…

Darf das wahr sein, dass wir alle so machtlos sind gegen solchen Irrinn?

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor

Noch ‚besser‘ wird das Menschenexperiment noch durch das ‚aktive Zutun‘ durch die Schulen selbst werden: Es sind Klassenausflüge – Szenario: Jugendherberge – angekündigt.

Alex
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Na, ob die Kinder sich nun in der Schule oder in der JH anstecken, ist am Ende des Tages auch egal. Außerdem werden „Sozialevents“ von unserer KuMi ausdrücklich gewünscht.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Nicht nur angekündigt, meine Parallelkollegin hat die Klassenfahrt schon geplant. Ich bin gespannt auf die Statements der Erziehungsberechtigten meiner Klasse auf dem nächsten Elternabend (falls er denn stattfindet). Ich rechne irgendwie nicht mit Kommentaren wie: „Gut, dass Sie keine Klassenfahrt machen und Gefahr von Corona-Infektionrn nicht noch grösser machen.“

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

In Schule schlafen die meisten Kinder nicht mit 4-6 Leuten ohne Maske in einem 10qm Raum, von daher ist es nicht egal, sondern ein weiteres, perfides Kinderdurchseuchungsexperiment.

Die Eltern werden doch nicht gefragt, also ich bitte Sie (…).

Lanaysh
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Aus diesrm Grund fahre ich ja auch nicht, rechne aber mit Beschwerden der Eltern.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Doch, die Eltern werden gefragt – und sind in unserer Schule total glücklich, dass Klassenfahrten jetzt wieder erlaubt sind.

Sydney Behrendt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Bei uns in der Klasse sind wir die einzige Familie, die sich sorgt. Auf Nachfrage ob wir die einzigen an der gesamten Schule seien, war die Antwort der Schule : “ Es gab nur noch eine Schülerin aus der vierten Klasse, aber diese habe ja nun glücklicherweise die Schule gewechselt. „

Anna
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sydney Behrendt

Ich war wohl auch die einzige Mutter, nach Aussage der Schule, die da so Panik schiebt und die Maßnahmen wenn es welche geben würde, für nicht ausreichend hält.
Hier in Hessen gab es letztes Schuljahr für Abschlussklassen niemals Home schooling, da waren diese Schüler die ganze Zeit ohne Schutz (ok Maske als Alibi) täglich ganz normal bei vollem Stundenplan in der Schule. Einen scheiss haben die sich um die Sicherheit und den Schutz für die Schüler und Eltern etc. interessiert. Im Gegenteil, Eltern und deren Kinder die das ansprachen wurden von Seiten des Schulamtes und der Schulleitung noch aufs übelste beleidigt und angegangen. Das ist die Wahrheit die die ganze Zeit seit Beginn der Pandemie hier herrschte.
Ich bin raus aus diesem verlogenen und hinterhältigen System (mein Kind zum Glück auch), aber ich kann nur raten: wehrt euch, denn es geht hier um Leib und Leben um Gesundheit und die kann man sich mit keinem Geld der Welt erkaufen. Warum gehen nicht die Eltern und Schüler auf die Straße, das frage ich mich schon die ganze Zeit? Als einzelner ist man nur eine lachnummer, aber viele könnten vielleicht Veränderung bringen (oder auch nicht??)

Besorgte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Die Klasse meines Sohnes ist zur Zeit auf Klassenfahrt. Nächste Woche fährt die Parallelklasse.Lehrer und Eltern sind so happy, dass sie endlich wieder dürfen. Sie schlafen zusammen mit 20 Kindern und 2 Lehrern in einem Raum…

Julius
2 Jahre zuvor
Antwortet  Besorgte

KuK, die so etwas machen, denen ist nicht mehr zu helfen. Und zwar unabhängig von Corona. Mit SuS in einem Raum übernachten. So geht Dienstreise heute??!!
Davon abgesehen, bei den ganzen Haftungs- und anderen Risiken, den Geld, das man drauflegt, den Zirkus während der Fahrt mit den Bratzen und hinterher mit den Eltern- niemals machen wir das freiwillig ohne Not.

Georg
2 Jahre zuvor

Das Problem an den Appellen der Politiker ist, dass sie nur mit Altruismus argumentieren. Die in gewissen Grenzen noch halbwegs altruistischen 70% der Bevölkerung sind geimpft und verhalten sich halbwegs vernünftig oder dürfen bzw. können sich nicht impfen lassen. Das Problem sind die Egoisten und die Gleichgültigen, bei denen die Appelle bestenfalls zu Gelächter führen. Dazu kommt die Widersprüchlichkeit der Erlasse im Schulbereich, die die bestraft, die gewissenhaft leben, dem Risiko aber nicht aus dem Weg gehen dürfen, und für die Gleichgültigen keine Änderungen aufgrund negativer Konsequenzen bedeuten.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Nur Geimpfte sind vernünftig, uneigennützig und leben gewissenhaft?

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

In Bezug auf dieses Virus schon. Natürlich sind unter den Geimpften auch eine Menge Leute, die das nur gemacht haben, um das Generve mit den ganzen Tests zu umgehen. Es geht jetzt aber um die nicht Geimpften, denen man mit altruisten Argumenten nicht zu kommen braucht, weil es denen keinerlei Vorteile bringt.

Besorgte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ich erlebe hier eher das Gegenteil. Geimpfte haben ständig sehr sehr viele Kontakte– ohne Maske, ohne Abstand, fahren quer durch Deutschland, nach Dänemark, Österreich, Italien oder Spanien. Oder nacheinander gleich in 3,4 Länder. Ungetwstet, weil geimpft, Parties und Feiern werden veranstaltet mit Buffet, ohne Abstand ohne Aha- drinnen. 20,30 40 oder mehr Leute kuschelnf, umarmen. Weil man ist geimpft und safe….

Lanayah
2 Jahre zuvor

Ich habe mich aus vollem Egoismus impfen lassen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Andere lassen sich aus Egoismus nicht impfen, z.B. weil denen die Infektions selbst egal ist und das Weiterverbreiten ebenso.

Fan
2 Jahre zuvor

Früher glaubte ich, dass Körperverletzung und unterlassen Hilfeleistung strafbare Delikte darstellen. Jetzt sehe ich, dass wir in 4 Wochen bei der Bundestagswahl Personen wählen sollen, die Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung an Kindern und Jugendlichen seit Monaten zum politischen Grundsatz erhoben haben und dabei auch noch straffrei ausgehen.
Ich schäme mich für dieses Land.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor
Antwortet  Fan
S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mthdnmnn

Das ist in der Tat erschreckend, was FDP-Stamp von sich gibt. Weil es „praktisch keine schweren Verläufe“ unter Kindern gebe, sollen ab 3. Oktober alle Infektionsmaßnahmen aufgehoben werden. Denn alle anderen hätten ja ein Impfangebot bekommen.

Ich dachte, jedes Menschenleben sei wertvoll.

Viva
2 Jahre zuvor

„Machen wir so weiter, durchseuchen wir statt zu impfen. Offen ausgesprochen wird das nicht.“

Doch, es wird offen ausgesprochen! Und NRW-Politiker wie unser Familienminister Stamp (FDP) hält das für „propagandistisch“. Propaganda wofür? Dass man warnt, die Kinder könnten erkranken … nicht unbedingt so, dass sie invasiv beatmet werden müssen, aber schon so, dass sie über Monate in ihrer Lebensqualiät eingeschränkt werden?

Die ihn beratenden Kinderärzte haben offensichtlich kein Problem damit, dass Long-Covid sich bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen zeigt … als Hirnschaden (im PET-Scan in Marseille im Krankenhaus Timone dargestellt). In Frankreich sind Kinder seit über einem Jahr unter Beobachtung. Long-Covid-Fälle betrugen dort bei Kindern und Jugendlichen in der ersten Welle sogar 17 %!

Long-Covid ist keine Bagatelle! Es kann über Monate andauern und es ist nicht wahrscheinlich bisher, dass eine Impfung davor schützt.

Die Kinder können monatelang leiden unter:
Geschmacks- und Geruchsverlust
Atembeschwerden
Herzklopfen
Konzentrationsprobleme
Lernschwierigkeiten
Husten
Muskelschwäche
Gelenkschmerzen
Schwäche in den Gliedmaßen
extremer Müdigkeit

Es handelt sich um im PET-Scan darstellbare Anomalien des Gehirns. Die psychischen Folgen eines Lockdowns dagegen lassen sich nicht im PET-Scan darstellen! Eine schlechtere Ausrede für das Verweigern von effektiven Schutzmaßnahmen in Schulen und Kitas gibt es nicht!

Des weiteren sollte man die Kinder und Jugendlichen, die an Long-Covid erkranken, genauso wenig ohne medizinische und psychologische Betreuung sich selbst überlassen wie die Kinder, denen es tatsächlich im Lockdown schlecht erging. Die Schulen um jeden Preis offen zu lassen, erzeugt ein verschwommenes Bild … Familien, die auch (immer noch) dringend Hilfe benötigen, wenn die Schulen und Kitas in Vollpräsenz besucht werden vermischen sich mit Long-Covid-Kranken, denen die Infektion durch fehlende Schutzmaßnahmen aufgezwungen werden. Da nützt auch die Impfung nichts!

Und so „nebenbei“ … eine Woche nach Schulstart werden in NRW 58 Patienten mehr invasiv beatmet. Im Durchschnitt überleben dezeit 6 Patienten in NRW pro Tag diese Prozedur nicht! DAS wird in NRW einfach so hingenommen. Man könnte das so nicht behaupten, wenn man alles daran setzen würde, Infektionen zu vermeiden. Das tut man aber insbesondere mit dieser Schulpolitik nicht! Sind diese Menschen wirklich alle selber Schuld, erkrankt zu sein? Sie wären nicht erkrankt, wenn sie sich nicht infiziert hätten – geimpft oder nicht.

Und in den Schulen, wo man psychische Auswirkungen und Lernrückstände durch Präsenzunterricht um jeden Preis vermeiden will, erzeugt man genau diese Probleme, wenn man alle Kinder in die Infektion laufen lässt. Für einen großen Anteil der (auch geimpften) Kinder wird sich der Schulbesuch, der Sportunterricht und der Leistungsstand durch Long-Covid schwierig gestalten. Wird man die von Long-Covid betroffenen Kinder unterstützen oder überlässt man sie dann auch wieder sich selbst, da Long-Covid deutsche Kinder ja angeblich nicht betrifft – es in Deutschland nicht erwiesenermaßen existent ist!? Schule öffnen um jeden Preis als Allheilmittel für die auffällig werdenden Kinder ist dann keine Option mehr.

Auch Long-Covid – ob offiziell oder inoffiziell – unter Kindern und Jugendlichen gehört wie die täglich an Covid-19 versterbenden Menschen von nun an zum Alltag. Es sollte wohl immer heißen, wir müssen mit diesen Opfern leben lernen. Oder war es Covid-19? Oder waren es unsere Politker, mit denen wir lernen müssen zu leben?

Was ist das nur für eine absurde menschliche Entwicklung!

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Genau dazu (Stamp):

„+++ 08:31 NRW-Familienminister kritisiert Lehrerverband scharf: „Das ist etwas vermessen“ +++
Der Familienminister von Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp, widerspricht dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger deutlich. Letzterer hatte zur Vorsicht gemahnt und gesagt, er wolle eine Durchseuchung von Schülerinnen und Schülern verhindern und Bildungseinrichtungen dementsprechend notfalls schließen. Stamp sagt nun im Gespräch mit ntv, er wolle Kita- und Schulschließungen um jeden Preis verhindern. Die Folgen der Maßnahmen könnten schlimmer sein als eine potenzielle Ansteckung mit Sars-CoV-2, „alleine durch Fettleibigkeit, Depressionen, Kontaktstörungen“. Dabei richte er sich maßgeblich nach dem Urteil von Kinderärztinnen und Kinderärzten, sagt der FDP-Politiker. Deren Meinung schätze er als belastbarer ein und „nicht was Herr Meidinger, ein Funktionär eines Lehrerverbandes gerne möchte.“ Und weiter: „Ich glaube das ist etwas vermessen, wenn er seine persönlichen Ansichten, über die der Kinderärztinnen und Kinderärzte stellt.“

https://www.n-tv.de/panorama/14-53-Berliner-Schulen-verzichten-kuenftig-auf-Kontaktverfolgung–article21626512.html

Vermessen finde ich, dass weder Stamp noch ein KuMi die Empfehlungen des RKI, der Aerosolforscher und Virologen zum Infektionsschutz in Schulen beachtet.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Sobald die Gebauer nicht mehr in ihrem Amt ist und daher eine gewisse Immunität hat, muss sie sich warm anziehen bei dem Zorn, den sie aktuell auf sich zieht…

Lea
2 Jahre zuvor

Mein Kind bekommt jetzt schon die Krise, wenn am Montag in RLP wieder die Schulen öffnen. Corona existiert für die meisten dort nicht. Eine Lehrerin meinte besonders witzig zu sein, weil ich mit Abstand an ihr vorbei ging, rief sie mir zu: „Buhhh, das Virus springt über!“. Zudem stehen die Eltern in Gruppen vor der Schule, um ihre Kinder abzuholen, natürlich ohne Abstand und Mundschutz. Ich habe beim Ordnungsamt angerufen, die meinten sie würden demnächst Mal gucken kommen, was sie natürlich nicht taten. Das schlimmste ist aber, das starke Mobbing, wenn ein Kind Corona ernst nimmt. Mein Kind ist diesem Mobbing täglich ausgesetzt. Bei „Nicht Maskenpflicht“ wurde mein Kind sogar von Lehrern aufgefordert die Maske auszuziehen, sonst nimmt sie mein Kind nicht dran. Und die anderen Kinder sind richtig grausam und mobben. Dagegen war Homeschooling eine Wohltat und schulisch gesehen hatte mein Kind trotzdem einen Notendurchschnitt von 1,1. Natürlich ist das unterschiedlich und ich kann gut verstehen, wenn Eltern und Kinder mit Homeschooling Probleme haben, da jedes Kind anders lernt und die Eltern beruflich auch im Stress sind, das aufzufangen. Aber ich bin der Meinung, die Schulpflicht sollte einfach aufgehoben werden, sodass es sich jeder selber überlegen kann, ob er sich dem aussetzt. Gesundheit geht vor. Ich bin ganz froh, dass jetzt erstmal wieder Maskenpflicht in der Schule gibt.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

@Lea

Kommt mir der Bericht nur bekannt vor?
Wurde genau der gleiche Text nicht schon mal gepostet?

Ich kann mir beim besten Willen keine LuL vorstellen die soetwas tut.
Und Mobbing unter Kindern wegen Masketragen???
Also ich kenne das nicht

Leseratte
2 Jahre zuvor

DONNERSTAG, 26. AUGUST 2021
Coronavirus-Liveticker
+++ 14:53 Berliner Schulen verzichten künftig auf Kontaktverfolgung +++

In Berlin gibt es in der Pandemie einen Strategiewechsel an Kitas und Schulen: Die Gesundheitsämter wollen künftig nur noch Kinder und Jugendliche mit einem positiven PCR-Test in eine 14-tägige Quarantäne schicken. Kontaktpersonen außerhalb der engsten Familie würden nicht mehr ermittelt, heißt es in einer Stellungnahme der Amtsärzte. „Das ist eine Erleichterung für die Schulen, eine Arbeitserleichterung, definitiv“, sagt Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Es sei schon aufwendig gewesen, beim Bekanntwerden von Coronafällen die Kontakte in der Schule nachzuvollziehen, beispielsweise anhand von Sitzplänen. Die Schulen hätten das sehr sorgfältig gemacht. Dieser Aufwand falle durch die neue Regelung weg. Es sei aber auch eine Erleichterung für die Eltern, wenn künftig nur ein Kind in Quarantäne gehe und nicht eine ganze Klasse oder eine Teilklasse.“

https://www.n-tv.de/panorama/14-53-Berliner-Schulen-verzichten-kuenftig-auf-Kontaktverfolgung–article21626512.html

Wenn das ab sofort überall so läuft – und Nachahmer dummer Ideen gibt es ja genug- Prost Mahlzeit. Dann werden explodierende Inzidenzen und Krankenhauseinweisungen nicht angebaut sich warten lassen. Das Virus hat absolut freie Bahn und brütet schon die nächste Mutation aus.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Ja habe ich auch gerade gelesen.
Unter dem Druck der Versprechen zu offenen Schulen, gepaart mit dem Nichtstun für Maßnahmen zur Eindämmung und Schutz, ist es eine absehbare Folge…
Andere Bundesländer werden nachziehen.
Was ich nicht sehe, entdecke und teste, ist nicht…
Steigende Zahlen unter SuS überfordert die Ärzte und Gesundheitsämter. Eltern gehen auf die Barrikaden wegen Quarantäne, also lässt man es einfach.
Der einfache Weg mit dem geringsten Widerstand.
Was uns dabei blüht….Ich mag nicht daran denken.

xy
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Kann es sein, dass bisher Merkel gebremst hat? In diesem Wahlkampf scheint so eine Art Unterbietungswettbewerb an Lockerungen statt zu finden. Great Barrington mit einem Schuss Eugenik (nur vorerkrankte, dicke Kinder trifft es)?
Ist das noch Politik oder kann das weg?

Viva
2 Jahre zuvor

Was sagen die allwissenden Kinderärzte eigentlich zu „Long-Covid“ bei Kindern? Gibt es ihrer Meinung nach nicht? Und wenn es das mal auch bei Kindern in Deutschland gibt, ist es nicht ihr persönlicher Schaden, nicht wahr? Man dürfte doch auch von Kinderärzten erwarten, dass sie Informationen aus anderen Ländern nicht ignorieren, nur weil sie nicht in das politische Kinderdurchseuchungskonzept hierzulande passen.

Und mal wieder parallel dazu:
Am 18.08.21 wurden 87 Menschen in NRW invasiv beatmet.
Am 27.08.21 wurden 152 Menschen in NRW invasiv beatmet.
Durchschnittlich 6 Menschen pro Tag sterben an Corona in NRW.
Wie werden die Zahlen in zwei oder drei Wochen sein? Dann, wenn sich die exoplodierenden Inzidenzwerte in den Schulen und Kitas durch Infektionen in den Familien von Jung bis Alt so richtig bemerkbar machen (bei Ungeimpften, Impfversagern und Impfdurchbrüchen)?

Und immer noch weiß man nicht sicher, ob die Impfung vor Long-Covid schützt. Das Letzte, was ich dazu gefunden hatte, war, dass sie sich bei einem Drittel der Infizierten positiv auswirken könnte, wenn man Long-Covid bereits hat. Sollten die Kinder und Jugendlichen (die, die bereits geimpft werden könnten) nämlich sich durch die Impfung NICHT vor Long-Covid schützen können, darf man bestimmt dann ab jetzt wirklich von einer Generation C sprechen, einer kaputt gemachten Jugend! Kaputt gemacht von denen, die verantwortlich für sie sind! Wieviele Jugendliche werden vielleicht ihre einst angedachten Ziele niemals oder nur mit ganz viel Zeit und Umwegen erreichen? Wieviele werden chronische Erkrankungen entwickeln? Wieviele erkranken -wider Erwarten-doch noch schwer? Man macht es sich schön einfach auf Kosten der Kinder, um vielleicht doch noch schnell so was wie eine Herdenimmunität zu erreichen … bis zur nächsten Variante!

Hartmut
2 Jahre zuvor

Vor dem Hintergrund des offensichtlichen Versagen der Kultusminister/innen frage ich mich, warum Eltern und Kinder nicht auf die einfachste Reaktion kommen: die Schulen boykottieren. Das wäre ein nicht mehr übersehbares Statement der Bürgerschaft, das genug wirklich genug ist! Ich schicke meine 15-jährige Tochter solange nicht in die Schule, bis sie einen wirksamen Impfschutz hat. Die Schulleitung schimpft Zeter und Mordio, aber die Gesundheit meines Kindes scheint mir irgendwie höher zu bewerten als ein Gesetz, das mich zwingen will, das Kind in einen versifften Ort ohne echtes Hygiene-Konzept zu schicken. Mir tun die Kids leid, die unter 12 völlig wehrlos sind und deren Eltern keine Wahl haben. Wenn das kein zynisches Experiment ist, was dann. Das hat etwa die gleiche Qualität wie der Ratschlag der britischen Regierung an ihre in Afghanistan verbliebenen Bürger, sie sollten für sich selbst beten. Versagen wohin man blickt…

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

Da stellen wir uns mal ganz dumm.
Ende der Schulferien NRW am 17.08.
Corona Inkubationszeit 2020 ab etwa 5 Tagen
Delta-Variante nun 10 – 14 Tage

Diese Woche wird sich das konzeptlose Handeln der NRW-Regierung vielleicht rächen, sollte es so eintreffen mit den zwei Wochen offene Schule und Delta-Inkubationszeit.

Und für Vollgeimpfte und Genesene reicht es nicht mal mehr für einen Selbsttest.

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

„Wir haben ja Erfahrungswerte aus dem letzten Winter, etwa aus Dezember, Januar, wo wir eine sehr, sehr starke Belastung in den Kliniken hatten“

Da war doch seit letztem Winter was mit „Varaiante“, die nun die hochansteckende Delta ist.

„London – Patienten, die sich trotz doppelter Impfung mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 infizieren, haben in den ersten Tagen der Erkrankung vermutlich eine ähnlich hohe Viruslast wie ungeimpfte Perso­nen mit COVID-19.
Irritierend ist allerdings, dass die Ct-Werte, die ein Marker für die Viruslast im Abstrich und damit für die Infektiosität sind, bei einer Durchbruchinfektion mit der Delta-Variante ebenso niedrig sind wie bei einer Infektion einer ungeimpften Person. Der Ct-Wert gibt an, wie viele Zyklen bei der Polymeraseketten­reak­tion (PCR) bis zum Nachweis des gesuchten Virusgens notwendig sind. Bei einer hohen Viruslast ist dies früher, also bei einem niedrigen Ct-Wert der Fall.

Bei der Alpha-Variante war dies anders gewesen.
Doppelt Geimpfte hatten bei einer Durchbruchinfektion einen hohen Ct-Wert und waren damit nicht so ansteckend.
Bei der Delta-Variante sind Menschen bei einer Durchbruchinfektion zumindest in den ersten Tagen hoch ansteckend.“
(aerzteblatt vom 09.08.2021)
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126251/SARS-CoV-2-Durchbruchinfektionen-mit-Delta-Variante-haben-in-den-ersten-Tagen-hohe-Viruslast

Meyer
2 Jahre zuvor

Ich bin für ein ganz neues Experiment. Politik, Verwaltung (auf allen Ebenen), Schulen und Eltern sollten einmal 14 Tage lang ehrlich miteinander sein. Das ist sicher nicht die Lösung des Problems, aber vielleicht bringt es uns der Lösung etwas näher.
Ich selbst arbeite in einem Gesundheitsamt. Die Gesundheitsämter sind seit Mai 2020 überlastet. Die normale Arbeit fand 2020 und 2021 nur rudimentär statt. Statt dessen beschäftigten sich alle mit etwas von dem sie alle keine Ahnung hatten. Unterstützung sollte auf dem Arbeitsmarkt gefunden, aus anderen Behörden ausgeliehen oder durch die Bundeswehr bereit gestellt werden. Zur Wahrheit gehört leider dazu, dass niemand wichtiges Personal gehen lässt und der Arbeitsmarkt nun einmal auch vor Corona schon nicht das bietet konnte was nötig gewesen wäre. Auch die Soldaten übernahmen völlig ungewohnte Aufgaben. Die wenigen Stammmitarbeiter sollten nun die Führung von weitgehend ahnungslosem, schlecht ausgebildetem und ständig wechselndem Personal übernehmen, ohne selbst Ahnung zu haben.
Ständig wurden Aufgaben, Mitarbeiter und Büros neu verteilt. Zusätzlich änderten sich alle paar Wochen die gesetzlichen Vorgaben. Niemand kann von sich behaupten nicht wenigstens einmal den Überblick verloren zu haben. Es häuften sich Überstunden und Urlaubstage an, die irgendwann genommen werden müssen. Mit den sinkenden Zahlen im Sommer wurde die personelle Unterstützung wegrationalisiert. Es blieb das Stammpersonal, ausgelaugt, mit vielen Überstunden und Urlaubsanspruch und der Arbeit von 2020 und 2021 und der Vorbereitung auf die vierte Welle und natürlich den laufenden Coronafällen. Jeder einzelne hat Arbeit für vier. Die Krankheitsanfälligkeit steigt und immer wieder bewerben sich einzelne Kollegen weg. Leer werdende Stellen können nur schwer nachbesetzt werden. Die Mitarbeiter reiben sich auf zwischen politischen Vorgaben und (zu Recht) verärgerten Bürgern. Mit Sorge beobachten wir steigende Fallzahlen in Schulen und Kindergärten und auch den Anstieg anderer Infektionskrankheiten wie Norovirus und EHEC. Wir haben Verständnis für jeden der „nicht schon wieder“ in Quarantäne gehen kann. Wir lassen uns beschimpfen, während für jede infizierte Person durchschnittlich 25 Kontakte ermitteln, weil die Freiheit des Sommers zu immer mehr Kontakten geführt hat. Ich persönlich halte eine Durchseuchung für falsch und möchte mein Kind gerne vor LongCovid schützen. Ich würde lieber mit ihm in Quarantäne bleiben, als ihn einem unbekannten Risiko auszusetzen, aber ich verstehe jeden, bei dem dies nicht möglich ist oder der schlicht Angst vor der Vereinsamung seines Kindes hat.
Ich würde mir nur einfach wünschen, dass einmal alle ehrlich sagen, dass sie nicht wissen was der richtige Weg ist. Vielleicht ließe sich dann auf Grundlage der wenigen Fakten, die wir wirklich kennen ein Weg finden mit dem der überwiegende Anteil der jeweils Betroffenen gut klar kommt.