Schule hat begonnen! Grüne Kultusministerin pocht auf Präsenzpflicht

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Trotz hoher Infektionszahlen hat für die Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg das neue Schuljahr am Montag in Präsenz begonnen. Dabei gilt in den Klassenzimmern unabhängig von den örtlichen Infektionszahlen Maskenpflicht. Ausnahmen gibt es unter anderem im Sportunterricht und bei Prüfungen. Außerdem soll ein umfangreiches Testkonzept neue Infektionen verhindern. «Wir haben den festen Vorsatz, Präsenzunterricht anzubieten und zu gewährleisten», hatte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) vor dem Schulstart gesagt.

„Fester Vorsatz, Präsenzunterricht anzubieten“: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Bereits mehr als 1000 Träger von Schulen und Kitas haben die Förderung für mobile Luftfilter und CO2-Ampeln beim Land beantragt, wie das Kultusministerium am Montag auf Nachfrage mitteilte. Insgesamt seien Anträge in Höhe von etwa 47,9 Millionen Euro eingegangen (Stand 10. September). Davon entfallen etwa 13,3 Millionen Euro auf Kitas und etwa 34,6 Millionen Euro auf die Schulen.

Für ungeimpfte Kinder und Jugendliche sind in den ersten zwei Schulwochen zwei Schnelltests pro Woche Pflicht. Ab der dritten Schulwoche müssen die Kinder dreimal die Woche einen Corona-Schnelltest machen – bei PCR-Tests bleibt es bei zwei Pflichttests. Die Regel gilt nicht für Geimpfte und Genesene.

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Laut Kultusministerium gibt es grundsätzlich Präsenzpflicht: Schülerinnen und Schüler, welche ein Zutritts- oder Teilnahmeverbot haben, weil sie keine Maske tragen oder nicht an der Testung teilnehmen, verletzen demnach ihre Schulpflicht. Diese Schüler können auch keinen Fernunterricht beanspruchen, so das Ministerium. Bis zu den Sommerferien war die Präsenzpflicht in Baden-Württemberg praktisch ausgesetzt.

Auf einen Corona-Fall folgt nicht automatisch Quarantäne für die gesamte Klasse. Stattdessen müssen sich alle ungeimpften und nicht-genesenen Schülerinnen und Schüler der betroffenen Klasse fünf Tage lang mindestens mit einem Schnelltest pro Tag testen. dpa

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rosa
2 Jahre zuvor

In BW hat die Schule heute angefangen. Die G8 Schüler der 9 Klasse haben jeden Tag bis 14.10 Schule und in diesem Stundenumfang sind noch keine Zusatzstunden eingeplant. Es sind bei diesem langen Schultag noch Hausaufgaben zu erledigen, Vorbereitungszeit und Nachbereitungszeit der Unterrichtsfächer und Lernzeit für Klassenarbeiten. Man soll dann am Nachmittag noch mal um 16.30 zur Schule kommen zur Förderstunde in Mathematik. Die angehäuften Lernrückstände lassen sich bei einem G8 Schuljahr nicht aufarbeiten und der Stress wird noch zusätzlich erhöht. Die meisten haben nicht nur in einem Fach Rückstände sondern auch in anderen Fächern und sollen dann 3 mal am Nachmittag zur Schule kommen.
Die Erledigung der Pflichten des Lernstoffs aktuell muß auch noch laufen und den ganzen Tag ist man an der Schule eingespannt. Es bleibt keine Zeit für soziale Kontakte zu pflegen, Sport im Verein zu besuchen,sich an einer AG zu beteiligen, Chor oder Musikinstrument zu spielen. Der Tag besteht für G8 Schüler nur noch aus Schule und von sozialen Leben und Entfaltung wird im Keim erstickt. So haben sich die G8 Schüler das neue Schuljahr nicht vorgestellt. Der Streß wir durch das Aufholpaket von Schopper für die G8 Schülerschaft zu einer großen Belastung und nach dem Ausnahmezustand fühlen sich die Schüler zusätzlich von KM Frau Schopper bestraft. Was bleibt dem Schüler noch an Freizeit und Lebensfreude und alle persönlichen Neigungen werden lahm gelegt und von persönlichen Entwicklungsschritten keine Spur mehr. Erneut auf Kosten der Schüler Blendwerk und Augenwischerei und keine Erholung von dem Ausnahmezustand. Die Notlage der Schüler wird nicht besser sogar noch schlimmer nach dieser außergewohnlichen Lebenszeit. Viele Kinder und Jugendliche können diesem Lernstress nicht Stand halten und werden erneut in eine tiefe Lebenskrise geraten. Herrn Scholl vom PhV-BW hat man kein Gehör und keine Beachtung für ein Aufholjahr geschenkt und eine faire langfristige Aufarbeitungszeit. Die Pandemie ist noch nicht vorbei und hat tiefe Spuren bei der heranwachsenden Generation hinterlassen. Die Notlage der G8 Schulen hat Frau Schopper und Herr Kretschmann nicht anerkannt. Die ersten Wochen wurde als Entspannung und ein Ankommen von Frau Schopper verkauft. Leider ist dies für G8 Schüler nicht eingetroffen…..und unter den Schülern ist auch noch die Angst zu erkranken….Die Bewältigung dieser Lebensphase braucht eine angemessene Zeit und dieses Versprechen hat Frau Schopper nicht gehalten und schon am ersten Schultag weht ein rauer Wind des funktionierens.https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/f-a-z-podcast-wissen-zu-gibt-es-folgeschaeden-einer-covid-infektion-bei-kindern-17531472.html

Tigrib
2 Jahre zuvor
Antwortet  rosa

Es MUSS doch kein Kind an einem G8 Abitur machen. Zum Glück haben wir eine vielfältige Bildungslandschaft. Also ruhig mal nach Alternativen gucken…

ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tigrib

WHAT? Es gibt a) nicht genug Alternativen in BaWü für alle die wollen, b) sind diese Alternativen, halt, „alternativ“ in vielen Fällen und c) ist das keine Rechtfertigung G8 gut zu finden.

G8 auch in der Pandemie aufrecht zu erhalten zeigt um so mehr, wie unfähig das Kultusministerium ist.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tigrib

Ich habe in meinem Bekanntenkreis nicht einen dabei, der sich mit dem G8 Gymnasium anfreunden konnten. Auch nicht diejenigen, deren Kinder diese Veranstaltung mit einem 1,1 Abi abgeschlossen haben. Meine Tochter im Kursunterricht hat heute morgen das Haus um 7 Uhr verlassen und wird es heute Abend, nach Schulende um 18 Uhr wieder betreten. Der Tag wird natürlich durchgängig mit Maske bestritten, die dann zum Mittagessen kurzfristig abgenommen werden darf. Der ganze Lernstoff von G9 wurde in G8 gepresst. Alle Inhalte tauchen in einem überfüllten Stundenplan auf, werden aber nicht vertieft, schließlich fehlt ja ein ganzes Jahr. Und was genau sind denn die Alternativen für Kinder, die eigentlich lernwillig und wissbegierig durchs Leben gehen? Das Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit sollte eigentlich auch den Gymnasiasten zugesprochen werden. Sie sollten doch als kreative Persönlichkeiten aufwachsen können. Wenn ich mich so umschaue (vor allem in der Politik), dann hat benötigt unsere Gesellschaft solche Leute dringend.
Traurige Realität: Mit 17 schließen sich dann die Schultüren hinter den frischgebackenen Abiturienten, die man durch die Schuljahre gehetzt hat, und müssen sich für jeden Schritt den sie gehen wollen, die Genehmigung der Eltern einholen. Rosa hat ganz recht und die meisten sehen das genauso. Die Einführung von G8 war nichts anderes als eine finanzielle Einsparungsmaßname, und nichts anderes treibt diese gesamte Schulpolitik voran.

Manmanman
2 Jahre zuvor

Und wir dachten, Frau Eisenmann war schlimm. Da haben wir nicht mit den Grünen gerechnet. Die können immer noch eins drauf setzen, sobald sie irgendwo Minister werden.

Mthdnmnn
2 Jahre zuvor
Antwortet  Manmanman

Covidioten gibt es in allen Parteien: Wer ernsthaft dachte, Eisenbeißers Nachfolge würde irgendwas Gesundheitsrelevantes ‚für die Kinder (und deren Eltern) tun‘, der schwimmt auch vor ein Schleusentor.

Walter froemmel
2 Jahre zuvor

Wohl wahr und gleichzeitig beängstigend! Wie bekommen wir diese Profilsüchtigen Pseudowissenschaftler ( die Meisten sind ja erfolgreich am Arbeitsleben vorbeigehuscht ) in den Griff ?

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Wir haben den festen Vorsatz, Präsenzunterricht anzubieten“

Soweit der Plan…

…und dann die Umsetzung:

„Laut Kultusministerium gibt es grundsätzlich Präsenzpflicht: Schülerinnen und Schüler, welche ein Zutritts- oder Teilnahmeverbot haben, weil sie keine Maske tragen oder nicht an der Testung teilnehmen, verletzen demnach ihre Schulpflicht.“

Aha… also doch kein ANGEBOT, sondern statt dessen eine Zwangsmaßnahme, begleitet von mehr oder weniger offensichtlichen Drohungen.

Wenn unser Supermarkt etwas „anbietet“, dann verstehe ich das als etwas, das ich kaufen kann, aber nicht kaufen muss.

Vielleicht sollten diese Durchseuchungspolitiker endlich mal so ehrlich sein und Klartext reden. Statt Schwurbeleien mit „Angebot“ und „Präsenz ermöglichen“ usw. ganz klar sagen, was sie wirklich wollen: „Wir ZWINGEN die SuS unabhängig vom Pandemieverlauf in Präsenz und es ist uns egal, ob die SuS oder deren Eltern das Risiko für tragbar oder für nicht tragbar halten.“

Ob das wohl Stimmen bei der Wahl geben würde?