MÜNCHEN. Weil Hassbotschaften an zwei Tagen hintereinander an Tafeln standen, mussten Hunderte Schüler in München gleich in der ersten Schulwoche nach den Ferien wieder nach Hause. Das Luisengymnasium habe sowohl Mittwoch als auch Donnerstag Sprüche mit Drohungen gegen Lehrer gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. Die Schulleitung habe daraufhin am Donnerstag per Durchsage den Unterricht für alle beendet, die Schüler sollten abgeholt werden.
Die Lehrkräfte versammelten sich zu einer Konferenz im Lehrerzimmer. Dass es sich um eine Bedrohung mit judenfeindlichen Sprüchen gehandelt habe, wollte die Polizei weder bestätigen noch dementieren. Ermittelt werde wegen Bedrohung gegen unbekannt. Die Schule sei nicht von der Polizei geräumt worden, betonte der Sprecher.
Einem Bericht der Boulevard-Zeitung “tz” zufolge rückte allerdings die Spurensicherung an. „Wir hassen alle Lehrer, alle Lehrer gehören vergasst wie die Juden!“ Dieser Text (mitsamt Rechtschreibfehler) habe am Mittwoch an der Tafel in einem Klassenraum der Unterstufe geprangt. Am Donnerstag sei ebenfalls zur Gewalt aufgerufen worden.
Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) zeigte sich dem Bericht zufolge erschüttert. „Bei dieser Tat handelt es sich nicht nur um einen dummen Streich – das ist ein schwerer Tatbestand und muss rechtlich verfolgt werden! Hass und Gewalt gegen Lehrerinnen und Lehrer haben zugenommen.“ Es müsse klare Kante gezeigt werden, forderte sie, von der Politik, der Justiz und von der Gesellschaft. dpa
Mehr Gewaltdelikte unter Schülern – Ausdruck psychischer Belastungen in der Pandemie?
Ein gutes Zeichen. Schüler erhalten kostenfreie Bildung bei Menschen, die in der Regel gerne und gut mit ihnen arbeiten. Einigen von ihnen scheint dies nichts wert zu sein. Die treten unsere Werte und Grundfeste des Zusammenlebens und Miteinanders mit Füßen. Ich finde, eine Grenze wurde überschritten an einem Gymnasium, dessen Schüler ( einige davon) glauben, zur Elite zu gehören. Schülerschaft, positioniert euch.
Strafmündigkeit ab 11 Jahren würde dafür sorgen, dass so etwas Konsequenzen hat.