VBE mahnt, die Kitas in der Corona-Krise nicht länger zu übersehen

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BERLIN. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) mahnt die Bundesländer, die Kitas beim Corona-Schutz nicht länger zu ignorieren. Konkret fordert der Bundesvorsitzende Udo Beckmann: Luftfilter für alle Einrichtungen, Testmöglichkeiten für die Beschäftigten – und Unterstützung durch sogenannte Alltagshelferinnen und -helfer bei den notwendigen Hygienemaßnahmen. Last but not least: ein politisches Krisenmanagement, das den Namen auch verdient.

Infektionsschutz gibt es in Kitas praktisch nicht – ohne Luftfilter. Foto: Shutterstock

„Indikatoren und wissenschaftliche Einschätzungen zur Entwicklung der Coronapandemie zeigen eines sicher: Aktuell kann niemand mit Sicherheit sagen, dass steigende Inzidenzen und weitreichende Folgewirkungen in den kommenden Wochen ausbleiben“, sagt VBE-Chef Udo Beckmann. „Dass die Situation heute ist, wie sie ist, musste man sogar als wahrscheinlich in Betracht ziehen. Trotzdem hat die Politik sich vielerorts lieber auf das Prinzip Hoffnung verlassen und rechtzeitige, konsequente und umfassende Handlungen zum Schutz eines besonders vulnerablen Ortes, nämlich Kindertageseinrichtungen, ausgesessen“, meint er.

„Umso dringender ist es, dass im nun beginnenden Herbst und vor einer möglichen vierten Welle das nachgeholt wird, was im Sommer vielerorts versäumt oder nur unzureichend umgesetzt wurde. Gerade die Menschen, also Kinder und pädagogisches Fachpersonal, welche an Kindertagesstätten keinen oder kaum Schutz durch das Tragen von Masken, das Halten von Abstand oder verpflichtende Tests (von Kindern) erfahren können, müssen im Bereich des Möglichen maximalen Schutz erfahren. Das gilt erst recht, so lange die Möglichkeit zur freiwilligen Impfung von Kindern in Kita auf Basis einer klaren Empfehlung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) nicht gegeben ist“, so lautet die Forderung des Bundesvorsitzenden.

„Luftreinigungsanlagen müssen – wo immer möglich und nutzbringend – schnellstmöglich Standard werden“

„Das meint konkret die flächendeckende Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten in Kitas. Luftreinigungsanlagen müssen – wo immer möglich und nutzbringend – schnellstmöglich Standard werden. Das gilt umso mehr, wenn sie einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben, indem sie das Erkrankungsrisiko auch mit Blick auf die beginnende Grippesaison senken. Insgesamt müssen Fördergelder im Rahmen der Pandemiebekämpfung niedrigschwellig und zügig abrufbar sein und – wo notwendig – mit anderen Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten kombinierbar sein. Regelmäßige Testmöglichkeiten für das Personal an Kitas sind obligatorisch vorzuhalten. Die professionelle Unterstützung und Beratung durch fachkundiges Personal bei der Testdurchführung für Kinder muss bestmöglich integriert werden. Der Einsatz von Kita-Alltagshelferinnen und -helfern, die an vielen Kitas etwa beim Reinigen, Desinfizieren und bei administrativen Arbeiten unterstützt haben, muss als Unterstützungsangebot fortgeführt werden“, so Beckmann.

Er betont: „Grundsätzlich braucht es, das wiederholt der VBE immer wieder, nachvollziehbare, klare und – wo immer möglich – einheitliche Vorgaben für Kitas. Maßnahmenpläne und Mechanismen für künftige Krisenszenarien müssen spätestens jetzt erarbeitet werden. Ebenso ist es, das haben die Erfahrungen mehr als deutlich gemacht, dringend geboten, präventiv den Auf- und Ausbau eines professionellen Krisenmanagements unter Einbezug aller relevanten Akteure an Kitas voranzutreiben.“ News4teachers

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Schwob
2 Jahre zuvor

In Baden-Württemberg wäre es schon ein Fortschritt, wenn man in Kindergärten verpflichtend testen würde. Wie sollen Infektionsfälle erkannt werden, wenn man auf Freiwilligkeit setzt?

Welche Eltern melden eine Infektion von Kindern noch, wenn es für Ungeimpfte kein Quarantänegeld mehr gibt? Da wird es für viele lohnender sein, die Kinder in die Kita zu schicken -haben die Kinder ja meistens keine Symptome – und selbst zu hoffen, dass es einen nicht schlimm verwischt.
Für die Erzieherin ist das sehr bitter, da so Infektionsfälle nur durch den eigenen Körper gegebenenfalls aufgedeckt werden. Ähnlich wollte das KuMi in Baden-Württemberg bei Grundschule vorgehen. Es sollte ein einzelner Test reichen, sollte es zu Infektionsfällen gekommen sein. Erst nach Protesten wurde auch in der Grundschule die Regel auf 5 Tage lang Tests bei einem Infektionsfall ausgeweitet.
Man beachsichtigt im Süden also eine Durchseuchung der Kinder. Zumindest hat mir auf mehrmalige Nachfrage beim KuMi dort niemand widersprochen, als ich sie mit dieser These konfrontierte.

Moni
2 Jahre zuvor

Es ist eine Schande was in NRW abgeht, selbst nach einem Fall geht kein Kind in Quarantäne alle Kontaktpersonen watscheln in die Kita, man setzt auf 3x Schnelltests die Woche die von den Eltern durchgeführt werden das ist Fehler NR.1, denn sie viele Testen die armen Kinder nicht!
Annähernd die Hälfte der Kinder unserer Kita hat Symptome, bereits 1 Woche vor dem 1. Fall, keine verpflichtenden PCR Tests und keine Quarantäne nicht mal für diese Kinder. Lediglich mit Symptomen darf nicht in die Kita gegangen werden, aber sonst überall hin da Kinder als negativ gelten sie verteilen die Viren Überall…Schwimmbad, Kino, Eisdiele usw…

Jetzt wird vom Gesundheitsamt ein PCR Test angeboten, 4 Tage nach bekannt werden des Falles doch auch dieser ist freiwillig, die Deppen nehmen natürlich auch hier nicht dran Teil.
Risikopatienten, Schwangere, Familien mit Babys usw. alle werden extrem gefährdet, diese Leute müssen ihr Kind nun privat irgendwie betreuen aus Angst vor weiteren Fällen.
Danke Laumann und Stamp für diese Ekelhafte Durchseuchung

Mutter im Coronamodus
2 Jahre zuvor

Vielleicht ist zuerst eine Ausgleichszahlung an die Mediziner-Lobby notwendig, bevor die Luftfilter für Kitas und Schulen angeschafft werden können.

Schließlich geht den Medizinern durch die Luftfilter ja einiges an behandelbaren Erkrankungen verloren, wenn die Dinger sogar gegen die Influenza wirksam sind…

(und nein, ich meine das nicht allgemeingültig, bin nur sarkastisch)