Was bleibt übrig vom Corona-Schutz an Schulen? Gesundheitsminister entscheiden

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BERLIN. In den meisten Bundesländern läuft die Schule längst wieder – allerdings nicht für alle Kinder und Jugendliche: Zehntausende stecken in Quarantäne fest. Wie die Gesundheitsämter mit Schülerinnen und Schülern umgehen, in deren Klassen Corona-Fälle aufgetreten sind, wird allerdings von Land zu Land, sogar mitunter von Stadt zu Stadt unterschiedlich gehandhabt. Das wollen die Gesundheitsminister der Länder auf ihrer heutigen Sitzung ändern. Die Frage ist allerdings: Lockern sie den ohnehin löchrigen Corona-Schutz in Klassenräumen dabei so einschneidend, dass davon kaum noch etwas übrig bleibt?

Wird der Corona-Schutz an Schulen heute weitgehend beseitigt, sodass eine Durchseuchung droht? Illustration: Shutterstock

In Dortmund hat das Gesundheitsamt kapituliert. Angesichts der hohen Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen – vorige Woche lag sie unter Grundschüler bei 524 – wurde lokalen Medien zufolge in mindestens einem Fall die Entscheidung darüber, welche Schülerinnen und Schüler beim Auftreten eines Infektionsfalls in einer Klasse in Quarantäne gehen müssen, an die Lehrkräfte übertragen. Laut Bericht hat das Gesundheitsamt Dortmund per Mail an eine Schule erklärt, dass „es derzeit nicht leistbar sei, alle Sitzpläne zu überprüfen, wenn eine Corona-Infizierung festgestellt wurde“. Daher würden Klassenkameraden eines infizierten Schülers nun nicht mehr vom Gesundheitsamt benachrichtigt und unter Quarantäne gestellt. Stattdessen müsse diese Aufgabe nun die Schule selbst übernehmen. „Wir schaffen das derzeit nicht“, hieß es.

Der Fall illustriert, was für ein Chaos rund um die Quarantäne-Maßnahmen im Fall von Corona-Infektionen an Schulen herrscht. Bislang gibt es in den Ländern höchst unterschiedliche Vorgaben für die Quarantäne, sollte sich in einer Klasse ein infizierter Schüler finden. Mitunter müssen alle Kinder und Jugendlichen der Lerngruppe in Quarantäne, teilweise nur die Sitznachbarn – mancherorts nur die Infizierten selbst.  Die Gesundheitsminister der Länder wollen am heutigen Montag über Quarantäne-Maßnahmen sprechen. Dabei solle es um «möglichst einheitliche Regeln» gehen, sagt der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern.

«In relativ beengten Raumsituationen in der Schule kann die Quarantäne für alle in der Kohorte sinnvoll sein»

Das Robert-Koch-Institut rät zum Blick auf die Situation vor Ort – mit Vorsicht: «In relativ beengten Raumsituationen oder schwer zu überblickenden Kontaktsituationen in der Schule kann die Quarantäne für alle in der Kohorte sinnvoll sein, aufgrund der Aerosolaufsättigung bei unterrichtsbedingt langer Aufenthaltsdauer im Klassenzimmer auch dann, wenn alle im Raum einen MNB/MNS tragen», so heißt es in Empfehlungen für «Präventionsmaßnahmen in Schulen während der COVID-19-Pandemie» vom Oktober 2020, die nach wie vor gelten. Das Problem: «Relativ beengte Raumsituation oder schwer zu überblickende Kontaktsituationen» sind in Schulen die Regel, nicht die Ausnahme.

Und: Viele Schülerinnen und Schüler sind noch nicht geimpft, weil es derzeit keine Impfstoffe gibt, die für Kinder unter zwölf Jahren offiziell zugelassen sind. Zuletzt waren die Infektionszahlen besonders in jüngeren Altersgruppen stark gestiegen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte die Länder am Wochenende aufgerufen, sich auf eine «klare Linie» zu verständigen. Sie würde sich freuen, wenn die Quarantäne von 14 Tagen mit einer klugen Teststrategie verkürzt werden könnte, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor kurzem ebenfalls einheitliche Vorgaben gefordert.

Die Debatte dürfte beim heutigen Treffen kontrovers verlaufen: Die schwarz-gelbe Landesregierung von Nordrhein-Westfalen etwa fordert eine weitgehende Lockerung. «Unsere Schutzmaßnahmen greifen», sagt FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer. Ihr «Wunsch» sei, dass künftig nur noch nachweislich mit Corona infizierte Schülerinnen und Schüler in häusliche Quarantäne gehen sollten. Sie hoffe auf einen entsprechenden Beschluss bei den laufenden Bund-Länder-Gesprächen – schließt aber einen Alleingang von Nordrhein-Westfalen ausdrücklich nicht aus. Die grün-schwarze Landesregierung von Baden-Württemberg, wo das Schuljahr noch nicht begonnen hat, hat eine entsprechende Regelung bereits eingeführt.

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«Angesichts steigender Zahlen können wir uns eine Aufweichung der Quarantäneregeln in Schulen und Kitas nicht leisten»

In Berlin, wo die Amtsärzte auf eigene Faust entschieden haben, nur noch infizierte Schülerinnen und Schüler in Quarantäne zu schicken, setzt Ex-Bundesfamilienministerin und SPD-Spitzenkandidatin für das Bürgermeisteramt, Franziska Giffey, auf eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit von 14 auf fünf Tage – dafür aber soll die ganze Klasse zu Hause bleiben, wenn bei einem Schüler davon eine Infektion festgestellt wurde. «Angesichts steigender Zahlen in den jüngeren Altersgruppen können wir uns eine Aufweichung der Quarantäneregeln in Schulen und Kitas nicht leisten», erklärte sie vergangene Woche. Bei unter 12-jährigen sei große Vorsicht geboten, weil für sie noch kein Impfstoff zugelassen ist.

Giffeys Modell geht auf einen Vorschlag des Charité-Chefvirologen Prof. Christian Drosten zurück. «Einerseits ist die bisherige Dauer der Quarantäne für Schüler von Klassen, in denen Covid-19-Fälle bestätigt wurden, unerträglich lange», sagt er. Statt der geltenden 14 Tage sollten die Schüler künftig nur fünf Tage in Quarantäne geschickt werden. Das sei ein akzeptabler Zeitraum. Andererseits solle aber künftig nicht wie bisher mit der Quarantäne gewartet werden, bis ein zweiter Covid-19-Fall in der Klasse vorliege. «Besser ist Quarantäne für die ganze Klasse sofort beim ersten Fall, das aber kurz.»

«Wenn eine gute Lüftung im Klassenzimmer gewährleistet ist, wenn vielleicht sogar eine Raumluftfilteranlage drin ist, dann muss man nicht die Kinder einer ganzen Klasse in Quarantäne schicken», meint nun Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, im RND-Podcast «Die Schulstunde». «Dann kann man sich auch auf die unmittelbaren Banknachbarn konzentrieren.» Eine Rolle spiele auch, ob es eine Maskenpflicht gebe. Geimpfte Kinder müsse man nicht in Quarantäne schicken.

Meidinger betont, unterm Strich gehe es darum, wie genau die Situation vor Ort aussehe. Er verstehe, dass Quarantäne-Anordnungen Eltern vor enorme Probleme stellten, teils seien sie aber schlicht notwendig. Ausschließlich infizierte Schüler in Quarantäne zu schicken und dabei auf Kontaktverfolgung komplett zu verzichten, wäre «ein Signal für die schnelle Durchseuchung der Schulen», sagte er.

«Nach allem, was wir über Delta wissen, kann man es nicht einfach laufen lassen»

Der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin am Uniklinikum Jena, Prof. Mathias Pletz, warnte am Wochenende davor, Corona-Maßnahmen an Schulen vorschnell aufzuheben. «Nach allem, was wir über Delta wissen, kann man es nicht einfach laufen lassen.»

Auch das Robert-Koch-Institut hält wenig davon, die geltenden Schutzregeln an Schulen aufzuweichen – aufgrund der «Verbreitung deutlich stärker übertragbarer Virusvarianten (..), die möglicherweise mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert sind. Gerade für das Kindes- und Jugendalter ist hier die Datenlage noch unsicher. Auch aufgrund dieser Entwicklung ist weiterhin die konsequente Umsetzung der bewährten infektionspräventiven Maßnahmen im Schulsetting sehr wichtig, um eine Verbreitung der Infektionen in diesen weitgehend ungeimpften und daher suszeptiblen Altersgruppen zu verhindern.» News4teachers / mit Material der dpa

Inzidenzen unter Schülern steigen weiter – Drosten warnt vor einer Durchseuchung der Kinder: „Das kann man nicht machen“

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Georg
2 Jahre zuvor

Da Frau Gebauer den Alleingang angekündigt hat, wenn ihr die Beschlüsse nicht weit genug gehen, steht die künftige Regelung für NRW schon vor der Sitzung weitgehend fest.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Da die Gute keine Kinder im Grundschulalter hat,weiß sie auch nicht,wie quälend es für die Eltern sein muss,ihr Kind per Präsenzpflicht gezwungen weiter in eine Klasse zu schicken,wo man quasi auf den nächsten Fall nur warten braucht.Solang die Masken A bei längerem Aufenthalt im selben Raum an Wirkung „verlieren“und B zum Frühstück etc.abgesetzt werden,ist das unzumutbar!Hoffe,unser Herr Tonne ist vernünftiger….wobei,das ist er ja leider nicht wirklich.Vermutlich hat die Privatschule seiner Kids längst Luftfilter eingebaut….

Caro
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Ich nehme an, dass „die Gute“ in ihrem Bekannten- und Kollegenkreis einfach mehrheitlich diejenigen hat, die unter der unzumutbaren Last der Homeschooling-Kinderbetreuung zusammengeklappt sind.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Caro

Wie, die hat Freunde?

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Bekannte vielleicht . Maximal Parteifreunde …

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Man kennst ja die Steigerung:
Feinde – Todfeinde – Parteifreunde 🙂

Mika
2 Jahre zuvor

Es wäre aus meiner Sicht wirklich hilfreich, wenn das RKI zeitnah seine Empfehlungen aus 2020 aktualisieren würde und sich die Politik – und hier meine ich insbesondere Kultus- und GesundheitsministerInnen der Länder – daran halten würden. Im Vergleich zu 2020 ist die Wissensbasis zur Verbreitung des Virus und zur Gefährlichkeit der Erkrankung deutlich größer, und eine Anpassung der Empfehlungen an diese Wissensbass mehr als überfällig. Die Politik allerdings sollte sich endlich von ihrer Hybris verabschieden, es besser zu wissen als die (übrigens von ihr beauftragten) Experten.

S.
2 Jahre zuvor

Und Hubig (SPD) will sogar die Maskenpflicht aufheben – dann haben ungeimpfte SuS gar keinen Schutz mehr. Sie können sich dann nur noch freiwillig selbst durch Maske schützen. Aber dieser Schutz ist dann nur noch minimal angesichts einer aggressiven Delta-Variante, die selbst Geimpfte infiziert.

Ich verstehe es einfach nicht: Die Infektionszahlen steigen und steigen und die Lockerungen gehen immer weiter.

Die Politik folgt der „Bild“-Zeitung, der „Initiative Familien“ (einer kleinen lautstarken Lobbygruppe, die Infektionen unter Kindern und Jugendlichen als harmlos einstuft) und einigen wenigen Medizinern, die die Barrigton Declaration unterschrieben haben oder aber diese für gut befinden. Eine solche Politik ist auf den ersten Blick einfacher und billiger. Im Nachhinein wird sie teuer bezahlt werden.

BETTER SAFE THAN SORRY sollte stattdessen unsere Devise sein!!!!

Tina+2
2 Jahre zuvor

Was für ein Irrsinn! Wie kann es sein, dass sämtliche Kultusminister nicht in der Lage sind, die Verbreitungsweise von Aerosolen zu verstehen und einzusehen, dass größtenteils schlecht sitzende Masken wenig bis gar nichts aufhalten. Erst recht, wenn sie im Klassenraum abgenommen werden zum testen und zum gemeinsamen Frühstück!

Ferner wird immer mit PCR-Tests argumentiert. Die gibt es in NRW aber nur für Klasse 1-4. In den 5. und 6. Klassen gibt es nur die löchrigen Antigen-Nasentests und die Kinder haben ebenfalls noch keine Chance auf eine Impfung!

Wenn diese Kinder-Zwangsdurchseucher wenigstens endlich den Präsenzzwang solange aussetzen würden, bis WIRKLICH JEDER sich impfen lassen konnte! Noch nicht einmal, wenn es in der Klasse einen positiven Fall gab, hat man das Recht, sein Kind vorsorglich ein paar Tage zuhause zu lassen.

In meinen Augen ist das Vorgehen der KMK durch den Zwang zur Durchseuchung nur noch als krimineller Akt gegen das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit zu sehen!

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Endlich mal jemand der verstanden hat daß Masken gerade in Situationen längerer Zusammenkünfte eines konstanten Personenkreis in einem (Klassenraum) nur wenig bis gar nichts mehr bewirken selbst wenn sie im Klassenraum durchgehend getragen werden und Pausen z.B. nur draussen stattfinden.

Es wird sogar schon eine Exitstrategie von Masken verlangt:
https://www.welt.de/vermischtes/article233191963/Corona-Forscher-fuer-Exit-Strategie-bei-Maskenpflicht.html

Für Schüler sollte baldmöglichst, wie im Artikel zu lesen ist bereits erfolgen. Schülern im Unterricht stundenlang zum Maskentragen zu verpflichten ist aus physikalischen Gründen kein wirklicher Schutz.

Auf keinen Fall dürfen Masken in die Entscheidungskriterien mit einbezogen werden, eine Quarantäne zu verhängen oder auch nicht. Aus physikalischen Gründen ist das grob fahrlässig. Eine Quarantäneentscheidung muss immer davon ausgehen, daß keine Masken verwendet wurden, mindestens nicht im Klassenzimmer. Auf den Laufwegen (Flure, Treppenhäuser) ist das ggf. anders, da dort die Kontaktzeiten auch nur kurz sind.

Blau
2 Jahre zuvor

Dortmund ist überall. In Bonn musste ich letzte Woche auch bei allen 3 zusammenhängenden (!) Coronafällen die Kontaktnachverfolgung selbst machen und selbst in Quarantäne schicken. Das war im Dez 2020 auch schon so.

Rosa
2 Jahre zuvor
Andre Hog
2 Jahre zuvor

Es ist einfach nur noch lächerlich!!
Man stellt fest, dass beim Hochsprung ein großer Teil der Aspiranten die Latte reißt….da ist doch vollkommen klar, dass eine einheitliche Übersprunghöhe gewählt wird, die auch der Schwächste bewältigen kann…es geht als nicht mehr darum, das zu tun, was maximal möglich ist, sondern es wird das festgeschrieben, was alle schaffen. Ob das für den eigentlichen Zweck dieses Tuns sinnfrei ist, weil es eigentlich darum geht, die bestmöglichen Leistungen zu ermitteln / umzusetzen und nicht, ein „everybody / everthing goes“ – wir können es dann auch gleich lassen.

Die GA signalisieren in vielen Kommunen, dass sie die erwarteten Leistungen nicht erbringen können, für die sie eigentlich zuständig sind (technische, organisatorische, personelle Defizite usw.) …und daran orientiert sich nun der festzulegende Arbeits- und Leistungsumfang.
Die massiv hohen Quarantänezahlen (über 30tsd in NRW) bilden die Infektionsrealität an Schulen halbwegs ab – viele Infektionen sind wahrscheinlich wg der fehleranfälligen Schnelltests unentdeckt geblieben – aber die Zahlen stoßen vielen Eltern und vor allem deren Arbeitgeber und den KuMis sauer auf. „Ey, war die Pandemie nicht bereits beendet?… jetzt muss das aber mal anders werden mit diesen Quarantäneanordnungen.“

So wird es auch klar, warum nun solch hochqualifizierte Expert*innen, wie Frau Gebauer den Vorstoß machen, nur noch Infizierte in Quarantäne zu schicken – und zwar am liebsten nur für 5 Tage. Als Argument wird die „niedrige Hospitalisierungsrate“ benannt. Wir haben noch reichlich Betten in den ITS frei….also können wir die Schutzmaßnahmen doch weiter einschränken. Das, was noch vor Monaten als logisch und sinnvoll erschien soll jetzt nicht mehr vernünftig sein. Ca 30 Mio Menschen sind in Deutschland noch nicht oder lediglich 1 mal geimpft – also vulnerabel – ich finde diese Zahl in Anbetracht der Delta-Variante durchaus riskant.

Vorschlag:
Wir veröffentlichen jeden Morgen in den deutschen Tageszeitungen die Belegzahlen der ITS-Betten und Regeln daran, wie schnell in verkehrsberuhigten Zonen, Spielstraßen, vor Schulen in Innenstädten gefahren werden darf….langsam fahren kostet wertvolle Zeit…schnelleres Vorankommen darf ruhig Verkehrsopfer generieren – man kann die Opfer ja ausreichend medizinisch versorgen….und evtl Todesopfer gehören ja quasi zum Leben dazu.
„No risk – no fun“

Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die laut eingeforderten Regelungen bekommen werden….und wenn Spahn und die Gesundheitsminister der Länder da nicht mitziehen sollten, dann greift die ausgewiesene Expertise unserer Rechtsanwalts- und Notarsgehilfin….denn die weiß, wie es geht.

Trulla
2 Jahre zuvor

Hauptsache, im Landtag sind alle mit Plexiglas, Luftfiltern und dem Ausschluss von Schülerinnen und Schülern geschützt.
Ein Impfangebot liegt den gewählten Volksvertretern auch vor, dieses Argument von geimpften Lehrern und Erziehern zieht also nicht mehr.
Die Abgeordneten nehmen sie für sich selbst Schutz in Anspruch, den sie Kindern, Jugendlichen, Auszubildenden sowie deren Lehrern und Erziehern bisher erfolgreich verweigert haben und reduzieren jetzt noch weiter.
Manche sind gleicher, lehrte uns Animal Farm.
Ist das einer Demokratie würdig?

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„«Unsere Schutzmaßnahmen greifen», sagte FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer. Ihr «Wunsch» sei, dass künftig nur noch nachweislich mit Corona infizierte Schülerinnen und Schüler in häusliche Quarantäne gehen sollten.“

Moment… Frau G. glaubt, dass ihre „Schutzmaßnahmen“ funktionieren… also will sie sie aufweichen? Quarantäne ist eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen überhaupt – die Absonderung von potentiell Infizierten verhindert wirksam weitere Ansteckungen.

Oder… sollte es etwa so gemeint sein: Mit den aktuellen Maßnahmen erreichen wir das Ziel der Durchseuchung nicht (weil sie halbwegs wirken), also müssen wir sie lockern?

Die Frau sollte endlich das tun, was lange überfällig ist: Rücktritt, denn sie hat aus dem Herbst 2020 ganz offensichtlich NICHTS gelernt!

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Auch aus den Jahren vorher nicht …

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Es ist bereits jetzt klar , dass in NRW zukünftig nur noch der tatsächlich infizierte Schüler in Quarantäne geht . Davon wird sich Frau Gebauer nicht abhalten lassen . So gewinnt sie Zeit . Bis zu den Herbstferien sichert sie damit ihren geliebten Präsenzunterricht . Und dann kommt eh der große Knall . Da nützen ihr ihre Taschenspielertricks auch nichts mehr . Und dann sind auch die Wahlen vorbei . Dann kann man statt populären Entscheidungen auch richtige treffen .

Omamamia
2 Jahre zuvor

Corona? Gibt’s nicht mehr – zumindest in Schulen und Kitas. Wir in Baden-Württemberg haben die Pandemie beendet. Inzidenzen gibt’s auch nicht mehr. Schule ist sicher und findet statt. Nur noch ein bisschen Testen und Lüften, wobei querlüften illusorisch ist, und wir halten – theoretisch – Abstand von 1,5 m, den in der Schule weder im Unterricht noch in der Pause sowieso niemand einhält bzw. einhalten kann, weil die Klassenzimmer übervoll sind. Keine Quarantäne bei einem Corona-Fall in der Klasse, nur noch fünf Tage testen mit Schnelltests. Wir sind bereit für Delta und eine schnelle Durchseuchung.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omamamia

Bei uns geht nur das positive Kind und evtl. ungeimpfte Familienangehörige in Quarantäne.
Die Test bleiben beim Nasenbohrertest 2 mal die Woche.

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omamamia

Falls jemand denkt, dass grüne Politiker die Kinder besser schützen würden… die Kultusministerin in Baden-Württemberg heißt Theresa Schopper und ist von den Grünen!

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Mal ganz ehrlich, solange die Ämter der KuMis nicht nach Berufserfahrung in Schulen, ausgewiesener Praxisexpertise und einem ausreichenden Überblick besetzt werden, sondern nach der Dringlichkeit ihrer politischen Unbrauchbarkeit und Gesamtinkompetenz ist es völlig Wumpe, welchem politischen Verein sie angehören.

Doof bleibt doof – da helfen weder Pillen noch Parteibuch.

K.
2 Jahre zuvor

Bei uns an der Schule gibt es auch nur einen Musterbrief, den wir an die Sitznachbarn rausgeben sollen.
Noch eine Aufgabe mehr, weil die Gesundheitsämter das nicht mehr schaffen.
Wann sagen wir Lehrer einfach mal:“Wir schaffen das nicht mehr“ und geben unsere Aufgaben einfach an eine andere Stelle ab?

Annis
2 Jahre zuvor

Mir wird von Tag zu Tag schlechter beim Gedanken, dass Schulen und damit auch die Familien durchseucht werden.
Mein Gott, so schlecht war der Fernunterricht doch nicht. Es gab eine gute Notbetreuung. Kürzlich hat jemand hier im Forum geschrieben (nicht wörtlich) „Schulen zu von Oktober bis März, Rest ganze Klassen, in der Zeit so viele impfen wie möglich“ – der Gedanke gefällt mir immer besser, auch wenn ich mit Schrecken daran denke, dass ich als Lehrerin mit zwei Pubertierenden hier sitze, aber es ist nun mal so: Kinder und Jugendliche haben einfach die meisten Kontakte (Schule, Öffis usw.).
Liebe Minister, bitte legen Sie den Wert 120 für Fernunterricht fest und bei 75% Intensivstationauslastung (egal, welche Inzidenz) die sofortige Schulschließung. Mir graut beim Wort „Triage“.

Leseratte
2 Jahre zuvor

Wozu überhaupt noch Quarantäne? Scheint ja eh alles egal zu sein. Jedenfalls in Thüringen kann man den Eindruck bekommen. Es war doch nun wirklich genug Zeit, alles langfristig vorzubereiten.

„Genehmigungsschreiben zu Corona-Tests für Schüler, die Eltern unterschreiben müssen, lagen zum Schulstart zu spät oder gar nicht vor. Ob Schüler deshalb am Montag oder Dienstag getestet werden, ist für das Ministerium kein Problem.“
https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/aerger-wegen-spaet-veroeffentlichter-test-formulare-id233238901.html

Wir haben wieder gemischte Gruppen (Religion/Ethik, WPF, Fremdsprachen…), Raumwechsel mit vielen SuS in den teilweise engen Gängen, klassenstufenübergreifende AGs, auf dem Hof dürfen die SuS ohne Masken die Köpfe zusammenstecken …. Wenn nur noch der Banknachbar in Quarantäne gehen soll, ist das ein Witz, falls man wirklich noch Infektionen verhindern und Infektionsketten durchbrechen will. Will man aber scheinbar gar nicht mehr. Und Thüringen hat die zweitniedrigste Impfquote und viele, die die Schutzmaßnahmen ablehnen. Das alles in Kombi mit dem herannahenden Herbst und Winter lässt Schlimmes befürchten… aber Präsenzunterricht ist ja jetzt inzidenzunabhängig…

dickebank
2 Jahre zuvor

Gut, dass für tote Kinder die Schulpflicht mit amtlicher Feststellung des Todeszeitpunktes entfällt.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, da ist es so wie mit der Allgemeinen Dienstordnung für Beamte, in der vermerkt wird, dass der höchste Grad der Dienstunfähigkeit der Tod ist.

Zuweilen hat man den Eindruck, dass einige KuK ihre Dienstunfähigkeit bereits weit vor dem leiblichen Ableben konstatieren, indem sie ihren Hirntod dokumentieren.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Sollten Sie mich meinen, so kann ich dazu nur sagen, Mit der verbeamtung ist das eigene denken einzustellen, wozu gibt es Dienstvorgesetzte.
Und als Angestellter muss ich für das bischen Gehalt nicht eigenständig denken, dafür gibt es ADO und ASchO.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Keine Bange, ich meinte ganz bestimmt nicht dich….ich habe da leider eine erhebliche Zahl von KuK im eigenen Haus vor Augen, die sich noch lange nicht den Ehrentitel „Alter Pauker“ geben dürfen….weil si erst wenige Dinstjahre aufdem Buckel haben aber Einstellungen aus der Zeit des Feudalismus pflegen.
„Oben sagt an – unten führt aus“

Traurig!!

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Fehlanzeige! Wenn Yvonne will, dass die Kinder kommen, dann müssen auch noch die Toten kommen.

dickebank
2 Jahre zuvor

Nee, Störung der Totenruhe ist ein Offizialdelikt, was durch ein Bundesgesetz geregelt ist. Bundesrecht bricht Landesrecht.

alter Pauker
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Ich liebe Ironie und sogar Sarkasmus kann ich mir oft nicht verkneifen. Aber bei diesem Thema kommen mir die Tränen!

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  alter Pauker

Dito!

Tina+2
2 Jahre zuvor

Aus dem WDR-Liveticker (NRW):

„15.05 Uhr: Gütersloh führt neue Quarantäne-Regeln an Schulen ein

Der Kreis Gütersloh ändert auf eigene Faust die Quarantäne-Regeln an Schulen: Ab heute müssen dort nur noch Kinder und Jugendliche in Quarantäne, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Für Sitznachbarn fällt die Quarantäne-Pflicht damit zum Beispiel weg. Eine Sprecherin des Kreises erklärte auf WDR-Anfrage, Grund sei, dass man mit der Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterherkomme…“

Ich fasse es nicht mehr! Die restlichen Kreise werden bestimmt nicht lange mit dem Übernehmen dieses Wahnsinns warten!

Kinder werden also in die Schulen gezwungen und heftigsten gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt (wohlgemerkt ohne die rechtliche Möglichkeit, sich dem zu entziehen) weil die Gesundheitsämter nicht mehr nachkommen und weil UNSERE Kindern und wir dranhängenden Familien den eiskalten, machtgeilen Politikern sch…egal sind.

Als es noch um die alten Leute ging und die 2. und 3. Welle unzählige Infektionen generiert haben, haben es die Gesundheitsämter mit der Hilfe von BW-Aushilfskräften doch auch irgendwie hingekriegt!

Die psychischen Folgen der Durchseuchungsfan-Eltern und Kinder werden von lobbygesteuerten Politikern als Vorwand genommen, ALLE Familien zwangsweise zu durchseuchen.

Die psychischen Folgen dieser monate-/jahrelangen Ängste bei Kindern und Eltern, die hingegen die weltweite Pandemie ernst nehmen und sich zuhause (in der ach so vielbeschworenen „Eigenverantwortung“) schützen wollen würden, werden fies grinsend vom Tisch gewischt. Wir sind denen egal und unsere Kinder ebenfalls! Und nicht eine der relevanten Parteien macht bei diesem russischen Roulette mit dem Leben von Kindern nicht mit!

Als Gipfel müssen wir Eltern, die nichts anderes machen, als unsere Kinder gesund und am Leben erhalten wollen (was eigentlich unsere Pflicht ist!!!), uns dann noch als Helikoptereltern beleidigen lassen. Als ob wir alle einen an der Klatsche hätten – als ob sie uns sagen wollten „Was fällt euch eigentlich ein, euer Kinder nicht mit einem hochgefährlichen Virus infizieren lassen zu wollen?!“

Ich bin innerlich sowas von am ausrasten – alles was ich jetzt noch schreiben wollen würde, würde der Netikette nicht entsprechen!!!

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tina+2

Dann informieren Sie doch Ihr Gesundheitsamt hierüber: https://www.n-tv.de/politik/Quarantaene-fuer-ganze-Klassen-wird-abgeschafft-article22788225.html. Da heißt es eindeutig, dass zumindest Sitznachbarn in Quarantäne gehen.
Nebenbei: der Einsatz der BW in Gesundheitsämtern über Monate war eine Unverschämtheit. Anfangs mag das okay gewesen sein, aber irgendwann hätte man mal Leute einstellen sollen. Aber nein, BW kommt ja für lau. Dass die Kollegen vor Ort dann seit Monaten die Arbeit der abgeordneten Soldaten mitmachen mussten, interessiert auch niemanden.