Regierungskoalition lehnt A13 für Grund- und Mittelschul-Lehrer ab. GEW ist empört

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MÜNCHEN. Die Regierungskoalition in Bayern von CSU und Freien Wählern hat einen Vorstoß der Landtagsopposition zurückgewiesen, Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen ebenso nach A13 zu bezahlen wie ihre Kolleginnen und Kollegen an Gymnasien. Die GEW zeigt sich empört – vor allem über die Freien Wähler. 

Warum verdienen Grund- und Mittelschullehrer in Bayern immer noch weniger als ihre Kollegen am Gymnasium? Foto: Shutterstock

Im Landesverband Bayern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist man sich nach eigenem Bekunden seit Jahren einig: Es ist nicht gerecht, dass Grund- und Mittelschullehrkräfte weniger verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schularten. Deshalb fordert die DGB-Gewerkschaft für sie seit Langem eine bessere Bezahlung. Die Freien Wähler hatten sich laut GEW vor der Landtagswahl dieser Forderung angeschlossen. Immer wieder hätten sie den Anspruch nach A 13 für alle Lehrkräfte bekräftigt. Im Landtag stimmten sie jetzt aber gegen entsprechende Anträge der SPD, der Grünen und der FDP.

Klare Gründe sprechen aus Sicht der Gewerkschaft für eine höhere Eingangsbesoldung für Grund- und Mittelschullehrkräfte: „Die Attraktivität des Berufs hat in den letzten Jahren stark gelitten und drückt sich auch im akuten Lehrkräftemangel aus. Viel zu wenige junge Menschen wollen den Beruf noch ergreifen. So ist zum Beispiel die Zahl der Studienanfänger*innen im Mittelschulbereich zum letzten Wintersemester um über 50 Prozent eingebrochen. Mit 28 Unterrichtsstunden haben Grundschullehrkräfte das mit Abstand höchste Stundendeputat und werden dennoch schlechter als Kolleg*innen anderer Schulformen bezahlt“, so heißt es in einer Pressemitteilung.

„Deutschlandweit geht die Tendenz dahin, Grund- und Mittelschullehrkräfte besser zu bezahlen“

„Gerade in der Pandemie zeigte sich sehr deutlich, dass die Aufgaben der Lehrkräfte an den verschiedenen Schularten zwar unterschiedlich sind, aber in jedem Fall gleichwertig. Grundschullehrkräfte bewältigen äußerst vielfältige Aufgaben und stehen permanent vor schwierigen pädagogischen Herausforderungen. Sie haben oft mit den Anforderungen einer sehr heterogenen Lerngruppe zu tun. Eine angemessene Bezahlung ist deshalb mehr als überfällig!“, meint Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern.

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Im Landtag wurden in dieser Woche im Ausschuss für den öffentlichen Dienst und im Plenum Anträge der Grünen, der SPD und der FDP beraten, die die Eingangsbesoldung in A13 für Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen forderten. Obwohl Kultusminister Michael Piazolo zuletzt am 10. Oktober auf nordbayern.de die Forderung der Freien Wähler nach gleicher Bezahlung bekräftigte, stimmten die Abgeordneten seiner Partei im Landtag nun gegen alle diese Anträge. „Das ist nicht nachvollziehbar und macht Aussagen von führenden Politiker*innen der Freien Wähler unglaubwürdig“, kritisiert Borgendale.

In acht Bundesländern werden Grundschullehrkräfte bereits nach A 13 bezahlt. In fünf der acht Bundesländer (Baden-Württemberg, Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt), in denen noch nicht nach A13 bezahlt wird, regieren die Grünen und/oder die SPD mit.

„Die Forderung der Grünen und der SPD im Bayerischen Landtag nach A 13 ist wichtig und richtig. Deutschlandweit geht die Tendenz dahin, Grund- und Mittelschullehrkräfte besser zu bezahlen und die Attraktivität des Lehramtes zu steigern. Allerdings sollten sich die Grünen und die SPD jetzt auch aufmachen, die Forderung in den Ländern umzusetzen, in denen sie selbst in der Regierungsverantwortung sind. Damit kann man dann auch den Druck auf Länder wie Bayern erhöhen“, meint Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern. News4teachers

Grundschullehrerinnen und -lehrer bekommen A13 – (jetzt auch) in Thüringen

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Marc
2 Jahre zuvor

Leider studieren die Lehrer für die GS in Bayern noch 8 Semester. Das heißt rechtlich besteht kein Anspruch auf A13. Wahrscheinlich wird deswegen dort auch nicht die Ausbildung reformiert…..

Es bleibt dennoch eine Sauerei. Als Studieninteressierte schaut bitte genau hin!! Geht ans Gymnasium oder BK, an der Grundschule werdet ihr verheizt. Keine Wertschätzung, höchste Stundenzahl, keine Laufbahn, kleinstes Gehalt.
Die tun erst was wenn nur noch Quereinsteiger in Bayern vor den Klassen stehen. Eventuell nicht mal dann.

So lange aber genug Leute sich einschreiben, wird sich nix ändern. Denn Fairness war noch nie ein Grund Geld auszugeben

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Es verbietet auch in Bayern niemand, doch auf Gymnasiallehramt zu studieren. Die fachliche Hürde ist dabei allerdings viel höher als bei Grund- und Mittelschullehramt. Alle anderen von Ihnen genannten Konsequenzen sind den Studenten bei Studiumsbeginn bereits bekannt.

Übrigens verdienen Quereinsteiger in NRW nur E11, was brutto noch einmal 10% weniger ist als A12 und die Sozialabgaben noch dazu kommen bzw. abgezogen werden. Grob 3500€ brutto angestellt oder 4000€ brutto verbeamtet bei A12 sind auch zwei ganz unterschiedliche Hausnummern, da tun sich die 4500€ brutto verbeamtet bei A13 nicht mehr viel. Die fehlenden Aufstiegschancen sind klar, wer aber wirklich praktizierender Lehrer sein möchte, darf nicht zu weit aufsteigen, weil dann die Unterrichtsermäßigung aufgrund von Verwaltungs- oder Koordinationsarbeit zu groß wird. Mit anderen Worten ist dann spätestens bei A14 an den Gymnasien Schluss.

lehrer002
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ausgerechnet den bayerischen Grundschullehrämtlern ein „Schmalspurstudium“ zu unterstellen, ist mehr als lächerlich.
Zum Vergleich:
Grundschullehrkräfte studieren ein Fach mit den anderen Lehrämtern zusammen (das s.g. Hauptfach), die 3 zusätzlichen Didaktikfächer sind in bestimmten Kombinationen verpflichtend und umfassen u.a. Kunst, Musik oder Sport, Fächer also, die für Menschen ohne entsprechende Neigung sehr anspruchsvoll sind. Mathematik und Deutsch sind ebenso Pflicht.
Realschullehrkräfte studieren zwei Fächer, dabei sind die Kombinationen der Fächer recht flexibel wählbar.
Die Regelstudienzeit stimmt überein.
Daher ganz klar und in allen Bundesländern: A/E13 für alle!

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

„da tun sich die 4500€ brutto verbeamtet bei A13 nicht mehr viel“
Achso, na dann überweisen sie mir doch die Differenz. Ihnen wird es ja nicht weh tun, denn es tut sich ja nicht viel.

WO sie NRW ansprechen: Hier studieren ALLE gleich lang, ALLE machen 300 Leistungspunkte, ALLE holen einen Masterabschluss, ALLE machen ein Referendariat.
Und ich muss nichtmal zum Gymnasium schielen. Sonderpädagogen studieren zu über 80 Prozent das Gleiche! Gleiche Kurse, gleiche Vorlesungen. Die bekommen irgendwie A13. Schon komisch. Und die arbeiten auch an Grundschulen.

Je weiter man denkt, desto mehr stinkt das alles zum Himmel. Mit A14 ist am Gymnasium michtnichen Schluss. Der Vater meines Kollegen ging als Unterstufenkoordinator mit A16 in den Ruhestand….
Abgesehen davon sind 45% Beförderungsämter am Gymnasium schon fast eine Regelbeförderung. A14 gegen A12. Wahrlich gerecht.

Ich gebe ihnen Recht, die Leute sind selber Schuld. Selber Schuld wenn man Lehrer für kleine Kinder werden will.
Kleine Kinder, kleines Geld. Finden Sie das so ok? Anscheinend schon.

Lera
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Die 7 bzw. 8 Semester GS-Lehramt in Bayern haben es durchaus in sich. Semesterferien sind da eher die Ausnahme. Fast alle Vorlesungen und Seminare im Hauptfach sind für die verschiedenen Lehrämter quasi gleich. Der Unterschied ist häufig nur, dass eine etwas längere Seminararbeit geschrieben wird.

Und als Feigenblatt gibt es dann noch eine Handvoll exklusive Veranstaltungen für „vertieft“ Studierende.

DAMIT einen lebenslangen Gehaltsunterschied rechtfertigen zu wollen, ist vermessen.

Und ja: Der juristische Status Quo regelt die Beamtenbesoldung über die Studiendauer. Das ist aber kein Argument, sondern einfach die momentane Rechtslage, die zu ändern ja gerade das Anliegen im Landtag war.

Also: Bissl weniger Formalismus und Normativität wären der Sache angemessener, auch wenn das Humanismus-Krönchen vielleicht ein bisschen verrutscht. Ihr habt doch immerhin noch supercoole Amtsbezeichnungen, die für den offenbar dringend gebrauchten Distinktionsgewinn ausreichen sollten 😉

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Und in Bayern werden nur lehrkräfte verbeamtet, die auch in Bayern ihren Hochschulabschluss erlangt haben? Das wäre allerdings ein Verstoß gegen Bundesrecht …

A1213chwassolls
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Naja, A13 für alle. Dann gehen die GY LuL auf die Barikaden, dann wird irgendwann die Besoldung dort erhöht und das Spiel geht von vorne los.
Mal ehrlich: so ist es doch überall, dass es „nicht fair“ ist. Wenn wir die Fairnessdebatte eröffnen können wir gleich noch das Beamtentum, die PKV, Urlaubsansprüche, Wochenarbeitszeit, Lebensabeitszeit,… durchdiskutieren. Und was bringt es: NICHTS.
A12 ist vielleicht nicht schick, aber so ganz mies ist es auch nicht.

Lera
2 Jahre zuvor
Antwortet  A1213chwassolls

Nach der „Logik“ sollten wir Frauen und Männer also weiterhin ungleich bezahlen, einfach weil die Debatte darüber anstrengend sein könnte. Geil.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lera

Wie, Frauen bezahlen? – Wofür?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  A1213chwassolls

Es geht nicht um fair, sondern gültiges Recht teilweise. Dort wo 10 Semester studiert wird ist A13 rechtsverbindlich. Dort wo 8 Semester sind, gibt es zumindest keine Rechtsgrundlage.

Und warum Gym Lehrer klagen wollen nur weil andere GENAUSOVIEL erhalten wie sie, verstehe ich nicht. Wer ernsthaft dagegen ist dass alle Lehrer gleich bezahlt werden, der hat schlicht Minderwertigskomplexe und möchte sich weiter als Lehrerelite fühlen, die er in Wirklichkeit nicht ist.
Für mich sind solche Leute schlicht ekelhaft

Klunkerhase
2 Jahre zuvor

„… und drückt sich auch im akuten Lehrkräftemangel aus. Viel zu wenige junge Menschen wollen den Beruf noch ergreifen. So ist zum Beispiel die Zahl der Studienanfänger*innen im Mittelschulbereich zum letzten Wintersemester um über 50 Prozent eingebrochen.“

Daran sieht man aber zweierlei. Auch in den Bundesländern, in denen Lehrer verbeamtet werden, gibt es den Lehrermangel. Er hat also nichts mit der Verbeamtung zu tun. Und es gibt einen Mangel an Studierenden, vor allem aber solchen, die die Lehrerausbildung abschließen. Es MUSS mehr ausgebildet werden.

Das Problem ist aber auch, es gibt „Fachkräftemangel“ allüberall. Wenn jetzt alle Lehrer werden, wer wird dann Altenpfleger. Wenn man alle mit mehr Geld locken will, wo nehmen wir das Geld dafür her – wenn doch aber Steuern nicht erhöht werden sollen?!?

Lera
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klunkerhase

Dass jetzt alle Lehrer werden wollen… ernsthaft???

DIESE Gefahr besteht nun gerade wirklich nicht. Vielleicht erstmal die tatsächlichen, aktuellen Probleme (=Lehrermangel) lösen statt fiktive zukünftige? Nur so als Idee…

Klunkerhase
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lera

Wo sind dann aber AKTUELL JETZT diese Interessenten, die man für den Lehrerberuf anwerben will? Was machen die jetzt? Was hätten sie gemacht, wenn der Lehrerberuf nicht attraktiver geworden wäre/werden würde? Wer erlernt diese anderen Berufe nun, wenn die potenziellen Interessenten nun also doch Lehrer werden?

trotzki
2 Jahre zuvor

Im Teletext des Bayrischen Fernsehen stand, dass die Höhergruppierung den Freistatt Bayern 160 Mio. Euro kosten und das dadurch weitere Anpassungen von 500 Mio fällig würden.
Und das will man sich nicht leisten.
Das hat nichts nichts den Qualifikationen zu tun, sondern es geht nur ums Geld.

Johannes
2 Jahre zuvor

Dass der Mangel an Grundschulen besteht, ist meines Erachtens die Schuld der Politik. Man hätte vorher mehr Studienplätze schaffen sollen und nicht jetzt, wo man merkt, dass reichlich Absolventen fehlen. NRW zahlt an der Grundschule bis zu 350 Euro Zulage, dennoch werden die Stellen nicht besetzt, weil es keine Absolventen gibt. Es erfolgte ein Einstellungsstopp an den Gymnasien und Gesamtschulen, damit man sich aus Verzweiflung an der Grundschule bewirbt. Diese Aussage wurde tatsächlich von der Bezirksregierung rausgeben.

Wenn alle Lehrämter A13 erhalten, wird sich die Situation verschieben. Es werden mehr für die Mittelschulen und Grundschulen studieren und weniger fürs Gymnasium. Wer tut sich freiwillig die ganzen Korrekturen, Klagen und klagewütigen Eltern an am Gymnasium an? Dann lieber an die fachlich weniger anspruchsvollen Mittelschulen oder an die Grundschule.

Man bräuchte eine Zulage für das Personal, das an der gymnasialen Oberstufe tätig ist, um das hohe Pensum an Korrekturen auszugleichen.

Übrigens erhalten Lehrkräfte an Förderschulen A13, Lehrkräfte am Gymnasium oder am Berufskolleg A13Z (also noch eine Strukturzulage). Ganz gleichgestellt sind sie also nicht.

Amanakoku
2 Jahre zuvor
Antwortet  Johannes

„Wenn alle Lehrämter A13 erhalten, wird sich die Situation verschieben. Es werden mehr für die Mittelschulen und Grundschulen studieren und weniger fürs Gymnasium. Wer tut sich freiwillig die ganzen Korrekturen, Klagen und klagewütigen Eltern an am Gymnasium an? Dann lieber an die fachlich weniger anspruchsvollen Mittelschulen oder an die Grundschule.“

Das vermute ich auch. Es wird sich zeigen, ob das stimmt. Wenn sich doch angeblich alle entscheiden für das Lehramt zu studieren, wo man am besten verdient, dann könnten Sie Recht haben. Am meisten verdienen bei geringstem Aufwand, wer will das nicht?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Johannes

Damit geben sie ja zu, dass Geld eben doch eine Rolle spielt. Sie sagen dass bei A13 für alle keiner mehr Gymnasiallehrer werden will, aber bei A12 und ausreichend Studienkapazität wollen alle Grundschullehrer werden?????
Ergibt keinen Sinn.

Weiterhin ist beamtenrechtlich klar geregelt dass gleiche Ausbildung und Qualifikation in gleicher Besoldung enden muss. Ich kann mich da nur wiederholen:
In ihrm NRW studieren ALLE gleich lang mit gleichwertigen 300 Leistungspunkten, alle machen ein Ref. Ergo müssen alle auch A13 verdienen. Alles andere ist verfassungswidrig und einfach eine riesen Sauerei.

Und wo sie die harte Arbeit am Gymnasium ansprechen. Meine Cousine ist Lehrerin am Gymnasium mit Sport und Religion……
Dazu nur 25.5 Stunden Unterrichtsverpflichtung und mehr Geld samt mehr Beförderungsstellen… kein Wunder dass jeder ans Gymnasium will. Wird Zeit dass andere Lehrämter endlich mal attraktiver werddn

Johannes
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Naja, das 1. Staatsexamen ist überwiegend erst 2017 ausgelaufen, die Umstellung auf Bachelor / Master (an meiner Uni in NRW erst seit 2011 angeboten) seitdem erst vollständig vollzogen. Bis 2017 gab es, je nach Universität, noch reichlich Absolventen, die keine 10 Semester studiert haben. Sollte A13 für alle kommen, dann wahrscheinlich auch nur für diejenigen, die auch 10 Semester studiert haben und nicht für diejenigen, die noch eine kürzere Regelstudienzeit hatten.

Von meinen Kollegen, die Religion in der gymnasialen Oberstufe unterrichten, weiß ich, dass Religion durchaus korrekturintensiv ist. Gerade die Themen in der Oberstufe sind sehr anspruchsvoll und würdigen den wissenschaftspropädeutischen Charakter des Fachs. Es gibt natürlich immer Personen, die weniger korrigieren müssen, aber die Mehrzahl an Fächern am Gymnasium ist nun mal sehr korrekturlastig.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Johannes

Die Voraussetzung für die Übernahme in die Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt ist ein Hochschulabschluss mit Diplom, Master, Magister etc.
Die Fachhochschulabschlüsse – und in NRW sind die PHs als Pendants schon lange Geschichte – berechtigen zum Einstieg in die Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt. Das gleiche gilt für den ersten, berufsbildenden Hochschulabschluss mit dem „akademischen“ Hochschulgrad eines Bachelor.

Die Lehrberechtigung für Grundschul- und Sekundarschullehramt mit einer Befähigung für den gehobenen Dienst (Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt) gleichzusetzen ist auch dann eine Unverschämtheit, wenn der Einstieg zu A12/E12 bzw. E11 erfolgt.

Die Absurdität der Eingruppierung ist an folgender Regelung zu sehen:
Wird einem Absolventen (m/w/d) einer FH der Abschluss für ein Lehramt der SekI+II (Berufsschule, GY oder GE) anerkannt wird er/sie in den Vorbereitungsdienst als Referendar (m/w/d) übernommen.
Wird einem Absolventen (m/w/d) einer Hochschule der Abschluss für ein Lehramt der Primarstufe oder Sekundarstufe I anerkannt, erfolgt der vorbereitungsdienst als Anwärter*in.

Johannes
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Da haben Sie absolut Recht. Quereinsteiger sollten keineswegs nach dem Vorbereitungsdienst auf A13 einsteigen dürfen, sondern schulformunabhängig nur auf A11 oder A12. Das würde wahrscheinlich nur niemand machen. Bevor ein Quereinsteiger mit Maschinenbauer oder Elektrotechnik in die Schule geht (Berufsschule), lockt die freie Wirtschaft mit höheren Gehältern.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Berufsschuel sind grundsätzlich Schulen der sekundarstufe II, folglich gibt es im Eingangsamt A13 bei vorliegen der Voraussetzungen zur Verbeamtung, ansonsten E13. Während des Vorbereitungsdienstes gibt es ohnehin nur A13/2 und gem. OBAS E13

Amanakoku
2 Jahre zuvor

In Bayern ist die GEW kraftlos, denn die meisten Lehrer dort sind verbeamtet, können also nicht für ihre Forderungen auf die Straße gehen. Das Aberwitzige ist ja das, die Lehrer schimpfen auf die GEW, dass sie ihre Forderungen nicht durchsetzt, aber vor die Wahl gestellt, sich verbeamten zu lassen oder nicht, lassen sie sich fast alle verbeamten und dass sie dann nicht mehr für ihre Forderungen streiken können, interessiert sie dabei herzlich wenig. Schuld ist am Ende eben wieder die GEW, die nichts täte.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor

Das erinnert mich doch stark an Sachsen-Anhalt: O-Ton der CDU: Kein A13, weil die Grundschullehrerausbildung weniger wissenschaftlich sei. Stattdessen sollen es Quereinsteiger jetzt – auch an den Grundschulen „richten“… sind ja auch billiger. Um der ganzen Ungerechtigkeit aus dem Weg zu gehen: Liebe AbsolventInnen, such euch ein Bundesland, das nach A13 bezahlt!

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Predige ich seit Jahren. Es ist eine Sauerei. Nichtmal in Bundesländern wo nach 10 Semestern mit Master studiert wird bekommen GS Lehrer A13.
Es ist eine Riesensauerei. In meinem Umfeld warne ich jeden davor GS Lehrer zu werden. Auch wenns mir weh tut, weil es ein so toller Beruf ist.

Aber mit 28 bis 29 Unterrichtsstunden, kaum Entlastungsstunden und A12 kann ich es nicht mehr empfehlen. Vorallem wenn man eine Qualifikation mit Master und Staatsexamen ablegt