CELLE. Zunehmende Bürokratie in der Corona-Pandemie macht den Schulen Niedersachsens nach Ansicht des Schulleitungsverbandes zu schaffen. «Wir erleben eine deutliche Zunahme der Bürokratie auf allen Ebenen», sagte die Verbandsvorsitzende Andrea Kunkel am Mittwoch bei der Herbsttagung des Verbandes in Celle. Neben dem Kultusministerium, regionalen Landesämtern für Schule und Bildung, seien in der Corona-Pandemie die Gesundheitsämter hinzugekommen und erschwerten die Bürokratie an Schulen. Gesundheitsämter agierten regional «außerordentlich unterschiedlich.»
Dies werde spätestens dann deutlich, wenn beispielsweise für Lehrer aufgrund ihres Wohnortes ein anderes Gesundheitsamt zuständig sei als das für die Schule. Viel Zeit müsse zusätzlich aufgewendet werden, um Corona-Verordnungen oder Hygienepläne umzusetzen. Der Schulleiter einer Grundschule in Hannover berichtete von Schwierigkeiten, die Corona-Schnelltests zu kontrollieren. Schülerinnen und Schüler müssen sich in Niedersachsen mehrmals die Woche testen, sofern sie noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden sind. Einige Schulleiter äußerten deutlich ihren Unmut über zu wenig Personal an den Schulen. «Sorgen Sie dafür, dass ich meinen Job machen kann», sagte der Leiter einer Hauptschule in Richtung des Kultusministers Grant Hendrik Tonne (SPD).
Mehrere Grundschulleiter betonten, dass gerade mit Blick auf den geplanten bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule deutlich mehr Personal notwendig ist. Geplant ist, dass jedes Kind, das ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeschult wird, in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz bekommt. Laut Verband sehen sich immer mehr Schulleiterinnen und Schulleiter in Niedersachsen gezwungen, sich aus dieser Führungsposition zurückzuziehen. Einige ließen sich frühzeitig pensionieren, arbeiteten als Fachlehrer oder würden mit einem Burnout ausfallen. Die Besetzung von offenen Schulleiterstellen sei nach wie vor problematisch.
Bei der Herbsttagung wurde René Mounajed als neuer Verbandsvorsitzender gewählt. Der 45 Jahre alte Leiter einer Hildesheimer Gesamtschule folgt auf Kunkel, die nicht wieder angetreten war. Sie stand zwei Jahre an der Spitze des Schulleitungsverbands. dpa
Studie: Die Corona-Pandemie belastet besonders Schulleiterinnen und Schulleiter
Da wird wenigstens mal was gesagt, das ganz sicher wahr ist. Aber der Artikel ist nur kurz und verzichtet auf Details. Dabei wären die Details besonders interessant. Dazu gehören auch die dickleibigen Aktenordner, die von den Schulen für die externe Evaluation anzulegen sind, eine weitgehend überflüssige Prozedur. Dazu gehören auch die obligatorischen Förderpläne. Wie kann man nur den Anspruch haben, hier Planungen vorzunehmen. Wozu verpflichtet eigentlich dieser Ganztagsanspruch die einzelnen Schulleitungen? Was sollen die konkret tun?
Hier äußert sich der am Schluss genannte neue Verbands-Vorsitzende über das „Entrümpeln“ der Curricula:
https://www.ndr.de/kultur/Kritik-an-Schule-ist-unser-Bildungssystem-noch-zeitgemaess-,renemounajed100.html
Da frage ich mich: Wie kommt denn das viele Gerümpel in die Curricula? Wer war das?