Tarifstreit in Hessen: GEW ruft angestellte Lehrkräfte zum Warnstreik auf

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen hat im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes die Tarifbeschäftigten von Schulen und Hochschulen für diesen Mittwoch (6. Oktober) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Gemeinsam mit anderen Gewerkschaften fordert die GEW für die rund 45.000 Landesbediensteten fünf Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro mehr. Praktikanten und Auszubildende sollen nach dem Willen der Gewerkschaft 100 Euro mehr erhalten.

Das ist die Messlatte. Illustration: Shutterstock

Der hessische Innenminister Peter Beuth hatte die Forderungen angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzlage als «deutlich überzogen» bezeichnet. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. Oktober in Dietzenbach (Landkreis Offenbach) geplant.

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Nach dem Austritt Hessens aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder 2004 werden hessische Landesbedienstete nach einem separaten Tarifvertrag bezahlt. Zum ersten Mal werde der Tarifvertrag für Hessen in diesem Jahr vor dem der anderen Bundesländer ausgehandelt. Dabei geht es um die Mitarbeiter der Landesverwaltungen, der Straßenmeistereien, der Forstwirtschaft, bei Gerichten, im Justizvollzugsdienst sowie im Sozial- und Erziehungsdienst und anderen Landeseinrichtungen. Das Tarifergebnis soll nach den Vorstellungen der Gewerkschaften zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten in Hessen übertragen werden.

Wichtige Themen sind laut GEW auch die Eingruppierung der 10.000 angestellten Lehrkräfte sowie eine tarifrechtliche Regelung für Hilfskräfte an Hochschulen. dpa

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8 Kommentare
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Kalkspatz
2 Jahre zuvor

Da in Hessen immer schon verbeamtet wurde, würde mich mal interessieren, wie viele angestellte Lehrer es denn in Hessen gibt und wie die einen Streik sinnvoll durchführen sollen, wenn die meisten Kollegen verbeamtet wird. Und wie unterstützen die verbeamteten Kollegen den Arbeitskampf? Melden die sich dann krank? Ich kenne immerhin Lehrer, die sich gerade krankgemeldet haben, weil die Maskenpflicht aufgehoben wurde. Schön für sie, schlecht für die Kollegen, die das nicht tun und nun vertreten dürfen.

Kollegial geht anders!!!!!!!!!!!!!!!!

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalkspatz

* … wenn die meisten Kollegen verbeamtet sind.

Unerträglich
2 Jahre zuvor

Wollten die Grünen damals nicht wieder zurück in die Tarifgemeinschaft der Länder hier in Hessen? Die haben alles vergessen, was sie Mal wollten. Nix ist hier passiert. Da fragt man sich ja wirklich, wieso man überhaupt wählen soll, wenn die Auserwählten dann machen was sie wollen.

Omg
2 Jahre zuvor

58000 gibt es insgesamt ca. In Hessen. 10000 davon sind angestellt beschäftigt ( inkl. UBUS etc. Im Stellenplan des Buchungskreises Schulen). Macht 20%

Kalkspatz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omg

Danke, Omg.

cw79
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omg

Die Frage ist doch: Wie viele davon sind unbefristet beschäftigt _und_ in der GEW? Streikgeld gibt’s nur für Mitglieder. Die meisten befristet Beschäftigten, wären gerne unbefristet beschäftigt bzw. verbeamtet.

Im Endeffekt sind das nicht genug Personen, um den Schulbetrieb zu stören.

eldorado
2 Jahre zuvor

Wenn die streiken können, warum haben die nicht schon längst mal für bessere Infektionsschutzmaßnahmen gestreikt?

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  eldorado

Einfach einmal über das Streikrecht informieren – und schon erklärt sich die Frage von ganz alleine.