„Wildeste Kleinstaaterei“: Lehrerverband fordert einheitliche Corona-Regelungen für Schulen

10

BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband hat ein Ende der unterschiedlichen Corona-Regelungen an Schulen gefordert. Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz Ende der Woche forderte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in der «Rheinischen Post» einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und den erforderlichen Mindestabstand in Schulen bei stark steigenden Inzidenzen.

Zeigt sich besorgt angesichts des Lehrermangels: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Foto: Deutscher Philologenverband
Warnt: Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands (selbst Leiter eines bayerischen Gymnasiums). Foto: Deutscher Philologenverband

Ebenso müssten die Infektions- und Quarantänezahlen wöchentlich bundesweit erfasst werden. «Das größte Ärgernis für uns als Lehrerverband ist die Tatsache, dass bei den Corona-Maßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat», sagte Meidinger der Zeitung.

Der Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer kritisierte, dass die Maskenpflicht in einigen Bundesländern komplett, anderswo nur teilweise abgeschafft worden sei. Ebenso unterschiedlich würden Testungen der Schülerinnen und Schüler gehandhabt. In Thüringen seien neben der Maskenpflicht auch die Tests abgeschafft worden, wodurch die Schulen «zur Durchseuchung freigegeben werden». In dem Bundesland gilt eine Maskenpflicht im Unterricht nur ab bestimmten Warnstufen, im Schulgebäude jedoch grundsätzlich. Verbindliche Tests sind lediglich ab der höchsten Warnstufe vorgeschrieben. dpa

Kommentar: Wenn sich Nichtstuer für ihr Nichtstun noch als Kinderschützer aufspielen

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

10 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Jan aus H
2 Jahre zuvor

„dass bei den Corona-Maßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat“

Hat irgendwer etwas anderes erwartet?

Der Posten als KM ist anscheinend traditionell der Ministerposten, auf dem aus der Sicht der jeweiligen Partei der geringste Schaden angerichtet werden kann. Dank Schulpflicht können die „Kunden“ weder fliehen noch haben sie eine Wahl, und wahlberechtigt sind sie auch nicht. Also besetzt man diesen Posten traditionell mit Nullen, damit die nicht an anderer Stelle Schaden anrichten können.

Problem ist nur, dass dieser Ansatz nicht nur grundverkehrt ist (Kinder sind die Zukunft!), sondern dass diesem Posten unter Corona plötzlich eine ganz andere Bedeutung zugekommen ist. Plötzlich konnten diese Leute über das Leben und die Gesundheit von Menschen entscheiden, nachdem sie es vorher jahrzehntelang nicht einmal hinbekommen haben, dass man ohne ABC-Schutzausrüstung eine Schultoilette betreten kann (vom Benutzen ganz zu schweigen). Es ist klar, dass sie diese Macht ausleben wollen und sich nicht etwa an Absprachen oder gar zentrale Regeln halten wollen.

Das hat die letzte Runde deutlich gezeigt – da wurde ja sogar VORHER schon gesagt, dass man sich nicht an das halten will, was noch nicht einmal beschlossen war.

Letztlich sollten die KM alle zurücktreten. Mit solchem Verhalten schaden sie allen und sorgen letztlich dafür, dass immer mehr Menschen den Bildungsföderalismus nicht als eine Chance, sondern als ein Relikt aus dem Mittelalter ansehen. Wenn es ihnen wichtig ist, können sie gerne in jedem Bundesland die Schultafeln in anderen Farben gestalten, aber bitte keine Profilierungsexperimente bei Gesundheitsangelegenheiten.

Rosa
2 Jahre zuvor

In Mannheim BW sind die Zahlen am 5.10.2021 bei 80 gemeldet und ab 18.10.2021 entfällt die Maskenpflicht an Schulen. Es sind noch viel zu wenig Schüler geimpft oder haben noch keine zweite Impfung erhalten und der Herbst steht vor der Tür bzw. die vierte Welle. Die Leichtsinnigkeit die Frau Schopper vertritt für den Gesundheitsschutz an den Schulen und betreibt mit Vorsatz Durchseuchung im Klassenraum. Luftfiltergeräte sind keine vorhanden in den Klassenräumen und in der vierten Welle nicht eingetroffen. Auch ein Aufholprogramm für G8 Schüler die ein G7 Schuljahr absolviert haben sind keine tragenden Lösungen eingetroffen. Frau Schopper spricht von etwaigen Lernrückständen und hat die Notlage der Schülerschaft nach diesem langen Ausnahmezustand nach einem G7 Schuljahr nicht anerkannt. Für die Schüler sind es angehäufte Lernrückstände in verschiedenen Fächern und auch im neuem Schuljahr ist kein Aufholprogramm eingetroffen. Auch die Lehrkräfte können die Zusatzstunden nicht leisten und der G8 Stundenplan ist für die Schülerschaft schon sehr lang. Die Mogelpackung ist aufgeflogen und wird leider Tod geschwiegen von der Politik und KM. Frau Schopper hat kein bestreben für einen angemessenen Gesundheitsschutz zu leisten und eine angemessene Aufarbeitung unter fairen Bedingungen für G8 Schüler. Die letzten in der Reihe haben einen hohen Beitrag geleistet in der Pandemie und sind von der Politik und KM nicht mit Ehrlichkeit vertreten worden. Ein Armutszeugnis haben die KM für eine heranwachsende Generation geliefert. Eine tragende Handlungsfähigkeit ist nicht eingetreten und leere Versprechungen wurden gemacht für die weitere Entwicklung von den Kindern. Die Notlage hat bei Frau Schopper kein Gehör gefunden.

Rosa
2 Jahre zuvor
Rosa
2 Jahre zuvor
Kalkspatz
2 Jahre zuvor

Warum ist die „wilde Kleinstaaterei“ bei Corona ein Problem, aber die wilde Kleinstaaterei bei den Gehältern wird seit Jahrzehnten ertragen und sogar verteidigt?!?