Amtlich: Maskenpflicht im Unterricht bleibt in Sachsen bestehen – Eltern schimpfen

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DRESDEN. Die Maske bleibt fester Bestandteil im Schulunterricht ab der Klasse 5 in Sachsen. Die hohe Bettenbelegung mit Covid-19-Patienten hat dem Plan von Kultusminister Piwarz, die Maskenpflicht zum 8. November aufzuheben, zunichte gemacht. Der Landeselternrat zeigt sich enttäuscht. Der Landesschülerrat ist erleichtert.

Maske auf? Maske ab? Darum ist mittlerweile ein hitziger Streit entbrannt. Foto: Shutterstock

Die Pläne des sächsischen Kultusminister Christian Piwarz (CDU), die Maskenpflicht im Unterricht in der kommenden Woche abzuschaffen, sind zunächst auf Eis gelegt. Grund sei die Vorwarnstufe, die in Sachsen in dieser Woche erreicht wurde, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Diese Stufe greift, wenn landesweit ein bestimmter Wert bei der Bettenbelegung von Covid-19-Patienten auf Normal- und Intensivstation an mehreren Tagen nacheinander überschritten wurde.

Ab Klassenstufe 5 müsse weiterhin eine Maske getragen werden, hieß es vom Ministerium. Das sieht die derzeit gültige Verordnung für den Schulbetrieb vor. Geplant ist, dass diese Regelung auch in der neuen Verordnung enthalten sein wird.

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«Wenn wir moderne Lüftungssysteme an unseren Schulen hätten, gäbe es die Debatte um Masken nicht mehr»

Zustimmung kam vom Landesschülerrat (LSR), der die geplante Aufhebung ohnehin kritisiert hatte. «Natürlich wären wir als Schüler froh, keine Maske tragen zu müssen. Aber wenn die Folge dann wäre, dass wir in einer vierten Welle wieder ins Homeschooling müssen, wählen wir lieber Masken als Schulschließungen», sagte Oliver Sachsze, stellvertretender Vorsitzender des LSR.

Kritik kommt dagegen vom Landeselternrat. In Unternehmen, der Verwaltung, in Sportstätten, Restaurants und Kinos gelte für Genesene, Geimpfte oder Getestete keine Maskenpflicht, hieß es. «Insofern ist es sinnvoll, dass für unsere Kinder an Schulen ebenso verfahren wird», sagte der stellvertretende Vorsitzende des Landeselternrates, André Jaroslawski.

Die Elternvertreter wiederholten ihre Forderung, für gute Lern- und Arbeitsbedingungen an Schulen zu sorgen. «Wenn wir moderne Lüftungssysteme an unseren Schulen hätten, gäbe es die Debatte um Masken nicht mehr», betonte Jaroslawski. Die Empfehlung, über «Fensterlüftung» für frische Lust zu sorgen, sei im Winter oder bei Schulen, die an stark befahren Straßen liegen, absurd. News4teachers / mit Material der dpa

Sachsens Kultusminister mit Coronavirus infiziert – Maskenpflicht im Unterricht bleibt

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12 Kommentare
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Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Hmmmm…
Elternvertreter schimpfen
Landesschülerrat begrüßt die Entscheidung

Gibt mir zu denken.
Sind SuS informierter, realistischer und faktenorientierter als die Eltern?

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Den Eindruck habe ich durchaus manchmal!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

jipp.

Minna
2 Jahre zuvor

Warum diese hetzerische Überschrift?
So wie ich das lese, ist das eine vernünftige Forderung von den Elternvertretern. Im Artikel selbst steht nichts davon, dass irgendwer schimpft.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Die Äußerungen sehe ich schon als schimpfen (seinem Unwillen, Ärger Ausdruck geben) denn als Lobhudelei an.

Leider lässt sich aus den Statements von Landesschülerrat und Landeselternschaft kaum ein direkter Kausalzusammenhang mit heutigen Inzidenzwerten in Sachsen ableiten. Möglich wäre für die Elternvertreter auch, nur möglichst „sinnvoll“ schneller das Ziel Kurzarbeit, Home-Office und Distanzunterricht und Infektion durch Maskenfreiheit erreichen zu wollen. (Ironie)

kartoffelsack
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Eigentlich Äußern sich Schüler und Eltern nur zu verschiedenen Aspekten. Der Widerspruch wird nur in der Überschrift nahegelegt.

Schüler: „statt homeschooling lieber Masken“
Eltern: „wir hätten halt einfach gern eine sicherer Umgebung in der Schule, z.b. mit Entlüftungssystemen“

G.B.
2 Jahre zuvor

In den Wochen bis Weihnachten gilt „Maske auf oder Schule zu!“
Alles andere ist reine Utopie und Wunschdenken.
Eigentlich sollten wir mit Wechselunterricht beginnen, um den Laden wirklich noch am Laufen halten zu können.

Andre Hog
2 Jahre zuvor

„Die Empfehlung, über «Fensterlüftung» für frische Lust zu sorgen, sei im Winter oder bei Schulen, die an stark befahren Straßen liegen, absurd.“

Herzlich willkommen in der Realität….wir machen genau das nun bereits zum zweiten Mal durch….der letzte Herbst, der letzte Winter….die SuS stellen sich gemeinsam mit den KuK auf genau diese Absurdität ein.
Die Klassenschränke füllen sich bereits wieder mit wärmenden Decken, damit bei weiter sinkenden Temperaturen ein gewisser Schutz gegen drohende Frostbeulen zur Verfügung steht.

Ich würde gerne mal wissen, was das internationale Ausland über diese Verhältnisse eines der am höchsten entwickelten Industriestaaten bezüglich dieser Arbeitssituation an Schulen sagt / sagen würde.

Das verwunderte Lachen hinsichtlich dieses eklatanten Mißstandes kann man förmlich aus allen Ecken der Welt hören.
BananenRepublikDeutschland

Hegewald
2 Jahre zuvor

Was haben unsere Kinder verbrochen,dass sie wieder dran sind.Unfassbar.
Und der Landesschülerrat scheint von dem vielen Maskentragen völlig vernebelt zu sein.
Es interessiert mich,wer die Haftung übernimmt.
Ich würde ein Haftungsfomular unterschreiben lassen.Ansonsten Kind krank.
Es ist einfach nur noch unerträglich.
Die Alten und die Kinder sind die Verlierer.
Aber die Strafe wird folgen.
….

Frau Jana
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hegewald

Herr oder Frau Hegewald,
es geht um Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen ab Klasse 5, die bei uns am Gymnasium in zum Teil engen Klassenzimmern mit bis zu 27 weiteren Kindern und Jugendlichen sitzen.
Die in den Schülerräten engagierten Jugendlichen sitzen dort genauso wie alle anderen und wägen ab, welche Maßnahme die größeren Nachteile hat. Die meisten Schulen in Sachsen sind keinen Schritt weitergekommen in der Digitalisierung, das Lüften in dieser Jahreszeit (und großer Lärm von außen wegen des Straßenverkehrs) lassen das Tragen eines MNS das einzige Mittel sein, sich und andere, auch die Familie, vor Infektionen zu schützen.
Verzeihen Sie die Vermutung, aber aus Ihrem Ton schließe ich, dass Sie sowohl das Tragen eines MNS als auch das Impfen ablehnen. Was aber wollen wir sonst tun, um die Pandemie in den Griff zu bekommen? Oder gibt es die in Ihren Augen gar nicht?
Fakt am Rande : Meine größeren Schülern (ab 16 Jahre) sind zu 90 % geimpft.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Ab Klassenstufe 5 müsse weiterhin eine Maske getragen werden, hieß es vom Ministerium. “

Was ist das denn für ein Quatsch? Die meisten „ab 5. Klasse“ haben die Chance auf eine Impfung… diejenigen bis einschließlich Klasse 4 haben diese Chance nicht und gerade denen verwehrt man jeglichen Schutz?

Selbst freiwillig eine Maske zu tragen, ist längst nicht so wirksam, als wenn alle das tun. Insbesondere ist ja zu erwarten, dass es gerade die Kinder von Leerdenkern sind, die als erstes die Masken runterreissen. Diese wiederum dürften grundsätzlich ein höheres Infektionsrisiko haben (weil sie sich nicht schützen und vermutlich auch ihre Eltern ungeimpft sind), so dass das Risiko noch weiter steigt.

Gnitterpott
2 Jahre zuvor

Der Landeselternrat zeigt sich enttäuscht.

Von wegen alle sind dafür. Oder gar eine Mehrheit.