Dunkelfeld: Auch in Kitas explodiert das Infektions-Geschehen – häufig unbemerkt

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BERLIN. Die Inzidenzen unter Schülerinnen und Schülern in Deutschland explodieren. Dass die offiziellen Ansteckungszahlen unter den Fünf- bis 19-Jährigen so hoch ausfallen, hat zwei Gründe, wie auch das Robert-Koch-Institut betont: Zum einen grassiert die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in den Schulen – zum anderen wird dort regelmäßig getestet, sodass die vielen Infektionen auch auffallen. In den Kitas gibt es hingegen keine Testpflicht. Deshalb laufen Ausbrüche dort weitgehend unter dem Radar, wie das Robert-Koch-Institut warnt. Mit Berlin will das erste Bundesland jetzt per Testpflicht auch für die Kleinen gegensteuern.

Keine Masken, keine Abstandsregel: In Kitas gibt es kaum Schutz vor Corona-Infektionen. Foto: Shutterstock

Die Zahl bekannter Corona-Infektionen bei Kindergarten-Kindern in Nordrhein-Westfalen hat sich binnen einer Woche mehr als verdoppelt – binnen zwei Wochen sogar versiebenfacht. Mit Stand 22. November berichtete das Familienministerium von 1096 gemeldeten Infektionen, wobei noch Nachmeldungen möglich sind. In der Vorwoche waren es erst 504, in der Woche davor sogar nur 146 Kinder. Auch die Zahl infizierter Kita-Mitarbeiter hat sich in nur einer Woche mehr als verdoppelt – und in zwei Wochen verfünffacht. Aktuell wurden 808 gemeldet, in der Vorwoche waren es 369, in der Woche davor 143. Noch ein Vergleich: Im gesamten Monat Oktober waren insgesamt 426 Kinder und 285 Beschäftigte als Corona-infiziert gemeldet worden.

Die Entwicklung ist deutlich – die genannten absoluten Zahlen sind allerdings sehr mit Vorsicht zu betrachten. Der jüngste Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts weist bundesweit für Null- bis Vierjährige eine unterdurchschnittliche Inzidenz von 175 aus – bei der nächsthöheren Altersgruppe, den Grundschülern, steht dagegen ein Rekordwert von 625. Der Unterschied liegt aber wohl nicht darin begründet, dass sich Kita-Kinder seltener infizieren. „Bei der Inzidenz der 0- bis 4-Jährigen ist zu beachten, dass im Gegensatz zu Schulkindern in keinem Bundesland eine Testpflicht für Kitakinder besteht, sodass hier von einer größeren Untererfassung ausgegangen werden muss“, so heißt es beim RKI. Altersgerechte Testkonzepte würden von den Bundesländern insbesondere in Kitas oft nur unzureichend eingeführt, heißt es in einem Bericht.

„Durch das hohe Infektionsgeschehen werden keine Kinder und Kita-Fachkräfte zurzeit in Quarantäne geschickt“

Das erklärt auch, warum sich lokale Meldungen über Ausbrüche in Kitas häufen, ohne dass dies in den Statistiken sonderlich auffiele. Im sächsischen Landkreis Leipzig – einem Corona-Hotspot – verhängt das örtliche Gesundheitsamt angesichts der Vielzahl von Corona-Fällen in Kindertagesstätten nicht mal mehr Quarantäne, wie die Nachrichtenseite von t-online.de berichtet.

Nachdem in der Kita „Waldknuffel“ in Markranstädt im Südwesten Leipzigs ein massiver Corona-Ausbruch offenkundig geworden war – wie viele Betroffene es dabei gab, blieb unklar – sei das zuständige Gesundheitsamt des Kreises, so schildere es die Kita-Leitung in einem Brief an die Eltern, zunächst nicht zu erreichen gewesen. Als jemand dann doch mal ans Telefon ging, habe es schlicht geheißen: „Durch das hohe Infektionsgeschehen werden keine Kinder und Kita-Fachkräfte zurzeit in Quarantäne geschickt und auch keine Quarantänebescheide ausgestellt.“ Auf Anfrage der Redaktion habe der Landkreis Leipzig dann mitgeteilt, aktuell seien vor Ort fast 20 Kitas von Corona-Infektionen betroffen. Das Gesundheitsamt schaffe die Bearbeitung von Infektionsfällen momentan erst zwei bis drei Tage nach Vorliegen der Testergebnisse.

Damit endlich Licht ins Dunkelfeld kommt, wird es in Berlin ab kommender Woche eine Testpflicht für Kita-Kinder geben. Kitas sollen nach einem Beschluss des Berliner Senats verpflichtet werden, den Sorgeberechtigten zwei Schnelltests pro Woche auszuhändigen, die sie zu Hause anwenden können. Dass das tatsächlich passiert ist, müssen die Eltern künftig schriftlich in einem Standardformular angeben. «Dieses verbindliche Testsystem soll spätestens zum 01.12.2021 in den Einrichtungen umgesetzt werden», teilte die Bildungsverwaltung am Dienstag mit.

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In einem zweiten Schritt sollen Lolli-Schnelltests zum Einsatz kommen, die als leichter zu handhaben und als kindgerechter gelten. Sobald ausreichend solche Tests zur Verfügung stehen, ist geplant, den Einsatz dreimal pro Woche verpflichtend zu machen. Dafür nannte die Bildungsverwaltung noch kein Datum.

Auch in Sachsen kocht der Streit hoch. Wegen der hohen Corona-Zahlen müssen sich Schülerinnen und Schüler im Freistaat derzeit dreimal pro Woche testen – aus Sicht von Kita-Personal sollte diese Testpflicht auch für Kindertagesstätten gelten. «Es ist unsinnig, dass es eine eindeutige Testpflicht für Grundschulen gibt, aber nicht für Kitas und Horte», sagt die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Uschi Kruse. Sie gehe zwar davon aus, dass der ein oder andere Träger Corona-Tests eingeführt habe, um auch Eltern zu beruhigen. Einen Überblick habe sie jedoch nicht. «Ich würde mir dafür einheitliche Regelungen wünschen», meint Kruse.

„Die Kinder zeigen oft keine Symptome, wenn sie Corona haben und verteilen das Virus dann unabsichtlich in der Kita“

Ähnlich sieht es auch Ivette Plaettner. Die Erzieherin und Betriebsrätin in einer Kita in Oßling (Landkreis Bautzen) hat gerade im Internet eine Petition gestartet für eine Testpflicht an Kitas. «Überall müssen sich Menschen testen, auch in ihrer Freizeit», sagte sie. Nur für Kita-Kinder gelte das nicht. Folglich fehle es an Sicherheit für das Personal. Selbst im Fall einer Corona-Infektion der Eltern würden die Kleinen nach Ende der Quarantäne nicht getestet. «Dabei haben die Kinder oft keine Symptome, wenn sie Corona haben und verteilen das Virus dann unabsichtlich in der Kita», sagte Plaettner. Es brauche aus ihrer Sicht nicht unbedingt eine dreifache Testung pro Woche, aber «anlassbezogene Tests» seien in jedem Fall wichtig.

Bislang plant der Freistaat gar keine Testpflicht, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums auf Anfrage mitteilte. Wie viele Kitas wegen Infektionsfällen derzeit geschlossen seien, könne der Freistaat nicht beantworten. «Dafür sind die Träger der Kitas zuständig», sagte die Sprecherin. Auch über die Erzieherinnen und Erzieher könne der Freistaat daher keine Auskunft geben. Zumindest in der Kita in Oßling ist die Ausfallquote beim Personal coronabedingt zurzeit hoch, wie Erzieherin Plaettner sagt. Vergangene Woche sei die Hälfte der Angestellten ausgefallen.

Auch bei Kindern könnten schwere Krankheitsverläufe, Todesfälle und Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten, wie das Robert-Koch-Institut betont. Das Ausmaß der gesundheitlichen Folgen könne aber noch nicht eindeutig bewertet werden. «Solange diese wichtige Frage nicht geklärt ist, sollten Kinder der Gefahr einer Infektion nicht unnötig ausgesetzt werden», schreiben die Experten. News4teachers / mit Material der dpa

Offiziell rund 47.000 Lehrer/Erzieher haben sich in der Pandemie infiziert. Eine Ansteckung kann als „Arbeitsunfall“ gelten, wenn…

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JH
2 Jahre zuvor

In NRW beträgt die Verdoppelungszeit der Fallzahlen, sowohl bei Kindern als auch bei Mitarbeiter:innen nunmehr weniger als eine (!!) Woche. (1)
Ob das die „Hygienefilter“ (KuMi Gabauer) der Schulen noch auffangen können? Aber im Ernst, das ist noch heftiger als die Gesamtentwicklung…

(1) https://twitter.com/WDRaktuell (24.11.)

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

… x 3 , damit man die Dunkelziffer grob kriegt, und es wird einem schwindelig bzgl. Verdoppelungsdauer.

Rosa
2 Jahre zuvor

Es ist unverantwortlich und fahrlässig und unsere Notsituation entgleitet und halbherzige Regeln und Maßnahmen reichen nicht mehr aus. Im Kindergarten ist absoluter Personalnotstand und teilweise werden Gruppen geschlossen weil das Personal fehlt. Oder man ruft am Morgen die Eltern an und bittet sein Kind daheim zu lassen und privat eine Betreuung zu organisieren. Quarantäne Regeln gibt es keine und die gibt es auch in den Schulen nicht. Labore sind am Limit und kommen schon lange nicht mit der Kontaktverfolgung nach und dies ist auch schon länger bekannt. Die Krankenhäuser in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg schlagen Alarm und sind am Abgrund und die Politik und KM nehmen die Signale nicht wahr. Herr Scholz ist mit seiner Ampel Sache beschäftigt und sieht nicht was wirklich los ist und die anderen beteiligten machen mit. Merkel kommt mal kurz auf die Bühne und mahnt an und die Mahnung bleibt nur bei einer Warnung. Jeder der Politiker tut als gibt es unsere Notsituation nicht und die Konsequenz müssen die Bürger tragen. Der Sau- Haufen von Politik und KM nimmt keiner mehr ernst und es ist Ernst und dieses Signal ist noch nicht angekommen. Wollen wir eine Situation wie in Italien oder Indien??? Strebt dies die Politik und KM an diese Frage stellt man sich immer mehr. Wo bleibt die Schulpflichtsaufhebung für alle Bundesländer. Die Sitaution ist in in den Kindergärten und Schulen schon außer Kontrolle und Herr Meidinger widerholt sich außer Kontrolle.https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-donnerstag-271.html#Lehrerpraesident-sieht-Kontrollverlust-an-Schulen Die Politik meint Sie würde es am laufen halten, nein es läuft aus dem Ruder und die Bevölkerung bezahlt mit einem Leben dafür oder Erkrankung mit Long Covid. RKI und Herr Wieler bekommt die Aufmerksamkeit nicht in seiner beruflichen Position, nein man belächelt Ihn und räumt Redezeit ein und diese hat keine Wirkung auf die Politik. Fußballspieler Kimmich ist in aller Munde und unser wahres Problem was uns alle betrifft steht in der letzten Reihe. Verkehrte Welt!

Irinja
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

Das Virus lebt durch menschliche Kontakte. Ergo sind KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN die erste Wahl zum Ausbremsen der Infektionen….und ach ja: Herr Spahn hat sich den Booster ja schon mal großzügig genehmigt …! Möchte nicht wissen, wer von den Kakophoniern noch! Widerlich einfach widerlich!

Rosa
2 Jahre zuvor

Es geht um unsere Kinder und die haben keinerlei Rechte in dieser Notsituation und die Poliotik und KM treten nicht zum Wohl der heranwachsenden ein.https://www.aap.org/en/pages/2019-novel-coronavirus-covid-19-infections/children-and-covid-19-state-level-data-report/

So!
2 Jahre zuvor

https://www.news.de/gesundheit/855914407/corona-zahlen-nrw-nordrhein-westfalen-heute-aktuell-25-11-2021-rki-7-tage-inzidenz-coronaregeln-corona-news-tote-hospitalisierungsrate/1/
In NRW liegt die Hospitalisierungsrate bei 19 im Alter von 0-4 Jahren. Sieht wenig aus, die Spanne beträgt aber auch nur 4 Lebensjahre. Bei den Ü60-80 liegt die Hospitalisierungsrate bei 228, diese Spanne beträgt aber auch 20 Lebensjahre.
Und in allen Freizeitbereichen können Eltern mit ungetesteten Kids bis zum Grundschulalter ein und ausgehen?!

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  So!

Hospitalisierungsfälle, nicht Rate. Die Raten betragen in den Altersgruppen 2,18 bzw. 5,96 je 100000 Einwohner. Viel besser macht das die Sache auch nicht.

Koogle
2 Jahre zuvor

Das ganze aktuelle Drama hat 2 große Ursachen :

– natürlich die Ungeimpften

– es wurde darauf verzichtet, einen Impfstoff für die Deltavariante zu entwickeln und frei zu testen.
Daher infiziert sich ein beträchtlicher Teil der Geimpften und gibt die Infektion auch noch an andere weiter.
Bequemlichkeit und Sparsamkeit haben dieses Desaster verursacht.

Weder RKI noch Gesundheitsministerium haben sich gekümmert.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Und dazu kommt die absolut dilettantische Vorgehensweise bei den Drittimpfungen. Israel hat gezeigt, dass das eine gute Chance der Bremsung bietet, aber DE hat bei der Organisation komplett versagt. Zu dem Zeitpunkt, als die Notwendigkeit der Drittimpfungen offensichtlich wurde, hat man in DE die Impfzentren GESCHLOSSEN.

Minna
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Merkt eigentlich noch irgendjemand, wie er eigentlich nicht.
Alle Medien und die Politik haben sich auch die Ungeimpften eingeschossen und der Mopp macht mit. Traurig, dieser Umgang miteinander.
Beide Seiten nehmen sich nichts.
Was wird wohl nach der Pandemie sein? Wie werden wir dann alle mit dem Scherbenhaufen umgehen, den wir verursacht haben?

Lieber koogle, wer sind denn eigentlich diese Ungeimpften??? Vielleicht sind sogar Menschen dabei, die Sie mal gemocht haben?

Der große Heilsbringer war die Impfung bisher nicht.
Das ist ist keine Schuld der Ungeimpften!!!

Hauptsache Hass und hetzerei.
Mehr können viele nicht mehr.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

@Minna:
„Der große Heilsbringer war die Impfung bisher nicht. Das ist keine Schuld der Ungeimpften“

Exakt das Gegenteil ist richtig in beiden Sätzen, wie man in besser durchimpften Ländern jetzt sieht und wie es seriöse Fachleute seit Monaten darlegen.
Wenn man diese Tatsache weiterhin wegdreht – und das tun meines Erachtens v.a. bewusst Ungeimpfte – kann man nicht erwarten, dass die andere Seite damit einverstanden ist und sich auf Welle 4 und 5 einlässt ohne zunehmende Kritik.

Susanne
2 Jahre zuvor

Ich verstehe absolut nicht, warum in den Kitas keine Testpflicht herrscht. In der Schule wird drei Mal wöchentlich getestet,obwohl viele ältere Kinder schon geimpft sind.
Ich bin Erzieherin und arbeite in einer zweigruppigen Kita.
Von den 25 Kindern aus meiner Gruppe nehmen im Schnitt nur 5 Familien das kostenlose Testangebot wahr. Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer ist.

Minna
2 Jahre zuvor

Und wenn die Infektionen unbemerkt durch die Kitas rauschen, dann scheint es zumindest für die meisten Kinder eher kein Problem zu sein.
Und für den Schutz der Erwachsenen sind die Kinder nicht zuständig. Das sollte ja eigentlich die Impfung übernehmen. Tut sie aber lange nicht wie sie sollte.
Hier wissen alle, wie es geht und wie man es hätte machen müssen. Ich frage mich, warum hier viele noch nicht in die Politik sind, wenn sie so schlau sind.

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Na, wenn’s für „die meisten“ kein Problem ist, ist’s ja egal. Ein paar tote oder langzeitgeschädigte Kinder stören keinen großen Geist.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Das sind Kleingeister, die sich derart unangemessen öffentlich äußern.
Ich schäme mich für diese Kollegen im Bereich der Pädiatrie, die durch ihr leichtsinniges Gerede und ihr unsägliches Handeln, verhindert haben, dass die politischen Entscheidungsträger sich derart falsch entschieden.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Minna
Sie biegen sich die Welt wie Sie es gerne hätten.
Natürlich schütz und hilft Impfung.
Was meine Sie wo wir ohne jetzt wären.
Impfdurchbrüche passieren, weil keine Impfung 100% schützt. War vorher schon bekannt, hat da aber keinen interessiert. (Influenza, Tollwut etc)
175.000 Impfdurchbrüche zu 53 Millionen Geimpfren. Und davon nur sehr wenige Erkrankt. 95% Schutz gegen schwere Verläufe. Booster schütz nochmals mehr.
Schwere Verläufe bei Impfdurchbrüchen bei Vorerkrankten, Adipositas, Diabetes, Lungengeschädigten etc.
Tatsache ist, es gibt zu viele die Ungeimpfte sind! Nicht bereit ihr Ego herunter zu schrauben.
Was mit Kindern durch Corona passiert, wissen wir noch nicht genau, auch nicht die Langzeitfolgen. Entwarnung gibt es aber auch nicht.
Deshalb dann kranke Kinder riskieren? Für mich sehr sehr fraglich.
Zu den Disputen zwischen Geimpften und Ungeimpften. Wer geht auf die Barrikaden mit Hass und Hetzte? Wer geht brutal vor und bedroht Ärzte, Polizisten, Ordnungshüter? Wer leugnet? Wer verharmlost?
Da ist ein Teil der Ungeimpften, nicht alle. Genauso wie nicht alle Geimpften automatisch sorglos sind und Party machen.
Also auch für Sie, nicht alles über einen Kamm scheren.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

@Minna:
Ziemlich unverschämt von einer Impfung, auf die zu viele verzichten, dass sie somit nicht erfüllt, was Sie von ihr erwarten.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

„Das sollte ja eigentlich die Impfung übernehmen. Tut sie aber lange nicht wie sie sollte.“

Ihre Erwartungshaltung geht deutlich an der Realität vorbei. Das, was Sie (und leider auch viele andere) da von der Impfung erwarten, ist etwa das gleiche, als wenn Sie von dem Sicherheitsgurt in Ihrem Auto erwarten würden, dass er Sie rettet… und zwar vor JEDEM Unfall. Dass er das nicht kann, sagt einem schon die Logik und für diese Impfung gilt ganz genau das gleiche.

Bitte einfach mal zurückerinnern… die WHO hat vor der Zulassung der ersten Impfung gesagt, dass man mit einer Wirkung von 50% (!) zufrieden wäre! Das alleine hätte den R-Wert halbiert. Zusammen mit einer hinreichend hohen Impfquote hätte das beim Wildtyp (R etwa 3) auch ausgereicht.

Die Welt hat aber bis zum Erscheinen der ersten Impfungen VIEL ZU VIELE Infektionen zugelassen. Genau das hat uns Alpha und später Delta gebracht. Der R-Wert ist bei beiden VIEL höher. Darum passen die Annahmen aus der Anfangszeit nicht mehr. Biontech nach 5 Monaten erreicht etwa diese 50%… gegen den Wildtyp wäre das ausreichend gewesen.

Das aktuelle Ziel muss also sein, dass man verhindert, dass noch schlimmere Mutationen entstehen. Das tut man aber nicht, indem man massenhaft „unbemerkte“ Infektionen zulässt (gigantisches Mutationspotential), sondern indem man Infektionen nach Möglichkeit verhindert.

Aktuell wird mit dem Feuer gespielt. Wenn bei den aktuellen Inzidenzen die Omega-Mutation irgendwo auftaucht (Omega ist mein Name für eine Mutation, gegen die die Impfstoffe wirkungslos sind), dann wird sie im aktuellen Geschehen lange unbemerkt bleiben. Wenn man sie bemerkt, ist es zu spät, denn dann haben wir Bergamo zum Quadrat. Das kann doch niemand ernsthaft wollen!

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

@Jan aus H: „Das kann doch niemand ernsthaft wollen!“ – Naja, ernsthaft vielleicht nicht, aber ich gebe zu, mir nie wieder Querdenker-Argumente anhören zu müssen, weil die dann alle tot sind – man selbst natürlich auch -, das klingt mittlerweile schon manchmal verlockend. Das wäre sogar fast die Omega-Variante wert. Aber nur fast…

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Ich stimme komplett zu.
Wir werden wohl auch nicht lange warten müssen.
In den Medien wird gerade berichtet: neue Variante in Südafrika entdeckt, als sehr Besorgnis erregend eingestuft.
Na dann….

Nevaegen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Ich frage mich, wo wir wohl ohne Impfung stünden.

Sternchen
2 Jahre zuvor

Mittlerweile sollte klar sein, dass der Impfstoff sicher ist und wirkt. Bei Impfungen treten schwere Nebenwirkungen nach kurzer Zeit auf und mehr als eine Milliarde Menschen sind geimpft. Niemand hat behauptet, dass der Impfstoff vor Ansteckung schützt, aber vor schweren Verläufen sehr wohl. Ich habe mittlerweile kein Verständnis mehr für Leute, die sich nicht impfen lassen, obwohl sie es könnten. Die Impfung schützt nicht nur einen selbst sondern eben auch andere, vor allem eben auch die Kinder. Es kann nicht sein, das eine Minderheit über die Mehrheit bestimmt. Andere wären froh, sie hätten diesen Luxus, den wir uns leisten können.

Hoffnung
2 Jahre zuvor

Die Ungeimpften sind natürlich schuld daran, dass die Impfung die Geimpften unzureichend schützt.
In dieser Zeit kann man sehr gut das wahre Gesicht der Mitmenschen erkennen.

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hoffnung

Das ist schon frech. Die Solidarität mit der Gesellschaft verweigern – und sich dann darüber beschweren, dass der Gesellschaft das Verständnis dafür fehlt.

Sind Steuerhinterzieher Schuld daran, dass der Staat zu wenig Geld einnimmt? Sind Autofahrer, die bei Rot fahren, schuld an Verkehrsunfällen? Ist jemand, der im Internet hetzt und pöbelt, verantwortlich dafür, dass dieses Land verroht? Ja, verdammt – Verantwortung beginnt beim Einzelnen.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hoffnung

Hoffnung
Indem sie den solidarischen Akt der Impfung verweigern, sind sie mit für die derzeitige Misere und sie tragen auch dazu bei, dass die Maßnahmen für die gesamte Gesellschaft wieder verschärft werden müssen.
Wir Ärzte und das Pflegepersonal haben ebenso wie der Großteil der Bevölkerung kein Verständnis mehr für eine derartig Grundhaltung und ihre frechen Kommentare.

TaMu
2 Jahre zuvor

Dazu kommt die Sorglosigkeit der Eltern, die ihre Kinder hustend und verrotzt abliefern, so lange die Temperatur unter 38 ist- sie müssen schließlich arbeiten und können wegen dem bisschen Schnupfen nicht zu Hause bleiben. Alle sind seit Jahren an Durchseuchungen mit allem Möglichen in Kitas gewöhnt und da sich allmählich auch alle irgendwie an Corona gewöhnt haben, „muss man da jetzt eben auch durch“ und „kann da halt nichts machen“. Unter Eltern gibt es, was Viren betrifft, einen Fatalismus durch Dauerkontakt. Da der sogenannte Schnupfengipfel vom Sommer 2020 nicht zurück genommen wurde, gilt er auch während Delta. Also dreht sich das Virenkarussel mittlerweile auf hohem Niveau, der zunächst „Kleine Schnupfen“ bringt die Kinderintensivstationen zum Überlaufen und Corona läuft nebenbei durch. Dass sich dabei ungeimpfte Familienangehörige und ü6Monate-Geimpfte anstecken ist den einzelnen Eltern mittlerweile angesichts der eigenen Überlastung und des hohen Drucks zu viel zum Nachdenken und es gilt Augen zu und durch, was genau der politischen Linie entspricht. Politisch wird jede Art von Durchseuchung als Training für das Immunsystem verkauft und für Kinder als harmlos abgetan. Rücksichtslose Zeit.

Rosa
2 Jahre zuvor
gehtsnoch
2 Jahre zuvor

02.12.2021 KÖLN: Inzidenz bei Kindern steigt auf über 1000

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen in Köln auf über 1000 gestiegen. Nach Angaben des LZG lag sie am Donnerstagmorgen bei 1020,7. In der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen liegt der Wert bei 965,5. Das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen liegt somit derzeit deutlich über dem Niveau der Gesamtbevölkerung. (KStA)

JohnnyWong
2 Jahre zuvor

Mit Omicron werden die Fallzahlen richtig explodieren. Was mich wütend macht ist die Tatsache, dass man die Durchseuchung laufen lässt obwohl Covid19 auch nach einem milden Verlauf schwere Spätfolgen haben kann. Covid19 ist keine reine Lungenerkrankung. Covid19 ist eine Multiorganerkrankung!