Eltern wollen mobile Luftreiniger an allen Schulen – aber keine Masken

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er rheinland-pfälzische Elternsprecher hat an den Landtag in Mainz appelliert, Mittel für die flächendeckende Anschaffung mobiler Luftfilter an den Schulen bereitzustellen. Das bisher auf Klassenräume ohne Lüftungsmöglichkeit begrenzte Förderprogramm zum Schutz vor Corona-Infektionen reiche nicht aus, sagte Reiner Schladweiler. In einer Umfrage des Landeselternbeirats unter den Eltern schulpflichtiger Kinder sprachen sich 78,4 Prozent für die Anschaffung mobiler Luftreiniger aus.

Immer mehr Mütter in Deutschland sind berufstätig - die Schulen bekommen das zu spüren. Foto: Shutterstock
Das Ergebnis der Eltern-Umfrage lässt erkennen, dass viele Menschen zu wenig über die Corona-Pandemie wissen. Foto: Shutterstock

Zwei Drittel der mehr als 17.000 Eltern, die bis Sonntag an der Umfrage teilnahmen, sprachen sich für zwei Corona-Tests in der Woche aus. Schladweiler plädierte dafür, dass alle getestet werden sollten, auch Geimpfte und Genesene.

Eine klare Mehrheit sprach sich gegen einen Wechselunterricht mit zwei Gruppen für den Unterricht zu Hause und in der Schule aus: 73,4 Prozent waren gegen eine solche Aufteilung. Eine Mehrheit der Eltern ist demnach auch gegen eine Maskenpflicht am Sitzplatz. Beim Unterricht in der Grundschule lehnten dies 72,5 Prozent ab, beim Unterricht an weiterführenden Schulen waren 63,9 Prozent gegen das Lernen mit Mund-Nase-Schutz.

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Luftfilter zu fordern, aber Masken gleichzeitig abzulehnen, macht eigentlich keinen Sinn

Allerdings lässt das Ergebnis der Umfrage erkennen, dass viele Eltern nicht ausreichend über die Corona-Pandemie informiert sind – mobile Luftfilter holen zwar Corona-belastete Aerosole aus der Atemluft. Vor direkten Infektionen durch sogenannte „Tröpfchen“ schützen sie aber nicht.

Indirekte und direkte Infektionen gelten als Hauptübertragungswege für das Coronavirus – wie das Robert-Koch-Institut in seinem „Corona-Steckbrief“ informiert (hier geht es hin). Luftfilter zu fordern, aber Masken gleichzeitig abzulehnen, macht deshalb keinen Sinn. Es sei denn, anstelle der Masken würde ein anderer Schutz vor direkten Infektionen vorgesehen. Das Konzept eines Corona-sicheren Klassenraums vom Münchner Aerosol-Forscher Prof. Christian Kähler zum Beispiel sieht mobile Luftfilter plus Plexiglaswände zwischen den Schülern vor, wie News4teachers berichtet. News4teachers / mit Material der dpa

Kretschmann: „Hinterher ist man immer schlauer“ – drei Bundesländer führen Maskenpflicht im Unterricht wieder ein

 

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8 Kommentare
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Rosa
2 Jahre zuvor

Ohne Maskenpflicht geht es nicht und dies sollte endlich bei jedem angekommen sein. In BW ist leider zu spät die Makenpflicht eingeführt worden und die Zahlen sind am eplodieren. Der Preis ist hoch wenn die Maslenpflicht entfällt. https://www.stadtlandmama.de/content/fckcorona-nein-ich-moechte-das-alles-nicht Mannheimer Klinikum die Kinder Station schlägt Alarm….und in manchen Bundesländern wird Triage eingeführt.

JAR78
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

Es geht auch ohne. Man könnte Masken am Platz weglassen, wenn man Plexiglastrennscheiben zwischen den Schülern und Luftreiniger aufstellen würde:
Luftfilter minimieren dann die indirekte Infektiongefahr (natürlich nur wenn die Luftfitlergeräte richtig dimensioniert sind) und Plexiglastrennscheiben minimieren die direkte Infektionsgefahr. (die Trennscheiben sollten dann aber auch über die Schülerplätze hinausragen, nicht wie oft gesehen, an der Tischkante aufhören. Und sie sollten eine umlaufende Kante haben, damit die Aerosoel nicht über den Rand zum Sitznachbarn „schwappen“)

Aber über diese Scheiben wird bisher noch nicht einmal mehr diskutiert. Kostet einfach zu viel.

FFP2 Masken, die gegen die indirekte Infektion helfen sitzen bei den meisten Schülern leider nicht dicht. Nur wenn sie absolut dicht sitzen filtern sie virushaltige Aerosole, falls vorhanden, heraus. OP Masken schützen vor der direkten Infektion im Nahbereich, das tun Plexiglastrennscheiben auch.

S.
2 Jahre zuvor

Wie waren die genauen Fragen der von Herrn Schladweiler selbst „gebastelten“ Umfrage, in welcher Reihenfolge wurden diese Fragen gestellt, welche Personen haben mehrfach abgestimmt, welche Eltern haben die Fragen überhaupt erhalten? Dies alles müsste man wissen, um das Ergebnis dieser DIY-Umfrage einschätzen zu können.

Aufklärung ist darüber nötig, dass auf Masken beim Einsatz von sehr guten mobilen Luftfiltern nur verzichtet werden kann, wenn es zugleich Plexiglasscheiben bei Zweiertischen gibt und dass die Tische der SuS mind. 1,5 m auseinanderstehen müssen – und dass man, sobald man den Platz verlässt, wieder eine Maske tragen muss. Wie oben im Artikel gesagt: direkte Infektionen (der häufigste Infektionsweg) werden durch Luftfilter nicht verhindert.

Lisa S.
2 Jahre zuvor

Wieder eine Umfrage, die nicht repräsentativ ist! Da durfte einfach JEDER, der wollte, abstimmen und nicht nur „echte“ Eltern schulpflichtiger Kinder. Gern auch mehrfach….
Klar, Masken nerven. Aber hauptsächlich fühlen sich einige Eltern genervt von den Masken. Die allermeisten Kinder haben keine bis wenig Probleme mit ihrer Maske. Im Gegenteil – wenn durchgängig Masken getragen werden, fühlen sich alle sicherer. Und hier geht es nicht darum, was bequem oder angenehm ist, sondern was für die Kinder besser und sicherer ist. Ich frage meine Kinder auch nicht, ob sie sich im Auto anschnallen oder den Fahrradhelm aufsetzen wollen!

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

„… dass viele Eltern nicht ausreichend über die Corona-Pandemie informiert sind“
– Tja, so wird’s wohl sein. Ich ergänze noch: auch Nicht-Eltern.

Silke Vogt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel
Unter
„nicht ausreichend über die Corona- Pandemie informiert“
ergänze ich noch:
speziell gewisse(nlose) Politiker, egal ob als Teilmenge „vielen Eltern“ oder „vielen Nicht-Eltern“ zugehörig.

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor

Ich will auch das Eine und nicht das Andere.

Ich will auch Arbeitsschutz – die Fürsorge meiner Dienstherr:innen. Und was kriege ich? Einen Tritt in den A…., der nicht mal auf der Umfrage stand.

NEIN, es geht nicht ohne Masken. JA, Luftfilter wären prima – konnte kaum jemand ausprobieren – Masken schon.

Was soll das? Kids leiden mit Masken? Sollen sie ohne erkranken und/oder Schlimmeres?

DAS sind keine verantwortungsvollen Eltern.
Die meisten „meiner“ Kids haben sich an die Masken gewöhnt, da leidet keiner. Sie mögen etwas genervt sein, doch Leid sieht anders aus.

Und wenn ohne Schutz – dann bitte ohne alles: Rote Ampeln – egal. Fußübergänge – egal. Fahrradlicht – egal. Auto-TÜV – egal. Und bitte nicht zum Arzt gehen – nimmt den Verantwortungsvollen nur die Plätze weg.

Lass Hirn regnen – und zwar in Massen und Mengen und Kilos und Tonnen.