OFFENBACH. Mehrere hessische Kommunen führen wegen der deutlich steigenden Corona-Zahlen wieder eine Maskenpflicht in der Schule während des Unterrichts am Sitzplatz ein. Auf dieses Vorgehen verständigten sich am Dienstag die Stadt und der Kreis Offenbach, der Main-Kinzig-Kreis, die Stadt Hanau sowie die Stadt Frankfurt.
Die verschärften Corona-Regeln gelten ab diesem Donnerstag (18.11.), teilte der Offenbacher Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) mit. In Frankfurt werde die Pflicht zum Tragen der Maske am Sitzplatz in der Schule ab Freitag eingeführt.
Die steigende Inzidenz unter den Schülerinnen und Schülern bereite den Verantwortlichen große Sorgen, erklärte Schwenke das gemeinsame Vorgehen. Die Maßnahme solle für möglichst viel Schutz in der Schule sorgen. Ziel bleibe weiterhin, den Kindern und Jugendlichen so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten. dpa
Lehrer empfiehlt Maske? FDP-Schulpolitikerin fordert dazu auf, ihr Fälle zu melden
Präsenzunterricht um jeden Preis heißt bei uns in einer Grundschule: Immer wieder fehlen Schüler, weil sie positiv getestet wurden. Manche kommen dann wieder, weil der PCR-Test dann doch negativ war. Andere sind in Quarantäne. Selbst direkte Sitznachbarn müssen aktuell nicht mehr in Quarantäne. Die Verunsicherung unter den Schülern ist groß und verbringen viel Unterrichtszeit mit Gespräche, um die Schüler zu beruhigen. Das tägliche Testen (denn sobald ein Schüler infiziert ist, muss sich die Klasse zwei Wochen lang täglich testen) benötigt auch immer mindestens 30 Minuten Unterrichtszeit (Testzertifikate von Teststellen prüfen, Tests austeilen, durchführen, auswerten, Testhefte ausfüllen, Teststatistik fürs Schulamt erstellen, die täglich bis 10 Uhr weitergeleitet werden muss). Da immer wieder mal Schüler länger oder kürzer fehlen, muss ich immer schauen, wie ich die Unterrichtsinhalte an die fehlenden Schüler weiterleite. Das kostet mich zusätzliche Zeit. Auch im Unterricht entstehen dadurch immer wieder Probleme, wenn Schüler Inhalte verpasst haben oder nicht nachgearbeitet haben. Dazu kommt dann, dass die Schüler nur noch an ihren Tischen sitzen, um wenigstens ein bisschen Abstand einhalten zu können (nein, 1.50m Abstand zwischen den Schülern kann ich nicht sicherstellen, dazu ist der Klassenraum zu klein. Desinfektionsmittel und Seife sind nicht immer vorhanden, warmes Wasser haben wir noch nie gehabt und natürlich haben wir kein funktionierendes Waschbecken im Klassenraum, so dass wir regelmäßig im Klassenverband zu den Toiletten wandern, um dort das regelmäßige Händewaschen durchführen zu können. Auch das kostet am Tag aktuell mehr als 90 Minuten = zwei Schulstunden! (26 Schüler sollen jeweils 3 Minuten Händewaschen und das vor dem Unterricht und nach den beiden Hofpausen = Weg zu den Toiletten + Weg zurück in die Klasse + Wartezeit, weil die anderen Klassen ja auch Händewaschen müssen). Im Klassenraum ist es immer kalt, weil wir ja auch noch ständig lüften müssen. Von sechs Schulstunden bleiben in der Regel so gerade drei Schulstunden übrig, um Unterricht zu machen. Der Unterricht muss dann aber auch immer wieder unterbrochen werden, weil ich Schüler ermahnen muss den Abstand einzuhalten, die Maske richtig aufzusetzen und einfach zu klatschen, wenn es zu kalt wird.
Der Distanzunterricht ist zwar für mich erhebliche Mehrarbeit, aber meine Schüler haben in diesen Zeiten erheblich mehr Lernzeit gehabt und es war ein guter Unterricht möglich.
Das einzige Argument für Präsenzunterricht ist, dass die Kinder betreut sind, aber fürs Lernen gibt es hier kein Argument, dass unter diesen Umständen für Unterricht in der Schule spricht!
Zusätzlich fühle ich mich zunehmend unwohler in der Schule, denn während in unserem Kollegium alle geimpft sind, haben wir sehr viele Eltern, die eine Impfpflicht für Lehrer fordern, selbst aber nicht geimpft sind!
Warum geht sowas in Hessen, aber nicht in NRW? Warum darf hier Herr Laumann alle Ansätze in dieser Richtung einfach ablehnen?
@Marie:
“Treckerfahrer dürfen das!”