Tarifstreit: GEW zählt 8.000 Teilnehmer bei Streik-Aktion in Berlin

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BERLIN. Notbetreuung für Kinder, leere Schreibtische in Bürgerämtern: Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben auch am Mittwoch in Berlin zu Einschränkungen geführt. Mehrere tausend Beschäftigte zogen nach Gewerkschaftsangaben am Vormittag zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor. «Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch, heute setzen wir noch einmal ein Zeichen», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin. Die GEW sprach von 8.000 Teilnehmenden.

Die Stimmung ist fantastisch! Danke dass ihr alle mit uns auf der Straße seid! Wir hoffen, die Arbeitgeber schauen genau hin! Es kann nicht sein dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst nach der Corona-Pandemie mit weniger Gehalt da stehen als davor! #dasgewinnenwir pic.twitter.com/HIl1IsOYpq

— GEW BERLIN (@GEW_BERLIN) November 17, 2021

Zusammen mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte Verdi Angestellte der Bürger- und Ordnungsämter und der Polizei sowie angestellte Lehrkräfte, Erzieher, Erzieherinnen und Hochschulbeschäftigte zum Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Die Gewerkschaften wollen so in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber machen.

„Die Beschäftigten im Bildungsbereich haben mehr Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit verdient“

„Da uns die Arbeitgeber bisher kein Entgegenkommen signalisieren, müssen wir vor der nächsten und vielleicht letzten Verhandlungsrunde den Druck erhöhen. Auch wenn die Rahmenbedingungen in dieser Tarifrunde mehr als schwierig sind, wollen wir keinen Zweifel daran lassen, wie ernst es uns ist“, erklärte der Vorsitzende der GEW Berlin, Tom Erdmann. „Die Beschäftigten im Bildungsbereich haben mehr Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit in Kitas, Schulen, Hochschulen und Jugendämtern verdient“, so Erdmann.

Seit dem 8. Oktober verhandeln mehrere Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Sie fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich. Außerdem sollen Auszubildende und Praktikanten monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück. Ende November soll weiterverhandelt werden.

Wir sind heute wieder sehr viele im #streik! GEW-Kolleg*innen aus Kitas, Schulen, Jugendämtern und Hochschulen. Dazu die Kolleg*innen der @GdPHauptstadt! Gemeinsam! #dasgewinnenwir pic.twitter.com/EcGVO9ZLqC

— GEW BERLIN (@GEW_BERLIN) November 17, 2021

Lehrer, die nicht angestellt, sondern verbeamtet sind, dürfen nicht streiken. Das gilt auch für Beamte in der Verwaltung. Für Donnerstag kündigte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Warnstreiks an der Freien Universität Berlin, den Stadtbibliotheken des Landes Berlin, der Zentral- und Landesbibliothek sowie der Berufsbildungsstiftung Lette-Verein an. In Zehlendorf und Kreuzberg sind Kundgebungen geplant. News4teachers / mit Material der dpa

Tarifstreit: Berliner GEW mit über 6.000 Beschäftigten im ganztägigen Warnstreik

 

 

 

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Zarenthin
2 Jahre zuvor

Gut gemacht! Danke GEW, VBE, Verdi …..

Honigkuchenpferd
2 Jahre zuvor

Schon erstaunlich, dass es neben der üblichen „GEW-Schimpfe“ hier auch mal ein Lob gibt. Ich schließe mich dem an.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Könnten ja ruhig noch paar mehr werden, oder? Berlin hat doch rund 20.000 angestellte Lehrer/innen !!

Toleranz
2 Jahre zuvor

@FabianBLN
Es gab auch an vielen Schulen die Bitte, nur eine Streikabordnung zur Demo zu schicken, da ansonsten die Aufsichtspflicht – die ja bei Präsenzpflicht gilt – nicht zu stemmen sei!

Max Kleine
2 Jahre zuvor
Antwortet  Toleranz

@Toleranz
„Es gab auch an vielen Schulen die Bitte, nur eine Streikabordnung zur Demo zu schicken, da ansonsten die Aufsichtspflicht – die ja bei Präsenzpflicht gilt – nicht zu stemmen sei!“

Woran erkennt man, dass man in Deutschland ist? „Ich kann nicht streiken, weil ich zu viel Arbeit habe“…