Corona-Expertenrat: Wie stehen die neuen Regierungsberater zur Kinder-Durchseuchung?

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Die Belange von Kindern müssen nach Aussage von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger in der Pandemie-Politik künftig stärker berücksichtigt werden – womit sie offenbar nicht einen verstärkten Infektionsschutz in Kitas und Schulen meint. Unterdessen hat der neue Corona-Expertenrat seine Arbeit aufgenommen. Wie aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht, sind die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen nach wie vor sehr hoch. Das macht sich mittlerweile auch auf den Intensivstationen bemerkbar.

Schon mal deutlich gemacht, auf wessen Rat sie baut: Bettina Stark-Watzinger. Foto: privat

Zum ersten Treffen des neuen Corona-Expertenrats der Ampel-Regierung an diesem Dienstag sagte die FDP-Politikerin, der Regierung sei es wichtig gewesen, das Gremium „interdisziplinär und breit“ aufzustellen. Hervorzuheben sei die stärkere Einbindung von ausgewiesenen Experten der Kinder- und Jugendmedizin – erklärten Gegnern jeglicher  Kita- und Schulschließungen.

«Kinder und Jugendliche leiden unter dieser Pandemie besonders. Ihre Belange müssen künftig stärker berücksichtigt werden»

Stark-Watzinger nannte Jörg Dötsch, den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und Reinhard Berner, Direktor der Kinderklinik an der Uniklinik Dresden. «Kinder und Jugendliche leiden unter dieser Pandemie besonders. Ihre Belange müssen künftig stärker berücksichtigt werden. Das gilt vor allem mit Blick auf ihre Bildung und damit ihre Chancen», so betonte sie.

Kleine Menschen, kleine Nachrichten. Wir müssen über #LongCovidKids reden. Durchseuchung ist keine Option. Fangt an, die Kinder zu schützen. #schuetztdiekinder #LongCovid https://t.co/w1aQJquqRq

— Thorsten Frühmark (@TFruehmark) December 7, 2021

Die DGKJ gehört zu den Ärzteverbänden, die seit Beginn der Pandemie auf weit offene Kitas und Schulen drängten und damit den Kultusministern das Alibi lieferten, den Corona-Schutz in Bildungseinrichtungen zu vernachlässigen. Allerdings wandte sich DGKJ-Präsident Prof. Dr. med. Jörg Dötsch unlängst gegen einen Durchseuchungskurs. „Auch wenn wir sagen, die Kinder sind nicht hochgefährdet: Jeder vermeidbare Krankenhausaufenthalt, jede vermiedene Krankheit, jede vermiedene Quarantäne ist ein Gewinn. Wir sollten nicht wollen, dass sich die Kinder mit Sars-CoV-2 anstecken“, erklärte er.

In der Debatte um härtere Pandemie-Maßnahmen hatte Kindermediziner Berner erst vorige Woche vor den Folgen von Kita- und Schulschließungen gewarnt. Sie schadeten der Gesundheit, sagte der auf Infektionskrankheiten spezialisierte Kinderarzt. Man habe in den vorherigen Corona-Wellen «bitteres Lehrgeld» gezahlt. Nicht nur die Bildung werde behindert, in vielen Studien sei deutlich geworden, «wie krank die Kinder werden ohne Schule und Kita». So hätten etwa der Missbrauch von Substanzen und Medien sowie Fettleibigkeit zugenommen sowie sich chronische und psychische Erkrankungen verschärft. «Und diese Effekte sind substanziell.»

«Die Gesellschaft muss sagen, ob ihr Schule so wichtig ist, dass sie bereit ist, dort auch Infektionsfälle in Kauf zu nehmen»

Die Frage sei, wie wichtig der Gesellschaft Kita-Betreuung und Schule sind. «Wenn der Infektionsschutz über allem steht, dann wird mit jedem Infektionsfall geschlossen.» Man könne die Einrichtungen mit Testungen, bekannten Hygienemaßnahmen und großzügigem Quarantänemanagement in dem Wissen offenhalten, dass Kinder einen relativ milden Verlauf haben. Das sehr regelmäßige Testen von Kindern in den Schulen habe ja genau den Zweck, Infektionsfälle frühzeitig zu erfassen und zu isolieren.

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Berner: «Die Gesellschaft muss sagen, ob ihr Schule und Teilhabe vor allem der kleinen Kinder so wichtig ist, dass sie bereit ist, im Wissen um die milden Verläufe dort auch Infektionsfälle in Kauf zu nehmen.» Es gehe eben nicht um eine «gewünschte Durchseuchung», sondern «um Quarantäne mit Augenmaß und darum, das Wohl des Kindes im Fokus zu behalten». Die derzeitige Inzidenz unter Kindern und Jugendlichen spricht eher für eine in Kauf genommene Durchseuchung: Bei den Fünf- bis Neunjährigen liegt der Wert bei 951, bei den Zehn- bis 14-Jährigen bei 1.020.

„Die Zahl an übermittelten Kita-Ausbrüchen nahm seit Anfang Oktober 2021 wieder deutlich zu und überstieg Mitte November 2021 das Höchstniveau der zweiten Welle, welches im Vorjahr erst Mitte Dezember beobachtet wurde. Für die letzten vier Wochen (Meldewoche 45-48/2021) wurden bisher insgesamt 583 Ausbrüche übermittelt. Der weitere Verlauf der Ausbruchshäufigkeit in Kitas kann wegen Nachmeldungen noch nicht gut bewertet werden“, so schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem jüngsten Wochenbericht.

Und weiter: „Bei der Zahl der übermittelten Schulausbrüche konnte seit Mitte Oktober 2021 wieder ein sehr rascher Anstieg beobachtet werden. Seitdem überstieg die Zahl der Schulausbrüche bei Weitem das Niveau der zweiten und dritten Welle. Bisher wurden 1.847 Schulausbrüche für die letzten vier Wochen (Meldewoche 45-48/2021) übermittelt mit einem neuen Höhepunkt von bisher 690 Ausbrüchen in Meldewoche 46/2021. Doch auch hier sind insbesondere die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar.“

„Mittlerweile ist die Zahl wieder auf 23 Patienten zurückgegangen, acht davon beatmet“

Das Infektionsgeschehen macht sich auch auf den Intensivstationen bemerkbar. „In den vergangenen Wochen ist die Zahl der intensivpflichtigen Kinder und Jugendlichen mit Corona-Infektion in Deutschland von neun auf vorübergehend 29 angestiegen“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Florian Hoffmann, laut „Tagesspiegel“. „Das haben wir mit großer Sorge beobachtet.“ Es könne an den generell hohen Inzidenzen unter Kindern liegen. Durch mehr Corona-Infektionen in der Altersgruppe gebe es auch mehr Fälle in den Kliniken. „Mittlerweile ist die Zahl wieder auf 23 Patienten zurückgegangen, acht davon beatmet“, sagte Hoffmann.

Immer und immer und immer wieder.#KMK pic.twitter.com/Yn0tfYnr5V

— wenig Worte (@wenig_worte) December 11, 2021

In dem Expertengremium, das die neue Bundesregierung ab jetzt beraten soll, sind auch die Virologen Christian Drosten, Hendrik Streeck und Melanie Brinkmann, der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, die Physikerin Viola Priesemann und der Intensivmediziner Christian Karagiannidis vertreten. Insbesondere Drosten, Brinkmann und Wieler hatten sich in der Vergangenenheit deutlich dagegen ausgesprochen, die Infektionswelle bei Kindern und Jugendlichen einfach laufen zu lassen. News4teachers / mit Material der dpa

Gesundheitsminister Lauterbach: Endlich ein Einsehen, dass die Durchseuchung der Kinder gestoppt werden muss?

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51 Kommentare
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Emil
2 Jahre zuvor

Denkt vielleicht irgendjemand daran, dass in Schulen nicht nur Kinder, so dern auch Lehrer rumlaufen? Gilt Arbeitsschutz für Lehrer? Wundert sich jemand über Lehrermangel?
Ich bin keine SOS-Kindedmutter!!!!!,!

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Sie haben selbstverständlich Recht. Aber ich denke, dass Arbeitsschutz von Lehrern und anderen Angestellten und Schülern Hand in Hand geht und nicht gegeneinander.

In der Schule sind wir Lehrer und zu Hause Eltern. Aber auch in der Schule genieße ich es, wenn eine ganze Meute Kinder auf dem Klettergerüst tobt und die Dinge lernt und genießt, die in keinem Schulbuch stehen.

Wir alle, Schüler, Lehrer und Eltern brauchen in erster Linie die Möglichkeit sicher und gesund, aber auch mit besten Mitteln (an die KM, damit sind finanzielle Mittel gemeint) arbeiten zu können

Tsundoku3
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

Sie haben selbstverständlich nicht Recht. (Emil) Sie bestätigen nur wieder die alten Klischees vom ewigen „Jammer-Lehrer“. Erst haben Sie sich bei den Impfungen vorgedrängelt und Sie haben das Vorrecht bekommen, damit die Schulen offenbleiben können, nun sind Sie weiter unzufrieden und jammern wieder endlos, obwohl vielfach bereits 3x geimpft. Sie werden immer jammern. Sie sind so. Man kann das unter Ulk verbuchen!

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Komm, Tsundoku3, da geht noch mehr! Seit wann so schwach auf der Brust beim trollen? Ich bin glatt ein bisschen enttäuscht von Ihnen!

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Sie haben vergessen zu schreiben, dass wir außerdem völlig überbezahlt sind und ständig Ferien haben.

Leisetreter
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Der rechte Norden?

Halteinfachdenmund
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

Immer druff auf die Lehrer. Der Trollo Tsundoku3 aka Oka geht Mal wieder seinem liebsten Hobby nach. Immer wieder erbärmlich. Aber so isser halt

Tina+2
2 Jahre zuvor

Lt. der heutigen DIVI-Aktualisierung liegen 35 Kinder (0-17 Jahre) auf einer Intensivstation. Die Grafik reicht bis zum 15.04.21 zurück, seitdem ist es der höchste Wert.

https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/altersstruktur

Zudem sind zwischen dem 02. und dem 09.12.21 zwei weitere Kinder/Teens „im Zusammenhang mit dem Coronavirus“ gestorben. Insgesamt sind es inzwischen 41 tote Kinder.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

Beides ist den Kultusministerien offensichtlich sch…!

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

«Die Gesellschaft muss sagen, ob ihr Schule so wichtig ist, dass sie bereit ist, dort ebenfalls Infektionsfälle mit allen Mitteln zu vermeiden»

So, ich glaube, das wollte er sagen. Es muss sich um einen Versprecher handeln. Muss es doch, mussnicht es? Sicher es muss.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

«Wenn der Infektionsschutz über allem steht, dann wird mit jedem Infektionsfall geschlossen.»

Nö, dann gäbe es andere Massnahmen. Dieses falsche „entweder oder“ Argument ist von vorn bis hinten gequirlter Mist.
Damit suggeriert man, dass es keine Alternativen dazu gibt.

Gibt es aber. Dieser vorgebrachte Dünnpfiff sollte den Erzeuger ob seiner Plumpheit erröten lassen.

Aber einfache Sätze für einfache Lösung und für die Durchseuchung.

Besser den Satz mal umdrehen:
«Wenn der Infektionsschutz nicht über allem steht, dann wird es zur Durchseuchung kommen.»

Lena
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Moment mal, Herr „Klugscheisser“, natürlich ist die zitierte Aussage richtig.
Bei den ellenlangen Diskussionen hier über wirkungsvollen Impfschutz und „Durchseuchung“, plädierten erschreckend viele Diskutanten für Schulschließungen als einzig wahre und konsequente Maßnahme. Dort haben Sie sich auf die Seite der vorsorglichen „Schulschließer“ gestellt.
Jetzt, wo in einem Artikel eine etwas andere Perspektive zur Sprache kommt, schreiben Sie schnell: „Nö, dann gäbe es andere Massnahmen.“

Tsundoku3
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lena

Richtig, Lena! Danke!

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

@Tsundoku3
Jetzt haben Sie sich inhaltlich selbst übertroffen.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lena

Meine Schule war nie geschlossen. Ich habe die ganze Zeit Klassen unterrichtet. Ich bin aber gegen ungehemmten Präsenzunterricht.

Ein Infektionsfall hat in KEINER Schule zur Schliessung geführt, sondern erst viele Fälle. Und Infektionsschutz über allem, heisst, dass möglichst wenig Infektionen überhaupt erst entstehen. Und nicht auf Masken, Abstand, Luftfilter zu verzichten. Die Schüler kleben Wange an Wange an ihren Plätzen. Das ist KEIN Infektionsschutz.
Aber dass so plumpe Botschaft wie oben von Ihnen abgefeiert wird, war mir auch klar.

Meine 5 Ct. dazu:
Liebe Lena, lieber Tsundoku3,
holen Sie sich Ihren Beweihräucherung für Ihre mutigen Taten auf N4T so gnadenlos aufzutreten über Telegram ab. Und dort her, wo simple einfache leicht verständliche mit Schlagworten garnierte Behauptungen gefeiert werden, die aber durch und durch dumm sind. So dumm, dass gewissen Leute diese grade deswegen feiern.

Viel Spass. Ich habe keinerlei Worte mehr für Leute wie Euch übrig.

Tigrib
2 Jahre zuvor

Wenn Elternhäuser einen soooooo schlechten Einfluss auf die Kinder haben, dann sollte die Politik doch flächendeckende Internate einführen…

Fragezeichen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tigrib

Die Argumentationslinie ist gut. Die sollte man weiter verfolgen. Warum müssen wir alle Kinder durchinfizieren, nur weil einige wenige Elternhäuser problematisch sind. Da wären andere Maßnahmen angebracht.

Teacher Andi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tigrib

Mit der Ganztagesbetreuung ist doch schon der erste Schritt getan … Das wird weiter entwickelt werden, bis der Staat die kindliche Erziehung voll in den Händen hat. Wirtschaftlichkeit kommt vor familiären Bindungen, die sind schon längst nicht mehr wichtig.

David Gabelmann
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tigrib

Sind diese 3 Kommentare jetzt als Sarkasmus zu verstehen!? Wenn nicht, bin ich zu tiefst erschrocken, welche dunklen Gedanken in manchen Köpfen herumschwirren…

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  David Gabelmann

Ja, das ist Sarkasmus, geboren aus zwei Jahren ungläubigen Staunens ob der Wertschätzung, welche Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte, ErzieherInnen und Eltern in der Pandemie genießen.

Maren
2 Jahre zuvor

Bei sowas kriege ich die Pimpernellen!Die Gesellschaft entscheidet,ob sie Infektionen an Schulen akzeptiert?Das schließt auch die ein,die auf alles pfeifen.Einfach nur nein!Die Entscheidung über das Risiko fürs eigene Kind haben die Eltern zu haben und sonst niemand.Präsenzpflicht gehört aufgehoben!
Des weiteren sollte man „der Gesellschaft“mal deutlich machen,daas der Preis für offene Schulen auf Teufel komm raus mehr Tode und kaputte Existenzen sind.Den Preis für das Rumgeeiere zahlen alle.Und diese halbgaren Maßnahmen schaden auch insgesamt mehr als ein kurzer,harter Lockown es getan hätte.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Wenn die Gesellschaft entscheidet, dann muss Präsenzpflicht ausgesetzt sein.
Auch hier (im Artikel diese Zitate) lese ich nur Geblubber ohne wirklichen Inhalt.

Btw.
Dieser Artikeln scheint auch in Telegram zum Abschuss freigegeben worden zu sein. Die Klientel, die sich hier wieder mit ihren Weisheiten tummelt, ist grade ziemlich hoch.
Die Verfechter der vereinfachten Wahrnehmung sind wieder mal zum Bashen an die N4T Tränke gekommen.

Rosa
2 Jahre zuvor

Der Leichtsinn spricht und keine Gewähleistung auf Gesundheitsschutz von Frau Schopper als KM in BW.https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/keine-vorgezogenen-weihnachtsferien-in-baden-wuerttemberg-100.html Schulen bleiben in voller Klassenstärke, ohne Abstand, ohne Luftfiltergeräte geöffnet. Der Impfstoffmangel ist eine erneute Niederlage für die letzten in der Reihe. Die Begründung Kinder erkranken nicht schwer…..wir ermöglichen Bildung und ganz schlechten Voraussezungen wird nicht gesehen. Die seelische Belastung der jungen Generation ist sehr groß und dies wird weiterhin nicht wahrgenommen. Die Schule ist ein sicherer Ort für die heranwachsende Generation und daran hält unsere Märchenerzählerin fest. Die falschen Signale die unsere KM und Politik aussenden ist fahrlässig und das Vertrauensverhältnis ist nicht mehr vorhanden.

xy
2 Jahre zuvor

Dieser Unsinn, dass es in Elternhäusern so schlimm zugeht, dass offene Schulen die bessere Alternative sind, wird weiter verbreitet.
Die Wahrheit ist doch viel eher, dass es ein paar Familien gibt, die ihre Kinder misshandeln, dafür darf sich die Mehrheit der intakten Familien durchinfizieren lassen.
Mein Dank als Vater geht auch an die Tröten von Eltern, die in Schulen einen Parkplatz für ihre Kinder sehen, die nicht richtig testen, die ohne Not ihre Kinder in der Kita parken und die ihre Kinder mit dreckigen Masken in die Schulen schicken.
In Dänemark und den NL werden die Schulen schon geschlossen. Die haben ja auch eine wissenschaftsorientierte Regierung. Wir haben nur Beobachter von Omikron.

Walter
2 Jahre zuvor

Was der Kindermediziner, Herr Berner, sagt, möchte ich dick unterstreichen:
«Die Gesellschaft muss sagen, ob ihr Schule und Teilhabe vor allem der kleinen Kinder so wichtig ist, dass sie bereit ist, im Wissen um die milden Verläufe dort auch Infektionsfälle in Kauf zu nehmen.» Es gehe eben nicht um eine «gewünschte Durchseuchung», sondern «um Quarantäne mit Augenmaß und darum, das Wohl des Kindes im Fokus zu behalten».

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Walter

Bei allem Respekt.Was ich für mein Kind in Kauf nehme,entscheidet nicht die Gesellschaft,das möchte ich schon gern allein entscheiden.Auch Ihnen ist scheinbar schnurz,dass Corona auch bei milden Verläufen möglicherweise Spuren im Gehirn und anderen Organen hinterlässt,deren Auswirkungen im weiteren Leben der Kinder keiner vorhersagen kann.Das sind Menschenversuche,nichts weiter.Bin dieses Instrumentalisieren der Kinder sowas von leid.

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Auch wenn Eltern „zuvörderst“, wie das Grundgesetz sagt, die Erziehung ihrer Kinder obliegt, heißt das ja nur, sie sollen sich bitte zu allererst darum kümmern und nicht die anderen und sie selbst nicht. Es heißt aber nicht, dass Kinder ihren Eltern GEHÖREN und sie mit ihnen machen können, was sie wollen. Sie haben insofern zwar das Recht, für Ihr Kind zu entscheiden, wo andere („die Gesellschaft“) nicht entscheidet (siehe Schulpflicht). Sie haben aber nicht das Recht zu entscheiden, wo die Gesellschaft entscheidet (siehe Schulpflicht)!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Von gehören war wohl kaum die Rede.Aber diese jeder ist sich selbst der nächste Gesellschaft interessiert sich nen Scheiß für Kinder,und daher geht es sie auch nichts an!Jeder Querdenkerkrakeeler darf entscheiden,ob er sich impfen lassen will,Kinder werden zwangsinfiziert.Das hat nichts mehr mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit zu tun.Und schon gar nichg mit so fadenscheinigem blabla.

EinfachNurWiderlich
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Sag doch einfach, dass es dir scheiß egal ist, ob Kinder irgendwelche gesundheitlichen Folgen davon tragen Fabian. Und Versteck dich nicht immer hinter scheinbar unumstößlichen Gegebenheiten.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Der neue Corona-Expertenrat gefällt mir viel besser als der alte. Er ist vor allem ausgewogen, da es Vertreter sehr unterschiedlicher Positionen darin gibt. So muss es sein. Im wechselseitigen Diskurs können sich nun die Politiker eine Meinung bilden und einen Kompromiss finden. Der liegt naturgemäß in der „Mitte“, auch wenn das genauso selbstverständlich den Vertretern von Extrempositionen so ganz und gar nicht passt.

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

@fabianBNL: „Im wechselseitigen Diskurs können sich nun die Politiker eine Meinung bilden und einen Kompromiss finden.“ – Ja, so muss es sein, daraufhin sind Politiker sozialisiert und darin sind sie gut.
Diese zeitaufwändige Prozessorientierung, die in einen Kompromiss mündet, ist insbesondere für Extremsituationen und Notlagen geeignet, in denen es auf schnelle und konsequente Entscheidungen und deren zeitnahe Umsetzung ankommt. Beleg: „If you need to be right before you make a move, you will never win“ – Dr. Mike Ryan, WHO.
Gerade die Ausbreitung der Omikronvariante mit einer Verdoppelungsrate von 2-3 Tagen (teilweise wird die Verdoppelungsrate unter zwei Tagen angegeben…) ist ein gutes Beispiel, was man mit sorgfältig abgewogenen Kompromissentscheidungen mühelos erreichen kann: Wir werden es ja in wenigen Wochen sehen…

Persönlich habe ich schon mal meine Quarantänevorräte aufgestockt (falls sich dann irgendjemand noch die Mühe macht, Quarantänen anzuordnen…), ein paar Bücher eingekauft und den nächsten Lockdown mental bereits eingeplant…

Tsundoku3
2 Jahre zuvor

23 Kinder und Jugendliche (hier war mal die Altersangabe bis 20 zu lesen) liegen auf Intensivstationen? Das ist traurig. Ich wünsche rasche Genesung.

11 Millionen Kinder sollen deshalb nicht zur Schule gehen? Warum?

Anne
2 Jahre zuvor
Antwortet  Tsundoku3

107.000 sind gestorben, 80 Millionen sollen Kontakte reduzieren und sich impfen lassen – warum?

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Anne

3.000 sind gestorben (im Straßenverkehr) – 80 Millionen Menschen müssen vor roten Ampeln stehenbleiben. Wieso?

Leisetreter
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

3.000 sind im Straßenverkehr gestorben? Wie viele Kinder sind darunter? Wie viele auf dem Weg zur Schule oder zurück?

Schulen sofort schließen!!! Bernd, Sie sagen es! Danke für dieses Argument.

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leisetreter

Sag‘ ich doch. Die paar Toten… solange es nicht meine Kinder sind.

Bea.Mte1
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leisetreter

@Bernd schreibt:

„Die paar Toten… solange es nicht meine Kinder sind.“

Ungeheuerlich. Aber es passt zu dem, was man sonst von Ihnen zu lesen bekommt. Wahrscheinlich haben Sie selbst keine Kinder, dass Sie sowas von sich geben. Wie unmenschlich!

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leisetreter

Sie haben offenbar meinen Zynismus nicht verstanden. Das war ein Kommentar zu „Leisetreter“.

xy
2 Jahre zuvor

All den Verharmlosern sei gesagt, dass mit Omikron ein neuer Spieler auf dem Feld ist, der auch doppelt geimpfte Schüler infizieren wird.
So gesehen wird es ein großer Menschenversuch werden. Jeder, der mit Omikron offene Schulen möchte, kann nur hoffen, dass die Variante tatsächlich mildere Verläufe mit sich bringt. Wenn nicht, wird 2022 schlimmer als alles zuvor.
Warum glauben hier eigentlich einige, dass Dänemark und die NL so rigoros reagieren?
Weil das alles so harmlos ist?
Die Schnarcharien der deutschen Politik sind nicht ausgewogen, sondern ein Willkommensteam für Omikron.
https://twitter.com/dpaessler/status/1469705875149500421?s=20

Senkrechtstarter
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Allen Panikverbreitern sei gesagt, bislang weiß man nur, dass sich Omikron rasant verbreitet, aber nach bisherigen Erfahrungen zumeist milder verläuft als Delta. Das Corona-Virus entwickelt sich, wie etliche Wissenschaftler vorhersagen, zum Grippe-Virus. (Daran sterben übrigens auch gelegentlich Risikopatienten.)

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Also, in GB gibt es schon den ersten Omikrontoten.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Stimmt nicht.

( gemäß Schwublergesetz §42, dem Maximal zwei Wort als Erwiderung ohne Belege Paragraf, kurz MzWaEoB)

NichtSchonWieder
2 Jahre zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Deine YouTube Wissenschaftler sind nur in deiner Welt Wissenschaftler Senkrechtstarter. So erbärmlich.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  NichtSchonWieder

Vielleicht gehört Senkrechtstarter ja auch zu dem Typ senkrechtstartenden Raketen, die mit einem kleinen flupp direkt neben die Startflasche fallen. Viel Getöse, nix hinter.

xy
2 Jahre zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Wissen Sie was, Senkrechtstarter, ich hoffe ja sogar, dass Sie und Ihre Wissenschaftler Recht behalten werden.
Die Zahlen sprechen aber gegen Sie.
In 4 Wochen können Sie gerne noch einmal hier schreiben. Ich spendiere Ihnen sogar ein virtuelles Bier, wenn Corona so milde wird, dass es die KH nicht überlasten wird.

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

@Senkrechtstarter: Es würde mich sehr freuen, wenn Sie Recht behalten.

Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass die bisherigen Daten von den meisten Wissenschaftlern als eher vorläufig betrachtet werden und dass eine abschließende Bewertung derzeit noch nicht möglich ist.

Aber es gibt noch Hoffnung, das wohl: Möge sie nicht enttäuscht werden!

xy
2 Jahre zuvor
Neu1
2 Jahre zuvor

Also so richtig verstehen kann ich die Menschen nicht, die hier schreiben. Ja es gibt Covid, und ja es sterben Menschen an Covid und das wird nächstes und übernächstes Jahr so sein. Die Präsenzpflicht war in BW schon ausgesetzt 99% der Schüler waren trotzdem in der Schule, so ist es auch in anderen Bundesländern. In den Ländern mit hoher Impfquote gibt es auch Maßnahmen, dazu schützt die Impfung nicht genügend.

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor
Antwortet  Neu1

@Neu1: Nur mal so als Gedankenspiel, nehmen wir an, Omikron rast durch die Schulen (wohlgemerkt: als Annahme), Verdoppelungszeit ca. zwei Tage, selbst geimpfte und sogar geboosterte Lehrkräfte infizieren sich und die werden tatsächlich noch in Quarantäne nach Hause geschickt: Was glauben Sie, wer unterrichtet bei einem Krankenstand von 10-15% zusätzlich zu 5% „normaler“ Fehlquote (einfach mal nur geschätzt) die Schülerinnen und Schüler?

Noch interessanter, jetzt übertragen wir das mal auf Krankenhäuser: Wer versorgt bei 20% Krankenstand die Patienten?

Die Elternschaft
2 Jahre zuvor

Sag mal, ihr Lehrer… wenn die Schulen geschlossen werden, dann habt ihr Digitalunterricht zu machen! Könnt ihr das überhaupt? Oder kommt das das nächste mimimi?

Ich_bin_neu_hier
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elternschaft

@Die Elternschaft: „Könnt ihr das überhaupt?“ – Na klar!

Sagt mal, ihr Eltern… wenn die Schulen geschlossen werden, habt ihr dann nicht dafür zu sorgen, dass eure Kinder:
1. für die Videokonferenzen aufstehen
2. sich nicht gelangweilt nebenbei über Discord unterhalten
3. nicht am Computer daddeln
4. ihre Aufgaben pünktlich abgeben, damit ich sie korrigieren kann?

Schafft ihr das überhaupt? Oder kommt dann wieder das große mimimi Lehrer-Bashing, weil ihr selber nichts gebacken kriegt?

S.
2 Jahre zuvor

Bettina Stark-Watzinger ist eine Frankfurter Hochfinanz-Lobbyistin der FDP, die weder Bildunsgwissenschaftlerin, noch Lehrerin, noch Wissenschaftlerin ist. Sie präsentiert sich als „Forschungsmanagerin“, war jedoch lediglich Studienmanagerin (das sind die Personen, die Noten eintragen und sich um den Sekretariatsablauf kümmern) in einem kleinen Fachbereich einer privaten Wirtschaftschaftshochschule und später dann, als sie in FDP-Kreisen aufgestiegen und Bundestagsabgeordente war, eine Beraterin eines zunächst privaten und später staatlichen Wirtschaftsinstitut in Frankfurt.
Dieser Karriereweg mag erklären, warum sie offene Schulen fordert, ohne Dinge wie Schutzmaßnahmen (kosten Geld) etc. etablieren zu wollen.