Kampagne: Land Mecklenburg-Vorpommern wirbt um Lehrkräfte auf Heimatbesuch

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Mit einer Plakatkampagne wirbt Mecklenburg-Vorpommern derzeit um gut ausgebildete Lehrkräfte. «Heimat ansteuern und Unterricht lenken» ist an 25 Großflächenstandorten und 55 City-Light-Postern im Land zu lesen, wie das Bildungsministerium am Sonntag mitteilte. Diese sind demach an touristischen und Verkehrsknotenpunkten, im Öffentlichen Nahverkehr und an Parkhäusern zu sehen. Ministerin Simone Oldenburg (Linke) möchte damit Lehrkräfte erreichen, die in diesen Tagen von außerhalb kommend ihre Familien in der Heimat besuchen.

Im Landkreis Nordwestmecklenburg soll zusätzlich beim sogenannten Heim- beziehungsweise Rückkehrertag in Wismar an diesem Montag auf die Ausschreibungen an den Schulen in diesem ländlichen Raum hingewiesen werden. Unter www.ichwillindieheimat.de seien diese regionalen Angebote zu finden. „Unser Landkreis Nordwestmecklenburg liegt zwischen Rostock und Lübeck. Hier bei uns an der Ostsee wird LEBENSQUALITÄT großgeschrieben“, so heißt es. News4teachers / mit Material der dpa

 

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Andre Hog
2 Jahre zuvor

Bei der englischen Kriegsmarine im 18. und 19. JAHRHUNDERT waren ähnliche Ansätze erkennbar.

„Komm zur Marine seiner Majestät, sieh was von der Welt, regelmäßige Mahlzeiten, eine Unterkunft, Freunde und eine sinnvolle Aufgabe.“

Wenn dann immer noch keiner wollte, dann wurden die Unwilligen eben einfach „Shanghai’d“…. „ein Schlag auf den Schädel und du bist eine Schönheit“ – wie Carlo Manzoni mal einen seiner schrägen Krimis betitelte.

Man sollte also als LuL in MeckPom beim Urlauben tunlichst verschweigen, welcher Profession man nachgeht…. 🙂 …. wenn man Wert darauf legt, sein geliebtes Zuhause wieder zu sehen.

Kalila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Leider ist Ihr Kommentar despektierlich. Als Mecklenburgerin, die mangels Perspektiven nach dem Studium Anfang der 2000er in ein altes Bundesland „ausgewandert“ ist, sich der eigenen Heimat jedoch durch eben diese Abwanderung sowie die Wendezeit als Jugendliche vollkommen entwurzelt und „beraubt“ fühlt, sehe ich darüber hinweg. Wahrscheinlich fehlt Ihnen das Verständnis, weil sie es anderswo mit Blick von außen auf andere Weise erlebt haben. Dass eine sehr, sehr lebenswerte Gegend in den 90er Jahren systematisch abgehängt und ausgeblutet wurde, ist schlichtweg traurig. Die Kampagne, um studierte und gut ausgebildete Heimkehrer zu werben, die die Lebensqualität in MV aus eigener Erfahrung zu schätzen wissen, ist übrigens sehr erfolgreich und durchaus lobenswert. Ob das verbeamtete Lehrer als Heimkehrer aus den anderen Ländern „zieht“, mag fraglich sein, zumal das Schulsystem in einem rot-roten Bundesland ein möglicherweise abschreckender Faktor ist (die neue KM überzeugt ja leider auch gar nicht); spätestens in den letzten zwei Jahren haben wir jedoch alle gemerkt, dass wir unabhängig vom Parteibuch des KM überall verheizt werden. Eine Option (günstiger Wohnraum/bezahlbare Bauflächen, verhältnismäßig niedrige Lebenshaltungskosten, Natur, Sicherheit…) ist es auch ohne Hohn allemal.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalila

Da haben Sie Recht, Kalila. Im letzten Jahr gab es bei uns in SH große Werbeaktionen von MV für Grundschullehrer. A13 sowie die von Ihnen erwähnten günstigen Lebenshaltungskosten haben schon einige überzeugt, und unsere Situation leider verschlimmert.
Viele waren wohl auch auf der Flucht vor Frau Prien, die sich zu Pandemieanfang sehr unbeliebt gemacht hat mit ihrer konsequenten Nichtanerkennung von amtsärztlichen Attesten gegen eine Dienstpflicht in Persona. Immer noch lehnt sie z.B. Luftfilter vehement ab, ebenso eine Kontaktnachverfolgung in Schulen.
Jetzt ist sie ja Vorsitzende der KMK, keine guten Aussichten für LuL….

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalila

So ist das mit der Arbeitsmigration. Viel spaß dabei, die Freigabe für das länderübergreifende Versetzungsverfahren in der derzeitigen Mangelsituation zu erhalten. Aber fünf Jahre dürften bis zum Erhalt der Erlaubnis schon einkalkuliert werden. Wer in den 90ern ein Referndariat im Westen angefangen hat ist heute auch Mitte 50. Zzgl. 5 Jahre und mehrere ablehnende Bescheide im Versetzungsverfahren machen dann noch weitere 5 bis 6 Jahre in der Heimatregion …
Okay, der Weg zu den Polenmärkten ist kürzer.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalila

Sehr geehrte Kalila,
Es sollte gar nicht despektierlich gemeint sein…der Bericht trifft ebenso auf die Eifel, die schwäbische Alp, das tiefste Ostwestfalen im Kalletal oder auch auf Siegen zu (was ist schlimmer als verlieren?? Siegen!!)
Es geht mir darum, dass die Politik immer wieder ganze Regionen aus dem Fokus verliert, Infrastrukturen abbaut, zwar touristische Attraktivität zu steigern versucht – dabei die Alltagstauglichkeit vernachlässigt („Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ – bsp. Nordseeinseln, auf denen die Mieten durch die touristischen Vermietungsgeschäfte so hoch sind, dass selbst Insulaner aufs Festland ziehen müssen, weil sie die Wohnung auf der Heimatinsel nicht mehr bezahlen können – z.B. N.-Ney als besonders unrühmliche Exemplar).

Ich finde MeckPom außerordentlich schön….aber die infrastrukturellen Probleme sind leider auch offenkundig.

Kathrin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kalila

@Kalila: Ich kann mir nicht vorstellen, dass „Heimkehrer*innen“ Anstoß durch eine Plakataktion brauchen, um sich um eine Stelle in der alten Heimat zu bewerben. Alle Ihre Argumente sind doch bekannt. Das Geld hätte man lieber für Luftfilter ausgeben sollen.
Ich fand übrigens alle bisherigen Plakatwerbungen fürs Lehramt in NRW höchst lächerlich – und kann mir nicht vorstellen, dass jemand darauf reinfällt/reingefallen ist.

Kalila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kathrin

Liebe Kathrin, es bleibt ja nicht allein bei Plakaten, es gibt auch sonst attraktive Angebote für Heimkehrer (Umzugshilfen etc.), die die Entscheidungsfindung flankieren und erleichtern sollen. Die Plakate sollen, wie i.d.R. wohl bei Plakaten üblich, dazu ermuntern, nachzuschauen, worin die Angebote und Maßnahmen bestehen, die es übrigens bereits lange vor Corona gab. Ob das ein „Reinfall“ ist, sich ggf. (wieder) für die Heimat zu entscheiden (siehe meine Ausführungen oben), sei jedem selbst überlassen. Ein Urteil sollte man sich einfach nicht anmaßen. Die Heimkehrer, die ich in MV kenne, sind sehr zufrieden, v.a. von den für alle bestehenden, mit dem Job kompatiblen Kinderbetreuungseinrichtungen und ihren sehr guten zeitlichen und pädagogischen Angeboten, die sicher auch noch aus anderen Zeiten herrühren, sich aber bewähren und anderswo oft händeringend gesucht werden. Alle haben berichtet, dass sie sich nun von eigener Hand etwas aufbauen können, sich verbunden fühlen und die Entscheidung nicht bereuen. Vielleicht ist das ja einfach etwas Gutes (?).

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Warum hat Mecklenburg-Vorpommern noch einen Lehrermangel? Sie verbeamten doch seit einiger Zeit wieder und Berliner glauben (machen uns glauben), dass die Verbeamtung den Lehrermangel beseitigen würde?

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Naja, Lehrermangel besteht, besonders an Grundschulen, überall!
Aber wer in der Lage ist, etwas bessere Konditionen anzubieten, der bekommt halt mehr Bewerber ab. Unsere Referendare schauen sich inzwischen schon sehr genau um! SH zum Beispiel ist von der Infrastruktur her auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber teurer als MV.
Verbeamtung, ja aber mit A12+80€ brutto. Immer noch kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld und die Beihilfe ist grottig!
Wenn man schon auf einer Planstelle sitzt, kann man natürlich nicht mehr wechseln, nach dem Referendariat aber schon.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

@fabianBLN
Ach herrjeh … DIE Nummer schon wieder.

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  W.

@W. ja und? Wollen manche Leute nicht an ihre (falschen) Behauptungen erinnert werden?

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

@fabianBLN
Aber Sie erinnern sich doch pausenlos und posten immer wieder dieselbe Leier.