Kultusminister Piazolo: „Wir sind auf alle Eventualitäten gut vorbereitet“ – wirklich?

25

MÜNCHEN. Seit fast zwei Jahren dominiert Corona das Leben und Lernen an den Schulen. Regelmäßige Tests sind ebenso zur Gewohnheit geworden wie Maskentragen und Dauerlüften bei Minusgraden. Und doch herrscht in den Klassenzimmern alles andere als Normalität. Jetzt drohen mit der Omikron-Variante bundesweit wieder Schulschließungen. In Bayern ist eine Debatte um die Qualität von Bildung in der Pandemie ausgebrochen: Während der Kultusminister im Präsenzunterricht die Lösung für alle Probleme sieht, zeigen sich Eltern und Lehrkräfte kritischer.

„Präsenzunterricht ist und bleibt die oberste Maxime“: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Foto: Andreas Gebert / Kultusminiserium Bayern

«Beides ist eine große Herausforderung», räumt Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) unmittelbar vor den am Freitag beginnenden Weihnachtsferien freimütig ein. «Es gibt Schülerinnen und Schüler, die haben schon vieles aufgeholt, aber man kann da keineswegs sagen, dass wir schon dort sind, wo wir sein wollen. Das Thema wird uns in diesem, aber auch noch im nächsten Schuljahr erhalten bleiben.»

Zugleich malt die Omikron-Variante mit ihren hohen Ansteckungsraten wieder das Schreckgespenst eines harten Lockdowns an die Wand. Und solange die Pandemie nicht überstanden ist, herrscht bei vielen die Angst vor erneuten Schulschließungen. «Für mich ist Präsenzunterricht ganz entscheidend», betont Piazolo.

Die Schulen in Bayern könnten selbst während eines harten Lockdowns wegen der Omikron-Variante geöffnet bleiben. «Präsenzunterricht ist und bleibt die oberste Maxime», sagt Piazolo. Der Minister führt drei Gründe an, die für die Beibehaltung des Lernens in den Schulgebäuden sprächen: «Erstens um den Bildungsauftrag und das Recht auf Bildung sicherzustellen, zweitens weil Schule ein Ort der sozialen Begegnung ist und drittens, weil wir durch die hohen Sicherheitsstandards und besonders durch das Testen in den Schulen geholfen haben, die letzten Wellen abzuflachen. Das haben auch Studien gezeigt.»

Deswegen wäre es dem Minister zufolge bislang kontraproduktiv gewesen, die Schulen erneut zu schließen. Eine endgültige Entscheidung könne man aber angesichts der unvorhersehbaren Entwicklungen in der Pandemie nicht treffen, betonte Piazolo. «Selbstverständlich muss man immer wieder, wenn sich Dinge neu entwickeln, die Lage neu bewerten.»

Die Inzidenz bei Schülern liegt aktuell bei 600 – und damit immer noch doppelt bis viermal so hoch wie in anderen Altersgruppen

Fakt ist: Die Inzidenz bei Fünf- bis 14-Jährigen hat sich in Bayern – seit Wiedereinführung der Maskenpflicht, die Piazolo im September ausgesetzt und damit das Ansteckungsgeschehen in Schulen massiv angeheizt hatte – binnen vier Wochen wieder halbiert. Sie liegt aktuell aber bei 600 und damit immer noch doppelt bis viermal so hoch wie in anderen Altersgruppen. Hotspots gibt es nach wie vor: Im Landkreis Dillingen an der Donau liegt die Inzidenz unter den Fünf- bis 14-Jährigen bei 1.132.

Piazolo versichert: «Wir sind auf alle Eventualitäten gut vorbereitet.» In den letzten Monaten sei alles getan worden, um die Technik auf Vordermann zu bringen. Tatsächlich hat Bayern als eines von wenigen Bundesländern massiv in mobile Luftfilter für Klassenräume investiert. Erst vor wenigen Tagen sei ein großer Lasttest eines Videokonferenztools durchgeführt worden. Dennoch bleibe eine Erkenntnis: «Auch guter Distanzunterricht kommt, besonders in sozialer Sicht, nicht an Präsenzunterricht heran.»

Anzeige

Die Sprecherin des bayerischen Elternverbands, Henrike Paede, verweist allerdings darauf, dass es auch auf die Art und Weise des Präsenzunterrichts in der Corona-Krise ankomme. «Es hilft überhaupt nichts, Sachwissen in die Kinder zu stopfen, wenn die keinen Spaß am Lernen haben.»

«Wir müssen die in die Motivation bekommen, wir müssen die in Projekte bringen, ganzheitlich, es muss auf vielen Kanälen ins Gehirn hineingehen», skizziert Paede die Erwartungen der Eltern. «Mit sozialem Miteinander, mit Spaß, mit Bewegung, mit Tun und Machen und der Erfahrung, dass ich was bewirken kann, wenn ich die Ärmel hochkrempele.» Stattdessen würden an vielen Schulen sehr viele Leistungsnachweise erhoben – oft mit schlechten Noten, weil der versäumte Stoff nur im Schnelldurchgang behandelt worden sei.

«Wir müssen schauen, dass die Leistungsansprüche bei den Kindern aufrechterhalten bleiben»

Der Chef des Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, zeigt sich dennoch «fest davon überzeugt, dass die Qualität der Bildung in diesem Schuljahr noch erreicht wird». Dem häufig zu hörenden «Ober-Katastrophengerede» könne er sich nicht anschließen, auch wenn es bei einzelnen nach wie vor Nachholbedarf gebe. «Aber wir müssen schauen, dass die Leistungsansprüche bei den Kindern aufrechterhalten bleiben.»

Ein hoher Prüfungsdruck müsse nicht sein, findet hingegen Michael Schwägerl vom bayerischen Philologenverband, einer Vertretung der Gymnasiallehrkräfte. Bei Kurzarbeiten, Lernproben und Schulaufgaben sei mehr Flexibilität nötig. «Die Leistungserhebungen müssen angeschaut werden.» Auch beim Lehrplan müssten die Lehrkräfte situativ entscheiden, was sie «für die nächsten Monate, das nächste Schuljahr, für den Abschluss benötigen. Ob da die Vorgaben des Ministeriums reichen, wird sich zeigen.»

«Wir müssen doch nach zwei Jahren Pandemie endlich erkennen, dass die Heterogenität noch größer geworden ist»

Denn das Auffangen der Rückstände jeglicher Art brauche Zeit – und eine individuelle Beschäftigung mit dem einzelnen Kind und Jugendlichen, erläutert der Verbandsvorsitzende. «Die Problematik ist aber, wer kann das leisten, wo sind die Köpfe und die Hände, die eine individuelle Unterstützung leisten können?»

In das gleiche Horn bläst auch Simone Fleischmann vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband: «Wir müssen doch nach zwei Jahren Pandemie endlich erkennen, dass die Heterogenität noch größer geworden ist und wir nicht alle gleich behandeln können. Das Geld für Förderung, Differenzierung und Individualisierung hätten wir ja vielleicht noch, aber das Personal haben wir nicht.»

Fleischmann zieht daher ein gänzlich gegensätzliches Fazit wie ihr Verbandskollege Böhm. «Alle miteinander haben wir es in den zwei Jahren nicht geschafft, den Kindern gerecht zu werden. Nicht weil die Kinder es nicht geschafft haben, sondern weil wir es als System nicht geschafft haben, sie aufzufangen.» News4teachers / mit Material der dpa

Immerhin 32.000 mobile Luftfilter bestellt: Söders Förderprogramm beginnt zu greifen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

25 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Susanne
2 Jahre zuvor

Ehrlich gesagt, ist hier von den KMs keiner vorbereitet. Ich mache mir große Sorgen, da ich vermute, das die Inzidenz wohl in den Ferien stark sinken wird, weil wesentlich weniger getestet wird durch Urlaub und Ferien.

Anstatz die Ferien effektiv zu nutzen und einfach mal 2 Wochen Distanzunterricht dran zuhängen und danach 2 Wochen lang alle Schüler und Lehrer testen, egal welcher Status, schlafen hier alle Verantwortlichen wieder.

Wie soll man in den Weihnachtsferien abschalten können? Spätestens am 17.12. hätte der Plan für den 3.1.22 stehen müssen. So, das erstmal alle Lehrer, Erzieher und Eltern wissen, wie es weiter geht. Ich habe die Befürchtung, das den KMs am 31.12. einfällt, Das und Das noch zu regeln ist und das den Kollegen, die das umsetzen müssen, nicht mal zwischen den Feiertagen Ruhe gegönnt wird.

Man kann nur dazu aufrufen, meldet Euch krank, denn niemand interessiert sich für Eure Gesundheit und Eure persönliche Lage. Erst recht nicht diese weltfremden Politiker.

Von Sachsen ganz zu schweigen. Mich kotzt diese Aussage „Wir können nicht…gesetzlich geregelt…blablabla “ so an….wer macht hier denn die Gesetze….wenn man nicht mal in ner Pandemie flexibel reagieren kann.

Maike, Niedersachsen, 37
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne

Liebe Susanne, ich kann Ihre Wut und Frustration sehr gut verstehen. Es geht mir ja genauso. Zuletzt flogen uns die Coronafälle an der Schule nur so um die Ohren, es war, als würde man durch ein Minenfeld laufen und jeden Tag hört man die Einschläge neben sich.
Dennoch habe ich nicht einmal darüber nachgedacht, mich krank zu melden. Einfach, weil auch die Krankenschwester, der Busfahrer, die Supermarktkassiererin und die Kita-Mitarbeiterin das hoffentlich auch nicht machen. Ich weiß, es ist zum K…, diesem „System“ ausgeliefert zu sein.
Ich tue das, was geht, kaufe mir gut sitzende FFP2 und zuletzt FFP3-Masken, habe x-mal für einen Booster-Termin angestanden. Und ja, die Angst bleibt, aber ich liebe auch meinen Beruf. Und natürlich pfeifen Mks und Kultusminister auf die Gesundheit der Lehrkräfte. Und ich bin mir sicher, das geht den Pflegekräften mit ihrem Gesundheitsminister ähnlich…und wenn ich sehe, unter welchen Bedingungen z.T. Verkäuferinnen derzeit arbeiten, wird mir auch anders…
Will sagen: Wenn sich alle krank melden, die sich nicht geschützt fühlen/die nicht geschützt sind, können wir „den Laden“ zumachen…

TaMu
2 Jahre zuvor

Wir sehen hier ganz klar auch die Heterogenität der gesamten Gesellschaft. Während Teile der Gesellschaft in der Lage sind, mühelos fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen zu folgen, daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen und sich entsprechend darauf einzustellen, gelingt dies in weiten Teilen der Gesellschaft deutlich weniger. Wir sehen diese Lücken nicht nur bei den Menschen, die zu den wissenschaftlichen Studien zusätzlich alternative Fakten aus der Telegram-Universität hinzuzuziehen, sondern auch bei Mitgliedern der Bundes- und Landesregierungen, die sich von der Faktenlage ablenken lassen durch Sitznachbarn und durch Verwässerung der klar ausgeführten, nachvollziehbaren Ausführungen hervorragender Fachmänner und-Frauen durch verbal versierte Lobbyisten. Diese scheinen nicht am fachlichen Diskurs interessiert, sondern verfolgen eigene Interessen, sollten also bei Vorbereitungen auf elementar wichtige Prüfungen gemieden werden. In diesen Kreisen wird allerdings eine sehr starke Tendenz beobachtet, sich unabhängig von nachvollziehbaren Fakten bei der Lösung von Aufgaben weg von der wissenschaftlichen Basis auf eine emotionale Ebene zu begeben, weshalb die Betroffenen bei Prüfungen häufig versagen. Es fällt vor allem bei Bundes- und Landesregierungen auf, dass sie sich beim Versagen in Prüfungen aufgrund Missachtung der im Vorfeld ausführlich erarbeiteten, erklärten und nachvollziehbaren wissenschaftlichen Fakten herausreden und erklären, das hätten sie vorher nicht gewusst. Wir haben es hier mit einem besorgniserregenden Phänomen in der kognitiven Entwicklung dieses Personenkreises zu tun. Es muss dringend überlegt werden, Politiker aktiv in Laborsituationen einzubeziehen und sie beispielsweise in Präsenz in Schulklassen zu entsenden. Hier könnte möglicherweise eine Vertiefung stattfinden, die zu einer zusätzlichen Abspeicherung wesentlicher Informationen im Gehirn führen und Prüfungsergebnisse verbessern könnte. Dieser Personenkreis geht uns ansonsten völlig verloren. Das ist umso erstaunlicher, da diese Personen im Normalfall über ein stabiles häusliches Umfeld verfügen und über eine durchschnittliche bis gute Allgemeinbildung verfügen. Hier muss auch das neue Phänomen „Querdenken“ untersucht werden, das Gehirnfunktionen beeinträchtigen und verändern kann, so dass möglicherweise ganze Gehirnregionen, die bisher für rationale Entscheidungsprozesse zuständig waren, gegen eine sogenannte „Schwarmintelligenz“ ausgetauscht werden, was gravierende Auswirkungen auf die Persönlichkeit zu haben scheint. Hiervon könnten nach neuesten Beobachtungen vor allem die Mitglieder der Kultusministerkonferenz betroffen sein. Es wäre möglich, dass es sich um eine Infektion handelt. Hier muss noch geforscht und beobachtet werden. Das Ziel sollte sein, diese benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen möglichst in Präsenz zu unterstützen, um ihnen die volle Teilhabe zu gewährleisten, damit sie ihre Gehirnleistung voll ausschöpfen und Prüfungssituationen faktenbasiert meistern zu können.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  TaMu

Diese „Lern- und Förderempfehlung“ kann ich nur aus vollsten Herzen unterstützen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Der Man ist dazu bereit Tausende zu opfern für eigene Ideologie.

Viele Länder, wie z.B. Großbritannien, USA, Österreich, Neuseeland, Kanada, Dänemark, Frankreich, Finnland usw. erlauben Distanzlernen, als Bildungsmöglichkeit und zwar ohne eine gefährliche Pandemie in der Land zu haben, wodurch Tausende täglich erkranken und sterben.

Was geht in Deutschland vor, ist mit einem gesunden menschlichen Verstand nicht mehr zu verstehen.

Die Kinder absichtlich und zwingend im Auftrag von Kulturministerium durchseuchen zu lassen und den Eltern jede Möglichkeit zu nehmen eigene Kinder und sich selbst davon zu schützen, gab es noch nie in der menschlichen Geschichte!

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

„wodurch Tausende täglich erkranken und sterben.“

Aussage bezieht sich immer noch auf der Welt, aber gut möglich auch nur in Deutschland, wenn wir so konsequent weiter durchseuchen.

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Schön, dass die Kultusminister vorbereitet sind, in den Schulen kommt davon nichts an! Weder bei Lehrkräften, noch bei Eltern und Kindern.

Wir haben mal wieder nette Briefe von Herrn Tonne bekommen, der seit fast zwei Jahren alles „blöd“ findet. Wenn ich dieses Wort schon lese, kommt mir die Galle hoch. Schüler, Eltern, Lehrer kämpfen seit zwei Jahren und der hohe Herr findet alles blöd. Selbst Kindergartenkinder wissen, dass man dann was ändern muss, statt zu meckern!

Und in Bayern spricht man von Leistungserwartungen. Ich kämpfe schon solange ich diesen Job mache, darum, dass die Kinder Freude daran entwickeln etwas zu lernen. Das macht den Unterschied zwischen Leistungswillen und Druck aus; hat das irgendjemand von Ihnen kapiert?

Wenn Sie sich hinstellen und behaupten wir hätten mehr Kinder abgehängt, dann muss ich Ihnen ganz klar sagen: Sie liegen falsch!

Vor 2 Jahren sah das so aus: Wie haben Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern jahrelang ganz knapp durchgezogen, weil die Leistungen zum Sitzenbleiben nicht schlecht genug waren. Der Knall kam dann zwischen Klasse 6-8 und wir haben sie ohne Abschluss verloren. Genauer gesagt die Kinder haben verloren, nämlich ihre Zukunft. Glauben Sie allen Ernstes, dass wir dann, mitten in der Pubertät all die Jahre aufholen können?

Während des DU haben sich nicht selten so große Defizite aufgebaut, dass wir schon in der GS eingreifen konnten. Hilft das? Bedingt. Solange unser Schulsystem auf Hausaufgaben und häuslichen Üben ausgerichtet ist, haben diese Kinder kaum Chancen. Dabei zählt nicht mal in erster Linie der Schulabschluss der Eltern, sondern die Fähigkeit der Eltern die Kinder positiv anzuleiten und in ihren Mühen zu bestätigen.

Macht es da einen Unterschied, ob wir Corona haben?

Was wir brauchen sind langfristige Reformen des Schulsystems, raus aus dem „du brauchst Hilfe“ und rein in ein Regelsystem. Dann haben auch die Kinder, deren Eltern nicht so stützen können endlich eine Chance.

Da das Geld kostet, stecke ich meine Vorstellungen aber mal ganz schnell ins Land der Märchen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Ja, die Kinder und Jugendliche die an Corona Spätfolgen leiden, und noch leiden werden, werden mit Sicherheit diese erforderlichen Leistungsansprüche nachgehen können.

Mary
2 Jahre zuvor

Himmel, zwei Jahre und der Lernerfolg gleich Null! Durchgefallen!

Eigentlich
2 Jahre zuvor

Danke, Frau Paede. So ist es. Wie sollen Grundschüler denn mit Spass in die Schule gehen, wenn sie vor lauter Hausaufgaben nicht mehr wissen wo Oben und Unten ist, pro Woche 1-3 Tests geschrieben werden und Referate noch obendrauf ??
Gleichzeitig sitzt noch 1 Kind pro Klasse in Quarantäne, Unterrichtsstoff müssen sich die betroffenen Eltern selbst organisieren, weil sich unsere Lehrkraft dafür nicht zuständig fühlt.
Die verpassten Proben müssen selbstverständlich nachgeholt werden.
Ich hoffe sehr, dass es in anderen Grundschulen etwas anderes läuft, aber bei uns ist es wirklich kaum zu ertragen.
Ich weiss, dass Lehrer wegen der Notenerhebung sehr unter Druck stehen, weil sie von den KMs in keiner Weise dahingehend entlastet werden. Die Leistungsnachweise müssen erhoben und Noten vergeben werden. Alles in kurzer Zeit, weil ja niemand weiss, ob es wieder Distanzunterricht geben wird.
Ich hab keine Ahnung, ob den Lehrern seitens des KM ein gewisser Spielraum eingeräumt wurde. Zumindest wird von unserer Lehrkraft nicht genutzt.
Es ist zum Heulen.

Mary
2 Jahre zuvor
Antwortet  Eigentlich

Nein, es gibt keinen Spielraum. Viel Entgegenkommen bei Lehrplan und Prüfungen gab es in den letzten zwei Jahren jedenfalls nicht. Alles musste durchgezogen werden. Auch zusätzliche Dinge, wie Vergleichsarbeiten, Analyse AC u.Ä.

Eigentlich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

Ich hatte es befürchtet……
Danke für Ihre schnelle Antwort.
Ich wünsche Ihnen Frohe Weihnachten !
…was auch immer danach kommen mag….

Andre Hog
2 Jahre zuvor

Mal ganz ehrlich:
Was sollen die Mitglieder dieser präkär-intelligenten Grenzgänger zwischen Wolkenkuckucksheim und Realität – auch kurz KMK genannt – denn sonst sagen?

Das ist doch wie mit der Persilwerbung.
Da ist jede neue Version diejenige, die noch weißer wäscht als die vorangegangenen.
„PERSIL – wäscht das weißeste Weiß…weißer geht’s nicht!“

„Schulen sind sichere Orte und wir sind bestens vorbereitet auf alle Eventualitäten – vorbereiteter geht’s nicht!“

Stammsitz der Firma Henkel, die für Persil und diese Werbung mit Dauerbotschaft verantwortlich ist, ist Düsseldorf….Verschwörungstheoretiker aufgemerkt!

Yvonne Gebauer regiert auch von Düsseldorf aus…vielleicht ist da was im Wasser, das die Menschen in „Verantwortung“ (huahua!!) ja zunehmend den Verlust der Realität erleiden lässt….und Poison Yvi infiziert den Rest der Kultuslümmel mit diesem gefährlichen Tun.

xy
2 Jahre zuvor

Omikron dürfte voraussichtlich viele Schulen nach einer Woche zur Zwangsschließung zwingen.
Es hilft doch nichts, diese Wahrscheinlichkeit zu leugnen. Thüringen ist schon einen Schritt weiter.
Wie vorbereitet sind Lehrer und Schüler in Bayern? Eine Woche Sicherheitspuffer nach den Ferien ist das Mindeste. Die Flughäfen und Bahnen sind voll, da es mit der Eigenverantwortung der Bevölkerung nicht weit her ist.
Nutzt doch endlich die Chance zur Digitalisierung!
Ihr werdet doch nicht ernsthaft ungeimpfte Schüler und noch nicht geboosterte Schüler in die Schulen schicken? Sollte Omikron so ansteckend wie Masern sein, wäre das Körperverletzung.
In meiner Firma gilt bis März strikte Home Office Pflicht, man darf nur mit gutem Grund das Firmengelände betreten und an Schulen sollen sich 20 bis 30 teilweise ungeimpfte oder nur doppelt geimpfte Schüler mit Omikron infizieren? Schulen sind doch kein Paralleluniversum.
In München suchen bereits viele Jugendliche Hilfe in der Long Covid Ambulanz.
Es müssen doch nicht noch mehr werden.

https://www.muenchen-klinik.de/krankenhaus/schwabing/kinderkliniken/kinderheilkunde-jugendmedizin/spezialgebiete-kinder-klinik/kinder-immunologie-immunschwaeche-immundefekt/therapie-kinder-immunologie-immundysregulation/long-covid-kinder-jugendliche/

Mary
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Doch, das werden sie. Warte es ab… Ich rechne jedenfalls fest damit. Wir machen denselben Fehler einmal, zweimal, dreimal….

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary

sic est

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Kultusminister: „Wir sind auf alle Eventualitäten gut vorbereitet“

Ich kann mir nur vorstellen, dass er neue Luftfilter für sein Ministerium geordert hat. Eventuell auch noch ne Booster-Aktion für alle engen Mitarbeiter.

An den Schulen kann er das mit der guten Vorbereitung nicht meinen. Da ist nämlich bisher gar nichts angekommen von wegen Vorsorge oder Sicherheit und so.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

Mein persönliche Kracher bei der Selbstwahrnehmung:
„drittens, weil wir durch die hohen Sicherheitsstandards und besonders durch das Testen in den Schulen geholfen haben, die letzten Wellen abzuflachen. Das haben auch Studien gezeigt.“

Die Maskenpflicht abzuschaffen hat die Inzidenzen in neue Höhen getrieben. Das wieder einführen hat die Kurve wieder abgeflacht.

Kein einziger Test hat das in der Form geschafft. Und welche Studien haben was bewiesen? Dass Tests Masken ersetzen? Dass Tests Abstand ersetzen? Welche bedeutenden „Sicherheitsstandards“ gibts denn an den Schulen?

Bei uns keine.

Sekretärin
2 Jahre zuvor

Ich frage mich, ob sich Herr Piazolo die letzten Wochen im Urlaub auf irgendeinem anderen Planeten befand?
So realitätsfremd kann man doch gar nicht sein!
Ich bin Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern und Sekretärin an einer bayerischen Grundschule mit 200 Schülern.
Gerne würde ich unserem Ministerpräsidenten Söder und unserem Kultusminister Piazolo Weihnachtsgrüße zukommen lassen. Sie mögen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten feiern!
Ich hoffe jedoch, sie können unter dem Weihnachtsbaum eine Minute ihrer wertvollen Zeit opfern, um an die vielen bayerischen Schülerinnen und Schüler und deren Angehörigen zu denken, denen sie das „Fest der Kinder“ zusammen mit Omi, Opi und anderen Angehörigen dieses Jahr genommen haben!
Zum Stichtag 22.12. hatten wir 15 positiv getestete Kinder plus zusätzlich 25 Kinder in Quarantäne. Alleine diese Woche (Mo-Mi) wurden 8 Kinder positiv getestet und 20 wurden in Quarantäne gesetzt!
Ein wirkliches Trauerspiel. Die Durchseuchung ist im vollen Gange und ich darf es täglich miterleben, kann nichts dagegen tun und bin mittendrin statt nur dabei.

Wirklich schade, liebe Kinder! Das Weihnachtsfest holen wir irgendwann mal nach! Euch Kindern ging es doch soooo gut die beiden letzten Jahren und vor allem die letzten Wochen. So ein bisschen Durchseuchung ist doch gar nicht so schlimm, oder? Die Tests schützen euch nämlich und vor allem auch eure Eltern und Großeltern! ABER dafür hattet ihr auch ein Recht auf Bildung bis zum letzten Tag! Juhu! Leider konnten viele von euch dieses wohlwollende Angebot nicht mehr nutzen!

Aufgrund dieser gut durchdachten Vorgehensweise hinsichtlich des Umgangs mit dem Corona Virus an Schulen vor Weihnachten, bleibt mir nur noch Ironie und Sarkasmus, um nicht jeden Tag aufs Neue mit Tränen in den Augen meine Arbeitsstelle zu verlassen!

Das ist in meinen Augen der wirkliche Skandal in dieser Pandemie!!

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sekretärin

@Sekretärin
Genauso ist es, nicht nur in Ihrem Bundesland und an Ihrer Schule. Ich musste beim Lesen Ihres posts an die nette Sekretärin meiner GS denken und an alle anderen, denen es tagtäglich genauso geht. Leider werden sie meist vergessen, wenn über die Probleme an Schulen gesprochen wird, dabei sind sie für das Funktionieren von Schule enorm wichtig. Während der letzten Pandemie-Monate hatten und haben die Sekretärinnen ebenfalls eine Menge an Mehrbelastungen. Deshalb hier von mir ein großes Dankeschön an alle Schulsekretärinnen. Ich wünsche Ihnen Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr (und in Zukunft mehr Anerkennung für die geleistete Arbeit!)

Mela
2 Jahre zuvor

Piazolo? Gibts den überhaupt noch? In welchem Kämmerchen hat der sich denn die letzten Wochen versteckt? Während wir erst wochenlang bei Inzidenzen von über 1000 und jetzt mit Omikron im Haus in die Schule gehetzt werden, hört vom Herrn Kultusminister erstaunlich wenig.
Die Kollegen und Kolleginnen sind heute nach Unterrichtsschluss alle entweder verdammt schnell aus dem Haus raus oder erschöpft und ruhig nach außen geschlichen. Von Weihnachtsstimmung keine Spur. Sonst hatten wir jedes Jahr einen Weihnachtsbaum im Lehrerzimmer, heuer nicht. Ich glaube, es hat einfach niemand daran gedacht. Jede(r) war froh, endlich raus zu kommen. Gerade noch Glückwünsche auf dem Flur, gute Erholung und tschüss.

Wie schrieb weiter oben jemand:
Wir sollten die Politiker in Präsenz in die Klassenzimmer bringen. Ja.

Teacher Andi
2 Jahre zuvor

Beim Anblick unseres erhabenen bayerischen Kultusministers kommen bei mir seit längerem nur noch Aggressionen auf. Diese Person plappert permanent nur nach, was er von höherer Stelle oder von lobbygesteuerten Beratern eingesagt bekommt. Sein eigenes Profil ist weit unter Null, da hilft auch kein freundliches Gegrinse. Es fällt uns jetzt total auf die Füße, dass wir flächendeckend nur noch Dilettanten auf wichtigen politischen Posten haben. Und sie schämen sich nicht mal, so ein Chaos zu hinterlassen, sondern lachen frivol in die Menge und suggerieren, dass sie tolle Arbeit geleistet haben. Ich habe schon viele Dreistigkeiten vom Kultusministerium erlebt, aber das ist nun der Gipfel! „Für alle Eventualitäten vorbereitet“. Ist ja schön, wenn Herr Piazolo vorbereitet ist, aber wo bleibt die vernünftige Umsetzung? Man kann nur noch entsetzt sein über so viel Selbstüberschätzung, hört sich eher an, wie ein irrer Versuch, diese unsäglichen Unfähigkeiten zu vertuschen. Die hoch gepriesene Fürsorgepflicht ausgehend vom Dienstherrn wird seit jeher missachtet. Man sollte sich das wenigsten eingestehen.
Heterogenität war schon immer vorhanden in den Schulen. Die Damen und Herren Kultusminister sollten sich vielleicht mal bequemen, über längere Zeit am Schulalltag teilzunehmen, was nicht mit einem kurzen Besuch abgehandelt ist, bei dem alles perfekt vorbereitet wird, um einen unrealistischen Vorzeigeeffekt zu erzielen. Schüler und Lehrer sind nicht so, wie sich das die Regierung im Idealfall vorstellt und danach ihre Vorgaben ausrichtet. Schulen sind auch nicht in ein Budget zu pressen, jede Schule ist anders und hat unterschiedliche Voraussetzungen und Gegebenheiten. Dass nun zur natürlichen Heterogenität auch noch die unterschiedlichsten Kulturen und oft Sprachprobleme dazukommen, das haben die feinen Damen und Herren schnell auf die Basis abgewälzt und sich mit Integration gebrüstet. Zusätzlich noch Inklusion, und schon hat der Kultusminister sein Soll voll erfüllt, wobei er die Probleme bei der Umsetzung allerdings nicht lösen muss.
Aber sie haben immer alles im Griff! Na ja, man wird sehen, wenn die Lehrer allmählich die Segel streichen, dann ist Schicht im Schacht. Dann werden Etliche zurücktreten.

In Sorge
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@Teacher Andi
Die tollen Hygienekonzepte haben sie entwickelt, die Umsetzung sollen die Lehrer dann stemmen!
AHA-L + Tests in der Schule?
Die Masken der meisten Kinder sitzen schlecht oder hängen unter der Nase, trotz Dauerermahnens und werden tagelang getragen bis sie auseinanderfallen.
Hygiene? Ein Waschbecken mit kaltem Wasser für 3 Klassen, Räume, die alle 2 Tage gesaugt werden (mehr ist in 4,5 Minuten pro Raum nicht zu schaffen), Desinfektionsmittel für GS-Kinder verboten, da es Alkohol enthält.
Abstand? In Klassen, Fluren, Bussen nicht möglich, auf dem Pausenhof nicht kontrollierbar.
Lüften? Selbst wenn man durch das Öffnen der Fenster einen Luftaustausch pro 20 Minuten hinkriegen KÖNNTE, so reicht das doch keineswegs aus! Luftfilter, die eine 6-malige Luftreinigung pro Stunde leisten, gibt es zumindest bei uns, in keinem einzigen Schulraum, selbst in den fensterlosen Umkleideräumen und Toiletten nicht.
Tests? Schlagen bei symptomlosen Kindern nur zu 40% an. Und selbst die Erstklässler wissen schon, wie sie das unangenehmen „Kitzeln“ in der Nase vermeiden können, nämlich indem sie die Nasenwände kaum berühren.
Wenigstens können sich U12 jetzt impfen lassen, zumindest wenn die Eltern es wollen. Bei uns stehen immerhin ca. 60% der Eltern einer Kinderimpfung „grundsätzlich aufgeschlossen“ gegenüber, ein Teil dieser Eltern haben damit aber noch keine Eile und wollen noch (weitere Studien) abwarten. Und ob eine einmalige Impfung wirklich schützt, bleibt abzuwarten.

Das Hygienekonzept ist Augenwischerei, aber man kann die Schuld wenigstens auf die unfähigen Lehrkräfte abschieben.

Teacher Andi
2 Jahre zuvor
Antwortet  In Sorge

@In Sorge … Das ist die Faktenlage, alleine die Tatsache, dass man mit 25-30 oft pubertierenden Jugendlichen in einem Klassenzimmer verbringt, das zudem noch beengte Verhältnisse aufweist (man muss über Taschen steigen, man wird mit dem Lehrerpult gen Wand gepresst und hat selbst kaum Platz, sich auszubreiten, geschweige denn extra Tische für Lernzirkel etc., offene Fenster blockieren die Sicht zum Schüler …) würde bereits eine Lüftungsanlage erforderlich machen, auch ohne Corona. Kein Kultusminister würde in diesem Mief arbeiten, aber es natürlich den Lehrern durchaus zumuten. Das ist etwas, was mich total auf die Palme bringt.
Und wenn diese erhabenen Ministerialbeauftragten mal zu Besuch kommen, dann wird in vorauseilendem Gehorsam alles so vorbereitet und geschönt, damit diese abgehobenen und realitätsfernen Personen auch ja zufrieden gestellt werden können. Der völlig falsche Weg. Konfrontiert man diese Typen mit Missständen, dann kommen sie schnell in Erklärungsnot oder nehmen dich gar nicht ernst, auch wenn sie es vorgeben.