„Schulen wären sicher“: Söder will Impfpflicht ab zwölf diskutieren

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Während die Corona-Inzidenzen in Bayern seit einigen Tagen leicht zurückgehen hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Debatte um eine mögliche Impfpflicht ab zwölf Jahren angestoßen. «Das muss man diskutieren», sagte er im Bayerischen Rundfunk. Unterdessen sank die Inzidenz im Freistaat den sechsten Tag in Folge. Inzwischen liegt sie laut RKI bei 571,6.

„Ich habe nicht gesagt, es muss so sein“: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: photocosmos1 / Shutterstock

«Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist – ab zwölf – auch stattfinden würde», sagte Söder. Das würde schnell gehen und die Schulen «absolut sicher machen». Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: «Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: „Dann habe ich Freiheit“.»

Allerdings betonte Söder am Donnerstag nach den Bund-Länder-Beratungen, dass er sich offen für eine Diskussion gezeigt habe: «Ich habe nicht gesagt, es muss so sein.» Dafür spreche aber, dass die Inzidenzen bei den Kindern und Jugendlichen besonders hoch seien, sie sich über Impfungen freuten und Impfungen in den Schulen gut umsetzbar seien. Söder fügte hinzu: «Wichtig ist: Wer und wie, auch welche Altersgruppen, da haben wir uns jetzt darauf verständigt, da soll der Ethikrat einen Vorschlag machen. Ich halte das für richtig. Ich bin da offen in allen Bereichen.»

Kritik an Söders Vorstoß kam aus der bayerischen FDP: «Die Alten nicht rechtzeitig boostern, aber eine Impfpflicht für 12-Jährige diskutieren? Ein völlig verfehlter Vorschlag von Markus Söder», erklärte der FDP-Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Landtag, Martin Hagen. Der größte Teil der Corona-Intensivpatienten sei über 50. «Diese Altersgruppe sollte man in den Blick nehmen, wenn man über eine Impfpflicht diskutiert», sagte der FDP-Politiker. News4teachers

Land prüft „Impfrallye“ an Schulen vor Weihnachten (nur für ältere Schüler)

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Echt
2 Jahre zuvor

Eins vorweg, diejenigen meiner Kinder, die geimpft werden dürfen, sind geimpft. Aber Söder offenbart mit diesem Vorschlag einmal mehr, wie gering die tatsächliche Bereitschaft der Politik ist, Schüler zu schützen oder Schulen auch mal anders zu denken. Es bleibt bei der Haltung: Bildung in Massenverwahranstalten so günstig wie möglich zu gestalten. Mit einer Impfpflicht für Schüler könnte es ja funktionieren. Schweinen wird in der Massentierhaltung ja auch vorsorglich Antibiotika gegeben. Da fällt der Politik auch nichts besseres ein, als die Tierhalter unter Druck zu setzen, statt finanziell bessere Bedingungen für diejenigen zu schaffen, die Alternativen suchen. Hauptsache billig, billig, billig in allen Lebensbereichen, außer bei der eigenen Versorgung.

Hoffnung
2 Jahre zuvor

Söder? Das ist doch der mit den strengsten Maßnahmen, die scheinbar bisher nicht so erfolgreich waren. Was soll’s , da setzen wir doch gerne eine Impfpflicht ab 12 drauf. Und dann alle halbe Jahre zum Nachimpfen, ohne, dass jemand sagen kann, was die Impfstoffe bei Dauerverimpfung bewirken.

Trolbuster
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hoffnung

„Und dann alle halbe Jahre zum Nachimpfen, ohne, dass jemand sagen kann, was die Impfstoffe bei Dauerverimpfung bewirken.“

Woher haben Sie diese zwei Informationen?

Hoffnung?
2 Jahre zuvor
Antwortet  Trolbuster

1. Boosterimpfungen
2. Gibt es schon Studien, die diese Dauerimpferei beleuchten?

Trollbuster
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hoffnung?

1. Ist bisher einmalig vorgesehen.
2. Genau.

Hoffnung
2 Jahre zuvor
Antwortet  Trollbuster

Und was ist, wenn es nicht bei EINMALIG bleibt? Zunächst sprach man auch nur von 2 Impfungen. Und wif wissen heute, wie schnell der Schutz nachlässt.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

A: „Schulen wären sicher“ bedeutet, dass sie nicht sicher sind.
B: Jetzt kommen Sie wieder. Man muss doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
A: Aber sicher!
B: Nein, nicht sicher!
A: Sag ich doch.

darfdochnichwahrsein
2 Jahre zuvor

Es ist schlicht weg unerträglich wie immer wieder aus der Ferne Märchen über die Schule erfunden werden…Es macht so wüde (hab ich hier irgendwo gelesen…wütend + müde), wie die schwächste Wählergruppe im Land (Kinder und Familien) behandelt wird. Ja ich bin 3x geimpft, Ja ich halte Präsenzunterricht bis zur 6. Klasse für unersetzlich, ja mit Maske zu unterrichten verhindert den Transport von wichtigen Emotionen, ja das ist sehr problematisch…aber nein 4 Tage eher in die Ferien, ist keine Bildungskatastrophe. Aber es würde verhindert viele Tote in der vulnerablen Gruppe verhindern…aber das ist wohl so gewollt. Denn an den fast nicht betroffenen Kindern hängen tatsächlich Familien…aber wen interessiert das schon, wenn das Wahlvieh gerade nicht zur Urne trottet…

xy
2 Jahre zuvor

Diese 4 Tage werden an Schulen meist mit vorweihnachtlichem Schnickschnack verbracht, der wenig mit Bildung zu tun hat. Herzensbildung mag in Nicht Corona Zeiten eine wichtige Funktion besitzen, dieses Jahr werden diese 4 Tage aber eine tödliche Komponente enthalten. Weihnachten in Familien mit unsicheren Antigentests und einem halben Tag Quarantäne. Das ist ein Ansteckungsprogramm erster Güte. Massenveranstaltung mit Antigentests, danach Familienfeiern. Wer bis zum 23.12 Präsenzunterricht fordert, will Ansteckungen, mit Bildung hat das nichts zu tun.

Hoffnung
2 Jahre zuvor

Die Diskussion mit den 4 Tagen erinnert mich an letztes Jahr.
Mal schauen, worüber wir nächstes Jahr um diese Zeit diskutieren….

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Diese Debatte um die Impfpflicht nervt und geht in die völlig falsche Richtung, wie man an Söders Gedankenpspielen erkennen kann. Eine Kinderimpfpflicht geht nun wirklich nicht! Die Erwachsenen belasten das Gesundheitssystem und haben auch den erwiesenermaßen größeren Gewinn durch die Impfungen und zudem weniger gefährliche Nebenwirkungen (Herzmuskelentzündungen)!
Zügig die Zulassung eines Totimpfstoffes (Valneva) voranzutreiben, löst vielleicht schon einen großen Teil des Problems – viele Impfskeptiker (vorallem in Bayern und BW) lehnen lediglich die mRNA-Technik ab und wären offen für einen klassischen Impfstoff. Den Impfgegnern, die andernsorts gegen das DDR-Regime 2.0 o.ä. Feindbilder rebellieren, wird man mit der Impfpflicht nur noch ideologisch Auftrieb geben – da ist der Lockdown für Ungeimpfte sicher die wirksamere Maßnahme.

GND
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Wie soll den der Lockdown für Ungeimpte wirken!
Ja, jetzt gehen die Impfzahlen vielleicht teilweise nach oben, aber die Aktion wirkt erst in 6 Wochen. (mal angesehen davon, dass ja nicht alle Erstimpfungen gleich – sofort stattfinden können). Erstimpfungen bei den unter 30-jährigen wurden verschoben, weil die ja nur noch mit Biontec geimpft werden dürfen.

Wie viele Jugendliche unter 18 werden durch diese Maßnahme mehr oder weniger zu Haus eingesperrt.
Ja, auch ihr müsst zu Haus bleiben, nein ihr dürft nicht zu den Großeltern, nein ihr dürft nicht mehr in den Sport-Verein, aber jaaaaaaaa, ihr dürft in die Schule, dort dürft ihr euch selber testen, da seit ihr sicher und könnt euch in Rudeln treffen, aber sobald ihr das Schulhaus verlasst, dann habt ihr euch zu trennen und zu Haus einzusperren.
Was für ein Irrsinn!
Gute Nacht Deutschland!

Schulen wären sicher
2 Jahre zuvor

Schulen wären „sicher“, wenn man nicht nur immer neues diskutieren würde, sondern dafür sorgen würde, dass bekannte Mittel (Luftfilter, Langfristige Konzepte … ) umgesetzt würden.

Aber es ist immer leichter, ein weiteres Faß aufzumachen und den schwarzen Peter jemand anderes zuzuschieben.