A13 für alle Lehrkräfte! Kutschaty will als Ministerpräsident die Besoldung angleichen

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DÜSSELDORF. Im Mai will SPD-Landeschef Kutschaty NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ablösen. Bereits jetzt legt sich der Oppositionsführer fest: Er will schnell für faire Lehrergehälter sorgen. „A13 für alle“ hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bereits vor vier Jahren in Aussicht gestellt. Passiert ist diesbezüglich allerdings: nichts, in Nordrhein-Westfalen jedenfalls nicht.

„Gebot der Gerechtigkeit“: SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty. Foto: SPD NRW

Im Falle einer Regierungsübernahme nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Mai will SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty schnell für eine gerechtere Lehrerbesoldung sorgen. Ab dem 2023 beginnenden Schuljahr solle die Eingangsbesoldung A 13 unter einer SPD-geführten Landesregierung für alle greifen, sagte der Chef der Landespartei- und Landtagsfraktion in Düsseldorf.

„Das ist notwendig, aber auch finanzierbar. Deswegen muss das Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte auch gleich sein“

«Ich halte das für ein Gebot der Gerechtigkeit», sagte der frühere NRW-Justizminister. «Das ist notwendig, aber auch finanzierbar», betonte Kutschaty. «Ich kann heute keinem mehr erklären, dass ein Lehrer an einem Gymnasium mehr verdienen muss als an den anderen Schulen.» Erst recht, nachdem die Ausbildung angeglichen worden sei. «Deswegen muss das Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte auch gleich sein.» Der Oppositionsführer, der bereits signalisiert hatte, dass für ihn in NRW nicht nur eine Koalition aus SPD und Grünen, sondern auch eine Ampel mit der FDP vorstellbar wäre, sagte: «Für uns ist das ganz wichtig, dass das in einen Koalitionsvertrag rein kommt.»

Bisher werden in NRW Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (Sek. I) schlechter bezahlt als Lehrer der gymnasialen Oberstufe, die mit A13 monatlich rund 500 Euro brutto mehr verdienen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte bereits 2017 angekündigt: Ungerechtigkeiten in der Lehrerbesoldung sollen in NRW beseitigt werden. Die schwarz-gelbe Landesregierung werde besoldungsrechtliche Konsequenzen aus der schon 2009 reformierten Lehrerausbildung ziehen. Seitdem haben Lehramtsanwärter für alle Schulformen eine gleich lange Ausbildung. Doch was ist seit Gebauers Ankündigung passiert? Nichts – jedenfalls nicht auf Seiten der Landesregierung.

Auf Seiten der betroffenen Grundschullehrkräfte schon: Fast 36.000 haben gegen Ende des Jahres 2019 eine Petition des VBE unterzeichnet, in der „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gefordert wird. „Die Lösung der Ungerechtigkeit in der Besoldungsfrage ist nicht im Ansatz zu erkennen, es sind nicht einmal kleinste Schritte zu erahnen“, so hieß es beim Verband. Auch die GEW machte mobil – ohne Erfolg.

„Der Meinungsbildungsprozess innerhalb der Landesregierung ist noch nicht abgeschlossen“ – bis heute nicht

2019 hakten die Grünen in NRW mit einer Kleinen Anfrage bei Gebauer nach – und erhielten folgende Antwort bekommen: «Die Landesregierung hat angekündigt, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die besoldungsrechtlichen Konsequenzen aus der Reform der Lehrkräfteausbildung zu ziehen. Der Meinungsbildungsprozess innerhalb der Landesregierung ist noch nicht abgeschlossen.» Für die Grünen seinerzeit ein Unding. Gebauer löse ihr Versprechen nicht ein. Entweder habe sie «keinen Plan», kritisierte die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Sigrid Beer. «Oder sie schafft es nicht, die von ihr versprochene Besoldungsanpassung beim Finanzminister durchzusetzen.»

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Ein halbes Jahr später erklärte dann der FDP-Landesvorsitzende, Familienminister Joachim Stamp: «Klar ist, dass wir langfristig zu einer Veränderung kommen wollen.» Ob es noch in dieser Legislaturperiode zu der seit Jahren versprochenen gleichen Bezahlung von Lehrern an Grund- und weiterführenden Schulen kommt, ließ Stamp damals offen. Das könne er noch nicht beantworten. Mittlerweile ist die Antwort klar: Die Legislaturperiode endet mit der Landtagswahl am 15. Mai – und passiert ist nichts, in NRW jedenfalls nicht.

Die Philologen stellen sich gegen eine „unterschiedslose Einstiegsbesoldung für Gymnasialehrkräfte und Grundschullehrkräfte“

In anderen Bundesländern schon. In mittlerweile neun der 16 Bundesländer gilt A13 für alle Lehrkräfte. Zuletzt hatten Hamburg und Thüringen beschlossen, die Besoldung von Grundschullehrkräften auf das Niveau aller anderen Lehrämter anheben. Zuvor hatte Mecklenburg-Vorpommern die Besoldung entsprechend geändert. Hamburg hatte die Änderung 2020 bereits angekündigt. «„Der Bildungserfolg von Kindern wird in der ersten Lebensphase viel wirkungsvoller geprägt als in den älteren Jahren», so begründete Bildungssenator Ties Rabe (SPD) die Initiative seinerzeit. Seit Jahren setzen sich der VBE und die GEW für eine gleiche Bezahlung der Lehrämter ein – bundesweit.

Widerstand kommt vom Philologenverband. „Wir lehnen ganz klar eine unterschiedslose Einstiegsbesoldung für Gymnasialehrkräfte und Grundschullehrkräfte ab, und dafür gibt es gute, sachbezogene Gründe“, so erklärte Philologen-Chefin Susanne Lin-Klitzing bereits 2019, wie News4teachers berichtete. Sie betonte: „Die Einebnung der Unterschiede der Lehrämter durch ein- und dieselbe Eingangsbesoldung ist keine Wertschätzung ihrer jeweiligen Besonderheiten. Sie bringt keine Unterstützung da, wo Erleichterung dringend gebraucht wird, sondern nur eine Scheinlösung.“

Der Lehrkräftemangel insbesondere an Grundschulen unterstreicht allerdings den Bedarf. Das macht sich die SPD nun zu eigen. Kuschaty will allerdings noch mehr als nur eine finanzielle Gleichstellung der Lehkräfte – die Aufteilung der Bildungskosten in Deutschland gehört aus seiner Sicht grundsätzlich auf den Prüfstand. «Wir brauchen einen New Deal (zu Deutsch etwa: Neuausrichtung) in der Bildungsfinanzierung», sagte der SPD-Bundesvize. «Städte, Länder und Bund müssen zum Wohl der Kinder wieder mehr miteinander kooperieren und dürfen sich nicht gegenseitig die Verantwortung zuschieben und in Zuständigkeitsfragen verlieren.»

Bislang seien die Länder für die Lehrerbesoldung zuständig und die Kommunen für die Gebäude. Die Digital-Ausstattung, die eigentlich auch Sache der Kommunen wäre, finanziere nun aber der Bund mit Digitalisierungsmitteln. «Ob das dauerhaft geht, ist gerade noch strittig», stellte der frühere NRW-Justizminister fest. «Das muss geklärt werden.» News4teachers / mit Material der dpa

A13! GEW ruft zu Aktionen für gleiche Bezahlung der Grundschullehrkräfte auf

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Marc
2 Jahre zuvor

Die Grünen haben sogar schon ein Programm für die Wahl. Und A13 ab dem Schuljahr 2022 schrittweise in Aussicht gestellt. Monika Düker hatte es so zumindest erklärt. Könnte die Redaktion ja ergänzen.
Frau Müller-Rech hat durch die Blume angekündigt, dass A13 ebenfalls ins Parteiprogramm kommt.
Damit sind alle demokratischen Parteien bis auf die CDU für eine Erhöhung eingestellt.

Jetzt hoffen alle Lehrkräfte auf einen Regierungswechsel im Mai. Mit der CDU wird es wohl keinen verfassungskonformen und rechtssicheren Lohn geben.
Es ist immernoch der größte Skandal dass selbst Masterabsolventen, die beamtenrechtlich klar A13 verdienen müssten immernoch illegal in A12 besoldet werden. Das ist schon ein starkes Stück was die Regierung da abliefert.
Als Ausreden dienen seit 12 Jahren die angeblich leeren Kassen. Hat dann schon eine besondere Komik wenn man im Kahr 2020 plötzlich einen 25 Mrd. Rettungsschirm spannen kann. Hat der Finanzminister doch plötzlich noch 25 Mrd. im Keller gefunden?
Die Kollegen sind wirklich wütend. Man wurde eiskalt vera**cht. 2018 noch mehrfach versprochen, wurde ab 2019 nur noch hingehalten. Ein klarer Wortbruch eben. 2020 sagte Bodo Löttgen noch, dass Corona so teuer gewesen sei. Bedeutet im Umkehrschluss, dass die Lehrer an GS und Sek1 die gesamtgesellschaftliche Aufgabe alleine bezhalen sollen und auf gleichen Lohn verzichten sollen.

Eine Frage der Gerechtigkeit ergibt sich außerdem dadurch dass selbst Sonderpädagogen A13 verdienen, wobei seit 2009 Grundschullehrer und Sonderpädagogen zu 70% das gleiche Studium absolvieren mit den gleichen Kursen, gleiche Anzahl Credits, gleiche Abschlüsse und später im Rahmen der Inklusion auch an der gleichen Schule arbeiten (Grundschulle). Mit welchem Recht verdient ein Sonderpädagoge da A13 und der Grundschullehrer nicht?

Ich appelliere an alle Kollegen im Mai richtig zu wählen, um endlich eine gerechte Bezahlung durchzubringen. Wer anderen kein A13 gönnt und der Meinung ist die sollen trotz gleichwertiger Ausbildung nicht das gleiche Geld erhalten, muss wohl CDU wählen. Die CDU steht weiterhin für eine verfassungswidrige und illegale Bezahlung von Masterabsolventen.

Nachgedacht4
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Und was tust du, Marc, außer in Dauerschleife A13 zu fördern? Gehst du dafür auch streiken? Unterstützt du GEW und VBE bei ihren Aktionen oder mindestens per Mitgliedsbeitrag? Das interessiert hier sicher viele.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nachgedacht4

Ja das tue ich. Habe damals für die Petitionen hunderte Stimmen gesammelt und gehe mit zu den Streiks. Bin ebenfalls bei Anhörungen dabei und Bürgersprechstunden. Ich hoffe dieses Jahr auch in der Wahlarena dabei sein zu können und meine Fragen stellen zu dürfen. Sie sind herzlich eingeladen ebenfalls zu den Aktionen dabei zu sein. Je mehr desto besser.

Gümnasiallehrer a.D.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Du streikst also als Beamter. In deiner Freizeit. Was dann kein Streik mehr ist. Augenwischerei ist das, was du betreibst.

Marc
2 Jahre zuvor

Ich selber streike aktiv nicht mit. Ist schließlich nicht erlaubt. Bin aber im Rahmen der Gewerkschaft vor Ort. Aber dass sie das Thema als Gymnasiallehrer triggert, wundert mich nicht. Sehr schade

Leisetreter
2 Jahre zuvor

@Marc, du hast aber oben geschrieben, dass du mit zu den Streiks gehst und wolltest also damit den Eindruck erwecken, an Streiks teilzunehmen. Nun schreibst du plötzlich, dass du nicht aktiv streikst. Was soll denn bedeuten, dass du „im Rahmen der Gewerkschaft vor Ort bist“? Du verwickelst dich in Widersprüche. Ich denke, du belügst uns!

Pit2018
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nachgedacht4

Ich denke gar nicht daran, die GEW per Mitgliedschaft und -beitrag nur wegen A13 für alle zu unterstützen. Dafür ist meine Kritik an diesem Verein in anderen Punkten viel zu groß.
Ich käme mir vor, als ließe ich mich mich mit Geld bestechen oder für Geld kaufen.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2018

Das ist das Prinzip der Verbeamtung (natürlich nicht offiziell ;)), oder irre ich mich?
Man erkauft sich das „nicht Streiken“, „nicht auffallen“ und nicht „zu laut werden“ – zumindest als Masse in der Öffentlichkeit.
Auch wenn viele LuL mit den Rahmenbedingungen und dem Bildungssystem nicht gut gestellt sind und Kritik (privat/kollegial) äußern – die Verbeamtung nehmen einige/die Meisten doch gerne an.

Oder ist das jetzt etwas anderes?
Man trägt damit auch das aktuelle Bildungssystem mit.

Lehrer_X
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nachgedacht4

Die GEW ist ein nutzloser Verein geworden. Die Pandemie hat das mehr als einmal gezeigt…

PeterPan314
2 Jahre zuvor

@Redaktion: Bitte um Korrektur
„Die besoldungsrechtliche Zuordnung der Lehrkräfte für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Real- sowie Gesamt- schulen (Sekundarstufe I) erfolgt nach Besoldungsgruppe A 12, Lehrkräfte mit dem Lehramt Gymnasium und Gesamtschule Sekundarstufe II oder dem Lehramt Berufskolleg (allgemeinbildende und berufliche Fächer) werden in die Besoldungsgruppe A 13 mit Zulage eingestuft. Die Besoldung für Lehrkräfte der Sonderpädagogik erfolgt nach Besoldungsgruppe A 13.“
Quelle: GEW zum Stand der Besoldung in NRW

Soso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

A13 für alle! Wirklich für alle? Die Einstiegsgehälter sollen heraufgestuft werden. Ich vermisse bei der SPD die eindeutige Aussage, dass alle LuL mindst. mit A13 besoldet werden sollen oder darf ich als altgediente Lehrkraft mit 30 Jahren Berufserfahrung und drei Fächern im Studium und im Ref. mit A12 in Pension gehen?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Soso

A13 als Einstiegsamt oder als Übergangsamt. Wenn die neueingestellten Master mit dem Einstiegsamt A13 besoldet werden, müssten die Bestandskräfte ins Übergangsamt aufsteigen, da ansonsten die Junglehrer beamtenrechtlich über den algedienten Kräften rangieren würden. Dann dürfen die A12er die A13er anleiten und einarbeiten, das wird aber ein Spaß. – Besonders an den Schulen, die keinen Rektor haben und das dienstälteste, ranghöchste Mitglied des Kollegiums die Schulleitung kommissarisch besetzt. Also wird die altgediente 60-jährige A12er’in Konrektorin und die Leitung geht zu A13 mit Leitungszulage – Sprungbeförderung geht ja nicht – an eine 23.jährige Lehrerin in der Probezeit mit der Aufforderung bis zum Ende der Probezeit die Schulleiterbefähigung nachzuweisen und das Kaderseminar zu durchlaufen. Hurra!

Susi
2 Jahre zuvor

Wichtig!
Aber dann bitte auch endlich die vielen angestellten Lehrer*innen gleichstellen, einschließlich Altersbezüge!!!

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Grundschullehrer mit Masterabschluss und Staatsexamen bekommen in NRW sogar nur E11. Am Gymnasium E13. Mehr sag ich dazu nicht. Master und Staatsexamen und E11….

Einfach ein Schlag ins Gesicht

Teacher Andi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Das wird leider nicht passieren. Zu teuer, zu kompliziert, und am Beamtentum wird nicht gerüttlet, da sonst keiner mehr den Lehrerberuf ergreift.
Und wenn schon Ungerechtigkeiten angesprochen werden: nicht nur die angestellten Lehrer sind im Nachteil, auch die Deutsch + Englisch Lehrer (zwei Hauptfächer) stehen den Sport + Religions- Wrtschaftslehrern (2 Nebenfächer) mit ungefähr dem 5-fachen Arbeitsaufwand gegenüber. Zumal die Nebenfächler nach dem Abitur oftmals noch 6-7 Wochen gar nichts mehr in ihrer Abiklasse zu tun haben.

Jojo
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Äh, und Sie wussten gar nicht, dass Sie Hauptfächer studieren, in denen Klausuren und Klassenarbeiten geschrieben werden? Mit diesen Hauptfächern haben Sie sehr wahrscheinlich wesentlich weniger Lerngruppen, als Ihre Kolleg/inn/en mit „Nebenfächern“, oder? Was bedeutet das für die Notengebung, die Unterrichtsplanung usw.? Und wahrscheinlich liegen die meisten Ihrer Stunden am schönen Vormittag, damit Sie dann auch bald nach Hause kommen, und nicht am Nachmittag bis 17.30 Uhr, an dem die SuS ganz besonders motiviert und energiegeladen sind, oder? Und müssen Sie sich rechtfertigen, dass Sie Mathe oder Englisch unterrichten, oder akzeptieren die SuS Ihren Unterricht völlig selbstverständlich? Man muss immer das Ganze sehen, nicht nur den Teil… Viele kollegiale Grüße 🙂

Teacher Andi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jojo

Sorry, da bin ich Ihnen wohl auf den Schlips getreten! Ich möchte die Arbeit der Nebenfächler keinesfalls schmälern, ich habe zu meinem Hauptfach selbst noch ein Nebenfach, finde die gleiche Bezahlung trotzdem ungerecht und sehe dioch mit eigenen Augen, wie viel mehr ein Deutsch-Englisch Lehrer im Vergleich zum Sport-Englisch Lehrer belastet ist, mal abgesehen von den unterschiedlichen Grundvoraussetzungen im Sportunterricht. Mit Deutsch und 30 Schülern in der Klasse kommen Sie aus dem Korrigieren gar nciht mehr heraus, da bleibt nicht viel Freizeit, auch wenn die Hauptfächer oft am Vormittag sind, ich hatte mein Hauptfach aber auch schon am Nachmittag, ist also kein Gesetz.
Was Sie mit Ihrem Kommentar ausdrücken wollen, ist mir nicht ganz klar. Es kommt immer noch auf das Engagement der Lehrer an, in allen Fächern. Und mein Anliegen ist nicht, auf Kollegen, die offensichtlich Vorteile haben, herumzuhacken (wie Sie das hier tun), sondern denjenigen, die sichtlich einen erheblich höheren Arbeitsaufwand haben, eine gewisse Erleichterung oder Entschädigung zukommen zu lassen als Ausgleich. Nicht mehr und nicht weniger.

PK
2 Jahre zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Unterschreibe ich Ihnen sofort, Andi!
Meine Frau hat Nach dem erfolgreichen SEK II Ref an die Grundschule gewechselt und unterrichtet dort gleich in mehreren Klassen Deutsch, ist zusätzlich Klassenlehrerin und unterrichtet Nebenfächer.
Als Fachlehrerin muss sie in „fremden“ Klassen Hauptfächer unterrichten, Klassenarbeiten vorbereiten und korrigieren, die Organisation Ihrer eigenen Klasse übernehmen und allen anderen Klassenlehrern Rückmeldungen für Zeugnisbeurteilungen etc. geben.
Würde sie nur Nebenfächer unterrichten, wäre es zeitlich ein wesentlich geringerer Aufwand und dennoch verdienen „beide Typen“ von Lehrern nur E11… Kein Wunder, dass niemand mehr Lehrer, vor allem Grundschullehrer werden will…

blau
2 Jahre zuvor

Wer sind diese Phililogen? Sind da überhaupt Gesamtschullehrer drin? Diese wissen nämlich gleichzeitig, was es bedeutet in der Sek1 Haupt-, Real-, Förder- und Gymnasialschüler gleichzeitig zu unterrichten (wie in Grundschulen) und wissen auch, wie es ist, Oberstufenschüler zu unterrichten. Und Überraschung: Das ist beides Arbeit! Gleichwertige Arbeit. Ganz unterschiedliche Arbeit. Während man in der Sek1 Sozialarbeiter mit päd. Auftrag ist und ständig von der ganzen Erziehungsarbeit völlig am Ende ist, schiebt man im Unterricht in der Sek2 ne ruhige Kugel, muss aber mehr vor- und nachbereiten bzw. korrigieren und hat Abiturstress. Glücklich, wer beides unterrichtet und so die Abwechselung hat – das haben Grundschul- und Sek1-Lehrer nicht. Der Gymnasiallehrerberuf wird auf keinen Fall unattraktiver, wenn alle A13 bekommen. Übrigens unterrichten Gymnasien in NRW keine Förderschüler und an den anderen Schulformen müssen immer mehr die Regelschullehrkräfte in Primarstufe/Sek1 den Unterricht dieser komplett übernehmen – teilweise gewollter Mangel an Sonderpädagogen. Sonderpädagogen bekommen übrigens A13…

PeterPan314
2 Jahre zuvor
Antwortet  blau

Rechtlich ist ihr Kommentar eine Meinung und kein juristisches Argument. Sonst können auch Erziehungskräfte sagen: „Das ist beides Arbeit!“, aber das interessiert die Arbeitgeber nicht.
Bitte differenzieren Sie auch genauer. Es erhalten mehr Lehrkräfte A13 als der Artikel oder sie sagen – das ist kein Zweifrontenkrieg zwischen Gymnasien und allen andere.

Maren
2 Jahre zuvor

Schön vom eigentlichen Problem ablenken.Wie billig.

E.K.
2 Jahre zuvor

Ich unterrichte in der SEK I an einer Gesamtschule (NRW) und werde nach A12 bezahlt. Mir ist klar, dass – je nach Unterrichtsfach – die Korrekturbelastung in der SEK I natürlich nicht so hoch ist wie in der Oberstufe, allerdings ist die pädagogische Arbeit in der Mittelstufe deutlich zeitintensiver und anstrengender. Das bestätigen auch regelmäßig die Kolleg*innen der Oberstufe. Hinzu kommt die Angleichung der Ausbildung, welche die Bezahlung nach A13 ohnehin überfällig macht.

PeterPan314
2 Jahre zuvor
Antwortet  E.K.

„Hinzu kommt die Angleichung der Ausbildung, welche die Bezahlung nach A13 ohnehin überfällig macht.“
Das ist der entscheidende Aspekt, wenn man genauer auf die Angleichung der Ausbildungslänge verweist. Diese führt rechtlich zu einer verbindlichen Angleichung der Besoldung. Jedenfalls sollte das so sein.
Alle weiteren Argumente sind moralisch schön, aber können von der Landesregierung getrost ignoriert werden.

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  PeterPan314

Ja, das stimmt leider…

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  E.K.

Die neue Ausbildung macht die Anpassung der Bezahlung nicht nur „überfällig“ sondern rechtlich dringend erforderlich. Jedes Amt im öD, das einen Masterabschluss voraussetzt, wird im höheren Dienst A13 minimum eingruppiert. Jedes Amt, nur die Lehrer nicht seit 2009. Ein kalkulierter Gesetzesbruch um Kosten zu sparen. Klagen laufen ja seit 2019, aber die ziehen sich wie Kaugummi und so lange spart das Land eben Geld

Alla
2 Jahre zuvor

Oje! Der Philologenverband wird ausrasten!
Übrigens werden Förderschullehrer doch nach A13 bezahlt, oder ist das in NRW anders?

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Ja, Förderschullehrer werden nach A13 in NRW bezahlt.

PeterPan314
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Leider formuliert der Artikel hier bewusst missverständlich/undeutlich. Es wird das Bild „alle gegen Gymnasien“ dargestellt. Das ist bedauerlich.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Meine Kollegen haben den neuen Masterabschluss und müssten laut Beamtengesetz A13 erhalten. Tun sie aber nicht. Die CDU bricht hier klar das eigene Gesetz.
Und apropos Sonderpädagogen.
A13 erhielten die damals, da Sonderpädagogik eine Zusatzqualifikation zum normalen Grundschulstudium darstellte. Grundschullehrer studierten damals 8 Semster. Dazu Sonderpädagogik als Aufbauqualifikation machte quasi die 10 Semster reguläre Hochschulbildung voll. Also bekamen die dann A13. War richtig so!

Wie ist es heute?

Das Studium zum Sonderpädagogen und Grundschullehrer ist zu 70% identisch. Die Kurse in Dortmund sind fachlich alle gleich. Die Anzahl der Credits sind identisch. Beide machen einen Master. Beide machen ein Referendariat mot Staatsexamen.
Beide arbeiten hinterher unter Umständen an der selben Schule.
Bezahlt werden sie aber weiterhin verschieden!!!
Eine Situation, die oft im Lehrerzimemr bei uns schon für Zank gesorgt hat. Die neuen Kollegen mit Masterabschluss sind wütend warum sie für ihren Masterabschluss A12 bekommen, der Sonderpädagoge am gleichen Lehrertisch aber A13. Es wird wirklich Zeit dass das geändert wird.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Zum Ausgleich hat der Sonderpädagoge an der GS keine Klassenleitung, unterrichtet nur Kleinstgruppen, organisiert und begleitet keine Klassenfahrten, darf nicht zur Aufsicht oder zum Vertretungsunterricht hinzugezogen werden, muss nicht auf Elternabenden erscheinen, hat keine Fachleitung (es sei denn im Förderzentrum mit Stundenausgleich), Teilnahme an Konferenzen ist freiwillig!

SusiS
2 Jahre zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Das stimmt so nicht! Alle Aufgaben (außer Klassenleitung) werden auch von Sondepädagoginnen erfüllt.
Dafür hat Sopäd andere Aufgaben (Förderpläne und Berichtszeugnisse und alle Dukumente rund ums Ao-SF… schreiben, Absprachen / gemeinsames und abgestimmtes Planen und Durchführen der Unterrichtsinhalte im GL …. nur ein paar Beispiele)
Grundsätzlich nervt mich an solchen Kommentaren, dass aus Unwissenheit noch Neid geschürt wird.
Und „aus der Praxis“-Erfahrungen zeigen offensichtlich, dass es überall schwarze Schafe gibt, die noch Ecken finden, in denen sie sich vor der Arbeit drücken können. Das aber auf allen „Seiten“…!!!

Anne
2 Jahre zuvor
Antwortet  SusiS

Sorry, aber die Förderpläne und Berichtszeugnisse schreiben bei uns die Grundschullehrer. AO-SF wird gemeinsam erstellt und dass man im Team Absprachen trifft, ist doch wohl bei allen so und nicht nur beim SoPä. Unsere kriegt sogar noch eine Beratungsstunde „geschenkt“, die von ihrem normalen Kontingent weg geht und ist mit einer Vertretungsstunde in voller Klassenstärke überfordert. Kein Wunder, dass die Stimmung schlecht ist, wenn man sieht, dass für weniger Arbeit 500 € mehr gezahlt werden.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  SusiS

Förderpläne werden von den GS-Lehrern geschrieben.
Für die Berichtszeugnisse der I-Kinder erhalten wir allerdings Hinweise von der SoPä in den Fächern Deutsch und Mathe.

Luna
2 Jahre zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Das ist Quatsch- ALLES pädagogische Personal MUSS an den Konferenzen teilnehmen.
Bitte erst mal die BASS lesen, bevor man falsche Tatsachen verbreitet!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Luna

Bei Abordnungen gilt diese Regel nur bedingt. Eine sonderpädagogische Fachkraft, die mit einem geringen Teil ihrer Deputatsverpflichtung (stundenweise) an mehrere Schulen abgeordnet ist, muss in erster Linie an den Konferenzen und Dienstbesprechungen ihrer Stammschule teilnehmen.

Dawi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Zumal wir an den „inklusive Grundschulen“ nicht weniger Arbeit als die Sonderpädagogen leisten. Den überwiegenden Teil des Unterrichts verbringen die Kinder mit Förderbedarf ganz regulär mit in der Klasse und müssen intensiv bei der Arbeit an ihren Wochenplänen unterstützt werden.

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

„Beide arbeiten hinterher unter Umständen an der selben Schule.
Bezahlt werden sie aber weiterhin verschieden!!!“

Hinzu kommt, dass zumindest an meiner Schule die Sonderpädagog*innen deutlich weniger zu tun haben, da sie keine Klassenleitung haben, keinen Unterricht vorbereiten und teilweise nicht mal die Klassenarbeiten der Förderschüler*innen korrigieren. Das läuft natürlich nicht an allen Schulen so, aber an meiner sorgt es schon für schlechte Stimmung im Kollegium.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Dazu kommt, dass die Sonderpädagogen selten Klassenlehrer sind. Oft sogar nur „Beisitzer“ und Unterstützer. Hier in Sachsen-Anhalt hakt es ebenfalls an der rückwärtsgewandten CDU, dass keine Angleichung der Lehrergehälter erfolgt. Wenn NRW diese einführt, wird dies sicher einen starken Domino-Effekt auf alle angrenzenden BL haben.

Julia
2 Jahre zuvor

Kommen Sie ins schöne Rheinland- Pfalz, ins lauschige Hessen, ins nördliche Niedersachsen….
in Berlin hat die Abstimmung mit den Füßen auch funktioniert.
Einen Unterschied zwischen Primarstufe und Sekundarstufen muss es aber dennoch auch finanziell geben.

J.S.
2 Jahre zuvor

Bin dagegen. Das Studium für die Sek.II ist viel härter als für die Sek I, zumindest in NRW.

Gerade für Absolventen, die auf HRSGe studiert haben, verstehe ich das Geschrei nicht. Korrigiert mal Abiturprüfungen und bereitet die Inhalte der Oberstufe vor und nach, ich sitze da wöchentlich mit zu vielen Stunden dran und komme auf eine über 60 Stunden Woche.

Mathe macht glücklich.
2 Jahre zuvor
Antwortet  J.S.

Dann gehen Sie einmal in eine IGS und versuchen dort eine Binnendifferenzierung trotz Unterstützung von Förderlehrkräften und THA umzusetzen.
Beim Vorbereiten und Korrigieren kann ich mir wenigstens meine Zeit frei einteilen.

J.S.
2 Jahre zuvor

Glauben Sie am Gymnasium und am Berufskolleg sind alle Klassen homogen? Auch wir müssen differenzieren!

Dietmar
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

und was ist mit den ganzen Kolleginnen und Kollegen, die sich ständig fachlich auf dem Laufenden halten müssen, z.B. den Lehrkäften für Steuerlehre usw.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  J.S.

Und was ist mit den Kolleg/innen, die ein „altes“ Lehramtsstudium haben – die Kombi Sek I und II??
Die wurden alle in Zeiten des Lehrerüberschusses, wenn überhaupt und nicht abgewandert, mit A12 eingestellt. Da kann ja keiner behaupten, dass die Ausbildung nicht gleich war…
Kann man mal hochrechnen, was das Land gespart hat in 30 und mehr Dienstjahren für eine Lehrkraft SekI/II, die nur A12 bekommen hat…

Und was den Arbeitsaufwand betrifft: Selbst wenn diese Kollegen bis heute „nur“ oder hauptsächlich in der Sek I eingesetzt werden (weil die A13-Kräfte in die Oberstufe müssen und wollen), haben sie nicht weniger Arbeitsbelastung – aber oft sehr andere.
Wie viele meiner A13-Kollegen schlagen die Hände überm Kopf zusammen, wenn sie in den unteren Klassen unterrichten sollen und da womöglich auch noch Schüler mit diversem nicht anerkannten und nicht behandeltem Förderbedarf sitzen, in 5/6 viele noch nicht sicher schreiben, lesen und rechnen können, die soziale Erziehung erstmal neu aufgelegt werden muss – damit die „funktionierenden“ potentiellen Abiturienten dann irgendwann von den A13-Kollegen übernommen werden…

ICH habe mir das auch mal anders vorgestellt… aber irgendein Depp muss die „Anfangsarbeit“ (jetzt wär mir fast ein unflätiger und sicher auch ungerechtfertigter Begriff rausgerutscht) ja machen.
Biste einmal der Depp, der sich (wenn auch anfangs nur, um überhaupt einen Broterwerb zu haben) bereit erklärt für das, was besser bezahlte, aber gleich ausgebildete Kollegen nicht machen wollen, hängste am Fliegenfänger…auch nach 30 Jahren noch…

Ich finde, es wäre ein mehr als überfälliger Zug der Landesregierung, spätestens jetzt eine gleichwertige Besoldung sicherzustehllen, nachdem wir alle den Karren aus dem Corona-Dreck ziehen mussten/müssen – auch das in den unteren Klassen mangels Vorbildung, Fähigkeiten und Austattung der Kinder SICHER nicht einfacher als in Sek II.

T.J
2 Jahre zuvor
Antwortet  J.S.

Das Studium für die Sek II (Gym/Ge) soll viel härter sein als für die Sek I (Hrge) in NRW?
Das ich nicht lache…

Bis auf ein Modul in jedem Fach also 30 CP ist das komplette Studium gleich aufgebaut. Für die Sek I mussten wir sogar eine sehr schwierige Klausur mehr schreiben, wohingegen die Kommilitonen eine Hausarbeit verfassen durften. Und ich studiere im Master in NRW.

Und schaut euch mal die anderen Bundesländer an, da ist A13 (die Grundschulen mal ausgenommen) für die Sek I umgesetzt oder in Verhandlungen außer in NRW

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  J.S.

Ach watt, werden promovierte Naturwissenschaftler als Seiteneinsteiger im Schuldienst beschäftigt, werden sie nach der Schulform besoldet, in der sie eingesetzt sind.
Also bei gleicher Qualifikation an Schulen der SekI zu A12 und an GY oder BK zu A13.
Dem Fachlehrkräftemangel an HS, RS, SekS und der der SekI der GE kann somit schwerlich begegnet werden.

Btw es gibt keinen Besoldungsunterschied zwischen Primar- und Sekundarstufe, es gibt unterschiedliche Wochenstundendeputate. Der gravierende Unterschied besteht gegenüber der SekII, höhere Einstiegsbesoldung, mehr Beförderungsstellen, Ratszulage und geringere Wochenstundenverpflichtung.

SusiS.
2 Jahre zuvor

Würden alle mit A 13 besoldet werden, gibt es weiterhin einen Besoldungsunterschied: Während GrundschullehrerInnen/SonderpädagogInnen Vollzeit 28 Unterrichtsstunden eingesetzt werden. Ist die Vollzeit bei Gymansiallehrerinnen 24 Stunden (oder 23… Ich bin mir nicht sicher?). So zumindest in NRW. Wie ist es in den anderen Bundesländern?

Ness
2 Jahre zuvor
Antwortet  SusiS.

25,5 Stunden

gilmore girl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ness

Auch in NRW sind es 25,5 Stunden Unterricht. Und ich finde, das ist meine Meinung ohne jegliche rechtliche Grundlage, dass sich der Streit zwischen Arbeitsaufwand an verschiedenen Schulformen nicht lohnt, da jede Schulform ihre eigenen Herausforderungen hat – nicht nur, was den gleichwertigen Abschluss angeht. Von mir aus sollte jeder an jeder Schulform das gleiche Einstiegsgehalt in Form gleicher Besoldung von A13 erhalten. Wollen wir hoffen, dass es kein „Verschlepptes Wahlkampfversprechen“ bleibt.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  gilmore girl

Die Ratszulage ab StR nicht zu vergessen …

Ragnar Danneskjoeld
2 Jahre zuvor

Ich habe als Gymnasiallehrer (A13) nullkommanull Probleme damit, dass Kolleg*innen mit gleichwertigem Abschluss an anderen Schularten die gleiche Bezahlung erhalten

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Diese Anpassung steht seit dem Wechsel der Landesregierung in 2017 (rot-grün) aus.

Gesetzentwurf Landtag „Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften“ (Drs. 17/14100) wurde im September 2021 abgelehnt.
Hat ein wenig Parallelen zu „Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ und polemischem Stimmenfang bei erzürnten Gebauer-Gegnern.

https://www.google.com/search?q=nrw+schule+gehalt+anpassen+spd+gr%C3%BCne&client=firefox-b-d&ei=2LXaYd8lrpbFzw-o7oDgAw&start=10&sa=N&ved=2ahUKEwjf8dyJuKT1AhUuS_EDHSg3ADwQ8NMDegQIARBP&biw=1280&bih=527&dpr=1.5#

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Beim Geld kann man die Leute immer packen … Ich glaube aber nicht , dass Herr Kutschaty die Bezahlung nach A 13 tatsächlich umsetzt , wenn er Ministerpräsident werden sollte . Da gibt es bestimmt Wichtigeres . Und natürlich die hohen Lasten durch Corona . Da müssen die Lehrer noch ein bisschen warten .
Das Problem ist , dass Lehrer nur beim Land arbeiten können . Sie haben keine Wahl zwischen dem Öffentlichen Dienst und der Wirtschaft . Da geht es zum Beispiel Informatikern einfach besser .
Man sieht auch in den Ländern , dass zum Beispiel Dr. Hubig von der SPD in Rheinland – Pfalz das macht , was hier in NRW von den Sozialdemokraten an Frau Gebauer kritisiert wird .
Es bleibt also bei dem , was die Rolling Stones schon 1968 in ˋ The Salt of the Earth ´ über Politiker sangen : ˋ A parade of grey – suited grafters , choice of cancer or polio ´ .

Angestellter Lehrer
2 Jahre zuvor

Die Gleichbezahlung und entsprechende Absicherung bei Krankheit und im Alter für angestellte Lehrerinnen und Lehrer wird mit Hinweis auf die Tarifautonomie auch weiterhin blockiert werden, da sind sich alle Parteien einig!

tingel
2 Jahre zuvor

Es gibt viele Punkte, die die Angleichung rechtfertigen. Zu 2 Themen möchte ich gerne noch ein bisschen mehr sagen, da diese Punkte immer wieder unterschätzt werden:

Der Korrekturaufwand in der Oberstufe am Gymnasium ist anspruchsvoll und zeitintensiv, keine Frage.
Nur sollte der Korrekturaufwand in der Grundschule nicht unterschätzt werden.
Am Gymnasium bezieht sich dieser im Grunde „nur“ auf die Klausuren.
In der Grundschule muss ich jedoch (so gut wie) alles Korrektur lesen (was in Büchern/Heften etc. geschrieben oder gerechnet wird), da die Kinder zur Selbstreflektion oder Selbstkorrektur mit Lösungsblatt zu großen Teilen nicht in der Lage sind. Ansonsten würden sich diese Fehler verfestigen.
Ohne die ständige Analyse aller Schülerarbeiten, kann ich die individuelle Förderung, die in der Grundschule unabdingbar ist, nicht leisten. Ich kann nicht einfach ein Thema erklären und dann ein paar Übungsaufgaben machen, wie das in der Oberstufe sicherlich machbar ist-da komme ich in der Grundschule nicht weit mit. Dafür sind die Leistungsstände viel zu unterschiedlich.

Ein weiterer sehr zeitintensiver Unterschied ist die Erstellung der Zeugnisse.
Am Gymnasium ziehe ich grob gesagt die schriftlichen Noten und die mündliche Mitarbeit zu einer Note zusammen, oder?

In der Grundschule schreibe ich im Moment 29 Berichtszeugnisse (genaue Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten und zu den Fächern) in meiner Klasse und Berichte zu den Fächern, die ich in den anderen Klassen unterrichte. Ich muss also genau wissen, was das einzelne Kind kann und was nicht, um dies ausführlich beschreiben zu können.

mitzekatze
2 Jahre zuvor

Was ist den mit den langgedienten LehrerInnen, die wie ich z.B. schon seit 20 Jahren im Dienst sind?
Bekommen wir dann auch ab dem Zeitpunkt A13? Wir machen ja die gleiche Arbeit. Oder haben wir dann Pech gehabt?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  mitzekatze

Da habe ich gute Nachrichten. Spd und Grüne in NRW denken die Kollegen mit alter Ausbildung mit. A13 für alle!

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  mitzekatze

@mitzekatze

Ich vermute mal: Pech gehabt.

Das kann dann erst mal auf juristischem Wege „erstritten“ werden und das geht erfahrungsgemäß sooooo schnell 😉 … man wird es in der Regel nicht mehr erleben.

Die Leute „im Bestand“ – also die, die den ganzen Laden seit 20 Jahren überhaupt am Laufen gehalten haben und das vermutlich noch einige Zeit tun werden – sind eine große Zahl = ein erheblicher Kostenfaktor.
Was liegt da näher als: Abwarten! Das regelt sich dann irgendwann von selbst auf „natürlichem“ Wege. …
(„Ihr verfluchten Racker, wollt ihr denn ewig leben?“, Anspielung auf ein Zitat von Friedrich dem Großen, der während der Schlacht bei Kolin am 18. Juni 1757 – Preußen gegen Österreich – seinen fliehenden Soldaten im Zorn diesen Satz zugerufen haben soll.)

E.K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  mitzekatze

Das würde mich auch interessieren! In HH kriegen ja alle A13 (ich glaube ab 2023?!).

Carsten60
2 Jahre zuvor

Und warum hat Frau Löhrmann von den Grünen das nicht schon in ihrer Amtszeit gemacht? Es ist nicht untypisch, dass SPD und Grüne von einer CDU-geführten Regierung genau das verlangen, was sie selbst kurz vorher noch abgelehnt haben. Umgekehrt allerdings auch.
Bei diesen Arena-Diskussionen vor der letzten Bundestagswahl stellte sich doch Herr Scholz hin und forderte, sozial gerechtere Steuertarife einzuführen. Dabei war er damals der amtierende Finanzminister. Hatte er je konkrete Vorschläge gemacht, die dann an der CDU gescheitert sind?

Pit2020
2 Jahre zuvor

„Der Meinungsbildungsprozess innerhalb der Landesregierung ist noch nicht abgeschlossen.“

Meiner schon. Schon lange.

Und in Anlehnung an die ganzen kruden Vergleiche (bei jeder ! Gelegenheit) mit Verkäufern und Kassierern, Busfahrern, Handwerkern, …) … bleiben wir mal bei Handwerkern, weil da das Ergebnis der Arbeit sichtbar ist und daher so … ja tatsächlich anschaulich:
Es sollte einen Unterschied geben bei diesen Arbeitsergebnissen, wenn ich entweder einen Meisterbetrieb beauftrage oder weil ich es BILLIG mag und „irgendjemanden“, am besten noch jemanden (moderner Tagelöhner) im Morgengrauen einsammle vom sogenannten „Arbeiter-Strich“. Dann ist nach Beendigung der „billigen“ Arbeit höchstwahrscheinlich das Ergebnis entsprechend so, dass es ständiges Morgengrauen gibt – mit der Betonung auf „Grauen“.

Im Handwerk zeigt das ja nach etlichen Jahren schon Wirkung … Handwerkertermine sind ohne gute Kontakte immer schwerer zu bekommen (Ich freue mich über langjährig gute Kontakte, weil ich für gute Arbeit auch entsprechend bezahle: ALLE sind zufrieden.).
Gute Handwerker können bei Laufkundschaft mittlerweile die Preise machen bzw reagieren gar nicht mehr auf Laufkundschaft, die leben gut und angenehm von ebenfalls guten Stammkunden.
Aber insgesamt ist das nicht so toll, weil eben allerorts QUALIFIZIERTE Handwerker fehlen, entsprechend natürlich der Nachwuchs.

Ach … Thema „Nachwuchs“:
Die Handwerker wurden ja auch lange Jahre als „Deppen mit den dreckigen Händen“ dargestellt, weswegen viele Leute sagten: „Och nö, UNSER Kind soll mal ‚was Besseres‘ werden!“ … Und wieder mal: Geliefert wie bestellt.

Und analog dazu:
Das hämische Lehrer-Bashing – von allen Seiten und seit vielen Jahren – wird sehr deutlich wahrgenommen.
Ich freue mich schon auf die entsprechenden Kommentare mit dem „Mimimi-Jammerlappen-Tenor“ von den „üblichen Verdächtigen“ hier im Forum! HEY, chillt mal, babes! EUCH meine ich gar nicht – ja, schade … ich weiß.
Dieses Lehrer-Bashing wird sehr deutlich wahrgenommen von den jetzigen SuS, denn die sehen ganz klar, wieviel Arbeit da drin steckt, unter welch besch*ssenen Bedingungen und was man am Ende dafür bekommt! 🙂 🙂
KEINER will DEN Job noch machen!
YEEEEEHA!
Die wollen lieber „WAS BESSERES“ werden.

Das „Modell ‚Froh durch Sparen und Knechten'“ (vgl. Handwerk) wird wegen des sichtbaren Erfolges 😉 auch in der Bildung seit Jahren angewendet. 🙁
Im BildungsGESCHÄFT – denn nichts anderes ist es seit vielen Jahren – werden Pädagogen (Erzieher, Lehrer) so behandelt, als ob man dauerndes Morgengrauen „am Markt“ hätte.

Ach, Thema „Morgen“: Aufgewacht, da „oben“!
Auch die gutwilligsten Esel werden mal unwillig. Die Möhre vor der Nase – aber immer nur unerreichbar an der „Angel“ – das tut es nicht mehr.
Insbesondere, wenn man sieht, dass dümmsten Bauern nicht nur die dicksten Kartoffeln haben, sondern am Ende des Tages auch noch die Möhren selber fressen.

What you give is what you get.

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit2020

@Pit2020:
Ja, du hast ja Recht. Aber was bringt uns das?
Ich spreche auch aus Erfahrung, bin 1990 im Sommer der Wiedervereinigung mit einem Physikstudium fertig geworden und durfte erfahren, was gesamtdeutsche Akademikerschwemme bedeutet. Inzwischen kann ich das Gejammer um MINT-Nachwuchs nicht mehr ertragen. Alles so bestellt, die Entwicklung war über viele Jahre vorhersehbar.
Ebenso der mangelnde Nachwuchs in den Handwerksberufen: alles hausgemacht. Und einen starken Dämpfer gab es noch mal in der Immobilienkrise 2007.
Gehen wir weiter in den Bereich der Bildung und Erziehung: wird von der breiten Masse der Bevölkerung NULL wertgeschätzt, obwohl immer mehr Familien einen Kitaplatz für bereits die ganz Kleinen haben möchten. Nur kosten soll es nichts. Ich habe vor 25 Jahren für einen 2/3 Platz 480 Mark monatlich zzgl. Essengeld bezahlt. Erzieher sind immer noch ganz unten in der Lohnskala. Mit Lehrkräften wird nach Belieben umgegangen, wie die letzten zwei Jahre besonders deutlich zeigen. Nun ja, das wird sich klären, in den nächsten Jahren werden Tausende in Rente gehen, so viel kann gar nicht nachkommen und der Markt ist leergefegt.
Wollen wir noch über das Gesundheitswesen sprechen? Wie es da zugeht, haben wir durch die Brandbriefe und Notstandserklärungen doch alle schon seit Jahren gehört. Hat sich was geändert? Nein, einige müssen noch um den Coronabonus streiten. Einzig allein die Medizinstudienplätze, von denen jedes Jahr um die 8000 vergeben werden, sind quasi staatlich gelenkt. Aber auch das ist eine Milchmädchenrechnung: immer mehr Frauen werden Ärztin ( und selbstverständlich begrüße ich das) und arbeiten oft in Teilzeit, weil 60-70h pro Woche über Jahre nicht mit einer Familie zu vereinbaren sind. Also braucht man faktisch 30-50% mehr, die es aber auch nicht gibt.
Und jetzt fragt mal eure SuS, was für Berufs- und Lebensziele sie haben…ich spreche oft mit meinen und versuche sie zu motivieren. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es vordergründig nur darum geht, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu verdienen und sich dabei nicht totzuarbeiten.
Und an der ganzen Misere wird auch eine Lohnangleichung nur schleppend etwas ändern.

Stefan
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

Das Thema „Handwerker mit den dreckigen Händen“ habe ich anders erfahren, nur hatten bei mir die Lehrer diese Sprüche drauf. Ganz schlimm waren jene Schüler dran deren Eltern Friseure oder gar Landwirte waren. Bekam ein Lehrer in der Abschlussklasse mit, dass ein Schüler ins Handwerk will war der sofort abgeschrieben. Kommentare der Lehrer: Willst Du putzen, willst Du auf den Bau, zur Müllabfuhr oder fremde Ärsche putzen?
Meinen Töchtern hab ich empfohlen, dass sie denen sagen sollen ihr werdet Lehramt studieren und nicht Maschinenbau und Biochemie. Das war offensichtlich der beste Rat den ich den Beiden jemals gab.
Ich habe meinen Weg auch übers Handwerk zum leitenden Ingenieur gemacht, wenn auch in der Schweiz. Bei ehemaligen Lehrern nur dumme Gesichter wenn man es erzählt, auch bei der Lohnhöhe.
Da kann ich auch nur sagen : Wie bestellt so geliefert

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

@Rike

„Und jetzt fragt mal eure SuS, was für Berufs- und Lebensziele sie haben…ich spreche oft mit meinen und versuche sie zu motivieren. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es vordergründig nur darum geht, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu verdienen und sich dabei nicht totzuarbeiten.“
Stimmt.
Es war schon VOR Corona sehr schwer, an diesem Punkt gegenzuhalten.
Aber aus der Sicht der jungen Leute ist es schon verständlich, dass sie sich mehrmals überlegen, ob sie sich bemühen, sich anstrengen auch über das Normalmaß hinaus mit allen Belastungen dieser Berufe … und dann – metaphorisch – pausenlos „angerotzt“ (verbal!) zu werden.
Selbst wenn man es in der Regel „wegstecken“ kann: Nicht alles was man kann, muss man auch mögen oder gar wollen. Ich habe ja schon vor dem Sommer geschrieben, dass ich ruhigen Gewissens niemandem mehr raten kann, Lehramt zu studieren. Viele Eltern sehen das auch so. Und das sind die Eltern, die durchaus sehen, was die meisten Lehrer an Arbeit auf sich nehmen usw. (vgl. meinen Post weiter oben). Die wollen natürlich auch nicht, dass ihr Kind sehenden Auges in eine „Sackgasse“ rasselt.
Man kann es ihnen nicht verübeln. Im Gegenteil, ich freue mich für jeden, der in Sachen Berufswahl gut überlegt anstatt sich unglücklich zu machen – denn besser wird es für lange Zeit nicht werden.
@Rike, du hast absolut Recht wenn du sagst:
„Und an der ganzen Misere wird auch eine Lohnangleichung nur schleppend etwas ändern.“
Die Lohn- bzw. Besoldungsangleichung ist zwar bitter nötig und wurde von sämtlichen Parteien immer gerne als – natürlich leeres – Wahlk(r)ampfversprechen BEnutzt, aber selbst wenn das noch in diesem Jahr umgesetzt würde – wie gesagt: längst überfällig – dann würde das immer noch kaum junge Leute zum Lehramtsstudium motivieren. Denn was immer noch auf der Contra-Seite fett in Neonschrift leuchtet, ist die „Wertschätzung“ in Form von Lehrerschelte (eigentlich kann man nichts, ergo: auch nichts richtig machen) bis zum saftigen Bashing.
Da muss halt jeder für sich den entlastenden Umgang herausfinden … so wie auch in jedem anderen Beruf.

Btw:
Zur Entlastung und zum Stressabbau habe ich einem Freund und NICHT-Lehrer (ooooch, liebe „Spezialisten“ hier, biddöööö nich‘ enttäuscht sein) zum Geburtstag als Einstieg in ein kreatives Hobby folgendes Buch geschenkt:
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1058754464
Volltreffer!
Es wirkt …
Und es ist erschwinglich für Lehrer ebenso wie für leitende Ingenieure … und erhältlich natürlich in der Schweiz ebenso wie auf der deutschen Hallig und bestimmt sogar auf’m Prenzlberg … oder da wo der sprichwörtliche Pfeffer wächst …
😉 🙂

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit2020

@Pit2020: danke, habe wirklich mal wieder herzlich und befreiend gelacht!
Aber soweit bin ich noch nicht. Ich habe zum Glück noch ein ausgefülltes intaktes Leben neben der Schule. Das erdet mich und deshalb nehme ich vieles auch nicht zu Ernst, was so Schulalltag ist.
…freue mich aber immer wieder über deine Kommentare.

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

@Rike

Gern geschehen und vielen Dank, Lachen hilft ja bekanntlich.
Und diesbezüglich gilt: IMMER im Dienst! … Jaja, die Beamten.
😉

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor

Jede Schulart hat ihre Probleme und Besonderheiten, also sollten alle Lehrkräfte gleich bezahlt werden. Was verlieren Gymnasiallehrer denn, wenn Ihre Kollegen anderer Schularten gleich bezahlt werden? Dahinter steckt doch mehr gekränkte Eitelkeit.

Gümnasiallehrer a.D.
2 Jahre zuvor

Wenn die A13-Stellen über einen Abbau der Aufstiegsstellen finanziert werden sollen, ist das mehr als „gekränkte Eitelkeit.“

Marc
2 Jahre zuvor

Oh sorry. Die blöden Grundschullehrer wollen A13 und nehmen Ihnen die Chance auf A15 oder A16? Frechheit!!!
Schließlich ist es doch das Anrecht des Gymnasiallehrers neben der höheren Startbesoldung auch seine 40 bis 45% Beförderungsstellen zu erhalten, um am Ende auch mit A16 in Pension zu gehen. Der nötige Abstand von 3 oder 4 Besoldungsstufen über Grundschullehrern muss nach 30 Dienstjahren doch gewahrt sein. Sitmmts? Wo kämen wir hin wenn Gymnasiallehrer „nur“ A13 erhielten….

Derdiedas
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Schwierige Frage, wenn es denn so käme. Wie sollen Funktionsstellen dann noch besetzt werden? An einer weiterführenden Schule gibt es nun mal viel mehr Aufgaben. Früher wurde es nach dem Gießkannenprinzip verteilt. Heute ist jede A14-Stelle an eine konkrete Aufgabe gebunden. Natürlich kann man sagen, wir kürzen das und Lehrkräfte sollen das doch bitte unentgeltlich machen. Nur bleibt es dann einfach mittelfristig liegen.

Es geht auch gar nicht wirklich um das Geld. Oftmals ist der Arbeitsaufwand höher, als der Zugewinn von A14 oder A15. Es hat etwas mit Anerkennung zu tun.

Nach ihrer Logik müssten alle Lehrer nach A13 bezahlt werden. Auch Schulleiter, erweiterte Schulleitung, … Das führt dann dazu, was an Grundschulen ersichtlich wird. Wer will denn bei der geringen Anerkennung dort noch Schulleiter werden?

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Derdiedas

An der Grundschule wird jede wirklich jede weitere Aufgabe unentgeltlich gemacht. Das fängt beim Fegen an und hört bei Beauftragten für Projekte auf. Mag bei manchen Aufgaben den Aufgaben am Gymnaisum hinterher hinken, aber wird in Summe zu einer enormen Belastung, die man komplett kostenfrei nebenbei in der Freizeit erledigt. Wir reden hier nicht davon Entlastungsstunden zu erhalten, aber wieso muss der Medienbeauftragte an der GS alles als Hobby erledigen und am Gymnasium winkt A14? Das ist weit von Fairness entfernt und auch nicht mit der Hand voll mehr Ipads zu erklären. Die großzügigere Ausstattung an Beförderungsstellen ist schlicht ein Relikt der alten Zeit

Derdiedas
2 Jahre zuvor
Antwortet  Derdiedas

@Marc ein Relikt alter Zeit… Verantwortung soll also nicht mehr entlohnt werden. Das kann ja dann was werden.

Ich spreche mich nicht gegen A14+ an Grundschulen aus. Siehe mein Kommentar dazu, warum niemand Schulleiter an dieser Schulform werden möchte. Verantwortung muss honoriert werden. Es muss aber auch differenziert sein. Medienbeauftragter an einer Grundschule mit 150 Schülern ist etwas anderes als ein Medienbeauftragter an einem Gymnasium mit 1500 Schülern.

Ich verwalte als Medienbeauftragter rund 750 Geräte an einem BK. Ein befreundeter Grundschulkollege einen Koffersatz iPads + 5 Apple TVs. Da steckt unterschiedlich viel Arbeit und Verantwortung drin. Wenn unsere Geräte nicht laufen oder Anwendungssoftware nicht läuft, beschweren sich nicht nur Kollegen und Schüler, sondern auch deren Ausbildungsbetriebe. Wenn die iPads an seiner Grundschule nicht laufen, dann kann man das verkraften und eine digitale Übungsphase kann mal nicht stattfinden. Klar kann man das über Entlastungsstunden regeln, es wird der Verantwortung aber nicht gerecht. Deswegen erhält unsere Schulleitung auch A16 und ich eben nicht. Völlig andere Verantwortung.

Nicht jede Zusatzaufgabe ist automatisch eine Funktionsstelle. Auch nicht an Gymnasien oder BKs. Es gibt dort nun mal aber viele wichtige Aufgaben, die koordiniert werden müssen. Das sind Aufgaben, die es an Grundschulen oft einfach auch nicht gibt, weil die Größe einer Schule schon viel ausmachen kann.

W.
2 Jahre zuvor

@Gümnasiallehrer a.D.
Das ist dann: „gekränkte Eitelkeit“ + Futterneid = simple Missgunst.
Btw: Wenn Sie „a.D.“ sind, denn wird es ohnehin nichts mehr mit dem großen Aufstieg im Berufsleben.

NetterMisanthrop
2 Jahre zuvor

Was „mehr“ ist das dann?

Egoismus?

Weil man nicht mehr so leicht eine A14 bekommt? Menschlich verständlich – aber ob das als Argument und Handlungsmaxime taugt?

SusiS.
2 Jahre zuvor

Ohje, Stichwort „Aufstiegsstellen abbauen“ …. noch so ein Thema, an denen sich LehrerInnen gegenseitig in die Pfanne hauen können!
Dieses gegenseitige Aufrechnen hier geht mir mächtig auf den Keks! Die monetären Unterschiede sind es doch, die solche Diskussionen unter uns Lehrern anheizen und dazu führen, dass Kollegen und Kolleginnen mit dem Finger auf jeweils den Anderen zeigen. „Der hat aber, der macht aber nicht, ohne mich würde der Laden sowieso nicht laufen, das ist ungerecht….“-Kinderkram!
Merkt ihr es denn nicht?! ALLE sind am Limit und fast alle schauen nicht auf die Arbeitszeit und erledigen ihren Job so gut sie können. Nach und nach kamen nur immer mehr Aufgaben hinzu, die wir wuppen müssen. Wir sind doch nicht Lehrer geworden sind, um Kohle zu scheffeln, oder?
Und egal, in welcher Besoldungs- oder TVÖD-Gruppe: in jeder Gruppe sind „Lauschepper“ zu finden!
Gerne bekomme ich das Gleiche, wie meine Sitznachbarin im Lehrerzimmer GS (auch, wenn ich gerade A13 bin)!
Also: Alle A13 und entsprechende Angleichung im öffentlichen Dienst bei gleichen Abschlüssen. Dann müssen wir auch nicht mehr auf dem Tellerchen
des Sitznachbarn im Essen stochern.

lehrer002
2 Jahre zuvor

Sehe es wie die meisten KollegInnen. A13 ist überfällig! Die Lehramtsausbildung ist in Deutschland eine der zeitaufwendigsten akademischen Ausbildungen in Deutschland, und das unabhängig von der Schulart. Daher: A13 für alle! Das Grundschullehramtsstudium und das HR-Studium sind gleichwertig im Vergleich zum Studium für gymnasiale Schulformen und Sopäd!
Frage ist nur, ob die SPD das ernsthaft umsetzen will. Sie haben schließlich auch eine völlig inkompetente grüne Schulministerin mitgetragen.

vhh
2 Jahre zuvor

Kutschaty wird einknicken, bessere Bezahlung für Lehrer ist kein Thema, mit dem man Wahlen gewinnt. Wird er sehr schnell merken, wenn aus anderen Ecken öffentlich mit passender Presse überlastete Pflegekräfte mit nicht ausgelasteten, arbeitsscheuen Lehrern verglichen werden.
Ich finde es sehr interessant, wie hier viele über die jeweils „anderen“ und deren Belastung urteilen. Ich kann zur Grundschule nichts sagen, weil ich dort nie gearbeitet habe, unterrichte selbst 7-10 Gesamtschule plus Oberstufe. Klassen mit 90% HS-Abschluss und im nächsten Durchgang 90%, für die es mit Oberstufe weitergeht, Abiturprüfungen, Förderzeugnisse, IT-Betreuung, kurz gesagt, alles was es so gibt. Es mag überraschen, aber die Aufgaben sind nur unterschiedlich, nichts ist einfacher oder schwerer, mehr oder weniger zeitaufwendig, wenn man die jeweils wichtigen Aspekte ernst nimmt. Aus diesem Blickwinkel erinnert ein Teil der Diskussion an Kindergartenstreit, „du hast aber, nein du…“. Schön wär‘s, wenn gleichwertige Ausbildung auch gleiche Einstufung bedeuten würde, noch schöner allerdings, wenn nicht wie immer die Tarifbeschäftigten ‚vergessen‘ würden. E13 bedeutet (Kl I, ledig) ca 500,- weniger, dazu, s.o. „Angestellter Lehrer“, noch einige andere Kleinigkeiten. Und, bitte, nicht wieder das alte Märchen von der PKV, die das alles auffrisst.
Aus diesem Blickwinkel: gut, dass sicherlich nichts passieren wird, sonst müsste ich mich noch ärgern (Achtung, Ironie…)

Doris
2 Jahre zuvor

Meine Meinung: Alle sollen dieselbe Besoldung für dieselbe Anzahl an Arbeitsstunden bekommen, aber genau hier haben wir das Problem. Das hat mit Schularten nichts zu tun. Das hat mit Fächern, Korrekturaufwand usw. zu tun.
Ich hätte schon längst in den Schulen die Präsenzpflicht (anteilig Deputat) eingeführt. Dazu bräuchte man jedoch angemessene Arbeitsplätze und nicht ein winziges Plätzchen in einem Großraumlehrerzimmer (65 Plätze) etc. Und wenn dann die 1694 Stunden Arbeitszeit im Schuljahr vorbei sind, sollte es bezahlte Überstunden geben. Da dürfte es ab April/Mai für die Länder teuer werden – jede Wette!
Übrigens: Wer in einer Behörde arbeitet (Ich wollte es nicht! Ich liebe meinen Beruf.) darf zur Arbeitszeit die so genannte Ablage (Material in Ordner packen), das Aufräumen des Arbeitszimmers usw. zählen.

Who knows...
2 Jahre zuvor

Ich bekomme A13 (Gymnasiallehrerin, die jetzt an einer Sekundarschule unterrichtet). Ich will hier keinem etwas Böses, ich habe 2 korrektur- intensive Fächer (ja, selber Schuld) und ich muss klar sagen: Oberstufenunterricht im Raum ist entspannt, aber die Vorbereitung ist dermaßen zeitintensiv, das kann man sich in der Sek 1 häufig nicht vorstellen. Die Korrekturen der Abi-Prüfungen und die Vorbereitung darauf sind heftig, da gibt es erstmal kein Privatleben mehr.
In der Sek 1 habe ich insgesamt mehr Freizeit, auch mit 2 Korrekturfächern. Trotz Nachmittagsunterricht und zum Teil schwierigeren SuS ist es in meinen Augen kein Vergleich zum Arbeitsaufwand in der Oberstufe.
Ich gönne jedem A13, aber in meinen Augen macht Oberstufe + Abi wesentlich mehr Arbeit und ich habe beides erlebt. Ich war sogar kurz davor, einen Laufbahnwechsel auf A12 zu machen, damit ich nur noch in der Sek 1 unterrichten kann, wenn ich das Glück mit der A13 Stelle an einer Sekundarschule gehabt hätte.

Ney
2 Jahre zuvor
Antwortet  Who knows...

Ich sehe es auch so. Unterrichte alles von Jg. 5-13. Letztes Jahr viel Unter- und Mittelstufe, dieses Jahr fast nur Oberstufe… der Aufwand ist extrem höher… da helfen einem die 2 1/2 Stunden pro Woche weniger nicht. Bei einer Angleichung des Gehalts würde ich ggf. auch die Schulform wechseln… Da habe ich schon öfters drüber nachgedacht.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ney

Tun sie sich keinen Zwang an. Die Hauptschulen suchen händeringend Personal. Aber Achtung, das ist eine andere Schülerschaft als sie gewohnt sein könnten. Dann merken sie eventuell schnell, dass wir alle gute und wichtige Arbeit erledigen, die mit einem entsprechenden Gehalt entlohnt gehört. Mit welchem Recht wollen sie neben dem 2.5 Stunden geringeren Deputat dann auch noch 650 Euro mehr Gehalt?

Who knows...
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marc

Wie gesagt, bin an einer Sekundarschule. Unsere SuS machen Hauptschulabschluss und Mittlere Reife. Einige wechseln danach ans Gym oder Gesamtschule, um Abi zu machen, aber es sind eher wenige.
Von daher, ja, es sind durchaus schwierigere SuS als am Gym, aber die Vorbereitungen auf die ZPs, U-Vorbereitung und Korrekturen stehen in keinem Verhältnis zum Aufwand in der Oberstufe. Ich komme auch mit schwierigeren Sus gut klar und würde Hauptschule dem Gym immer vorziehen, jedenfalls mit meiner Fächerkombi. Ich würde eher auf A12 umsteigen, als wieder Oberstufe zu unterrichten.

DerDirekteVergleich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Who knows...

Ich bin nach zwei Jahren Grundschuleinsatz wieder an die weiterführende Schule gegangen und werde auch in der Oberstufe eingesetzt. Ich kann dem, was du sagst, nur zustimmen!

Hamamelis
2 Jahre zuvor

Haben nicht alle gewußt, dass man an der GS A12 bekommt? Augen auf bei der Berufswahl…
Wenn es um Gerechtigkeit gehen soll, dann sollte tatsächlich erst einmal die Bezahlung für Angestellte und Beamte angepasst werden. In manchen Bereichen müsste die Korrektur vielleicht sogar nach unten erfolgen. Diese Selbstbedienungsmentalität ist schwer zu ertragen.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hamamelis

Ja, das mag für die alten bestandskräfte gelten. Es kann aber nicht für diejenigen gelten, die ihre Abschlüsse nach der Änderung der Studienordnung (Angleichung der Regelstudienzeit) erhalten haben. Hinzu kommt dass in anderen Teilen der öffentlichen Verwaltung es laufbahntechnisch viel mehr Möglichkeiten als an Schulen gibt, vom gehobenen in den höheren Dienst aufzusteigen – also vom Amtsrat (A12) zum Oberamtsrat (A13) aufzusteigen.

Es kann doch nicht sein, dass ein Bachelor-Degree, der zum Einstieg in den gehobenen Dienst (Laufbahngrupp II, erstes Einstiegsamt) berechtigt, mit einem Master-Abschluss für Lehramt für die Primarstufe und die sekundarstufe I gleich gesetzt wird. Natürlich weiß ich, dass ein Regierungsinspektor in A9 eingruppiert wird, während eine Grundschullehrkraft vom Start an A12 erhält. Aber ich weiß eben auch, dass Srudienräte an BK und GY auch dann noch ihre Ratszulage – zumindest in NRW – erhalten werden, wenn alle anderen Lehrkräfte zu A13 besoldet werden. Die Bruttobesoldung auf Grundlage von A13 eines Gymnasiallehrers ist auch nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit der einer Förderschullehrerein, die ja ebenfalls A13 im Eingangsamt erhält. Eine Angleichung der Besoldung im Eingangsamt umfasst ja nicht zwangsläufig auch eine allgemeine Angleichung der Amtszulagen.

E.K.
2 Jahre zuvor

In vielen anderen Bundesländern wurde in den letzten Jahren doch zumindest im SEK I-Bereich die Besoldung nach A13 längst beschlossen (bei den Grundschulen sind es glaube ich noch etwas weniger). Warum regen sich die SEK II-Kolleg*innen in NRW so sehr über etwas auf, was in anderen Bundesländern bereits die Regel und durch die gleichwertige Ausbildung beamtenrechtlich vorgesehen ist?? SEK II-Kolleg*innen bekommen doch sogar auch die Zulage. Ich verstehe es als -ebenfalls überlastete- SEK I-Lehrerin nicht.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  E.K.

Neid, Missgunst, Arroganz, elitäres Empfinden und typischer Egoismus. Eine Mischung davon wird es sein. Mehr Geld als andere haben ist ein tolles Gefühl. Besonders wenn man es für die gleiche Arbeit erhält. Das will man dann nicht aufgeben

E.K.
2 Jahre zuvor

Einige haben ja bereits geschrieben, dass sie -sollte es zu einer Angleichung der Besoldung kommen- über einen Schulwechsel nachdenken. Wenn die Besoldung also DAS Argument für die Arbeit in der Oberstufe ist, dann kann doch jeder, der möchte, einen Versetzungsantrag stellen (sollte A13 für alle in NRW wirklich kommen). Bei dem Lehrermangel wird man wohl früher oder später an einer Grundschule oder im SEK I-Bereich landen können. 😉 Das habe ich natürlich etwas überspitzt formuliert.

Jupp
2 Jahre zuvor

Die SPD und die Grünen das sollte man nicht vergessen waren bis 2017 in NRW an der Macht und haben auch kein A13 für alle gemacht! Der feine Herr Kutschaty spricht auch nur von Neueinstellungen! Was ist mit Bestandskollegen? Was ist mit denen die ne Beförderung haben wachst die mit?

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor

Hoffentlich hält sich die SPD in NRW nach der Wahl auch in ihr Versprechen. In Sachsen-Anhalt hat sie das nämlich nicht getan. Die FDP übrigens auch nicht. Nichtmal im Koalitionsvertrag wurde „A13“ für GS-Lehrerinnen erwähnt. Der Widerstand der CDU war stark – bzw. die SPD und die FDP zu schwach.

Marc
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Eine bessere Option als die SPD und Grüne haben wir nicht. Die CDU wird es jedenfalls niemals ändern. Ich weiß nicht wie aktiv die Spd und Grüne um A13 geworben haben in Sachsen-Anhalt, aber in NRW wurden so viele Anträge eingereicht und Versprechungen jetzt gemacht, sogar A13 in die Wahlprogramme genommen. Es dann nicht zu machen, wäre schon ein harter Wortbruch.
Am Ende werden es die Klagen eventuell noch richten. Denn irgendwann werden auch die Sammelklagen der Masterabsolventen vor Gericht verhandelt. Die haben gute Chancen das Ding auch zu gewinnen

DerDirekteVergleich
1 Jahr zuvor

Ich habe als ausgebildeter Gymnasiallehrer für zwei Jahre an einer Grundschule gearbeitet (Sondermaßnahme des Landes NRW, Bezahlung nach E11). Inzwischen habe ich mich an eine Gesamtschule versetzen lassen. Ich habe den Vergleich über den Arbeitsaufwand also am eigenen Leib erfahren. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich an der Grundschule insgesamt deutlich weniger gearbeitet habe!
– Man überblickt fachlich, didaktisch und pädagogisch nur vier Jahre statt neun. Ich empfand es als große Herausforderung, mein erstes Schuljahr in das Schulleben einzuführen. Genauso herausfordernd ist es aber, Schüler durch die Pubertät zu begleiten, ihren (schulischen/beruflichen) Werdegang zu koordinieren, sie in persönlichen Krisen an die Hand zu nehmen,…
An der Grundschule habe ich deutlich mehr Kontakt mit Eltern gehabt, habe nach Unterrichtsende Telefonate geführt, Förderkonferenzen beigewohnt, Mails an Ergotherapeuten, Logopäden, Kinderärzte, Psychologen,… geschrieben und da hatte ich den Unterricht für den nächsten Tag noch nicht hergerichtet. An den meisten Tagen konnte ich die Schule aber am späten Nachmittag verrichteter Dinge verlassen und hatte tatsächlich Feierabend.
– An der Grundschule werden keine Abschlüsse vergeben (Zeugnisse zu schreiben oder die Empfehlungen für die weiterführenden Schulen zu erstellen ist mit viel Arbeit verbunden, aber nicht vergleichbar mit den, was mir mit der Korrektur (teilw. auch Konzeption) der ZP10 oder Abiturprüfungen blüht.
– Fachlich ist die Arbeit an der Grundschule einfach weniger anspruchsvoll. Die didaktische/materielle Aufbereitung erfordert viel Zeit, Arbeit und Einsatz. Aber insgesamt brauche ich deutlich länger für die Unterrichtsvorbereitung an der weiterführenden Schule. Insbesondere die fachliche Einarbeitung und die Auswahl der Materialien braucht Zeit. Das gilt vor allem in der Q-Phase, die einen auch als Lehrperson noch einmal anders stresst als der Unterricht in den Schuljahren darunter.
– Während ich Tests an Grundschulen ziemlich schnell korrigieren konnte, erfordert die Korrektur von Klausuren und Klassenarbeiten jetzt an der Gesamtschule ganze Nachmittage, Wochenenden und auch Ferientage. Ich habe an der Grundschule differenzierter testen müssen und die Ergebnisse etwas differenzierter für jedes Kind dokumentiert (eben mit Weitblick auf die ausdifferenzierten Zeugnisse). Aber das ist nicht vergleichbar mit dem Korrekturhammer an der weiterführenden Schule, insbesondere in der Oberstufe. Ich habe zur Zeit zwei Kurse in der Oberstufe, etwa 50 SuS. Ich korrigiere pro SchülerIn etwa 60 Minuten. Davor habe ich die Klausur mitsamt Erwartungshorizont erstellt. Ich habe im Grundschuleinsatz kaum Nachtschichten einlegen müssen. Jetzt stehen sie für mich an der Tagesordnung.
– Als Gesamtschullehrer muss ich häufig länger für Konferenzen und Veranstaltungen die die Oberstufe betreffen, in der Schule bleiben. Auch der Einsatz in den Abiturprüfungen, die einen mental, fachlich und auch physisch fordern, bleiben KollegInnen, die nur in der Sek1 eingesetzt sind, erspart.

Ich fände es unfair, wenn alle Lehrämter die gleiche Besoldung erhielten. Ich habe meinen Job auch an der Grundschule sehr gerne gemacht und ich weiß um den hohen Arbeitsaufwand. Höher ist aber mein Arbeitsaufwand an der weiterführenden Schule mit Einsatz in der Oberstufe. Sorry.

Bla
1 Jahr zuvor

Bachelor Grund- und Mittelschule.
Master Gymnasium.
Angleichung der Pflichtstunden (Unterricht) nach Fächer. (V. A. am Gymnasium)
A12 GS/MS
A13 Gym

Master/StEx GS/MS
Master/StEx Gym
Angleichung der Pflichtstunden nach Fächer.
A13 für alle

(Mathe, Deutsch, Englisch + Abschlussklassen anders als bspw. Sport gewertet – je nach Fächerkombi eben mehr/weniger Pflichtstunden)

Deal? Haben doch (fast) alle was davon und ist fairer?

Alex
1 Jahr zuvor

Erstens vergisst du, dass du an der Gesamtschule nur 25,5 Std unterrichtest (wieso erwähnst du dann noch die längeren Konferenzen? Denke auch, dass sie an Grundschulen ähnlich lang sind). Zweitens werden auch Lehrer, die ZP10s haben, die pubertierende SuS unterrichten, noch mit A12 bezahlt (Haupt- und Realschule).
Jetzt, wo du A13 ja verdienst, ist es für mich logisch, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Als du an der Grundschule warst, sah deine Meinung da sicher noch anders aus.

Schonmal darüber nachgedacht, wieso du überhaupt als Vertretung an die Grundschule gehen musstest/durftest/konntest? – Genau. Es gibt zu wenige, die sich das für A12 geben wollen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Weil die an GE de facto mehr Zeit in Anspruch nehmen. Das ist Folge des FAchlehrerprinzips gegenüber dem Klassenlehrerprinzip an GS. Der Abstimmungsaufwand ist größer. Selbst Klassenlehrkräfte an einer GE sehen mit zwei Fächern (Haupt- und Nebenfach) ihre Klasse allenfalls dreimal bis viermal in der Woche – außer sie unterrichten fachfremd noch ein drittes Fach.

Die 25,5 WS an NRW-GE sind der Tatsache geschuldet, dass vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Eingruppierungen von Lehrkräften der SekI und der SekI+II zusätzlich auch noch unterschiedliche Wochenstundendeputate innerhalb ein und derselben Schulform zu Aufständen geführt hätten. Dazu kommt ja noch, dass der überwiegende Teil der „Beförderungsstellen“ an GE an Lehrkräfte der SekI+II geht, da Sprungbeförderungen ausgeschlossen sind. Folglich gehen alle Koordinatorenstellen (A15) an Lehrkräfte der SekI+II.

Die einzige Chance zum Laufbahnwechsel ist die Übernahme einer Funktionsstelle (AL in der SekI oder SL).

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Sehr interessant mit den Aufständen (krass), macht es für mich als Realschullehrer mit A12 aber nur noch lächerlich, mit 28 Std und A12 nach Hause zu gehen in NRW. Wie lässt sich der Unterschied zwischen Realschule und Gesamtschule Sek 1 erklären? Man hat ja an der Gesamtschule sogar eine äußere Differenzierung, was es auf dem Papier weniger vorbereitungsintensiv machen müsste, während ich 5 Förder SuS, 4 Flüchtlinge, 2 mit eingeschränkter Gym – Empfehlung, 10 mit Realschulempfehlung und 7 mit Hauptschulempfehlung in meiner Klasse hab….

Das System ist so kaputt! A13 für ALLE