Beim Thema Impfpflicht zeigt sich einmal mehr: Die Interessen von Kindern sind in Deutschland egal

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BERLIN. Kaum ein Politiker vergisst in diesen Tagen, sein Mitgefühl mit den Kindern zu bekunden. Die hätten in der Pandemie ja schon so viel gelitten – jetzt müssten doch mal die Erwachsenen zurückstehen. Beim Thema Impfpflicht zeigt sich allerdings einmal mehr, wie die Prioritäten in diesem Land tatsächlich gesetzt sind: Kinder zuletzt.

Hatte sich für eine Impfpflicht ausgesprochen: Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock

Erst in der vergangenen Woche haben die Kultusminister der Länder sich mit einem dringenden Aufruf zur Impfung an die Erwachsenen in Deutschland gewandt. Denn: „Das Offenhalten von Bildungseinrichtungen ist wichtig, weil wir den Zugang von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Bildung, ihr soziales Miteinander und ihr Recht auf Teilhabe sichern wollen“, erklärte KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU), Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, dazu.

Der einleuchtende Hintergrund: Eine hohe Impfquote, darüber herrscht Einigkeit, würde auch den Schulen nützen. Wenn das Infektionsgeschehen nämlich insgesamt ruhig ist, dann läuft der Präsenzunterricht weitgehend ungestört. Umgekehrt gilt: Wenn die Inzidenzen außerhalb der Schulen hoch sind, dann trägt das auch wieder Infektionen in die Schulen hinein.

Der Appell der KMK reiht sich ein in eine Serie ähnlich lautender Statements von Kultusministerinnen und Kultusministern jeder Couleur. „Nicht so viel Verständnis habe ich, wenn Erwachsene sich nicht impfen lassen, vor allem die, die es auch gesundheitlich können. Wer seine Kinder in der Pandemie schützen will, der muss sich als Eltern impfen lassen. Das gilt für Lehrkräfte und alle, die in Schulen arbeiten sowieso“, sagte Prien im August.

„Wir brauchen jetzt die Solidarität der Erwachsenen, der noch nicht geimpften Menschen“

Im September dann erklärte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne): Wichtigstes Instrument gegen das Virus sei die Impfung. Deswegen seien besonders Erwachsene in der Pflicht. „Wir brauchen jetzt die Solidarität der Erwachsenen, der noch nicht geimpften Menschen“, meinte Schopper. Man müsse verhindern, dass die vierte Welle in die Schulen schwappt. „Die Corona-Erkrankungen wollen wir aus den Schulen fernhalten.“

Als das Mitte November erkennbar nicht funktionierte, meldete sich Saarlands Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) zu Wort: „Es sind einfach zu wenig erwachsene Menschen geimpft, und die vierte Welle schlägt deswegen mit voller Kraft zu. Das können wir an unseren Schulen ablesen“, befand sie. Wütend machten die Ministerin nach eigenem Bekunden Impfgegner und Corona-Skeptiker. „Ich bin einfach sauer, dass es immer noch Menschen gibt in dieser Gesellschaft, die glauben, mit ihrer Impfverweigerung auf der sicheren Seite zu stehen.“

Leider gibt es auch immer noch Politikerinnen und Politiker, die glauben, diese Klientel hofieren zu müssen.

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Vorläufiger Höhepunkt: Das Herumeiern der Ampel-Koalition am Wochenende um eine Impfpflicht in Deutschland. Die hatte Bundeskanzler Olaf Scholz („Wer bei mir Führung bestellt, bekommt auch welche“) eigentlich für Ende Februar / Anfang März in Aussicht gestellt. Politiker von SPD und Grünen dämpften allerdings am Wochenende Erwartungen an einen raschen Beschluss des Bundestages.

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem Berliner «Tagesspiegel»: «Die Beratungen im Bundestag sollten wir im ersten Quartal zum Abschluss bringen.» Das sei ein anspruchsvoller Zeitplan. Mit Blick auf mögliche Verzögerungen betonte Wiese, die Impfpflicht wirke ohnehin nicht kurzfristig, sondern sei «perspektivisch eine Vorsorge für den kommenden Herbst und Winter». Subtext: Eh‘ nicht so wichtig.

„Das ist keine einfache Entscheidung, das bedeutet einen tiefen Eingriff“

Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, betonte: «Das ist keine einfache Entscheidung, das bedeutet einen tiefen Eingriff.» In den Fraktionen müsse zunächst diskutiert werden, welche Vorstellungen es gebe. «Und dann können wir Ende Januar die öffentliche Debatte im Bundestag darüber führen», sagte Haßelmann. Die Frage sei «so relevant und weitgehend», dass es eine «fundierte und sehr sorgfältige Beratung» brauche.

Haßelmann selbst sprach sich zwar für eine Impfpflicht aus. Eine schnelle Entscheidung wird es – wenn überhaupt – aber voraussichtlich nicht geben. Im Gespräch ist zunächst eine ergebnisoffene «Orientierungsdebatte» im Januar. Über eine Impfpflicht soll der Bundestag dann, wenn überhaupt, ohne Fraktionsvorgaben abstimmen – als Gewissensentscheidung.

Gewissensentscheidung? Inzwischen seien Zig-Millionen Menschen geimpft und «niemand ist ein Alien geworden» – erklärte Scholz bereits vor der Bundestagswahl. Welches Gewissen also muss man befragen, um Bürgerinnen und Bürger zu verpflichten, nach zwei Jahren Dauerkrise mit einer mittlerweile etablierten Impfung den Kindern, sich selbst und allen anderen Mitmenschen wieder zu einem normalen Leben zu verhelfen?

Keine Gewissensentscheidung ist es dagegen, die Kitas und Schulen in Deutschland weiterhin ohne wirksamen Infektionsschutz zu lassen – und damit Kinder und Jugendliche de facto zur Durchseuchung freizugeben. Wie hatte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) noch Mitte Dezember so schön gesagt? Kinder hätten in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren «besonders gelitten». Ihr Alltag in Kitas und Schulen sei «viel stärker eingeschränkt» gewesen als der Arbeitsalltag von Erwachsenen, sagte sie. Das müsse, so Spiegel, von der Politik nun berücksichtigt werden. Ja, ja …

Wenn es dann aber zum Schwur kommt, tauchen alle verantwortlichen Politikerinnen und Politiker schnell wieder ab: ob mobile Luftfilter, Entzerrung des Schülertransports, besondere Förderung für Kinder aus sozial schwachen Familien, Verkleinerung der Klassen oder eben jetzt eine allgemeine Impfpflicht – alles, was Kindern in der Pandemie wirklich genützt und den in Sonntagsreden ach so wichtigen Präsenzunterricht gesichert hätte, wurde beiseite geschoben. News4teachers / mit Material der dpa

Statt mehr Schutz für Kitas und Schulen beschließt der Bund-Länder-Gipfel eine kürzere Quarantäne für Kinder

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Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Ist doch ganz einfach.
Kinder bräuchten die Impfung für sich und vor allem bei ihren erwachsenen Kontaktpersonen.

Ein extrem laute Minderheit hat aber Rechte. Vor allem das Recht sich nicht impfen zu lassen und schon gar nicht ihre Kinder.
Diese Minderheit macht mächtig Druck. Geht vor den Häusern der Politiker „spazieren“ oder „inkoofen“. Stimmungsvoll mit Fackeln.
Sie macht Stimmung im Internet und hat Rückendeckung durch ihre Hauspresse von der BILD und der WELT.

Jetzt kommt die politische Güterabwägung!

Wie kann man Kinder schützen?

a) Distanzunterricht: Geht nicht. Die Eltern müssen arbeiten sonst bricht der DAX ein und die Umsätze gehen zurück.
Also verhindert der Heilige des Kapitals St. Lindner jegliche Ansätze für Distanzunterricht.
Bevor Scholz wieder mit der Alternative „Besser nicht regieren als falsch regieren“ der FDP konfrontiert wird, reden wir die Situation an den Schulen durch dreiste Lügen, Parolen und unqualifizierte Statistiken lieber schön.

b) Impfung der Kinder und ihrer Kontaktpersonen: Wie gesagt ist eine aggressive Minderheit von etwa 10-20% der Bevölkerung strikt gegen die Impfung.
Diese Minderheit wird nicht mit Argumenten sondern nur durch eine strikte Impfpflicht zum Impfen zu bewegen sein.
Da besteht aber das Problem, dass diese Mehrheit wählen darf. Außerdem bezahlt sie Steuern. Damit haben wir schon mal zwei Pluspunkt gegenüber den Kindern.
Außerdem besteht die Hoffnung, dass die FDP, als Held der bürgerlichen Freiheitsrechte, den Teil den Minderheit für sich gewinnen kann der nicht die AfD wählt.
Lindner hat messerscharf erkannt, dass diese Minderheit nicht nur fanatisch, sondern auch dumm genug ist ihm sein Geschwafel von Freiheitsrechten zu glauben.
Also zieht die FDP hier die Parlamentskarte.
Nach guter alter deutsche Tradition wird über die Impfpflicht erst mal diskutiert, bis das Thema auf dem Boden liegt und alle sich sicher sind das es jetzt wirklich tot ist.

Spätestens im Sommer ist das Thema dann von Tisch. Corona flaut ab und kein Schwein hat mehr Interesse an der Impfpflicht.

Die Regierung lässt auch das zu, denn Scholz will ja unbedingt Kanzler unter Herr Lindner sein. Er wird die FDP also nicht wegen ein paar Kinder die noch nicht wählen dürfen verärgern.

Am Ende ist als fast jeder zufrieden. Scholz darf weiter Kanzlern, Lauterbach darf den Experten-Minister spielen, die FDP gewinnt eventuell neue Wähler und stellt ihre Lobby zufrieden, die Grünen brauche sich um Garnichts als den Klimawandel Gedanken zu machen und die Querdenker-Nazis haben es geschafft als Minderheit den Staat zu erpressen.

Verloren haben nur SuS und LuL.

Macht aber nichts.
SuS dürfen eben nicht wählen. Ihre Eltern sind froh wenn sie verwahrt werden und nicht nerven und die LuL müssen als Beamte eh das Maul halten.

Antje
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@Schattenläufer, du hast es wie immer genau auf den Punkt gebracht. Genauso ist es… Danke für deine Kommentare. Haben mir im letzten halben Jahr Rückhalt gegeben.

Elternsindkeinedeppen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

SuS dürfen eben nicht wählen. Ihre Eltern sind froh wenn sie verwahrt werden und nicht nerven und die LuL müssen als Beamte eh das Maul halten.
Ich bin es leid, als Mutter als kapitalistische, wirtschaftshörige Vollidiotin hingestellt zu werden, die zu blöd/faul/bequem/unfähig ist, ihre Kinder zu erziehen/betreuen/unterrichten.
Aber genau: so wie Beamte das Maul halten sollen und ihren Dienst tuen, soll/muss ich meine Arbeit tun.
Die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ist keine Idee von Eltern. Lassen Sie sich von einem/einer Wirtschaftslehrer/in erklären, was passieren würde, wenn man den Wirtschaftskreislauf einfach mal aussetzt. Es kann nicht jede/r in einer Beamtensozialismusheilewelt leben.
Meine Kinder nerven nicht.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Wenn ein kompletter Lebensplan darauf aufgebaut ist, dass es nur geht wenn die Kinder von Mo. bis Fr. sicher verwahrt werden, dann ist das schon sehr gewagt.
Wir wollen ja keinen Distanzunterricht, weil wir keinen Bock haben zur Schule zu gehen, wir fürchten um die Gesundheit der SuS, ihrer Angehörigen und natürlich auch um unsere Gesundheit.

Abschließend noch zwei Feststellungen.
a) Ich bin Wirtschaftskundelehrer 🙂
b) Wenn ihr Kind im Krankenhaus landet, haben sie ja auch Zeit den Wirtschaftskreislauf am rotieren zu halten. Besuch ist ja dann nicht wegen Corona.
Falls sie selbst mit im Nebenzimmer landen können Sie ihr Kind zwar sehen, wenn sie es noch bis rüber schaffen, der Wirtschaftskreislauf wird dann aber eine Zeit lang auf Sie verzichten müssen.
Schade. gell.

EinfachMutter
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Zum b) das ist keine Feststellung!!! Sondern eine Drohkulisse mit „wenn“und „falls“.

Aber in dem Forum wird schon seit langem nur so „diskutiert“.
Finde ich echt beschämend und würdelos.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  EinfachMutter

Eine Drohkulisse die durchaus im Bereich des möglichen liegt aber oft konsequent ignoriert wird.

Elternsindkeinedeppen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Vielleicht haben wir uns falsch verstanden: Ich bin SEHR für Distanzunterricht!
An der Schulpflicht können Eltern nunmal nichts ändern und es wäre mir neu, dass sich Eltern gegen Distanzunterricht wehren. Es wäre mir auch neu, dass Lehrerinnen und Lehrer sich massiv für Distanzunterricht einsetzen.
Es geht mir einfach sowas von unglaublich auf die Nerven, immer lesen zu müssen, Eltern würden ihre Kinder in die Schule „abschieben“. Soll ich die Kinder einfach nicht mehr hinschicken und mir die Leier von der Schulpflicht antun? Würden meine Kinder mit Materialien versorgt werden, würde ich das sogar tun. Kinder z.B. in Quarantäne und bekommen NULL Materialien, Informationen, … seitens der Schule . Da halten sich die voll-Bock-Lehrerinnen und Lehrer alle schön zurück. So wird das alles einfach nichts! Und all das Schulgedöns ändert auch nichts daran, dass ich meine Job brauche und mir nicht überlegen kann, ob ich hin „will“.
Dass der Infektionsschutz an Schulen unter aller Kanone ist, ist was ganz anderes. Aber auch dafür können die Eltern nichts.
Dieses ewige Geschimpfe auf die Eltern ist einfach daneben!

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Beides sind nicht die Allgemeinheit.
Beides gibt es leider.
Eltern die die Kinder um jeden Preis in die Schule abschieben und Lehrer die im Distanzunterricht gerne eine ruhige Kugel schieben würden.

Wenn sie nicht zu den Eltern gehören die auf die Gesundheit ihrer Kinder pfeifen, dann brauchen sie sich mit obiger Darstellung natürlich nicht zu identifizieren.
Im Gegenzug kann ich ihnen versichern, dass ich im Distanzunterricht keine ruhige Kugel geschoben habe. Im Gegenteil, der Distanzunterricht ist purer Stress.
Präsenzunterricht ist Tafelgeschäft. Das ist für LuL viel entspannter.
Unter den jetzigen Bedingungen ist er aber brandgefährlich für LuL und SuS.

Die Versorgung der Kinder in Quarantäne wurde von der KMK übrigens so geregelt, dass es nur dann Materialien gibt, wenn die lehrerbereit sind ihre Arbeitszeit zu verdoppeln. Präsenz in Vollzeit und das Ganz d an nochmal online für die Quarantäne SuS.
:

EinfachMutter
2 Jahre zuvor

@Elternsindkeinedeppen
Sie sprechen mir von Herzen, genau so ist, wie Sie schreiben, es ist überall alles so gespalten, meistens fast 50/50 wünscht sich was (DU, Maskenpflicht) bzw. Genau das Gegenteil ( Präsenzunterricht, am liebsten keine Masken etc.)
Wie auch immer, keiner hat das Recht DIE einzige „korrekte“ Lösung nur für seine Sicht der Dinge zu beanspruchen!

Im Punkt Distanzunterricht, da bin ich skeptisch, den gab es wirklich nur im ersten Lockdown, mit den kopierten Arbeitsblättern und Kontakteinschränkungen, die von der Mehrheit der Gesellschaft auch freiwillig mitgetragen wurden. In dem zweiten und dritten war die Notbetreung unserer Grundschule schon brechendvoll….nach 4 Wochen homeschooling mussten wir auch unsere Kinder hinschicken, sonst wäre ich ohne Job, was man sich definitiv nicht leisten kann!
Homeschooling war für mich ne unbezahlte Knochenarbeit, hab so gut wie es ging hinbekommen, aber meine Kinder zittern davor, von der Mama wieder unterrichtet werden zu müssen (bin keine ausgebildete pädagogische Kraft , dazu verfüge ich auch nicht über mega viel Geduld, und der ganze Haushalt hier lässt sich nicht alleine zaubern etc….vllt.manche Eltern kennen das…)
So ist es leider, es gibt auch Schattenseiten des DU, wo das Verhältnis Mama -Kind darunter( nicht nur bei uns) mega gelitten hat.
Auf shit-storming ( wo auch immer ich Fehler in Euren Augen gemacht habe) könnt ihr alle verzichten, den lese ich mir nicht durch.

Elternsindkeinedeppen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ach ja: „Wenn ein kompletter Lebensplan darauf aufgebaut ist, dass es nur geht wenn die Kinder von Mo. bis Fr. sicher verwahrt werden, dann ist das schon sehr gewagt.“
Das macht NIEMAND. Denn die Kinder sind nur ca. 1/2 Jahr von Mo. bis Fr. „verwahrt“. In der unterrichtsfreien Zeit sind sie das nämlich nicht. Und an pädagogischen Tagen auch nicht. Und an den letzten Schultagen vor den Ferien nur 2 Stunden. Und wenn Abiprüfungen sind auch nicht. Und auch nicht, wenn Notenkonferenzen sind.
Als „Verwahranstalt“ taugt Schule rein gar nichts, nicht mal, wenn man wollte.

mm
2 Jahre zuvor

Wenn tatsächlich in einigen Jahren herauskommen sollte, dass viele junge Menschen aufgrund von einer Corona- Erkrankung Schädigungen an Organen oder andere gesundheitliche Folgeschäden davongetragen haben, werden wir uns alle verantworten müssen. Die Politiker sowieso, die Lehrer, die im Distanzunterricht eine ruhige Kugel schieben wollen, die Eltern, die ihre Kinder betreut haben wollen aber auch die Lehrer und Eltern, die einer Gefahr darin sehen und sich trotzdem fügen. Und zu guter Letzt auch diejenigen, die keinen direkten Bezug zu den Kindern in der Pandemie haben. Denn wir als Gesellschaft machen das alles mit. Und das gleiche Ergebnis kommt dabei raus: Unterm Strich läuft Schule wie von der Politik gewünscht und keiner wehrt sich. Und mit sich wehren meine ich jetzt nicht im warmen Bürostuhl auf 4teachers Luftablassen. Ich klammere mich nicht davon aus.“ Aber die Lehrer sollten das“ und „die Eltern sollten jenes“ sich gegenseitig um die Ohren zu schlagen hilft den Kindern auch nicht weiter.

Teacher Andi
2 Jahre zuvor

Wen sollte das wundern, dass in unserer kapitalistischen Gesellschaft die Schulen und das Wohl der Kinder ganz hinten stehen in der Priorität, wo doch kurzfristig (und so denkt man im Kapitalismus) kein Gewinn daraus zu machen ist. Viel wichtiger sind Bankenrettung, Entllastung der Konzerne und Unterstützung der Investoren und Aktionäre. Davon können auch die Politiker gut und gerne leben. Da ist kein Budget mehr da für sinnvolle Digitalisierung oder Luftfilter. Muss man doch verstehen … alles eine Sache des Charakters, der im kapitalistischen System, so wie es sich jetzt entwickelt hat, keine Rolle mehr spielt.

eldorado
2 Jahre zuvor

Also ich empfinde die Impfpflicht schon als einschneidend und nicht bedenkenlos hinzunehmen. Vor allem müsste damit ja auch einhergehen, dass festgelegt wird, in welchem Turnus eine Auffrischung ansteht. Biontech spricht ja jetzt sogar von alle 3 Monate. Ich lasse mir aber definitiv nicht viermal im Jahr das Zeug spritzen und würde dagegen den Klageweg beschreiten.

Das momentane Verzögern der Entscheidung sehe ich aber mehr als Taktik, um am Ende sagen zu können, wir haben es uns ja nicht leicht gemacht, aber die (von unseren Politkern eventuell sogar absichtlich verursachte) 4. Welle hat uns gezeigt, dass wir keine andere Möglichkeit haben.

Dabei wäre die Impfpflicht evtl. sogar gar nicht nötig. Zum einen dürfte die Freigabe des Impfstoffes für Kinder und die Zulassung von proteinbasiertem Impfstoff sich ja auch auf die Impfquote auswirken. Zum anderen sehen wir z.B. in Dänemark (hohe Impfquote), dass auch dort ein paar Einschränkungen im Winter nötig sind. Vielleicht wird es einfach irgendwann zu unserem Jahresrhythmus gehören, dass wir im Winter mit Maske einkaufen gehen und Großveranstaltungen hauptsächlich im Sommer stattfinden. Survival of the fittest.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor
Antwortet  eldorado

Ich empfinde es ähnlich. Und ich merke, dass die Kommunikation sich bedenklich festfährt. Die Aufmerksamkeit für die Bedenken von potentiell noch erreichbaren Impfskeptikern wirkt genauso wenig ehrlich wie das Interesse an der Schadensbegrenzung für unter der Pandemie leidenden Kindern. Man könnte öffentlich ja mal ein paar Fragen nachgehen, die in impfzögerlichen Kreisen wirklich interessieren: Wie hoch ist etwa der Prozentsatz der Hospitalisierten, die aufgrund einer anderen Diagnose als Corona behandelt werden und/oder versterben (also nur auch positiv getestet wurden)? Welche Rolle spielen beim „Corona-Schutz“ durch Ernährung u.a. das Vitamin D3 und auch Zink – wie ist da der Stand der Forschung, wo wird dazu aktuell überhaupt geforscht und woher sind somit demnächst vielleicht noch Antworten zu erwarten? Wann kommt ein echter Totimpfstoff (Valneva) auf den Markt – wie sieht da der Zeitplan zur Zulassung aus? Alles, was wieder einen echten Austausch anstatt die Verhärtung der Fronten befördert, wäre hilfreich und notwendig für den Zusammenhalt der Gesellschaft!

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Ich denke, darauf will und kann man keine Antworten geben. Genauso wenig detailliert sind die Antworten auf den Schutz von Geimpften. Es heiß einfach nur : geimpft ist supi und geboostert ist noch toller. Aber dann wird kaum noch unterschieden. Dabei gibt es noch viele offene Fragen. Welcher Schutz nach welcher Zeit gilt bei welchem Impfstoff oder bei gekreuzten Impfstoffgaben? Ist meine im Oktober geboosterte Mutter noch geschützt? Ist ein frisch zweimal Geimpfter genauso gut geschützt wie ein frisch Geboosteter oder bedarf es wirklich der drei Dosen? Diese Frage wäre auch interessant für alle frisch geimpften Kinder. Wann kommt der Omikron angepasste Impfstoff von Biontech auf den Markt und in welcher Weise und Reihenfolge wird er für die Bevölkerung zugänglich sein? Und wie gut sind die zweifach Geimpften ü12 Kinder geschützt, deren Impfung jetzt mittlerweile auch schon 4 Monate zurückliegt. Gibt es diesbezüglich Stiko Bemühungen? Warum verfügt Herr Scholz nicht über einen vernünftigen Berater, der ihm die Hürden bei einer gesetzlichen Impfpflicht erklärt, bevor er damit hausieren geht? Und jetzt die wichtigste Frage. Was sind die Pläne der Politik: Pandemie noch aufhalten oder durchrauschen lassen? Das Model England ist wenigstens ehrlicher als dieses seltsame Schönreden und gleichzeitige Ausrufen einer katastrophalen Welle. Schule ganz auf aber angeordnetes Homeoffice und Restaurants im Minimalst-Betrieb. Mein Vertrauen in irgendwelche politische Aussagen ist maximal beschädigt worden.

eldorado
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Dem möchte ich noch hinzufügen, dass wir seit über einem Jahr wissen, dass Salbei eine antivirale Wirkung gegen Corona hat. Er tötet den Virus nicht, hindert ihn aber an der Vermehrung. Er könnte also tatsächlich dabei helfen, Krankheitsverläufe zu mildern. Und das ganz ohne Nebenwirkungen. Das maximale Risiko ist, dass er einfach nicht hilft.
Trotzdem wurde weder daran weiter geforscht, noch wurde es an die große Glocke gehangen.
Statt dessen werden jetzt Medikamente mit antiviraler Wirkung, die gerade auf den Markt geworfen werden, gefeiert.
Salbei hätte es schon ein Jahr eher gegeben, aber kann ja nicht sein, dass kleine Gärtner daran verdienen…

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  eldorado

Eine ständig wiederkehrende Maskenpflicht im Winter würde ich erheblich einschneidener finden als eine Impfflicht. Von den Masken müssen wir langfristig wegkommen, bei einer Impfflicht ist die Frage wie sinnvoll es ist. Eine frühere Impfflicht so zum 1. November 2021 hätte wegen Delta eher Sinn gemacht. Aktuell werden diesbezüglich die Karten neu gemischt. Sollte das Covid Medikament Paxlovid ein Schlüssel sein bei Infektionen schwere Verläufe erheblich abzumildern, müssten die Massnahmen und Impfflicht dann eh überdacht werden. Wahrscheinlich haben dann die AHA-Regeln keinen Sinn mehr, weil die doch eine erhebliche Behinderung sind und der Nutzen dann neu zu bewerten ist (wird die Pandemie bei weiterer Anwendung nur unnötig in die Länge ziehen und Basis für weitere Varianten bieten).
Solange Masken & Co noch das Alltagsbild bilden, haben wir immer noch eine Ausnahmesituation.

Sternchen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dirk Z

Das hat doch nichts mit Masken zu tun. Die Bildung von Mutanten entsteht durch Infektionen. Solange weltweit nicht genügend Menschen geimpft sind, kommen wir nicht raus aus der Pandemie. Außerdem ist das ein effektiver Schutz. Deutschlands Impfquote ist zu niedrig, um alles laufen zu lassen. In Asien gehören die Masken im Winter zum Alltag. Kann dieses Gejammer nicht mehr hören. Ich trage jeden Tag mehr als 8 Stunden eine Maske und lebe noch.

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sternchen

China (Asien), dort ist man aber wesentlich konsequenter und riegelt ganze Städdte bei Hotspots ab und es wird erst einmal jeder getestet. Und in der BRD?

Mehr als 8 Stunden eine Maske tragen ist auch nicht so sicher. Durchfeuchtete Masken werden zu Infektionsbrücken. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege empfiehlt, die Maske spätestens nach drei bis vier Stunden zu wechseln. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene hingegen spricht sich für einen Wechsel nach nur zwei Stunden aus.

S.
2 Jahre zuvor

Scholz scheint nicht handlungsfähig zu sein oder aber sehr, sehr langsam in die Gänge zu kommen –
hier ein Interviewlink mit der Bremer SPD-Kollegin und Bildungssenatorin Aulepp, die ihr Fast-Nichtstun mit den Kinderärzte-Verbänden rechtfertigt:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/bremens-bildungssenatorin-begruendet-praesenzunterricht-mit-milden-corona-verlaeufen-100.html
Die Schülerinnen in dem Interview sind geschockt, dass sie bei Inzidenzen über 1000 in Präsenz gezwungen werden.
Immerhin gibt es in Bremen in jedem Klassenraum einen Luftfilter, wenngleich auch Einzeltische und Plexiglasscheiben fehlen. Und es gibt jeden Tag einen Schnelltest.
Sparbrötchen Hubig in RLP dagegen inszeniert sich als Retterin des Präsenzunterrichts mit zwei Schnelltests pro Woche – ohne sich je für Luftfilter eingesetzt zu haben nach dem Motto „Lüften ist das A und O“ (Originalton Hubig). Filter gibt es nur in wenigen Kreisen in RLP.

Anonymous
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Soweit ich weiß, hat die Landesregierung in RP immerhin zwei Förderprogramme für Luftfilter aufgelegt. Was vielleicht nicht viel ist, aber wenigstens mehr, als so manches andere Land auf die Reihe gebracht hat …

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Anonymous

Leider werden nach wie vor nur Luftfilter vom Land RP nur finanziell unterstützt, wenn die „Aerosolkonzentration“ nicht andersweitig „abzusenken ist“ und insbesondere, „wenn der Raum nicht ausreichend zu belüften ist, weil die Fenster nicht vollständig geöffnet werden können, ein Umbau der Fenster durch einfache Maßnahmen nicht kurzfristig möglich ist (…)“, S. 106, Amtsblatt (7. Oktober 2021), Punkt 4, letzter Absatz: https://add.rlp.de/fileadmin/add/Corona/SCHULEN_-_Luftreinigungsgeraete_-_Foerderrichtlinie.pdf

S. Müller
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

An unserer Schule stehen Luftfilter. Was aber oft verschwiegen wird, dass diese nur funktionieren, wenn alle 20 Minuten gelüftet wird. Trotz der Luftfilter ist es kalt im Klassenraum und die Kinder sitzen mit Decken und Jacken im Unterricht.

Kayla
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Dass es in Bremen in jedem Klassenraum Luftfilter gäbe, ist eine absolute Illusion. Es gibt sie in den Räumen, die man nicht belüften kann.

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kayla

Also wie in RLP. Schade, dass der ansonsten sehr kritische „buten un binnen“-Reporter da nicht nachgehakt hat.

Palomino
2 Jahre zuvor

Hauptsache sie sind aus den Füßen. Am besten betreut, satt und sauber!

Walter
2 Jahre zuvor

Ist doch einleuchtend:
Eigenen Impfschutz durch zweimalige Impfung für den Gesundheitsschutz herstellen und wenn es dann noch den Booster gegeben hat, gibt es dafür dann sichere Bildung ohne Kosten für den ganzen Tag.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Walter

Also meine Kollegen fallen gerade trotz Booster wegen COVID 19 aus. Mindestens einer davon mit einem Verlauf, der ihn länger als zwei Wochen arbeitsunfähig machen wird. Und jetzt?

Die Berlinerin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

An meiner Schule sind fast alle 3x geimpft. 2 hatten jetzt trotzdem Corona. 2 von etwa 50. 1 hatte auch Symptome. Wie bei einer Erkältung.

Mika, Sie malen den Teufel an die Wand!

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

???? Ich habe beschrieben, was derzeit an meiner Schule passiert. Inwiefern male ich da irgendwas an die Wand? „Sichere Bildung“ gibt’s eben trotz Booster nicht, wenn das einzige Mittel zur Infektionsvermeidung offene Fenster und von SuS lässig getragene OP- Masken sind. Ich finde die Darstellung: „lasst Euch boostern, dann passiert Euch nichts“ inzwischen fahrlässig, da ich das Gegenteil erlebe, nicht nur in der Schule. Aber meine Auffassung von „leichter Verlauf“ kollidiert auch mit der Definition der WHO.

m.n.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

Sie fragen: „Ich habe beschrieben, was derzeit an meiner Schule passiert. Inwiefern male ich da irgendwas an die Wand?“
Vielleicht deswegen, weil Ihre Schule nicht das Maß aller Dinge ist. Ihr Kommentar mit der Schlussfrage wirkt tatsächlich so, als wollten Sie (wie die meisten hier) die allgemeine Lage an den Schulen dramatisieren.

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mika

@m.n.
Dramaturgie – na ob mit rosaroter Brille oder Gutmenschphilosophien sind es an deutschen Schulen aber doch keine Normalzustände. Objektiv empfinde ich „milde“ Verläufe oder „Omikron macht nicht krank“ ebenso nicht.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

„… ob mobile Luftfilter, Entzerrung des Schülertransports, besondere Förderung für Kinder aus sozial schwachen Familien, Verkleinerung der Klassen oder eben jetzt eine allgemeine Impfpflicht – alles, was Kindern in der Pandemie wirklich genützt und den in Sonntagsreden ach so wichtigen Präsenzunterricht gesichert hätte, wurde beiseite geschoben.“ Und wenn diese Kindergeneration sehr bald das Wahlalter erreicht – wie will die Politik dann ihr gegenüber je wieder Glaubwürdigkeit erzeugen?

Susi
2 Jahre zuvor

M. E. werden Politiker*innen in ihrer Handlungsfähigkeit maßlos überschätzt. Sie tun immer so als ob, aber die Wirtschaft hat sie vollkommen im Griff. Und wenn sie dann einmal eine Entscheidung treffen sollen, die nicht vorgekaut ist, wird alles auf die lange Bank geschoben.

Der Ethikrat hat sein Statement doch schon lange abgegeben; die Mehrzahl der Bevölkerung stimmt ebenfalls für eine allgemeine Impflicht, selbst die jugendlichen Schüler*innen stimmen mehrheitlich dafür.

Und wo bleibt der Schutz der schwachen und kranken Kinder in den Schulen, die beispielsweise eine Asthmaerkrankung haben und jeden Tag darum fürchten, sich anzustecken?

Entweder sofortige Impflicht oder alternative Unterrichtsformen! Beides passt nicht zusammen!

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Die Entscheidung des Ethikrat fand vor Omikron statt. Die Entscheidung ist auch schnell wieder wendbar.
Ob sich die Impflicht durchsetzten lässt, steht auch auf einem anderen Papier, auch weil Omikron die Spielregeln wieder geändert hat.
Wenn ich alle 3 Monate eine Impfung brauche, die dazu nicht so wirkt, wie angenommen, ist das Thema schnell vom Tisch. Zu dem möchte wohl niemand in der Politik seinen Namen direkt mit dem Thema Impflicht verknüpfen lassen.

Und nur weil die Mehrheit der Bevölkerung für eine allgemeine Impflicht ist, heißt das noch nicht dass das auch umgesetzt werden sollte. Wenn die Mehrheit fordert, alle sollten jede Woche einen Joint rauchen, damit die Depressionen nicht mehr so schlimm ist, kann ich ja auch nicht ein Joint-Rauch-Pflicht einführen.

Susi
2 Jahre zuvor
Antwortet  trotzki

Es ist schon klar, dass es juristisch eine Grauzone ist. Trotzdem brauchen wir eine allgemeine Impflicht, um nicht wieder in eine solche Situation zu kommen.

Eine Pandemie mit einem Joint zu vergleichen, entbehrt sich m. E. jeglicher Verhältnismäßigkeit. Wir tragen Verantwortung für uns und die Gesellschaft und brauchen den Staat für Richtlinien, damit nicht die Redlichen den Dreck von wenigen Egoisten fressen …

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Anschauung lebt von Übertreibung.
Ich bin der nach wie vor der Meinung. Nur weil die Mehrheit meint, es müsse die Impflicht kommen (man kann sich ja auch Gedanken machen, wie diese Meinung über Wochen durch Aussagen manifestiert wurde), sollte dich auch umgesetzt werden.
Ja, wir brauchen Richtlinien. Aber wer legt fest, was Redlich ist und was nicht.

Alla
2 Jahre zuvor

Obwohl ich ein Impffan bin und auch in 6 Wochen, also 3 Monate nach dem Booster, eine 4. Impfung nehmen würde, sehe ich ein großes Problem bei der Impfpflicht!

Da die Impfung nicht so lange wirkt, wie wir alle gehofft haben, ein Schutz vor Weitergabe einer Infektion auch mit dem Booster nicht gewährleistet ist, kommt man mit dem Argument der Verantwortung für vulnerable Gruppen nicht weit! Ich impfen mich also aus reinem Egoismus/ Panik und nicht aus Verantwortung!
Mit 3 ( oder mehr) Impfungen bin ich selbst zwar vor einem schweren Covid- Verlauf geschützt, kann aber andere immer noch anstecken!

Wenn ich also nicht an die Pandemie glaube und sicher bin, dass mein Immunsystem super trainiert ist, werde ich die Impfung ablehnen. Andere schütze ich ja sowieso nicht damit, dass ich mich selbst impfen lasse.
Noch problematischer ist es, wenn ich Impfungen sogar als potentiell gefährlich ansehe. Warum soll ich mich in Gefahr begeben, wenn ich andere damit nicht einmal schütze?

Bei sterilen Impfungen wie Pocken, Masern, Pollo mag eine Impfpflicht noch funktionieren. 2-3mal geimpft hat man einen lebenslangen Schutz vor einer Infektion UND deren Weitergabe. Damit kann man viele Menschen evtl. noch erreichen.
Bei den Covid-Impfstoffen gibt es diese Zusage nicht, im Gegenteil! Keiner kann sagen, wie oft man eine Impfung braucht, vielleicht 4 mal pro Jahr? Wer soll das kontrollieren?

Im Moment bin ich echt ratlos und kann mir nicht vorstellen, wie Impfgegner mit diesen schwachen Argumenten erreicht werden könnten.

Außerdem wird mit dem Narrativ, dass Omikron ja nur milde Verläufe verursacht, das die Politik ja immer wenn es gerade passt, aus der Tasche zieht ( s. Schule), den Impfgegnern gerade nach dem Mund geredet! „Wegen eines kleinen Schnupfens soll ich mich alle paar Monate impfen lassen? Und – in einigen Jahren – schwere Impfschäden davontragen? Das Gesundheitssystem bricht wegen eines Schnupfens nicht zusammen!“ Und keiner wird darauf hören, dass es diese Langzeitfolgen bei Impfungen nicht gibt!

Es wurde – auch seitens der Politik – schon zu viel geschwurbelt, der Wirtschaft zuliebe. Inzwischen ist es zu spät für ein Einführen der Impfpflicht!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Bei einer Impfpflicht muss niemand mehr erreicht wwrden.Da wird geimpft und fertig.

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

@Maren
Glauben Sie wirklich, dass das so einfach wird mit der Impfpflicht?
Dass dann alle Impfgegner, Coronaleugner, Verschwörungsgläubige brav im Impfzentrum anstehen werden um sich den Pieks abzuholen?
Dass dann alle „Freiheitskämpfer“ still werden und nicht mehr auf die Straße gehen?
Dass dann die laute Minderheit beruhigt zu Kreuze kriecht um sich „genmanipulieren“ zu lassen?
Ich habe da so meine Zweifel!
Aber vielleicht irre ich mich auch! Hoffentlich!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Nein,aber diesen geringen Prozentsatz kriegt man auch mit Überzeugung nicht….

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Da verwechseln Sie scheinbar aber eine Pflicht mit dem Zwang, oder?

Knalltütenecho 2021
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Mittlerweile stehe ich einer generellen Impfpflicht – wie nun angedacht Ü50 – durch den Entwicklungsverlauf doch weitaus skeptischer gegenüber.
Ob Omikron vorherige Mutaionen verdrängt oder nur „milde Krankheitsverläufe“ bedingt oder gar „nicht krank“ macht, ist nach sechs Wochen doch bisher etwas graue Theorie ohne Langzeiterkenntnisse. In Südafrika ist Sommer und hier Winterzeit.
Zuerst war es ab 26.12.2020 die Impfung für ältere Mitbürger und Risikogruppen mit Priorisierungen und Zweitimpfung drei Wochen danach.
Ohh, Impfstoffknappheit, also wurde aus den drei dann sechs Wochen zwischen zwei Impfungen. Ok natürlich verständlich.
Nach der zweiten Prio-Gruppe dann die Gruppe 3 (systemrelevant, LuL ? und Risikopersonen Ü60), aber dafür dann leider keine Impftermine verfügbar. Wartelisten und in frühestens zwei Monaten Termin bei Ärzten.
Dann waren Ende Mai 2021 die Termine Prio3 möglich und was macht die Regierung, natürlich die Prios aufheben und die Schlacht um Termine entbrannte im Juni 2021.
Aktuell gibt es den Stufenplan der STIKO zur Priorisierung der COVID-19-Impfung mit 6 Klassen.
Dann im Spätherbst 21 wurde die Boosterung nötig. Anfang Dezember dann alle Mann boostern und tags drauf die Erkenntnis „es fehlen erforderliche Impfstoffdosen“. OK noch Termin bekommen und rein mit dem Pieks, aber für Omikron hilft dies nur bedingt … und die Omikron angepassten Impfstoffe sind in der Entwicklung.
Frühestens wird es in zwei Monaten die angepasste Impfstoffe geben und wir sind bereits bei 4. Impfung. Ach nein, denn Moderna spricht nun von Impfung gegen Corona alle drei bis vier Monate mit noch in der Entwicklung befindlichen Impfstoffen.
Und bei drei bis vier Impfungen p.a. bin ich dann mangels Langzeitstudien und Long Covid der Impfstoffe spätestens raus, egal ob Omikron, Schulen offen, Impfpflicht oder Zwang oder…

Zögern, zittern, zaudern und Blabla, aber wissenschaftlich, koordiniert und durchgeplant nenne ich dies empfundene „Nichthandeln wollen“ bestimmt nicht. Auch wenn ich für meinen Gesundheitsschutz vollgeimpft bin, als gewissenhafter Bürger noch die Boosterung mitgenommen habe, darf ich dann als Dank bei einer Infizierung sogar noch bei positiver Testung ohne Symptome aber ansteckend die Quarantäne umgehen. Hier läuft doch in der Logik einiges falsch, es sei denn es soll durchseucht werden.

Und den Impfdruck, besonders für U18 dient, so glaube ich, nur noch dem Ziel das Recht auf Bildung und Wirtschaftsinteressen zu wahren. Interessenvertretung oder Rechte der Kinder und Jugendlichen auf freie Eintscheidung und gesundheitliche Unversehrtheit erkenne ich dabei nicht.

Marco Riemer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Danke Alla,

für diese gute Darstellung.

Marco

Die Berlinerin
2 Jahre zuvor

Wegen des Impfens davon zu sprechen, dass in Deutschland die Interessen von Kindern den Politikern EGAL sind, ist einfach nur albern. Da wird eine Sache herausgenommen aus tausend Punkten, die die Interessen von Kindern ausmachen, und dann wird DAS behauptet, weil „die Politik“ nicht macht, was man in dieser einen Frage gerne hätte. Das ist ja gar nicht ernstzunehmen!

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

Belegen Sie doch einfach, was die Politik aus Ihrer Sicht schon alles für etwa 13,75 Mio. Kinder und Jugendliche U18 z. B. zu deren Gesundheitsschutz in Schulen und KiTa´s seit März 2020 bis heute und für die nächsten sechs Monaten bis zu den großen Ferien ermöglicht hat. Ich meine allerdings die Taten und weniger Versprechen und Zusicherungen.

dickebank
2 Jahre zuvor

Mich verwundert das Staatsverständnis einer großen Zahl von Mitmenschen. Dass gegen die „Corona-Diktatur“ der MPK sowie die „pandemischen Notlage nationaler Tragweite“, die per Verordnung ohne parlamentarische Legitimation im Einzelfall regierte, demonstriert worden ist, kann ich nachvollziehen. Diese Vorgehensweise beschnitt die verfassungsgemäßen Rechte der Parlamente zugunsten der Exekutive zu sehr. Diese sind ja die Vertretungen der Bürger, da die Mitglieder der Parlamente von diesen direkt gewählt worden sind.
Dass jetzt, wo der Bundestag die gesetzesinitiative für eine allgemeine Impfphlicht ergreifen soll, alle nach der regierung rufen, ist ein Witz. Selbstverständlich kann die Bundesregierung Gesetzesvorlagen erstellen, genauso wie es die Länder über den Bundesrat ebenfalls tun können, die eigentliche Gesetzgebungskompetenz liegt aber beim Parlament – der Legislative. Sie ist als einzige befugt, Gesetze mit Mehrheit zu beschließen, die die Regierung auszuführen hat. Parlamente sind keine Erfüllungsgehifen der Regierungen. Und ja, es wird mühselig werden und zeit benötigen, bis die gewählten Repräsentanten sich zu einer mehrheitlich getragenen Meinung durchringen können, die dann zu einem entsprechenden Gestz führen wird.
Das Problem liegt aus meiner Sicht nicht darin, dass dieser Beschluss in der jetzigen Situation zu spät kommt, sondern darin, dass die Vorgängerregierungen es nicht geschafft haben im Sinne der Daseinsvorsorge entsprechende Voraussetzungen – sowohl gesetzgeberisch als auch administrativ – zu schaffen, wie am Beispiel der öffentlichen Gesundheitsverwaltung zu sehen ist, die in großen Teilen kaputt gespart worden ist.