Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen einen früheren Grundschuldirektor aus Osthessen wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch, des Missbrauchs von Schutzbefohlenen und der Verbreitung von Missbrauchsabbildungen im Internet. Der 46-Jährige sitze seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch. Die Ermittlungen seien noch in einem frühen Stadium. Ob es in seiner früheren Funktion als Direktor einer Grundschule zu Missbrauchstaten gekommen sei, sei Bestandteil der Ermittlungen.
Der Geschäftsführende Schulamtsleiter für die Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner, Jürgen Krompholz, zeigte sich erschüttert über die Vorwürfe. Man habe davon sehr kurzfristig erfahren, und aus dem beruflichen Umfeld habe es «keinerlei Vor- oder Anfangsverdacht» gegen den Mann gegeben. «Wir fallen sozusagen aus allen Wolken», sagte Krompholz. Der frühere Grundschuldirektor befinde sich aus gesundheitlichen Gründen im Ruhestand.
Um Betroffene und auch besorgte Eltern zu unterstützen und zu beraten, werde der schulpsychologische Dienst des Staatlichen Schulamtes als Anlaufstelle fungieren, sagte Krompholz. «Wir sind bereits im Beratungsprozess.» Inhaltlich könne er sich zu den Vorwürfen gegen den früheren Grundschuldirektor nicht äußern. Man wolle die kriminalpolizeilichen Ermittlungen nicht behindern oder stören. dpa
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