Streit um Präsenzpflicht: Darf der Staat Kinder in die Schulen zwingen, wenn er sie dort nicht schützt?

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BERLIN. Lange hatte der Berliner Senat versucht, die Schulen ohne Wenn und Aber offenzuhalten. Nun ist der Druck von Elternseite zu groß geworden – die Präsenzpflicht wird ausgesetzt. «Es ist auch ein Eingeständnis der Politik, dass die Schulen – anders als zuvor versprochen – keine sicheren Orte mehr sind», sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, dem Nachrichtenportal «Business Insider». Die anderen Bundesländer, in denen Omikron ebenso heftig durch die Bildungseinrichtungen zieht, bringt das in Zugzwang.

Objekt staatlicher Verfügungsgewalt? Foto: Shutterstock

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante wird die Präsenzpflicht an Berliner Schulen vorläufig ausgesetzt. Ab dem heutigen Dienstag können Eltern selbst entscheiden, ob ihr Kind die Schule besucht oder zu Hause an Aufgaben und Projekten arbeitet und lernt. Mit der Entscheidung vollziehen die Bildungsverwaltung und der Senat einen Richtungswechsel. Zuletzt hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) immer betont, am Präsenzunterricht so lange wie irgendmöglich festhalten zu wollen. Dies sei aus bildungspolitischen wie auch aus sozialpolitischen Gründen wichtig.

Und natürlich ist die Aufhebung der #Präsenzpflicht in Berlin noch lange nicht das Ende des Wahnsinns an den Schulen. Mein Kommentar zur aktuellen Entscheidung im @tagesspiegel https://t.co/2cIppW9Xwk

— Karin Christmann (@Christfrau) January 24, 2022

Giffey begründete die neue Linie mit einer veränderten Lage. «Die Entscheidung, die wir getroffen haben, (…) basiert auf der Erklärung der Amtsärzte in den Gesundheitsämtern, dass sie eine Kontaktnachverfolgung in allen über 800 Schulen bei über 300.000 Schülerinnen und Schülern nicht mehr so nachvollziehen können», sagte sie nach den gestrigen Bund-Länder-Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie, auf dem beschlossen wurde, neben PCR-Tests auch die Kontaktverfolgung bundesweit auf den Gesundheitssektor zu priorisieren und damit die Schulen praktisch davon auszunehmen – die Berliner Situation gilt also bald überall.

Giffey: «In diesem Moment, wo wir eine solche Situation haben, solche Fallzahlen haben, ist auf der einen Seite für uns wichtig, dass wir den Schulbetrieb aufrechterhalten, dass es ein Angebot weiter gibt.» Gleichzeitig machten sich aber auch manche Eltern Sorgen und würden gerne selbst entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schicken oder nicht. Das sei nunmehr unkompliziert möglich.

«Es wird allgemein befürchtet, dass diese Entscheidung dazu führt, dass die soziale Spaltung zwischen den Kindern verschärft wird»

Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid sprach hingegen von einer «entsetzlichen Dummheit». «Wir wurden in keiner Weise beteiligt, es ist eine einsame Entscheidung der Senatorin gewesen», sagte er. Der Widerstand und die Wut im Hygiene-Beirat, in dem die Politik sich mit Bezirken, Amts- und Kinderärzten und Schulleitungen über das Vorgehen in der Corona-Pandemie berät, sei «maximal». «Es wird allgemein befürchtet, dass diese Entscheidung dazu führt, dass die soziale Spaltung zwischen den Kindern verschärft wird», sagte Larscheid. Die Frage ist allerdings: Welche Legitimation hat ein Amtsarzt (Larscheid meldete sich ja nicht als Privatmann zu Wort), öffentlich die Zwangsdurchseuchung von Kindern zu fordern?

Denn genau darum geht es: Der Staat kann (und will) die Schülerinnen und Schüler nicht mehr vor den Infektionen einer in ihren Folgewirkungen immer noch weitgehend unbekannten Seuche schützen. Darf er dann noch Kinder per Schulpflicht in die Schule zwingen?

Das Verwaltungsgericht Leipzig hat die Frage im Mai 2020 schon einmal verneint, als die Eltern von zwei Grundschülern wegen der Streichung der Abstandsregel in den Klassenräumen gegen die Präsenzpflicht klagten. Die Richter urteilten: «Die getroffene Regelung, nach der die Einhaltung eines Mindestabstands von eineinhalb Metern bei Schülern der Primarstufe der Grund- und Förderschulen während des Unterrichts im Klassenraum nicht erforderlich ist, verstößt gegen die aus Art. 2 Abs. 1 GG i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG folgende Schutzpflicht des Staates i. V. m. dem Gleichheitssatz gem. Art. 3 Abs. 1 GG und verletzt den Antragsteller in seinem Recht auf körperliche Unversehrtheit gem. Art. 2 Abs. 1 GG und auf Gleichbehandlung gem. Art. 3 Abs. 1 GG.» Sachsens Staatsregierung nahm das Urteil seinerzeit zum Anlass, die Schulbesuchspflicht auszusetzen, für Grundschüler jedenfalls.

Der Epidemiologe Prof. Dr. med. Hajo Zeeb vom Bremer Leibniz-Institut für Präventions­­forschung und Epidemiologie geht davon aus, dass Berlin nicht das letzte Bundeslandsein wird, das die Präsenzpflicht in der Omikron-Welle aussetzt. Zeeb betont gegenüber dem Redaktions­netzwerk Deutschland, dass die Aufhebung der Präsenzpflicht aus epidemiologischer Sicht sinnvoll sei, um Kontakte zu reduzieren.

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«Allerdings muss man bedenken, dass nicht alle Eltern ihre Kinder zu Hause lassen und dort betreuen können. Es gehen also weiterhin Kinder in die Schule und können sich dort anstecken», sagt er. Außerdem führe die Aufhebung der Präsenzpflicht zu mehr Ungleichheit, weil nicht alle Kinder zu Hause von ihren Eltern unterstützt werden. Präsenz­unterricht müsse grundsätzlich vorgezogen werden, solange gute Schutz­bedingungen durch die Schulleitungen gesichert werden könnten.

«Die Debatte wird oft von Kreisen dominiert, die mit Schulschließungen gut umgehen können»

Das meint offenbar auch Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland. Er will die Präsenzpflicht beibehalten. «Die Debatte wird oft von Kreisen dominiert, die mit Schulschließungen gut umgehen können», behauptet er in einem Interview mit dem „Spiegel“. «Es ist ein Unterschied, ob ein Oberstufenschüler in einem gut ausgestatteten Jugendzimmer lernt oder ob wir es mit Grundschulkindern oder mit Kindern und Jugendlichen aus sozial nicht so gut gestellten Familien zu tun haben.»

53 Prozent der Kinder in Hamburg hätten einen Migrationshintergrund. In 28 Prozent der Familien werde kein Deutsch gesprochen und mehr als ein Drittel beziehe Hartz IV, sagte er. «Viele haben kein eigenes Kinderzimmer und leben in engen Wohnungen. Das sind alles Rahmenbedingungen, die man mitdenken muss.» Diejenigen, die die Debatte zurzeit in Deutschland bestimmten, würden das oft ausblenden, «weil sie nur ihre persönliche Lage sehen».

Wieso allerdings die Präsenzpflicht für alle nötig sein soll, um besonders förderbedürftige Kinder und Jugendliche in Präsenz besonders fördern zu können? Das erschließt sich nicht – meint jedenfalls Hamburgs Linken-Fraktion. «Das starre Festhalten an der Präsenzpflicht an den Schulen ist zu einem Zwang zur Infektion geworden», erklärt deren schulpolitische Sprecherin, Sabine Boeddinghaus. Gerade bei jungen Menschen, die zur vulnerablen Gruppe gehörten, gingen die Inzidenzen durch die Decke. Boeddinghaus fordert Rabe zum Handeln auf: «Ich erwarte von ihm, sich endlich vom Dogma der Präsenzpflicht zu lösen und die Voraussetzungen für ihre Aussetzung an den Schulen zu schaffen.»

-Und, wie war’s heute in der Schule, mein Großer?
-Naja. Wir machen nicht mehr viel, wir sind ja nur noch zu acht. Alle anderen haben Corona oder sind in Quarantäne.
-Hm. Und bei dir, mein Engel?
-Schön! In Mathe haben wir Pinocchio gekuckt!

Ein Hoch auf die Präsenzpflicht. 💪

— Stefan Heinrichs (@stefnhs) January 20, 2022

Das Kinderhilfswerk Unicef mag die Landesregierungen nicht so einfach aus ihrer Verantwortung entlassen – weder in die eine noch in die andere Richtung. In einer Reaktion auf die Berliner Entscheidung erklärt Sebastian Sedlmayr, Abteilungsleiter Advocacy und Politik bei Unicef Deutschland: «Mit der Entscheidung übertragen Politik und Verwaltung die Verantwortung, ob Kinder zur Schule gehen, vollständig an die Eltern. Das Versprechen, Schulen zuletzt zu schließen, droht damit unterlaufen zu werden.»

Weiter erklärt er: «Wir appellieren an die Landesregierungen, diese Maßnahme nur so kurz wie möglich gelten zu lassen. Gleichzeitig sind sofortige flankierende Maßnahmen notwendig wie die Ausstattung von Schulklassen mit Luftfiltern und die Aufnahme von Distanzunterricht. Wenn Kinder nicht zum Präsenzunterricht kommen, muss ein engmaschiger Kontakt insbesondere zu gefährdeten Schülerinnen und Schülern sichergestellt werden.» Im Klartext: Die Aufhebung der Präsenzpflicht entbindet die verantwortlichen Politiker nicht davon, sich um besonders förderbedürftige Schülerinnen und Schüler zu kümmern.

Und wie? Sedlmayr: «Die Entscheidung der Landesregierung macht eindringlich klar: Investitionen in bauliche und digitale Infrastruktur, in Lehrkräfte und weiteres pädagogisches sowie psychologisches Personal an den Schulen dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Es sollten alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden, damit Schulen nicht wieder schließen müssen.»

Präsenzpflicht aussetzen ist jetzt die richtige Entscheidung. Aber für gefährdete Kinder bedeutet es die Wahl zwischen Infektion und anderen negativen Konsequenzen wie psychische Erkrankungen, Bildungslücken & Gewalt. Diese Gruppe wird wie immer vergessen. https://t.co/aXMrpPJfWJ

— Julian Schmitz (@JSchmitzLeipzig) January 24, 2022

Ähnlich argumentiert Lehrerverbands-Präsident Meidinger. Es sieht durch den Verzicht auf die Präsenzpflicht große Schwierigkeiten auf die Schulen zukommen: Ein geordneter Unterrichtsbetrieb und eine angemessener Lernfortschritt seien kaum möglich, weil die gleichzeitige Betreuung von Präsenz- und Distanzlernenden durch Lehrkräfte im Grunde nicht umzusetzen sei. Hinzu komme, dass zum Teil gerade die Kinder zuhause blieben, die die direkte persönliche Unterstützung durch Lehrkräfte besonders brauchten und schon Lernlücken hätten. «Die Lücken werden in diesem Zeitraum eher größer als kleiner werden», sagt Meidinger. News4teachers / mit Material der dpa

Ministerpräsidenten einigen sich auf Priorisierung von PCR-Tests – heißt: Schüler und Lehrer sind bald außen vor

 

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Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Die Aufhebung der Präsenzpflicht war schon lange überfällig , aber die eitle und selbstgefällige Frau Giffey hat es lange verhindert .
Der Staat zwingt , aber er schützt nicht . Noch besser als die Aufhebung der Präsenzpflicht wäre Distanzunterricht . Sonst gibt es einen Schrecken ohne Ende . Und irgendwann geht es dann doch nicht mehr .

Lehrer_X
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Distanzunterricht ist für beide Seiten beschi****. Wenn man genau das macht, was Sie vorschlagen, könnte man den Familien mit entsprechender Infrastruktur auch zuhause etwas „Schule“ gönnen. Die anderen sollten nach wie vor kommen dürfen und sollen.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

„53 Prozent der Kinder in Hamburg hätten einen Migrationshintergrund“
Diesen habe ich schon wenn ich aus der Schweiz nach Hamburg umziehe.

Die Statistik unter: https://www.statistik-nord.de/zahlen-fakten/hamburger-melderegister/migrationshintergrund#c8351

Maren
2 Jahre zuvor

Ich kann das Gerede vom ach so wichtigen Präsenzunterricht nicht mehr ertragen.Wenn wir bei PISA ganz oben mit dabei wären,dann könnte man das Festhalten daran verstehen.Aber so?In den Ländern ohne Präsenzzwang sibd auch nicht alle Kinder fett,misshandelt und dumm.Meine Güte.Und auch dort ist es so,dass nicht jeder das zuhause leisten kann.Bildungsgerechtigkeit existiert eh nur auf dem Papier,denn auch gute Privatschulen kann sich nicht jeder leisten
Und es ist moralisch total daneben,dass für EINIGE Kinder,für die sich vir der Pandemie kein Politiker interessiert hat,ALLE gesundheitlich in Mithaftung genommen werden.Dabei könnte man doch in kleineren Gruppen besonders förderbedürftigen Kinder viel besser gerecht werden.Präsenzpflicht muss weg!

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Ich hoffe doch sehr, dass die Entscheidung in Berlin den Druck auf die anderen Kumis erhöht!

Natürlich sollen die Schulen grundsätzlich offen gehalten werden und dafür brauchen sie mehr Entscheidungsspielraum für die konkrete Umsetzung. Gute Konzepte dafür sind (auch schon lange!) vorhanden: https://deutsches-schulportal.de/unterricht/unterrichtsbetrieb-in-der-pandemie-eine-initiative-hat-einen-notfallplan-fuer-schulen-entwickelt/ – beispielsweise ergänzt um einen Sendeplan für den Online-Support für die Zuhause-Lernenden (auch die in Quarantäne) bei konkreten Fragen. Klar, dass LuL dann nicht mehr klassenweise beide Channel bedienen müssten, sondern die Aufteilung der Arbeit ganz anders organisiert werden müsste. Nur hat die KMK halt in keiner Weise vorgedacht, wie man in so einem Fall mit der Notengebung etc. verfahren dürfte. Der Präsenzzwang ist einfach der Versuch, weiter in den alten Schemata denken zu können – die Abgabe der Gestaltung an die weitaus kompetenteren Schulen vor Ort wird aus Angst vor Machtverlust eisern vermieden.
Die Schulen müssten – für einige Wochen nur! – entlastet werden von den Kindern, die gut(!) zuhause lernen können, um durch die gewonnenen Abstände den Gesundheitsschutz für die Lerngruppen (inkl. LuL!) in Präsenz zu erhöhen und den Raum für Förderung von Kindern mit weniger familiären Ressourcen vor Ort zu schaffen. In einem somit wieder planbareren Schulalltag wären auch die Schulsozialarbeiter*innen wieder für die Kinder und deren Probleme da – momentan werden sie nach meiner Beobachtung meist als zusätzliche Sekretär*innen eingesetzt, die bei der überhand nehmenden Verwaltung von positiven Testergebnissen mithelfen. Es sind die psychischen Belastungen der Kinder, die die schlechten Lernvoraussetzungen derzeit bedingen und die Schere bei den Lernerfolgen aufgehen lassen – mit Schulstoff alleine in Form von Nachhilfe werden wir den Nebenwirkungen der Pandemie nicht bewältigen. Deswegen bringt das Corona-Nachholpaket auch nicht das, was es soll.

TeacherMom
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

@Mrs.Braitwhistle:
„Die Schulen müssten – für einige Wochen nur! – entlastet werden von den Kindern, die gut(!) zuhause lernen können, um durch die gewonnenen Abstände den Gesundheitsschutz für die Lerngruppen (inkl. LuL!) in Präsenz zu erhöhen und den Raum für Förderung von Kindern mit weniger familiären Ressourcen vor Ort zu schaffen.“

Darin stimme ich Ihnen voll zu.
Ich habe mein Kind im Distanzunterricht, um Kontakte zu reduzieren, seine Gesundheit zu schützen, bis er geimpft ist, und so ggf. einen möglichen schweren Verlauf verhindern zu können. (Termin zum Impfen ist Anfang Februar)

Er kommt gut zurecht im HomeS und darf zum Arbeiten schreiben in die Schule, wo er (per Antigentest getestet) in einem Extra Raum sitzt.
Damit kommt er ebenfalls klar.
Wenn er Fragen hat, hat er die Möglichkeit, seine Lehrerin zu kontaktieren, falls es wirklich vorkommt, dass ich ihm diese Fragen nicht beantworten kann (was bisher nie vorkam).

Für eine Weile ist das für Kinder kein Problem.
Es wäre jedoch ein Größeres, die Durchseuchung „ohne Rücksicht auf Verluste“ so wie bisher durch Präsenzzwang weiterlaufen zu lassen. Denn unsere Lehrer sind schon am Limit.
Was macht eine Klasse z.Bsp., deren Klassenlehrer krank wird, wenn sie aber doch im „engen Klassenverband“ lernen soll – sprich: wieviele Vertretungslehrer gehören zum „engen Klassenverband“, wenn der Klassenlehrer krank wird und ausfällt? Ist dann dieser „enge Klassenverband“ aufgehoben?
Vertretungslehrer haben durchaus auch eigene Klassen und springen dann von „Klassenverband“ zu „Klassenverband“…
Kann so nicht funktionieren.
Enger Klassenverband bedeutet für mich 1 Lehrer. Und wenn der ausfällt, dann ist die Klasse ohne Lehrer bzw im Distanzunterricht, egal, aus welchen Umständen die Kinder kommen.

Ich sage euch, mit von vornherein beibehaltenem Wechselunterricht und max 2 festen Lehrern pro Klasse wären wir jetzt nicht in einer solchen „Zwangslage“..
A) Präsenzpflicht aufgehoben bis Pandemieende
B) Angebote der Schulen auf Wechselunterricht
C) Ab Inzidenz von 1000 (war das nicht auch so geplant? Wo bleibt die Umsetzung?!) in den Distanzunterricht

Meine Meinung, mit der ich sicherlich nicht allein bin.

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

Für mich ist das Aussetzen der Präsenzpflicht ohne weitere Maßnahmen die schlechteste aller Entscheidungen:

1. Kommen dann zum Unterricht nicht zwingend die SuS, die man mit dem „Angebot“ erreichen möchte. Vielleicht ist das Gegenteil der Fall. Es kommen ggf. Kinder, die „bildungsnahen“ Haushalten zuzuordnen sind.
2. Infektionsschutz lässt sich nur schwer optimieren, wenn man nicht weiß, wie viele SuS am Unterricht teilnehmen werden…auf Klassen/Schulen/Landkreise bezogen.
3. Klassenarbeiten/Leistungsnachweise unplanbar bzw. nahezu nicht durchführbar.
4. Die Schere bzgl. der Lerndefizite geht noch weiter auseinander.
5. Dürfen individuelle Entscheidungen zumeist nicht korrigiert werden. Wer sich einmal für Präsenz entscheidet, muss dann auch für den gesamten Zeitraum am Unterricht teilnehmen. Auf (weiter) steigende Infektionszahlen kann/darf dann nicht mehr reagiert werden. Umgekehrt genauso (war hier in Nds in der Vergangenheit so).

Also entweder Wechselunterricht oder Distanzunterricht oder Präsenzunterricht. Pro und Kontras sind ja bekannt…

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Das sind doch alles Vorurteile.Meine Erfahrung hier vor Ort war eine andere.Genau die Kinder aus sog.“bildungsfernen“ Haushalten wurden dann doch schnellstmöglich wieder zur Schule (sind auch die,die im Hort sind,obwohl Mama zuhause ist)geschickt wurden,weil die Eltern die Schnauze voll vom homeschooling hatten.

Stromdoktor
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

@Maren
Ja, ich gebe Ihnen recht – diese Eltern und Kinder wird es geben. Ich halte zudem alle anderen Szenarien und Entscheidungen für möglich. Mit dem Ergebnis, dass Schule unplanbarer wird.

Die grundsätzliche Wahlfreiheit begrüße ich. Jedoch würde ich mir wünschen, dass etwaige Konsequenzen mit bedacht und gelöst werden (Bsp. Leistungsnachweise).

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Leistungsnachweise mussten hier ab der 3.Klasse meines Wissens vor Ort (sprich Klassenarbeit im gesonderten Raum)erbracht werden.Mein Zweitklässler bekam noch keine Noten und schrieb die Tests zuhause und musste regelmäßig die bearbeiteten Aufgaben vorzeigen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Mein Grundschüler hat nicht mal diese Möglichkeit. Wir haben schon darum gebettelt, weil das Kind gute zwei Monate im Voraus mit dem Stoff ist (3. Klasse). Leitung hat gesagt, Nein! Ich schicke euch das Bußgeld.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

In Gefahr und großer not, bringt der Mittelweg den Tod.

Genau das ist das Aussetzen der Präsenzpflicht.
Entweder Präsenzunterricht oder Distanzunterricht.
Ich sehe auch nicht, wie so Leistungsnachweise gehen sollen?
Ich sehe auch nicht wie man, ohne stark erhöhten Arbeitsaufwand, einen Teil der SuS in der Schule unterrichten und einen Teil online mit Material versorgen soll.
Wer überprüft denn, ob die SuS bei den Eltern sind oder einfach nicht zur Schule kommen?

Hier wird Arbeit und Verantwortung vom Ministerium auf die Eltern und die LuL abgewälzt.

Es gibt Eltern die Angst um ihre Kinder haben die Möglichkeit sie zu schützen. Das ist ok.

Der Preis ist aber sehr hoch. Mehr Arbeit für die eh schon überlasteten LuL und trotzdem bedeutend weniger Bildung für die SuS. Viel weniger als bei einem geordneten Distanzunterricht für alle.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Sie haben Recht,die Lehrer haben dadurch nichts gewonnen….

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich bin bereit in alle Kompromisse eingehen, es ist mir egal, wer machen alles, nur dass die Kinder zu Hause bleiben können ohne abertausende Bußgelder und zwang zur Durchseuchung.

Wir machen das sowieso. Wir bereiten den Stoff in allen Fächer alleine. Genau in 5 Fächer bekommen wir regelmäßig Stoff von den Lehrerinnen (3. Hauptfächer, 2 Nebenfächer), wenigstens Anweisungen, und es reicht völlig, 6. Klasse Gym und es klappt. SA wurden entweder im Nachholterminen geschrieben oder gleichzeitig in separatem Raum. Manche Nebenfächer mündlich online überprüft, manche doch geschrieben. Es ist nicht leicht in Nachholterminen mit dem Abstand von drei oder vier Wochen SA schreiben, alter Stoff immer wieder wiederholen und neuer Stoff gleichzeitig vorbereiten, aber sogar ist das nicht unmöglich. Und es klappt eigentlich super.

Uns ist echt egal, wir schaffen es, nur bitte kein Zwang die Kinder ohne richtigen Schützt zu durchseuchen.

Unsere Klassenlehrerin ist eine wunderbare Frau, wir hatten Glück! Leitung – nicht wirklich, aber wenigstens die Tochter kann schreiben und kann benotet werden. Wenn wir keine üppigen Bußgelder bekommen hätten, wäre ich super froh.

John Rambo
2 Jahre zuvor

Was haben die Politiker gemacht um die Spaltung zu reduzieren? In letzte 2 Jahre haben wir nur gehört: bla bla bla, Hygienefilter, bla bla, Bremsescheiben, bla bla kein Treiber der Pandemie…
Ich habe kein einziges Konzept gesehen, außer „Oberste Gebot“.

Was haben die KuMis geleistet? Welche Note sollten sie dann bekommen?

ThankYouForWearingYourMask
2 Jahre zuvor
Antwortet  John Rambo

„Was haben die KuMis geleistet?“ Sie haben sich in die Tür gehängt….

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Ein geordneter Unterrichtsbetrieb und eine angemessener Lernfortschritt seien kaum möglich,“

Ist das denn JETZT überhaupt noch möglich, wenn viele fehlen und ganz viel ausfällt?

Das ist doch jetzt schon mehr eine Illusion eines geregelten Unterrichts und hat nichts mehr mit geregeltem Unterricht zu tun.

Von daher ist die Aufhebung der Präsenzpflicht ein unumgänglicher Schritt. Neben dem Umstand, dass damit die Eltern entscheiden können, sorgt das auch für leerere Klassen, was letztlich auch denen nutzt, die weiterhin in die Schule kommen.

Noch schlauer wäre es aber gewesen, wenn man schon 2020 damit angefangen hätte, sinnvolle Strukturen einer zentralen Distanzschule aufzubauen. Es gibt ja genug Lehrkräfte aus Risikogruppen, die das tun könnten. Vermutlich wäre selbst reiner Frontalunterricht per TV sinnvoller, als in eiskalten Klassenräumen mit Masken und vielen fehlenden Kindern so zu tun, als wenn es normalen Unterricht gäbe.

Die Ressourcen sind da, selbst ganz ohne Internet: Es gibt genug lokale TV-Programme, die niemand wirklich ständig braucht. Wenn man die pro Klassenstufe 4 Stunden am Tag Unterricht senden lässt, nutzt das allen und die Kosten sind sehr überschaubar. TV-Geräte hat vermutlich jeder Haushalt… und die, die sich dem TV verweigern, haben höchstwahrscheinlich internetfähige Endgeräte, über die man das auch tun könnte.

Amanakoku
2 Jahre zuvor

Die Frage (Titel) finde ich sehr polemisch. Aber Polemik als Zuspitzung muss ja manchmal sein.

Die nächsten Fragen aber wären, ob der Staat die Kinder in die Schulen zwingen darf, wenn er sie dort z.B. vor

– Beleidigungen
– Bedrohungen
– Schlägen
– Mobbing jeglicher Art
– diversen ansteckenden Krankheiten
etc.

nicht schützt?

Aleidis, von edlem Wesen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Amanakoku

@Amanakoku, das sagen Sie was?! Hört nur nicht jeder gern.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Amanakoku

Genau aus den von Ihnen beschriebenen Gründen gibt es tatsächlich Kinder, denen der Distanzunterricht seelisch gut bekommt. Und tatsächlich bin ich der Ansicht, dass Kinder, genau wie jeder andere Arbeitnehmer hier ein Anrecht auf Schutz haben müssen. Aber man kann prügelnden Mitschülern eben nicht kündigen. Und Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen bieten keinen 100%igen Schutz. Das ist ein bedauerlicher Zustand und sollte nicht noch als Argument dazu dienen, dass Kinder dann doch auch vor Corona nicht geschützt werden müssen.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

@Lanayah DANKE!

Minna
2 Jahre zuvor

Ich gehe davon aus, dass an unserer Schule in Hamburg eine Präsenzpflicht nicht mehr gerichtlich durchgesetzt werden könnte – bei einer Schulinzidenz von über 8000. Die Schule hat seit Bekanntmachung der hohen Zahlen vor mehr als zwei Wochen auch nicht mehr schriftlich reagiert oder Updates zur Inzidenz geliefert (neue Weisung von oben, Senator Rabe?). Eine derart hohe Inzidenz ist allein schon psychisch eine Zumutung. Warum dabei immer noch in Innenräumen gefrühstückt werden muss, verstehen wir nicht. Kleine Feste Spielgruppen in den Pausen oder Wechselunterricht wären auch sinnvoll. Hier wird weiter bewusst durchseucht, keine Frage.

Wir Eltern als „Team Schlauberger“, „Team Besserwisser“ oder „Team Wissenschaft“ haben wirklich schon einiges mit der Schule und Schulbehörde erlebt. Am Schlimmsten ist für mich jedoch, dass das juristisch und kurzfristig ökonomisch motivierte Verharmlosen der Politiker und Medien viele Impfungen unter jüngeren Kindern verhindert hat. Einige von ihnen werden nun schwer erkranken oder sogar sterben. Und es wäre VERMEIDBAR gewesen.

Elly
2 Jahre zuvor

Ich habe diese Gleichmacherei sowas von satt!!! Es haben sowieso NIE alle Kinder die gleichen Chancen! Warum sollen also ALLE zwangsdurchseucht werden, nur weil ein Teil der Kinder kein eigenes Zimmer zum lernen daheim hätte?! In meiner ländlichen Region hier gibt es wesentlich mehr Eigentümer als Mieter, die Häuser sind teils älter und ggf nicht immer super komfortabel, aber bieten oftmals Platz! Was soll also so ein dämliches Argument? Es gibt nicht nur eine Wahrheit! Es geht darum, dass die Eltern bestimmen möchten, OB das Kind in der Hochphase der Pandemie in Innenraumgroßveranstaltungen geht oder besser nicht!

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

@Elly volle Zustimmung!

Aleidis, von edlem Wesen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Hm, hier behauptete doch mal jemand, eine Beifallsbekundung ohne Begründung sei ein Zeichen für einen Troll.

Aber das galt wohl nur in die andere Richtung?!?

Das friedliche Mammut
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Ich stimme auch zu!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Stimme zu!

Unerträglich
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Volle Zustimmung Elly

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Und auch von mir volle Zustimmung!

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Wenn die Präsenz Pflicht ausgesetzt wird, dann sollte aber bitte die Schulleitung die Möglichkeit haben, Präsenz für einzelne Schüler anordnen zu können
Im ersten Logdown hatte ich selbst ein Kind in der 1. Klasse. Aufgaben wurden monatlich vergeben. Während wir also einen ganzen Stapel bearbeiteter Materialien zurück brachten, lag er bei anderen Kindern noch auf dem Abholstapel. So etwas soll es bitte nicht wieder geben.

Und vielen Dank an Herrn Rabe für die Information, dass jeder Oberstufenschüler ein gut ausgestattetes Jugendzimmer allein für sich hat und natürlich nicht von Hartz IV leben muss.

Warum vergeben wir nicht gleich Abschlüsse nach dem Einkommen der Eltern. Wenn ich mir die Politiker so ansehe und deren akademische Karriere, muss ich sagen, dieses System scheint sich durchzusetzen. Mit Hirn hat das nichts zu tun.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrer mit Seele

Auf keinen Fall!Unsere hat es mir sehr übel genommen,mein Kind zuhause behalten zuhaben.Sie darf nicht die Macht haben,aus reinem Machtgefühl Kinder in die Präsenz zu beordern.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrer mit Seele

Arme Schulleitung. Das macht bestimmt Spaß, für einzelne Kinder Sonderregelungen zu verordnen und das ganze noch den Eltern zu erklären. Wie würden sie sich verhalten, wenn sie ihr Kind laut aktueller Regel vom Schulunterricht befreien könnten und die Schulleitung ihnen den Stinkefinger dazu zeigen würde. Dann noch mit der Begründung, dass sie beim Betreuen ihres Kindes im Fernunterricht total versagt haben.

Otto der 3.
2 Jahre zuvor

Die RKI-7-Tages-Inzidenz liegt bei 988,9 für unsere Kleinstadt. Meine Kinder bleiben zuhause. Ich diskutiere da mit niemanden mehr. Die Gesundheit meiner Familie hat oberste Priorität, egal was gewisse Kultusministerinnen und Minister möchten, verfügen, wollen oder möchten.

Und da schau ich mir an was Herr Bundeskanzler Scholz von sich gibt. Alles beim alten. Nicht handeln, sondern abwarten ist die Devise. Das nächste Treffen im Februar, dann wenn die Welle Omikron seinen Höchststand hat. Was haben wir da gewählt?

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor

Das Aussetzen des Präsenzunterrichts bedeutet vor allem für die Lehrerinnen und Lehrer einen enormen Mehraufwand, das sollte nicht vergessen werden. Realistisch betrachtet schiebt man eine Infektion mit Corona damit nur auf die lange Bank, denn dass es jeden treffen wird, bescheinigt uns Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery heute erneut. Den Unterschied macht nicht das Einpferchen zuhause, sondern einzig und allein die Impfung.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Montgomery-Wir-werden-alle-Covid-bekommen-article23082225.html

Distanzunterricht für alle führt zu noch mehr Schäden in anderen Bereichen und verschiebt das Infektionsgeschehen nur. Es ist nicht die Frage, ob die Kinder sich anstecken, sondern wann. Dank Omikron und Impfung darf man von sehr leichten bis gar keinen Symptomen ausgehen. Und ja, das sind gute Nachrichten!

Anne
2 Jahre zuvor

Welche Impfung? In Grundschulen sind so gut wie keine Kinder geimpft.

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Da gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Bei uns in der GS herrscht eine Impfquote von 17% Erstimpfung, 9% Zweitimpfung und 7% aktiver Impfschutz, also zwei Wochen nach Zweitimpfung. Allerdings vermelden wir auch im Schnitt pro Tag und Klasse einen Fall.

Leider wachen viele Eltern jetzt erst auf und bemühen sich um Impftermine. Nachvollziehbar finde ich das kaum, aber besser als komplett umgeimofte Kinder.

Und natürlich sollte man auch nochmal über die Lage u5 nachdenken. Schließlich sind 4 Millionen Kinder in dieser Altersgruppe und ja GS Kinder haben nicht selten Geschwister in der Kita.

Zu dem Mehraufwand muss ich sagen, dass das im Rahmen ist, da wir sowieso beide Systeme durch erkrankte Kinder bedienen müssen. Quarantäne Anordnungen gibt es bei uns gar nicht mehr

Trulla
2 Jahre zuvor

„Es ist nicht die Frage, ob die Kinder sich anstecken, sondern wann.“

Super, Problematik in minimalen Ansätzen verstanden: der hohen Belastung des Pflegepersonals bei der hohen Welle der anzunehmenden Infektionen. Weiter so!

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

„Dank Omikron und Impfung darf man von sehr leichten bis gar keinen Symptomen ausgehen. Und ja, das sind gute Nachrichten!“

Studie: Selbst milde Covid-19 Verläufe hinterlassen Organschäden
https://www.fr.de/wissen/corona-virus-covid19-erkrankung-symptome-langzeit-milder-verlauf-organ-schaeden-studie-91218751.html

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

Um Gottes Wilken. Wer pfercht bitte Zuhause seine Kinder ein.
Also Vormittags Schule, nachmittags und in den Ferien in den Pferch. Fall für den Kinderschutz.

Rüdi, da isser wieder…

Ich arbeite auch in der Beratung und hatte weiterhin Kontakt zu meinen Schülern mit Problemen. Keiner war übrigens eingepfercht.

Gerneklein
2 Jahre zuvor

Ja, Herr Vehrenkamp, genauso wie Sie halte ich das für gute Nachrichten. Von keinem Experten habe ich bisher gehört, dass wir (also auch die Kinder!) auf Dauer vor einer Infektion geschützt werden können. Jeder wird sich über kurz oder lang infizieren (müssen).
Warum also immer so tun, als könne man das Unvermeidliche doch vermeiden und als gehörten Schulschließungen zu diesem Wundermittel? Dem ist nun mal nicht so!!

TeacherMom
2 Jahre zuvor

Das Wort „Impfung“ mal betont, so denn auch die Kinderärzte die (Impf)pflicht (für Kinder), in die sie genommen worden, auch annehmen würden und nicht den Eltern risikobehafteter Kinder ins Gesicht sagen würden, dass sie aus „Prinzip nicht impfen, weil zuviel Kinder die Termine zur Impfung kurz vorher absagen, da sie (anderweitig) erkrankt sind und die Impfung dann nicht bekommen können!
Und andere Kinderärzte impfen nur praxiseigene Kinder!
Der Hausarzt würde gern impfen, nur fehlt es ihm an (impfwilligen) Kindern…
Im Impfzentrum wartet man Monate auf einen (Kinder)impftermin und ist dann froh, wenn er zeitnah liegt, um zu umgehen, dass das Kind vorher nochmal krank werden kann….

Chaos? Ähm, stark untertrieben!

Aleidis, von edlem Wesen
2 Jahre zuvor

Druck von Elternseite? Ich bemerk(t)e keinen Druck von Elternseite. Eher konnte man Druck vom Koalitionspartner „Die Linke“ lesen.

Bei uns sind heute 99% der Kinder anwesend (die nicht eh krankgeschrieben sind). Es macht fast niemand Gebrauch von der Aussetzung der Präsenzpflicht.

Schon seit Änderung der Quarantänebestimmungen sind die Klassen wieder voll.

Die Berlinerin
2 Jahre zuvor

Anderswo gefunden:

„Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid nannte die Aussetzung der Präsenzpflicht am Montag eine „entsetzliche Dummheit“.“
https://www.morgenpost.de/berlin/article234400757/Lehrer-Verbandschef-kritisiert-Aufhebung-der-Praesenzpflicht.html

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Berlinerin

Ich finde auch dauernd irgend eine Fachmann, der gegen alles ist, was 97 % der Fachleute aus seinem Bereich als richtig und logisch erachten.

Kurz : Deppen findet man überall.

Friedrich der Kleine
2 Jahre zuvor

Und in Rheinland-Pfalz sind die Quarantänanordnungen wieder geändert worden. Ab Montag müssen nur noch positiv Gesteste in Quarantäne. So zwingt man wieder mehr Schüler in Präsenz. Hauptsache: Die Schulen bleiben offen.
Dafür haben wir noch letzte Woche Sitzpläne angefertigt, man hat ja sonst nix zu tun. Alles für die Katz.
Ich habe die Nase so voll.

Marie
2 Jahre zuvor

NRW hat gestern Hals über Kopf das Testen der Grundschüler geändert. Jetzt gibt es selbst bei positivem Pool keine Einzel-PCR mehr. Die Kinder kommen am nächsten Morgen (infiziert!) in die Schule, um im Klassenraum einen Schnelltest zu machen. Sooo geht Durchseuchung, da können sich alle bei Yvonne eine Scheibe abschneiden.

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Liebe Marie,
…ich empfinde diese Entscheidung als skandalös, wurde doch gerade auch von dort (Düsseldorf) beharrlich das Dogma ausgegeben, dass eine verlässliche Teststruktur als elementarer Bestandteil der schulischen Sicherheitskonzepte den „sicheren Präsenzunterricht“ gewährleistet.
Nun wird diese Bedingung aufgrund von Bedingungen aufgegeben, deren herannahen bereits seilt langer Zeit absehbar war….und man sich darauf hätte vorbereiten können. Ich finde das un****** und ******, die Verantwortlichen sollten ****** oder zumindest +++++ werden, damit die auch zu spüren bekommen, welchen Belastungen sie die betroffenen SuS, Eltern und LuL aussetzen.
Das +++++++ Gerede und die fortwährenden +++++++ lassen die letzten Kräfte, die nach der langen Pandemiezeit evtl. noch vorhanden sind pulverisieren. Die Interessen der ****** Lobby stehen so klar und unverkennbar im ***** , ******* Handeln der Landesregierung und der bildungsverantwortlichen KuMi Fr Gebauer, das man sich schämen muss, solche Repräsentanten mit den eigenen Steuergeldern zu alimentieren, anstatt diese ****** oder zumindest ******, und das meine ich ganz ernst.

Habe der Redaktion schon mal die „Korrekturen“ (**** & ++++++) meines Post abgenommen — ich möchte nicht mehr Arbeit machen als unbedingt notwendig.

Allen einen schönen, gesunden und v.a. erfolgreichen Arbeitstag.

hopeless
2 Jahre zuvor

In Polen ist man schlauer. Dort wird gerade wieder auf Online-Unterricht umgestellt.

DerDip
2 Jahre zuvor
Antwortet  hopeless

@Hopeless: Dieser Vergleich ist sehr wackelig – eigentlich sogar untragbar. Ich wäre sehr gespannt, ob Sie den polnischen Ansatz zur Pandemiebekämpfung auch sonst für schlauer halten.
– Die Schulen haben dort geschlossen, damit das Gesundheitssystem dort nicht komplett kollabiert. Falls Sie Kontakte nach Polen haben, dann tauschen Sie sich mal darüber aus, wie gut das dortige Gesundheitssystem aufgestellt ist. Selbst in den schlimmsten Phasen der Pandemie war die Lage in deutsche Kliniken entspannter als in PL in Phasen ohne Pandemie. Seien Sie sicher: Auch bei uns wird man die Schulen schließen, wenn das Gesundheitssystem kollabieren sollte (dann wird D gleich schlau sein).
Aber jetzt mal zu den anderen Pandemiethemen:
– Maske wurde dort in den Schulen kaum getragen (genauso in der Öffentlichkeit)
– Impfbereitschaft sehr gering
– Eine Testinfrastruktur ist dort garnicht vorhanden.
– Kein 2G oder Ähnliches, weil die Politik selbst sagt, dass dies in der Bevölkerung Kulturbedingt keine Akzeptanz finden würde.
– und vieles Mehr, würde aber den Rahmen sprengen
Das einzige, was dort besser zu funktionieren scheint, ist die Digitalisierung an Schulen und der Distanzunterricht. Soweit ich gehört hatte, wurde dort i. D. R nach Stundenplan digitaler Unterricht erteilt. Ohne lange Diskussionen. (Die haben ein zentralisiertes Bildungssystem, sehr schlecht bezahlte angestellte Lehrer und das Thema Datenschutz wurde pragmatisch angegangen)

S.
2 Jahre zuvor

In RLP soll ab sofort keine*r mehr in Quarantäne gehen. Laut Hubig, um die Schulleitungen zu entlasten. So könne mehr Unterricht stattfinden. Heute wieder im SWR-Fernsehen verkündet.

Ich kann so viel grobe und gefährliche Dummheit, kundgetan von einer Bildungsministerin, nicht mehr ertragen. Aber vielleicht ist es keine Dummheit, sondern nur der armselige Versuch, Eltern, SuS und Lehrkräfte für dumm zu verkaufen.

Die Rechnung, die Hubig sich in Zusammenarbeit mit Dryer und angetrieben von Wirtschaftlobbyist*innen macht, ist doch klar:
Müssten Mitschüler*innen von Infizierten, selbst, wenn es sich nur um die Sitznachbarn handelt, weiterhin in Quarantäne, dann wären bald fast alle in Quarantäne. Viele Fehltage für Eltern und damit viele fehlende Arbeitsstunden für die Wirtschaft. Dann lieber Klassen auch bei Infektionen antreten lassen, fast alle stecken sich an, die Eltern auch. Fünf bis zehn Tage krank, danach wieder ran an den Arbeitsplatz. Einige Lehrkräfte und Eltern mit Long-Covid, wenige tot. Einige Kinder und Jugendliche mit Long-Covid, sehr wenige tot. Aber das macht nichts. Sind ja nur einige bzw. wenige oder sehr wenige. Wird mit „Lebensrisiko“ weggelächelt. Und zur Not kann Dryer ja wieder Kerzen anzünden und sich dabei hübsch fotografieren lassen. Sie hat ja schon Erfahrung mit dem Dackelblick.

In diesem Fall die Präsenzpflicht aufrecht zu erhalten, finde ich schlimm.

Und sehr, sehr schlimm ist es, dass es überhaupt soweit kommen musste. Warum ist fast nichts unternommen worden, um den Präsenzunterricht sicherer zu machen? Ich muss die Details ja nicht zum 100. mal aufzählen.

Vollversagen.

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

@S
Genauso ist es.
Luftfilter: wurden von den Trägern und Kommunen abgelehnt
Mögliche Impfung für Jüngere Kinder : wird von den Eltern kaum angenommen
Weitere Maßnahmen, ausser AHA: keine, und die nur schwer und mit ständigem Massregeln einzuhalten
Tests : immer weiter reduziert und nicht sicher
Sitzpäne, Quarantäne für Sitznachbarn : uuups da fallen ja immer mehr weg…bald sind die Klassen leer…
Also entscheidet man sich dafür, keine PCR Tests mehr, keiner geht mehr in Quarantäne, hurra, ist das nicht schön? Die KM haben es geschafft die Pandemie zu überwinden! Wir machen einfach so, als wäre nichts und dann ist alles gut.
Demnächst erwarte ich, da ja die Zahlen sinken werden durch weniger aufgedeckt Fälle, daß es heißt die Masken brauchen wir auch nicht mehr, getestet wird nur noch bei stärkeren Krankheitszeichen, vielleicht…
Und falls in einer Familie doch jemand ernsthaft erkrankt und an den Folgen stirbt, kommt Frau Dryer persönlich vorbei und zündet eine Kerze an.

TeacherMom
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Also@darfdaswahrsein
„…Und falls in einer Familie doch jemand ernsthaft erkrankt und an den Folgen stirbt, kommt Frau Dryer persönlich vorbei und zündet eine Kerze an…“
Das funktioniert soo nicht, denn wie hat Stephen Hawkins bereits festgestellt, dass man nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann?!
;D

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  S.

Die Infektion drücken jetzt mit Macht in die Erwachsenenwelt und damit auch in die Unternehmen.

Alles viel zu kurz gedacht.

Andreas.Müller
2 Jahre zuvor

«Die Debatte wird oft von Kreisen dominiert, die mit Schulschließungen gut umgehen können», behauptet er in einem Interview mit dem „Spiegel“. «Es ist ein Unterschied, ob ein Oberstufenschüler in einem gut ausgestatteten Jugendzimmer lernt oder ob wir es mit Grundschulkindern oder mit Kindern und Jugendlichen aus sozial nicht so gut gestellten Familien zu tun haben.»

Wie wäre es denn, wenn man die Maßnahmen an diese Unterschiede anpasst…? Und wer wäre da wohl der Zuständige, der sich über so etwas Gedanken machen und diese umsetzen müsste…?

Trulla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas.Müller

Ja, bitte. Endlich zwischen 6 jährigem Grundschulkind und 25 jährigem Azubi unterscheiden!.

TeacherMom
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andreas.Müller

@Andreas.Müller
Genauso ist es. Richtig!
Statt zu „diskriminieren“ sollte man alle Umstände betrachten.
Eben DAS würde eine gute Regierung ausmachen.

EinKlugscheißerdereinklugscheißerist
2 Jahre zuvor

„Außerdem führe die Aufhebung der Präsenzpflicht zu mehr Ungleichheit“

Na und? Warum sollten wir alle gleich sein? Sind wir arbeitsmaschinen?

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Die Schulen bleiben offen in der Stadt. Wir sorgen für gute Betreuung“, betont Giffey. Aber: Es gebe Eltern, die sich Sorgen machten. Die Schulen könnten so weiter wie bisher arbeiten. „Wir haben Lüfter in sehr, sehr vielen Schulen.“ Nach den Ferien werde täglich in den Schulen getestet. Die Mehrheit der Kinder sei gesund. Aber die Eltern, die sich sorgen, könnten jetzt bis Ende Februar entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder „von der Präsenz ausnehmen“. Dieser Weg sei „salomonisch“, sagt Giffey.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/erste-regierungserklaerung-in-berlin-giffey-nennt-aussetzen-der-praesenzpflicht-an-schulen-salomonisch/27647368.html

Diese Selbstbeweihräucherung…
Es geht um Betreuung, sonst nichts. Und was ist, wenn es keine Luftfilter gibt?

Nicole
2 Jahre zuvor

Online Unterricht wäre eine Maßnahme, doch bei uns scheinbar nicht überall möglich.
Unsere Schule setzte auf ab und zu mal Konferenzen die jeder Lehrer über ein anderes Portal machte. Total dämlich auch das Schulportal was mal läuft und mal nicht.
Mein Neffe, selbe Stadt nur Privatschule, hatte Online Shooling.
Also werden bewusst „Klassen“ gebildet.
Super Idee!
Online Unterricht ist in Deutschland scheinbar nicht möglich!?!

Jetzt werden wir lieber durchseucht anstatt zu reagieren oder ist es die Reaktion auf die Eltern die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen!?!
Meine Kinder sind geimpft und setzen sich jeden Tag der Gefahr aus trotzdem angesteckt zu werden und nur so nebenbei sind meine Kinder Hoch Risiko Patienten.
Aber das ist der Schule egal und der Regierung sowieso.
Mein eines Kind hat seine Fehltage für das Schuljahr „voll“ , da wird einem gleich gedroht.
So viel zum Thema.
Aber klar lasst unsere Kinder lieber durchseuchen damit die Regierung glücklich ist.
Vor einem Jahr wäre es undenkbar gewesen die Schulen etc bei solchen Werten offen zu lassen.
Aber hey wenn man so planlos agiert ist das kein Wunder.
Macht weiter so und wir zerstören uns alle selber.
Wenn jedes Bundesland so macht wie sie es wollen ist doch prima, eine Lachnummer für jedes andere Land.
Ist schon komisch dass kleinere Länder uns weit voraus sind.
Ich bin wie viele andere nur stinkwütend und sollte ein Politiker mal in die Lage von uns normalos kommen wären sie es auch.
Wir sind ihre Arbeitgeber und das hat scheinbar noch kein Politiker geschnallt!?!
Auch manche Lehrer haben das scheinbar nicht verstanden, denn wie bekomme ich oft zu hören?
Wir sind Beamte, Sie können mir gar nichts!
Wir haben Lehrer die sich vor die Kids/ Teenies stellen und sagen – oh was bei deiner Geburt falsch gelaufen ist möchte ich mal wissen!? Oder- so dumm wie du ist noch nicht einmal mein 8jähriger Neffe.
Jeder andere Lehrer weiß darum macht aber nix. Selbst das Schulamt weiß es und tut nix.
Super wenn man sich dahinter verstecken kann.
Im normalen Rahmen würden solche nicht weiter beschäftigt werden, wären schneller weg als dass sie sich entschuldigen könnten.
Das ganze System stinkt!!!!!!

COGITO ERGIO SUM
1 Jahr zuvor

Als der UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Bildung am 21. März 2007 in Genf seinen Deutschlandbericht vorstellte, gab er der pisageschockten Dichter-und-Denker-Nation einige Hausaufgaben mit auf den Weg. Er bemängelte etwa die fehlende Chancengleichheit des deutschen Bildungssystems, die dazu führe, dass Bildung in kaum einem anderen westlichen Land derart von der elterlichen Situierung abhänge wie in der Bundesrepublik. Außerdem kritisierte er die übermäßige Selektion sowie die mangelnde Inklusion – alles Themen, die einen auch 15 Jahre später in aktuellen bildungspolitischen Debatten täglich wie das Murmeltier grüßen.

Jedoch mahnte der Vertreter der Vereinten Nationen auch etwas an, das von deutscher Seite sofort schroff zurückgewiesen wurde – und bis heute nicht der Rede wert scheint: nämlich die Abschaffung der Schulpflicht, wie sie in Deutschland als De-facto-Schulzwang existiert. Dieser Schulzwang sei mit internationalen Abkommen, etwa mit Artikel 13 des UN-Sozialpakts oder Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, nicht vereinbar, da diese Abkommen Haus- oder Fernunterricht ebenfalls zuließen und nicht dem Staat, sondern den Eltern ein vorrangiges Recht einräumten, über Bildungsbelange ihrer Kinder zu entscheiden.

Quelle: SWR3
Schafft die Schulpflicht ab!
Warum der Zwang zum Schulbesuch unwürdig ist

Es wird noch spannender, lesen Sie selbst

Last edited 1 Jahr zuvor by COGITO ERGIO SUM