Trotz Lehrermangels: Fast 7600 Beschäftigte mit befristeten Verträgen an Hessens Schulen

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An den Schulen in Hessen sind 7590 Menschen als Lehrkräfte mit befristeten Verträgen beschäftigt. Diese würden sich auf 4605 Stellen in Grundschulen, Gesamtschulen, Gymnasien, Berufs- oder Förderschulen verteilen (Stand: 1. Oktober 2021), teilte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) auf eine Kleine Anfrage der SPD mit. Der größte Teil der Stellen entfalle hierbei mit 1.337 auf Grundschulen.

ucht händeringend Grundschullehrer: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums
Setzt auf Aushilfskräfte: Hessens Kultusminister Alexander Lorz. Foto: Hesssisches Kultusministeriums

In den Grundschulen könnten zum Beispiel Fachlehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Personen mit Unterrichtserlaubnissen und Lehrbefähigungen eingesetzt werden, auch wenn sie kein Lehramt haben. Darunter sind beispielsweise Diplommusiklehrer sowie Diplomsportlehrer oder Geologen, die Sachkunde unterrichten können.

Zum Beginn dieses Schuljahres gab es rund 761.500 Schülerinnen und Schüler und 55.540 Lehrerstellen. In Hessen gibt es 1806 öffentliche Schulen.

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Die Zahl der Menschen, die in der Corona-Pandemie als Ersatz für Lehrkräfte und sozialpädagogische Mitarbeiter mit einer ärztlichen Befreiung vom Präsenzunterricht tätig waren, stieg nach Angaben von Lorz vom 2. November 2020 bis zum 10. Mai 2021 von 629 auf 847. Für das laufende Schuljahr könnten mit bereitgestellten Mitteln zusätzliche Verträge mit sogenannten TV-H-Kräften abgeschlossen werden. TV-H-Kräfte werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes in Hessen und nicht als Beamte bezahlt.

«Die Schulen können beispielsweise mit der Unterstützung dieser befristeten Lehrkräfte zusätzliche Förderangebote anbieten oder die Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Doppelbesetzungen im Unterricht individuell fördern», heißt es in der Antwort des Ministers. dpa

 

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Lorzyfanboy
2 Jahre zuvor

Ach wie er sich die Welt wieder mal schön redet unser Alexander. Das kann er wirklich sehr gut.
Es wird an den Kindern gespart wo es nur geht und das dann noch als Erfolg dargestellt. Schämen müsste er sich. Aber dieses Gefühl muss man sich ja abtrainiert haben, wenn man in diesem Land Kultusminister werden will.

Marc
2 Jahre zuvor

„In den Grundschulen könnten zum Beispiel Fachlehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Personen mit Unterrichtserlaubnissen und Lehrbefähigungen eingesetzt werden, auch wenn sie kein Lehramt haben.“

Das sagt so ziemlich alles aus. Mehr muss man nicht sagen. Der Stellenwert der Primarstufe sackt immer weiter ab. Kein A13, LovLs, hauptsache Betreuung. Unfassbar

D. Orie
2 Jahre zuvor

Das ist schon alles sehr dreist – mit einem Lächeln serviert.

Dochris
2 Jahre zuvor

Vielleicht könnte man auch PesionärInnen fragen. Ich habe leider keinen Unterricht mehr und vermisse das schrecklich! (Oberstudienrätin)

Pia Sabel
2 Jahre zuvor

Herr Lorz scheint die Realität nicht zu kennen. Diese „angelernten“ Lehrkräfte können nicht die Lehrer ersetzen, die nötig sind. Ich kenne Fälle, wo diese Personen am Lehrplan vorbei unterrichten. Dann doch besser Pensionäre, die noch nicht zulange in Rente sind, zurückholen.
Abgesehen davon ist der Krankenstand in den Reihen der Lehrer, verglichen mit anderen Berufen, extrem hoch.