Corona-Schutz: Lehrer, Schüler und Eltern verlangen mehr Investitionen in Schulen

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SCHWERIN. Zu wenig Personal, zu große Belastungen: Das sind die Befunde einer Umfrage zur Schulsituation unter Eltern, Schülern und Lehrern in Mecklenburg-Vorpommern, die aber wohl ähnliche Ergebnisse auch in anderen Bundesländern hervorbringen würde. Der Vorwurf an die Politik lautet: Ihr tut zu wenig für uns – auch mit Blick auf den kommenden Herbst.

Was kommt im nächsten Schuljahr – die nächste Corona-Welle? Foto: Shutterstock

Lehrer-, Schüler- und Elternvertreter haben abermals deutlich höhere Investitionen in die schulische Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. Auch mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Coronapandemie sei man «nicht so sehr vorangekommen», beklagte der Vorsitzende des Landeselternrats, Kay Czerwinski, am Dienstag zusammen mit dem Landesschülerrat und der Gewerkschaft GEW. «Wir baden das aus, was vor einer Dekade oder eineinhalb Dekaden versäumt wurde», sagte Czerwinski. «Uns ist bewusst, dass das nicht morgen geändert werden kann, aber es ist jetzt an der Zeit, die Weichen zu stellen.»

Positiv bewerten Eltern und Schüler sowie GEW den Kurs der Landesregierung, seit Anfang des Jahres mit einem Drei-Stufen-Modell den Präsenzunterricht im Land möglichst lange zu sichern. Vor allem die Teststrategie sei ein wichtiger Faktor für die Öffnung der Schulen trotz hoher Infektionszahlen, hieß es von der GEW. «Diese Strategie muss daher beibehalten und mit Blick auf den kommenden Herbst schon jetzt so ausgebaut werden, dass bei einer neuerlichen Welle, die für den Herbst prognostiziert ist, die Testung mittels PCR-Pool-Testung vorgenommen werden kann.»

«Wir hätten die Probleme nicht, wenn die Politik in den vergangenen Jahren die Schule besser gestellt hätte»

Als nach wie vor größtes Hemmnis bei der Bewältigung sieht Elternvertreter Czerwinski Personalnot an den Schulen. Um coronabedingte Ausfälle und den wachsenden Nachhilfebedarf zu kompensieren, müsse dringend mehr Lehrpersonal eingestellt werden. «Wir hätten die Probleme nicht, wenn die Politik in den vergangenen Jahren die Schule besser gestellt hätte», sagte die GEW-Landesvorsitzende Annette Lindner.

Eine Umfrage habe ergeben, dass sich Eltern in erster Linie mehr Lehrer wünschten. Notwendig sei zudem weiterhin eine bessere Ausstattung der Schulen. Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler verbessert sich zwar die technische Ausstattung in vielen Teilen des Landes, wie die stellvertretende Vorsitzende des Landesschülerrates, Paula Szumotalski, sagte. Allerdings sei die «digitale Fachkompetenz vieler Lehrkräfte stark ausbaufähig».

Vize-Regierungschefin und Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) wertete die Umfrage als Bestätigung für das Vorgehen der rot-roten Regierungskoalition in der Pandemie. «Das Land eröffnet allen ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern den Weg an die Schulen des Landes», sagte sie einer Mitteilung zufolge. «Um dies zu ermöglichen, stellt das Land auch vorfristig Lehrkräfte in Vorbereitung auf absehbare künftige Bedarfe ein.» Dieses Personal trage dazu bei, beim Schließen coronabedingter Lücken zu unterstützen. «Mit dem Haushalt 2022/2023 wird diese bestehende Möglichkeit noch deutlich verbessert, indem mehr und fest planbare zusätzliche Besetzungsoptionen geschaffen werden.»

Eltern und Schüler beklagen der von den drei Verbänden gestarteten Umfrage zufolge gleichermaßen, dass die Pandemie zunehmend den schulischen Erfolg gefährdet. So seien nur 48 Prozent der Eltern aktuell mit dem Unterricht zufrieden, 41 Prozent seien unzufrieden. «Die schulischen Leistungen haben sich nach Einschätzung von 63 Prozent der Eltern teilweise oder stark verschlechtert», heißt es in der Auswertung der Umfrage, an der sich rund 3.700 Eltern im Land beteiligt haben. News4teachers / mit Material der dpa

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Chorleiterin
2 Jahre zuvor

Wow, “ das Land eröffnet allen ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern den Weg an die Schulen des Landes“, was für eine glorreiche Errungenschaft, welch heldenhaftes Tun, nur schade, dass das Land nicht in der Lage ist, herauszufinden, wie viele Lehrer das Land braucht und wirksame Maßnahmen schon seit mindestens 10 Jahren nicht ergriffen werden.
Was sollen solche Worthülsen? Sparen Sie sich diese, Frau Oldenburg….Da kommt einem ein Würgereiz…..

ramzan riaz
2 Jahre zuvor

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