Immer mehr Corona-Fälle unter Schülern – GEW mahnt Kultusminster: Nicht lockern!

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HANNOVER. Test- und Maskenpflicht bestimmen seit vielen Wochen das Bild an niedersächsischen Schulen in der Corona-Pandemie. Der zuständige Minister hatte zuletzt Lockerungen in Aussicht gestellt. Viele halten das für verfrüht.

«Exit-Pläne bei Masken und Tests»: Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Foto: Foto-AG Melle, derivative work Lämpel is licensed under CC BY 3.0

Die Zahl der Corona-Fälle bei Niedersachsens Schülern steigt weiter an. Am Montag durften rund 17.440 von ihnen wegen PCR-bestätigter Ansteckungen nicht in die Schulen gehen, wie das Kultusministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte – das sind knapp acht Mal so viele wie vor einem Monat. Hinzu kamen 1.690 Corona-Infektionen beim Schulpersonal (Mitte Januar: 1080).

Drei Schulen waren am Montag vollständig im Distanzlernen – jeweils eine im Landkreis Göttingen sowie in Oldenburg und in Salzgitter. An gut einem Dutzend weiterer Schulen waren einzelne Klassen und Jahrgänge im Distanzlernen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne hatte zuletzt eine Lockerung der Corona-Beschränkungen an den Schulen in Aussicht gestellt, sobald die Omikron-Welle abflacht. Konkret gehe es dabei um «Exit-Pläne bei Masken und Tests» sowie die Ermöglichung von Klassenfahrten, sagte der SPD-Politiker der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung».

«Im schulischen Alltag akzeptierte Maßnahmen für sicheres Lernen und Arbeiten dürfen nicht vorschnell aufgegeben werden»

Nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sollten die bestehenden Regeln bis zu den Osterferien Anfang April beibehalten werden. «Die Schulbeschäftigten sind die ständig wechselnden Vorgaben leid. Außerdem dürfen etablierte und allgemein im schulischen Alltag akzeptierte Maßnahmen für sicheres Lernen und Arbeiten nicht vorschnell aufgegeben werden», sagte Holger Westphal, kommissarischer GEW-Landesvorsitzender.

Die Grünen-Landtagsfraktion sieht dies ähnlich. «Entspannung ist für den Bildungsbereich derzeit leider das völlig falsche Signal. Die aktuell stagnierenden oder rückläufigen Corona-Inzidenzen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Infektionslage unter Kindern ein Mehrfaches höher ist», erläuterte Volker Bajus, familienpolitischer Sprecher der Fraktion. News4teachers / mit Material der dpa

Ein Lehrer (selbst Corona-erkrankt) schreibt an Kultusministerin: Stoppen Sie die Durchseuchung!

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3 Kommentare
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Maren
2 Jahre zuvor

Liebe Redaktion,bitte bitte ein anderes Bild von Herrn T.!Ich kann diese grinsende Wohlgefälligkeit nicht mehr sehen!

Echt
2 Jahre zuvor

Müde, müde, müde, nicht mal mehr mütend. Die Taktik scheint zu sein, ständig neue Ankündigungen, Verordnungen, Schreiben an Lehrer, Eltern und Schüler rauszuhauen, so dass man vor lauter Überforderung einfach nur noch erschöpft schweigt.

Die Elfe
2 Jahre zuvor

Lockern? GHT- Die Schraube im Kopf vielleicht noch etwas mehr lockern? Hier eine kleine Aufgabe- GHT: An einer BBS in Nds. startet in einer Klasse (Sozialpädagogik, 20 SuS) nach den Zeugnisferien der Praxiseinsatz in den Kita’s ( 1 Woche Kita, danach 1 Halbjahr 2 Tage BBS und 3 Tage Kita). Nach einer Woche sind bereits 4 SuS per PCR-Test bestätigt erkrankt…..Wie lange dauert es, bis der Betrieb dieser Klasse eingestellt ist bei a) täglichen Tests und Maskentragen oder bei b) ohne diese Maßnahmen….c) Huch, ich habe meine lockeren Schrauben verloren…..
GHT- Danke nochmals! Ich warte schon ganz aufgeregt auf die neuste Post von Dir. Und vergiss bitte, bitte nicht die übliche Lobhudelei und die warmen Worte! Nur Dank dieser werden wir diese Pandemie überstehen. PS, die neuen Tests haben leider ne Sensitivität von 78%. Leider fallen jetzt so viele SuS aus. Bitte nächstes Mal andere liefern oder die Tests ganz abschaffen, damit die SCHON IMMER -bis auf wenige Ausnahmen- geöffneten BBS’en auch weiterhin „Kunden“ haben.