Peinlich für die Kultusminister: Corona-Expertenrat übernimmt Forderungen der Schülerinitiative #WirWerdenLaut

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BERLIN. Während die Kultusministerinnen und Kultusminister hoffen, die Corona-Krise weiter aussitzen zu können, übernimmt der ExpertInnenrat der Bundesregierung zu Covid-19 Forderungen, die die Schülerinitiative „WirWerdenLaut“ aufgeworfen hatte: In einer aktuellen Stellungnahme verlangt das 19-köpfige Gremium aus MedizinerInnen und WissenschaftlerInnen einen „verantwortungsvollen Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Pandemie“ – und der sieht anders aus als bislang praktiziert. Eine Klatsche für die KMK.

Die Pandemie belastet Kinder und Jugendliche aus vielfältigen Gründen besonders stark.“ Foto: Shutterstock

Die Position der Kultusministerinnen und Kultusminister in Deutschland ist vergleichsweise schlicht. In einem Satz ausgedrückt (dem jüngsten Beschluss der KMK vom 5. Januar entnommen): „Das Präsenzlernen hat auch unter dem Eindruck der Omikron-Variante höchste Priorität, damit Bildungschancen weitestgehend sichergestellt und psychosoziale Folgeschäden bei Kindern und Jugendlichen verhindert bzw. erkannt werden können.“ Konkrete staatliche Schutzmaßnahmen in Schulen? Kein Wort dazu.

Dem stellt der Corona-ExpertInnenrat der Bundesregierung nun ein deutlich differenzierteres Bild entgegen: „Die Pandemie belastet Kinder und Jugendliche aus vielfältigen Gründen besonders stark. Dies schließt zum einen, wenn auch in geringerem Ausmaß als in anderen Altersgruppen, die primäre Krankheitslast durch die SARS-CoV-2-Infektion selbst ein. Besonders schwerwiegend ist allerdings die sekundäre Krankheitslast durch psychische und physische Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen, ausgelöst u.a. durch Lockdown-Maßnahmen, Belastungen in der Familie wie Angst, Krankheit, Tod oder Existenzverlust, Verlust an sozialer Teilhabe und Planungsunsicherheit. Besonders betroffen davon sind Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Eine sorgfältige und der jeweiligen Situation angepasste Verbindung von Infektionsschutz und sozialer Teilhabe ist zusammen mit psychosozial stabilisierenden Maßnahmen dringend erforderlich.“

„Es bedarf es der Umgestaltung von Lehrplänen ebenso wie nachhaltiger staatlicher Förderprogramme“

Bei der Beurteilung der psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche ist für die WissenschaftlerInnen auch der schulische Leistungsdruck – den die Kultusministerinnen und Kultusminister zu verantworten haben – ein Thema. Um diesen zu mildern „bedarf es der Umgestaltung von Lehrplänen ebenso wie nachhaltiger staatlicher Förderprogramme, die ohne Verzögerung implementiert und umgesetzt werden“.

Ganz konkret zum Vorschlag des Expertenrats: Kann man jetzt eine Woche von den Osterferien vorziehen und in dieser Zeit die S3-Leitlinie an allen Betreuungseinrichtungen umsetzen? #SARSCoV2 #COVID19 #Kinder #Schulen

— Isabella Eckerle (@EckerleIsabella) February 18, 2022

Zu den – von der KMK durchgängig ignorierten – Gesundheitsrisiken für junge Menschen durch Corona heißt es in der Stellungnahme: „Die primäre Krankheitslast der Kinder und Jugendlichen durch eine akute Infektion mit SARS-CoV-2 ist im Vergleich zu Erwachsenen und insbesondere zur älteren Bevölkerung geringer; entsprechend sind die Hospitalisierungsrate und die Aufnahmen auf Intensivstationen und Sterblichkeit in Deutschland weitaus niedriger. Dennoch können auch Kinder und Jugendliche, insbesondere mit Vorerkrankungen und Risikofaktoren, schwer erkranken. Neben der akuten Krankheit wird im Kindes- und Jugendalter in seltenen Fällen mehrere Wochen nach einer SARS-CoV-2-Infektion eine schwere hochfieberhafte Allgemeinerkrankung mit überschießender Entzündungsreaktion beobachtet (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS)), die bei einem Teil der PatientInnen einer intensivmedizinischen Behandlung bedarf. Seit Pandemiebeginn wurden im Register der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie aus über der Hälfte aller deutschen Kinderkliniken insgesamt ca. 700 PIMS-Fälle gemeldet (Stand Februar 2022). Die tatsächliche Zahl wird aufgrund der annehmbaren Untererfassung höher liegen. Long-COVID Symptome werden auch im Kindes- und Jugendalter beobachtet, allerdings deutlich seltener als bei Erwachsenen. Langfristige Symptome nach einer SARS-CoV-2-Infektion lassen sich – gerade bei jüngeren Kindern – schwer von Belastungssymptomen im Zusammenhang mit der Pandemie unterscheiden. Valide Daten zur Häufigkeit, Schwere und Prognose liegen bisher nicht vor. Die Krankheitslast hinsichtlich kognitiver, psychischer und physischer Folgen insbesondere bei Jugendlichen muss allerdings ernst genommen werden“, so warnen die WissenschaftlerInnen und sprechen sich für eine „zusätzliche, an Eltern, Kinder und Jugendliche gerichtete Informations- und Aufklärungskampagne“ zu Impfungen aus.

Der wohl schwerste implizite Vorwurf: Die Kultusministerinnen und Kultusminister interessieren sich nicht mal für die Folgen ihrer Corona-Politik. Wie sich die gesundheitliche Lage bei den Kindern und Jugendlichen darstellt, dazu wurde von ihnen keinerlei Begleitforschung in Auftrag gegeben – ein großes Versäumnis aus Sicht des ExpertInnenrats. „Sowohl die primäre als auch die sekundäre Krankheitslast sind unter spezifischer Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich zu erfassen und zu bewerten“, so fordert er.

„Kitas, Schulen und Betreuungseinrichtungen bergen durch die hohe Zahl an Kontakten unmittelbare Infektionsrisiken“

„Schulen sind keine Treiber der Pandemie“ – diesem seit fast zwei Jahren von den Kultusministern verbreiteten Mantra stellt der ExpertInnenrat die wissenschaftliche Sicht entgegen: „Kitas, Schulen und Betreuungseinrichtungen bergen durch die hohe Zahl an Kontakten unmittelbare Infektionsrisiken.“

Und weiter: „Um neue Infektionen so weit wie möglich zu verhindern empfiehlt der ExpertInnenrat, den Betrieb der o. g. Einrichtungen unter Umsetzung insbesondere der AWMF-S3-Leitlinie zur Sicherstellung des Schulbetriebs unter Pandemiebedingungen durch bestmöglich implementierten Infektionsschutz so sicher wie möglich zu gestalten, und eine Schließung allenfalls als ultima ratio in Betracht zu ziehen, wenn alle anderen gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen der Kontaktbeschränkung nicht erfolgreich waren. Dies gilt analog für Kitas und andere Einrichtungen. Eine Erneuerung schulischer Infrastrukturen, die zur Umsetzung der Leitlinie notwendig sind, ist dringend geboten.“

Hintergrund: Unter Federführung von vier medizinischen Gesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, der Deutsche Gesellschaft für Public Health, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie, war die S3-Leitlinie von 27 Fachverbänden – darunter als Lehrerverband der VBE – entwickelt und vor einem Jahr von der damaligen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgestellt worden. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte mitgewirkt.

In der S3-Leitlinie heißt es beispielsweise: „Bei mäßigem Infektionsgeschehen sollte eine Kohortierung von Klassen/Jahrgängen erfolgen. Bei hohem Infektionsgeschehen soll zusätzlich zur Kohortierung von Klassen/Jahrgängen eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen und/oder eine Halbierung der Klassen erfolgen. Bei sehr hohem Infektionsgeschehen sollen alle Maßnahmen umgesetzt werden.“

das ist deutlich mehr als ich erwartet habe #Expertenrat #Kinder #Pandemie das ist nicht so leicht wegzuwischen, wie eltern, #WirWerdenLaut und so viele weitere initiativen. bin auf die #KMK gespannthttps://t.co/bvLNTWHRG7

— Martin Berghaeuser (@MBerghaeuser) February 17, 2022

Alle Bundesländer ignorieren die S3-Leitlinie. Deren Einhaltung wird auch von der Schülerinitiative „WirWerdenLaut“ gefordert, die mit ihrer Petition – die bislang von knapp 140.000 Menschen unterzeichnet wurde – seit einer Woche für Wirbel sorgt. Der ExpertInnenrat der Bundesregierung, dessen Forderungen sich im Wesentlichen mit denen von „WirWerdenLaut“ decken, solidarisiert sich in seiner Stellungnahme demonstrativ mit den Kindern und Jugendlichen: Er fordert, Schülerinnen und Schüler „partizipativ“ bei den Entscheidungen einzubeziehen. News4teachers

Hier geht es zur vollständigen Stellungnahme des ExpertInnenrats.

Die Expertenrat hat der Bundesregierung & der KMK anspruchsvolle Aufgaben ins Heft geschrieben. Es gilt jetzt keine Zeit zu verlieren. Der nächste Herbst kommt bestimmt und viele Kinder & Jugendliche sind psychisch krank aber nicht versorgt. https://t.co/F33q8Z1sPP

— Julian Schmitz (@JSchmitzLeipzig) February 18, 2022

Hintergrund

Mitglieder des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID19 sind:

  • Vorsitzender: Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité
  • Stellvertretende Vorsitzende: Melanie Brinkmann, Professorin für Virologie an der Technischen Universität Braunschweig
  • Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
  • Cornelia Betsch, Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt
  • Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats
  • Jörg Dötsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
  • Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
  • Ralph Hertwig, Psychologe und Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin
  • Lars Kaderali, Institut für Bioinformatik Universitätsmedizin Greifswald
  • Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin
  • Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO)
  • Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
  • Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts Köln
  • Viola Priesemann, Physikerin am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
  • Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfforschung der Charité
  • Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim
  • Hendrik Streeck, Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI)

Schülerinitiative #WirWerdenLaut macht immer mehr Druck – KMK-Präsidentin wird gegenüber Schülerin schnippisch

 

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Minna
2 Jahre zuvor

Für alle Schweden-Fans:

Ja, und wenn das Kind dann Long Covid oder PIMS bekommen hat, können wir uns bitte an schwedische Standards halten: Bis zu 120 Kinderkrankentage jährlich zum Beispiel. Behindertengerechte Räume in allen Schulen für alle Kernfächer, warmes Wasser, Seife und Papier, Schulessen ohne extra Kosten für alle Bedarfe. Verbesserte Luftqualitätsstandards, dazu zählen Luftfilter, Reduktion der Allergene und Schimmelquellen, Lärmschutzstandards.

Und wenn wir schon dabei sind, Anspruch auf muttersprachlichen Unterricht und Schullaptops als Standard.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Kleine Klassen nicht zu vergessen (ca. 16 SuS)

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

… und der gesamtgesellschaftliche Stellenwert der schulischen Arbeit.

Mamahoch3
2 Jahre zuvor

Und was wird passieren? Nichts oder als nächstes keine Masken mehr im Unterricht…
Gesundheitsschutz, ist er noch gewollt?

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mamahoch3

Es wäre wirklich schön, wenn endlich ein Anfang gemacht werden würde, Schule oder zumindest den Gesundheitsschutz wirklich zum Wohl der Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Allein der Glaube daran fehlt mir. Die Resignation und der Vertrauensverlust in die Politik überwiegt. Ich bin da wenig bis gar nicht mehr optimistisch. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben jeden Idealismus ersterben lassen. Was ich gelernt habe ist, mit dem bisschen klar zu kommen, was da ist und, dass es im Zuge sogenannter Effektivitätssteigerungen in (sozial-)pädagogischen Bereichen, wozu ich auch Kita und die Schulen zähle, zu einer Ökonomiesierung gekommen ist, die finanzielle Einsparungen höher bewertet als das Wohl der Menschen. Das Wohl der Entscheidungsträger steht dabe jedoch an erster Stelle und das Fußvolk soll stillschweigend zu immer schlechteren Bedingungen den Karren ziehen. Dabei steckt der schon lange fest.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Der Kommentar war eigentlich nicht direkt als Antwort auf Mamahoch3 gedacht.

Julia
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mamahoch3

Genau- ob peinlich oder nicht- das Ziel heißt Ruhe an der Arbeitgeberfront- Betreuungssicherheit. NICHTS MEHR WIRD PASSIEREN.

Betreuung first, Bildung second. In diesem Zusammenhang ist`s auch egal, wer`s macht: LuL, Quereinsteiger, Studenten…egal. Hauptsache, die Brut ist unter.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Ei guggamol! Wird denn die Expertis‘ vom Experte’rat ei’fach so ausgeplaudert, ohne dass do jemand „vom Fach“ nochamol mildernd genau hin- und drübergucka darf?

Spiegelversum
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Spätzle g´macht?

Elly
2 Jahre zuvor

Die schwarze Pädagogik der Kultusministerien, die im Jahre 2022 SuS noch immer als Menschen zweiter Klasse anzusehen scheint, hat so etwas von ausgedient! Warmes Wasser und Seife, jahreszeitenangepasste Raumtemperaturen, jedem Kind im Schulbus einen Anschnallgurt, Digitalisierung der Schulen auf zeitgemäßem Niveau und ein Mitspracherecht der SuS – all das und noch vieles mehr gibt es in 2022 noch immer NICHT. Schule als Angstraum gestalten: das ist es, was die KM hervorragend verstehen. Denn die Ängste der Schüler sind vielfältig geworden in dieser Pandemie, ob es nun die Angst ist, den Schulstoff nicht verstehen zu können, aber gnadenlos zu MÜSSEN und deshalb schlechte Noten zu erhalten ist, ob es die Angst vor Ansteckung ist oder noch andere Ängste: in den KM gesteht man den Schülern nur eine Angst zu: nicht in Präsenz zu dürfen, und somit den gewaltbereiten Eltern schutzlos ausgeliefert zu sein. Diese einfach gestrickte Schwarz-Weiß-Denke in den KM ist einfach nur noch lächerlich und peinlich. Es erinnert so langsam an die überalterte DDR-Politriege der endachtziger Jahre. Ein geschlossener Rücktritt der gesamten KM wäre das einzig richtige, und dann mit ECHTEN Pädagogen als KM das weite Feld „Schule“ neu gestalten….Der mentale Rohrstock einer Frau Prien hat ausgedient. Mehr Empathie ist vonnöten und ein Neuanfang ohne die gestrig denkende KM-Kaste.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

@Elly:

Den Ausdruck „mentaler Rohrstock“ in Bezug auf Frau Prien fand ich sehr passend.
Auf KM Frau Gebauer auch ohne Weiteres anwendbar!
(Ergänzungen auf weitere Personen sind sicher möglich.)

Rabe aus NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  Elly

Warmes Wasser – ohhhhh, das wünsche ich mir in der Schule auch! Auf dem LuL-Klo ist das Wasser so kalt, dass die Viren ohne es zu berühren gleich vor Angst wegrennen – vielleicht ist das die Intention? Ganz ohne Kosten?

Eisbär
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Nein. Klimaschutz.
Wames Wasser bedeutet Energieverbrauch. Das muß eingespart werden, zumal ja auch verstärkt zum Fenster hinausgeheizt wird.
Das kalte Wasser als Klimaschutzmaßnahme verkaufen und alles ist gut.
Und solange das Wasser aus dem Hahn fließt, kann man sich die Hände auch waschen.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Seit wann hört eine KMK auf die Wissenschaft?

Heutige Pressekonferenz: Lauterbach und RKI-Vize Schaade geben Update zur Corona-Lage
Lauterbach: „Ich ärgere mich, wenn ich lesen muss, dass eine Infektion für Kinder ungefährlich ist“

9.13 Uhr: „Dieser Regel-Wechsel ist eine massive Belastung der Psyche von Kindern und Jugendlichen“, so Meyer-Hermann. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Schulen geregelt, durchgehend offen bleiben.“ Dafür seien die Masken essentiell. RKI-Vize Schaade spricht sich für eine Impfung der Kinder ab 12 Jahren, für die es auch eine Stiko-Empfehlung gibt, aus.
Lauterbach: „Ich ärgere mich, wenn ich lesen muss, dass eine Infektion für Kinder ungefährlich ist“

9.10 Uhr: Lauterbach sagt auf eine Nachfrage zu Kindern: „Ich ärgere mich, wenn ich lesen muss, dass eine Infektion für Kinder ungefährlich ist. Oder dass eine Impfung gefährlicher sei als eine Infektion. Das ist beides schlichtweg falsch.“

Long-Covid: Es gibt weder eine klare Diagnose, noch gibt es eine Therapie“
9.27 Uhr: „Ich gehe davon aus, dass Long-Covid eine lange, chronische Erkrankung sein wird. Grund zur Entwarnung gibt es überhaupt nicht“, sagt Lauterbach. Meyer-Hermann fügt hinzu: „Es werden ja immer mehr Leute, weil die Krankheitslast so lange bleibt.“ Gibt es eine Therapie?, will ein Journalist wissen. „Das ist das große Problem. Es gibt weder eine klare Diagnose, noch gibt es eine Therapie.“ Man müsse es vermutlich fallbasiert lösen.

https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/im-liveticker-lauterbach-und-rki-vize-schaade-geben-update-zur-corona-lage_id_55348044.html

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Sie stellen die falsche Frage, nicht „Seit wann hören die Kultusminister auf.. „, sondern „Sind die Kultusminister überhaupt in der Lage den übrigen Text inhaltlich zu verstehen?“

Gerade heute gab es wieder einen schönen Elternbrief „in leichter Sprache“ – ich übersetze das immer mit. „Ihr seid alle doof“, der mich erheblich daran zweifeln lässt

Koogle
2 Jahre zuvor

Das wichtigste für den nächsten Winter sind Frischluftwärmetauscher oder ähnliche Maßnahmen, um einen Unterricht bei normalen Raumtemperaturen zu ermöglichen.

Stromdoktor
2 Jahre zuvor

Ganz so Unrecht hatte „Rüdi“ dann ja nicht…

(Sorry Hr. Vehrenkamp für die Übernahme des Spitznamens)

dauerlüfterin
2 Jahre zuvor

Ist den Kumis doch egal. Unser hessischer Lorz will jetzt auch ran an die Maskenpflicht (hessenschau). Möchte sich ja auch als Nachfolger des Ministerpräsidenten positionieren, da kann man auf Verluste keine Rücksicht nehmen. Noch weniger als vorher.
Als Kollege wird einem das letzte bisschen Schutz aus rein populistischem Antrieb so auch noch entzogen. Die Argumentation von Lorz ist aus meiner Sicht völlig unredlich: man wolle mit dem Fall der Maskenpflicht Erleichterungen für die SuS erreichen. Ich habe keinen einzigen Schüler über die Maskenpflicht klagen hören (außer den Unbelehrbaren, die ihre Kinder seit Beginn der Maskenpflicht zu Hause behalten). Was die Kinder und Jugendlichen besorgt ist das Ansteckungsrisiko in der Klasse und die Möglichkeit, das Virus an ihre Familien weiterzugeben. Und dieser Möglichkeit wird durch populistisch motiviertes Handeln Tür und Tor geöffnet.

Nicole
2 Jahre zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Wie lange sollen die Kinder denn Maske tragen, die nächsten drei Jahre noch? Auch im Sommer? Warum reicht es Ihnen nicht, wenn Ihr Kind FFP2 Maske trägt, warum wollen Sie die anderen Kinder auch zwingen? Wenn Ihr Kind und Ihre Familie geimpft ist, wovor haben Sie Angst?

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nicole

Weil Die nicht in der Lage sind,Ihren Kindeen beizubringen,dass manin einer Gemeinschaft auf andere Rücksicht nimmt,sollenandere Kinder std lang für sie gar nicht geeignete ffp2Masken tragen?Gehts noch?

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Eine wirklich gute Stellungnahme. Vor allem auch die Forderungen Nr. 7 und 8 sind enorm wichtig und gehen über den unmittelbaren Schulbetrieb weit hinaus. Frau Spiegel begrüßt die angeführten Aspekte – ob Herr Lindner ihr und Hrn. Lauterbach aber genügend Geld gibt für eine Umsetzung? … Vielleicht machen sie ihn nochmal darauf aufmerksam, dass die Boomer zahlreich in Rente gehen werden und Deutschland schon bald jeglichen Nachwuchs lückenlos brauchen wird für den Arbeitsmarkt – dann sieht er sicher ein, dass Lerndefizite, psychische Beeinträchtigungen und eine durch LongCovid verminderte physische Leistungsfähigkeit die Qualifizierung von Spitzenpersonal gefährden könnten.

Mika
2 Jahre zuvor

Leider werden die Glorreichen 16 nur den folgenden Teilsatz wahrnehmen:
„ eine Schließung allenfalls als ultima ratio in Betracht zu ziehen“ und voller Stolz singend verkünden: „Ja sehet und höret, Ihr Zweifler, das haben wir doch von Anfang an so gesagt und so gemacht, jetzt und immerdar, und von Kultusministerkonferenz zu Kultusministerkonferenz, in Ewigkeit ÖFFNEN…“ ups, da bin ich wohl im Songtext etwas verrutscht…

Alla
2 Jahre zuvor

Fun fact:
Ich besuchte von 1965 bis 1974 die deutsche Schule in Bogota/ Kolumbien (Colegio Andino).
Wir hatten die modernste Schulbusflotte (15 Busse) aller Auslandsschulen im Land, natürlich Mercedes, in den Schulfarben mit Schullogo! Die Bereitstellung der Busse dauerte 6 Wochen, incl. Lackierung, Transport und Zoll! Jedes Kind hatte selbstverständlich einen Sitzplatz, Gurte gab es damals noch nicht. Gleiches galt für Lima/Peru und sicherlich noch für viele andere Länder!
Inzwischen sind es 50 Schulbusse, alleine in Bogota!
Was nicht alles geht, wenn es um etwas geht! (Werbung)
Und das sind nur 2- ziemlich unbekannte – Länder!

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Seit wann interessieren sich die KM für etwas, das Experten sagen?

Die machen das anders: Die suchen sich irgendwelche „Experten“ (meist fachfremd), die genau das sagen, was sie hören wollen. Fertig.

Was das für eine Vorbildwirkung auf die SuS hat, ist ihnen vermutlich nicht klar.

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Und wenn es ihnen klar wäre, wäre es ihnen schnurzpiepwurschtegal.

JH
2 Jahre zuvor

Alle Durchseuchungsbefürworter sollten sie keineswegs lesen, die „7. Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19.“ Da stehen wahre, unbequeme Dinge drin. Diese Stellungnahme ist nämlich vom Kindswohl aus gedacht. Leider werden die KM ihrerseits cherrry-picking betreiben und auch aus dieser Stellungnahme herauslesen, dass sie mit ihrer Durchseuchungsarbeit an den Schulen schon immer Recht gehabt haben, haben werden und gehabt haben werden.
In einem modernen Industrieland mit abendländisch-aufgeklärten Prägung müsste mensch doch jetzt auf den Rat der ExpertInnen hören, die Osterferien vorziehen und endlich, endlich die S3-Leitlinie in Schulen und Kitas umsetzen. Leider hapert es wohl an der abendländisch-aufgeklärten Prägung und am gesamtgesellschaftlichen Willen, aber die Hoffnung stibt zuletzt:
„Ein auf Basis der UN-Kinderrechts-Konvention verantwortungsvoller Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Pandemie bedarf aus Sicht des ExpertInnenrates eines klaren öffentlichen Bekenntnisses dazu sowie großer gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen.“

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Das Problem ist doch nach wie vor, dass die Kultusminister zu viel zu sagen und zu viel Macht haben. Man müßte ihren Einflussbereich stark einschränken und auf Dinge limitieren, die ausschließlich etwas und nur inhaltlich mit Bildung und Lehre zu tun haben. Dann würde man auch vielleicht Leute mit Qualifikation dafür aussuchen.

Mein Name ist Hase
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Hmm … modernes Industrieland … aufgeklärtes Abendland … war das nicht „tief im Westen, wo die Sonne versinkt“? Ist inzwischen auch ein paar Jahre her…

Quacksalber
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

Cherry-Picking? Was soll das denn?

Stromdoktor
2 Jahre zuvor
Antwortet  JH

@JH

Irgendjemand müsste jetzt aber auch einmal den Mut haben, zu definieren,was denn ein „mäßiges“, „hohes“ bzw. „sehr hohes“ Infektionsgeschehen sein soll.

Die S3-Richtlinie entstand bei vergleichsweise niedrigen Inzidenzen und vor dem Hintergrund der Delta-Variante. Aber auch hier fehlte bereits diese Einordnung.

Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass wir uns aktuell am oberen Ende vorstellbarer Inzidenzen bewegen. Vielleicht sind noch die 5.000 aus DK drin.

Leider wird in der S3-Richtlinie diese Definition nicht vorgenommen. Der Expertenrat hat aus meiner Sicht ebenfalls versäumt, diesbezüglich Stellung zu beziehen und die Situation als „sehr hohes Infektionsgeschehen“ (mein Verständnis) einzustufen.

So drücken sich jetzt alle um diese eindeutige Einordnung der aktuellen Sachlage. Die KuMis sind da nur die letzten in der Kette.

Unstrittig gemäß S3-Richtlinie, da unabhängig von dieser Definition:

Entkopplung des Unterrichtsbeginn zur Entzerrung der Schulwege.

Was ist eigentlich mit solchen, vergleichsweise „einfachen“ Maßnahmen?

Würde ein bisschen Flexibilität aller Beteiligten erfordern. In der Realität werden aber aktuell ÖPNV-Verbindungen gekürzt bzw. ganz eingestellt. Begründung: kein Personal.

Ich möchte mich gerne wiederholen:

Die KuMis sind ein signifikanter Teil des Problems und ich habe jedes Verständnis für den großen Frust aller Beteiligten hier.

Aber ich sehe auch die Verantwortung anderer Entscheidungsträger. Das fängt in Kommunalpolitik (ÖPNV) an und hört bei wachsweichen Stellungnahmen eines Expertenrates (Defintion Infektionsgeschehen) auf.

Und abschließend:

Der Expertenrat adressiert die Bundesregierung. Diese setzt sich aus vielen Ministern zusammen, die alle in der Verantwortung sind. Zu Schulen äußern sich lediglich die Kultusminister der jeweiligen Ländern.

Ich habe mal irgendwann im Laufe der Pandemie gehört, dass sich in anderen Ländern (z.B. Frankreich) das jeweilige Staatsoberhaupt zu den Situationen in Schulen äußern muss und politisch verantwortlich gemacht wird. Dort kommt niemand auf die Idee, solche Fragen in die Landespolitik zu delegieren, da das politische Schicksal damit verbunden ist. Die Medien haben diesbezüglich eine ganz andere Rolle.

Bei uns darf man 16 Jahre Bundeskanzler(in) sein, ohne sich auch nur einmal substanziell zu Bildungsthemen äußern zu müssen. Kann sich ja auch leicht aus der Verantwortung ziehen: Ländersache.

Und da liegt für mich das gesellschaftliche Problem.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Inzidenzen von derzeit über 1.200/100.000 in 7 Tagen bezogen auf die Allgemeinbevölkerung sind schon sehr hohe Zahlen, was gleichbedeutend damit ist, dass sich mehr als 1 % der Bevölkerung /pro Woche infizieren, weil die tatsächliche Inzidenz auf Grund der Dunkelziffer noch wesentlich höher liegen dürfte.
Unter Schülern aller Altersgruppen liegt die Inzidenz zur Zeit aber mit 3.400/ 100.000 in 7 Tagen sogar noch weit höher als in der Durchschnittsbevölkerung.
Und rechnet man die Dunkelziffer nicht entdeckter Infektionen mit ein, so werden ca. 5 % aller Kinder sich in einer Woche infizieren, und so hören wir eben von sehr vielen hochfieberhaften Krankheitsverläufen bei Kindern und ebenso symptomatisch schwer erkrankten Eltern, die sich über den Infektionsfokus Schule anstecken.
In 4 Wochen haben sich bei der derzeit bestehenden hohen Inzidenz dann 20 % der Schüler angesteckt.
Bei diesem Vorgang kann man also von einer der den Kultusministerien wohl errechenbaren und bekannten Durchseuchung der Schulkinder sprechen.
Um diesen rapide fortschreitenden Vorgang zu verlangsamen oder zu unterbrechen, wären eigentlich in der derzeitigen Phase, so wie dies bereits in Dänemark um Weihnachten vollzogen wurde, die in den S3-Leitlinien vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Die Dänen haben in dieser Phase eine Shut-Down um Weihnachten vollzogen.
In Deutschland bleiben die Schulen wohl offen, und es bleibt nur das Dauerlüften und das Tragen von FFP-2-Masken als Schutzmaßnahmen, und da lediglich 20 – 50 % der Schüler vollständig geimpft sind, läuft die Infektionswelle weitgehend ungebremst. Und in dieser Situation fordern politische Verantwortungsträger, die Maskenpflicht in den Schulen auszusetzen.
Denken derartige Personenkreise verantwortungsbewusst ?

Rosa
2 Jahre zuvor

Welcher Beitrag wird geleistet zum Kindeswohl! https://www.tagesschau.de/inland/coronatests-kinder-101.html

Leseratte
2 Jahre zuvor

Guter Artikel bezüglich fehlender Langzeitstrategie. Wird man im dritten Sommer etwas unternehmen, um die Schulen auf den Winter vorzubereiten? Ich fürchte, nein.

https://www.tagesspiegel.de/politik/fehlende-langzeitstrategie-riskante-corona-wette-zulasten-der-kinder/28082874.html

Salentin
2 Jahre zuvor

Da die KMK keinen nicht-verantwortungsvollen bzw. verantwortungslosen Umgang mit Kindern und Jugendlichen praktiziert oder sich dafür ausgesprochen hat (auch wenn einige das hier so darstellen, weil die KMK nicht macht, was sie wollen), ist die entsprechende Aussage des Corona-Expertenrats auch keine KLATSCHE, noch dazu, weil verantwortungsvoller Umgang mit Kindern und Jugendlichen ja nicht bedeutet, dass alles gemacht wird, was ein bestimmter Teil von ihnen wünscht und fordert. Andere Kinder und Jugendliche haben andere Meinungen zum Thema Corona und wünschen sich sicherlich auch einen verantwortungsvollen Umgang damit, z.B. die, die keinesfalls wollen, dass Schulen wieder geschlossen werden oder die, die sich wünschen, dass die Maskenpflicht endlich fällt.

Insofern macht die Mär von der Klatsche keinen Sinn. Es haben doch wohl alle Kinder und Jugendliche ein Recht darauf, dass man mit ihren Bedürfnissen verantwortungsvoll umgeht. Da das sehr unterschiedlich ist, bedeutet es vor allem und in letzter Konsequenz ausgewogen und die Suche nach Kompromissen und so passiert es ja auch.

Im Übrigen sind Mediziner und Wissenschaftler zumeist keine Pädagogen. Sie verfügen sicherlich über Meinungen in pädagogischen Fragen wie wir alle, sind aber nicht als Fachleute in schulischen Angelegenheiten zu betrachten. Es ist wohlfeil, sich dann auf sie zu berufen, wenn einem ihr Urteil gefällt, ihnen aber unlautere Motive zu unterstellen, wenn einem ihr Urteil nicht gefällt (siehe Kinderärzte gegen geschlossene Schule u.dgl.).

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Omikron-Genesene-Immun-gegen-eine-Corona-Reinfektion,omikron258.html
Ohne Impfung anscheinend keine Immunisierung,
für Kinder gilt das noch mehr:
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.01.30.478400v1
„This adds to other research showing that you are not well protected against SARS-CoV-2 infection after having had Covid-19. You still need to be vaccinated in order to be protected from further infections.“

Frage: Wie will man ein Kind impfen lassen, wenn es von einer Infektion in die nächste stolpert?

dickebank
2 Jahre zuvor

Wenn schon denn schon, im Rahmen der inklusion muss auch das Virus in den schulischen Alltag eingebunden werden, schließlich hat D die entsprechende UN-Konvention übernommen.

Moni
2 Jahre zuvor

NWR legt den kompletten Abstieg hin!
Von PCR Pooltests mit Einzelauswertung, zum Pooltests mit Schnelltest Auswertung und weil man jetzt gesehen hat dass die Infizierten mit Schnelltest kaum gefunden wurden lassen wir es bei einer Inzidenz von 4000 in der Altersgruppe gleich ganz sein. Testpflicht für nicht immunisierte zu Hause, ja Danke auch macht nur keiner!
Von Pooltestpflicht zu freiwilligen Schnelltests!
Wer bezahlt dafür? Familien mit Longcovid!

Sissi
2 Jahre zuvor

Ministeriumsgedanken ( Vorsicht Satire)

Oooh, wo sind sie denn, in welchem Stapel, 32 Seiten S3leitlinie, verschüttet, naja zur Not googlen, hm, seit Prienzeiten ist man da vorsichtig geworden. Aah, da hab ich doch das Gutachten von diesem ExpertInnenrat bekommen, viel kürzer, muss ich mal mit den 16 drüber reden, mal reicht nicht, “ Kindeswohl- Vordergrund- primäre,sekundäre Krankeitslast ( Hilfe Lauterbach)- Versäumnisse “ Das letzte Wort, Versäumnisse, wir, unmöglich, nie und nimmer. Wir twittern, kümmern uns um den handygebrauch, um Sturmorkan und shitstorm, um unsere Psyche und die anstehene Wahl, wichtig! ja was denn sonst noch? Die Leute im ExpertInnenrat machen das zusätzlich zu ihrem job? 2Seiten! Also bitte, bei uns 32 Seiten! Viel praktikabler, praxisnaher, der Rat? Mitnichten, Lehrer brauchen genaue eindeutige Anweisungen, haben sie nicht? liegt an der fehlenden Eigenverantwortung, nicht an uns.
Ich sehe ein einziges Problem: Was der Rat will, kostet Geeeld. Braucht er, um die Coronakollateralschäden bei Lufthansa, dem Flughafen, ach so, das war was anderes, jedenfalls in der Wirtschaft zu verhindern. Schule, die ist doch sicher! Nicht? so steht das da nicht drin, da steht
was: “ unmittelbare Infektionsrisiken- S3leitlinien Umsetzung dringend geboten “ Bei so viel Inhalt kann man schon mal was verwechseln. Umsetzung! jetzt muss er ran der FM, das mit seiner Eigenverantwortung hat nicht geklappt, die machen alle, was sie wollen, so was, Gutachten schreiben, wenn wir dann was tun, passts auch nicht und sie machen uns digital nieder, wo wir uns doch so gut einarbeiten. Da müssen wir jetzt zeigen, dass wir umsetzen! Da muss ich doch heute! Am Freitag! ,veranlassen, dass emails an die KMs veranlasst werden, die dann weiter veranlassen, dass…..
Liebe Kuks, habt ihr schon was im Postfach?

An dieser Stelle: Herzlichen Dank an 19 wirkliche Experten, die im Leben stehen – wie das 7te Gutachten zeigt, jetzt liegts an allen und jedem einzelnen, umzusetzen.
Und@ Redaktion: dankeschön für die prompte Umsetzung und den gelungenen Artikel!

S.
2 Jahre zuvor

Nachdem die KMK alle Bedenken von Eltern seit zwei Jahren weglächelt, wäre dies nun endlich eine Chance für einen Kurswechsel.

Sehr gute Darstellung oben im Artikel: Selbst die ureigentlichen Aufgaben der KMK wurden nicht erledigt. Bereits im Sommer 2020 haben viele Eltern dafür plädiert, den Druck herauszunehmen durch Reduzierungen im Lehrplan oder durch Infragestellung von Noten. In England beispielsweise wurde dies gemacht – da mussten nicht auf „Deubel komm raus“ Klassenarbeiten und Klausuren geschrieben werden.

Und von Gesundheitsschutz will ich gar nicht reden. Die Logik der KMK scheint zu sein: Jetzt stecken sich alle an, dann sind alle immun und wir können weitermachen wie bisher – nämlich die Pandemie ignorieren. Nur diese Logik geht leider nicht auf. Es stecken sich zwar alle an (ich rechne auch jeden Tag damit), aber nach ca. drei Monaten ist der Immunschutz durch eine Omikron-Infektion leider „futsch“. Herr Meyer-Hermann hat dies gestern noch einmal auf der PK mit Lauterbach und dem RKI eindrücklich erläutert.

Die meisten Expert*inenn gehen davon aus, dass die Pandemie jahrelang immer wieder aufflammen wird. Wird die KMK weiterhin stoisch ihren ignoranten Kurs fortsetzen? Was macht das mit unseren Kindern auf Dauer? Schon jetzt zeigt sich, dass viele psychisch angeschlagen sind. Warum wird kein Geld in die Hand genommen, um die Situation in den Kitas, Schulen und auch in den Universitäten dauerhauft zu verbessern? Ist uns unsere Jugend so wenig Wert und die Luftfahrtindustrie und andere Großindustrien dagegen schon? Ich finde das bitter – als Mutter und als Wissenschaftlerin!

Sissi
2 Jahre zuvor

Mir geht zur Zeit aus der Oper Hänsel und Gretel der Abendsegen von Humperdinck nicht aus dem Kopf: 14 Engel, die ein Kind beschützen. ( ohrwurmmäßig)
Schön, dass es jetzt 19 Experten gibt, die die Nöte der Kinder( incl. Umkreis) sehen
Und für sie eintreten.
Reaktion/Stellungnahme der glorreichen 16?
Bisher 0 ?

tachelesme
2 Jahre zuvor

Ich habe in der Forderung des Expertenrats nichts von Aussetung der Präsenzpflicht. Können Sie es bitte, klären. @Redaktion , danke

tachelesme
2 Jahre zuvor
Antwortet  tachelesme

*gelesen

Rosa
2 Jahre zuvor

Sturm, Läuse und Corona und die Klassenstärke bleibt in voller Besetzung und in Kindergarten und Schulen herscht Chaos. Passend zum Sturm…..https://www.grossekoepfe.de/elternleben/im-sturm-mit-laeusen-auf-corona-warten

Sissi
2 Jahre zuvor

Gute Frage @ Klugscheisser
Ich möchte erweitern: was passiert, wenn wegen Asymptomatik in eine Infektion reingeimpft wird? Weil doch weniger testen auch von vielen gewünscht wird.

Sissi
2 Jahre zuvor

@ Salentin
Allein, dass sich 19 anerkannte Wissenschaftsexperten, die auch sonst gut zu tun haben, der Thematik annehmen mussten und dies auch noch lt GM Lauterbach hervorragend ausführten –
na wenn das keine Klatsche für die glorreichen16 und den Olymp ist. Es wäre schon sehr lange ihr Job gewesen, an die Dinge zu denken, die Sie im 7ten Expertengutachten finden können, – in Verantwortung als gewählte Vertreter des
Ganzen Volkes, nur ihrem Gewissen unterworfen.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sissi

@Sissi danke,genauso ist es!Von wegen die Petition ist ein Rohrkrepierer.

Susanne
2 Jahre zuvor

War ja klar, das Sachsen wieder mit „gutem“ (hüstel) Beispiel voran geht.

Wenn ich mir die Kommentare dazu auf Facebook und dem SMKblog anschaue, freuen sich fast alle darauf. Ich bin gespannt, wie wir dieses Jahr in den Sommer gehen bei so hohen Zahlen der Wert ist in den Ferien nicht wirklich gesunken und ich verstehe nicht, wie man gleich nach der 1. Schulwoche alles fallen lassen kann. Nicht mal die 3malige Testung bleibt. In den ersten 2 Wochen wären für mich tägliche Tests zwingend nötig, dafür dann meinetwegen Maske ab, weil die wirklich sehr kognitiv stört.

Immer wieder fallen mir

Petra Scheller
2 Jahre zuvor

Ich habe drei Kinder im Alter von 4, 8 und 11 Jahren. Über die drei kenne ich sehr viele Kinder, von denen sich viele inzwischen infiziert haben. Ich kenne kein einziges Kind, das ernsthafte Symptome hatte geschweige denn wirklich krank war. Demgegenüber kenne ich mehrere Kinder, die ernsthafte psychische Probleme haben (Waschzwang, Sozialphobie, Schwierigkeiten bei der Essensaufnahme durch Angst vor Kontamination).
Wir müssen zurück zur Normalität, wenn diese Phobien nicht die neue Normalität unserer Kinder werden sollen.

Sissi
2 Jahre zuvor

@ Frau Scheller
Könnte es sein, dass wir es nicht geschafft haben, unseren Kindern zu helfen, genügend Resilienz aufzubauen?
Ich denke auch, dass wir gerade die von Ihnen genannten F!Problematiken, d.h dringend (evtl sogar klinisch) behandlungsbedürftigen Erkrankungen, altersgerecht und altersbezogen sehen sollten. Soziale Phobie bei einem 2jährigen wäre schon heftig, bspw.
Wenn Sie all die Kinder, die sie genannt haben, getrennt voneinander fragen, was für
sie normal ist, könnte es sein, dass Sie bei den Kleineren Strukturangaben(z.B. Mama liest abends vor) und schöne Dinge/ Projektion auf normal(z.B. Urlaub an der See) hören. Bei den Größeren kommts in diesem setting auf zu viele Faktoren an.
DlRkS: Könnte es sein, dass wir für unsere Kinder entscheiden, was normal ist und diese unsere Normalitätsvorstellung projizieren/bzw. zu projizieren versuchen?

Sissi
2 Jahre zuvor

Und *auf diese unsere……..