BERLIN. Die GEW in Berlin hat Proteste gegen geplante Sparmaßnahmen im Bildungsbereich angekündigt. Mit Blick auf die anstehenden Haushaltsverhandlungen fordert die Gewerkschaft deutliche Nachbesserungen für Kitas und Schulen. Trotz aller Beteuerungen im Wahlkampf und der Erkenntnisse aus der Pandemiezeit, wie wichtig Bildung sei, seien im Haushalt Einsparungen geplant.
„Die Schulen und Kitas laufen seit zwei Jahren im Ausnahmezustand und sie werden noch lange damit beschäftigt sein, die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche aufzufangen. Der Bedarf an pädagogischer Unterstützung und Begleitung ist massiv gestiegen. Wir brauchen mehr, nicht weniger Geld für Bildung“, fordert GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann.
Kürzungen wie die Reduzierung der Mittel für die schulischen Verfügungsfonds von zwölf auf vier Millionen Euro lehnt die GEW ab. „Die Reduzierung der schulischen Budgets ist für viele Schulen eine völlig unzumutbare Einschränkung. Nach jetzigem Stand sind nicht einmal mehr kleine Instandsetzungsmaßnahmen oder die Anschaffung notwendiger Ausstattung möglich. So kann Schule nicht funktionieren“, kritisiert Erdmann. „Auch um langfristige Fördermaßnahmen zum Abfedern der Pandemieauswirkungen umsetzen zu können, wäre eine Aufstockung dieser Mittel dringend notwendig. Die Kinder, Jugendlichen und Pädagog*innen dürfen nicht die Leidtragenden der Haushaltspolitik sein.“
„Wir brauchen kleinere Klassen, viel mehr Schulsozialarbeit und einen Ausbau der psychologischen Beratung”
Für die Umsetzung dringend notwendiger bildungspolitischer Vorhaben brauchen die Berliner Schulen und Kitas einen deutlichen Personalaufwuchs. „Wir brauchen kleinere Klassen und kleinere Gruppen im Ganztag, viel mehr Schulsozialarbeit und einen Ausbau der psychologischen Beratung und Begleitung, geschultes Personal für die Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen, zusätzliche Kapazitäten für Verwaltungsaufgaben und die IT-Administration“, fasst der GEW-Landesvorsitzende zusammen. Auch die im Koalitionsvertrag festgelegte Kompensation für Lehrkräfte, die nicht verbeamtet werden können oder wollen, sei im Haushaltsplan nicht ausgewiesen. Die GEW erwarte, dass der Senat den Beschäftigten gegenüber Wort hält und für einen angemessenen Ausgleich bei der Verbeamtung sorgt, so heißt es.
Zudem stehen große neue Herausforderungen an. Für die Integration der vielen Kinder und Jugendlichen, die aktuell vor dem Krieg in der Ukraine zur Flucht gezwungen sind und nach Berlin kommen, müssen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Es ist klar, dass diese Entwicklung für die Aufstellung des jetzt vorliegenden Haushaltsentwurfs nicht absehbar war. Umso dringender muss jetzt aber nachgesteuert werden – denn es ist nicht damit getan, einfach einen zusätzlichen Stuhl in jede Klasse zu stellen“, unterstreicht Erdmann.
Die GEW ruft gemeinsam mit dem Bündnis “Schule muss anders” alle Pädagog*innen, Schüler*innen, Eltern zu lautem Protest gegen Kürzungen und für Verbesserungen im Bildungsbereich auf. Die Demonstration findet am 19. März ab 14 Uhr am Oranienplatz statt. News4teachers
GEW rät Wahlsiegerin Giffey, auf Verbeamtung von Lehrern zu verzichten
Hat hier jemand ernsthaft etwas anderes erwartet? Bildung war doch schon immer das erste und größte Sparschwein der Nation! “Bildungsrepublik Deutschland” (lach)
Die gute Franziska säuselt einfach ein wenig mit ihrer herzallerliebsten Stimme in die Mikrofone und alle Wähler sind glücklich. Hat ja auch niemand interessiert, dass sie sich nen Doktortitel erschlichen hat. Je sozialer die Partei sich nennt, desto schneller ist das Geld für die Bildung gestrichen, so bitter das ist. Es gibt ja leider keine wählbare Partei mehr in Deutschland, die auch die Chance auf einen Sitz in einem Parlament hätte.
Jetzt demonstriert die GEW mal. Außerhalb des Unterrichts. KEIN STREIK !!! Und wer macht mit?
Hinterher höre und lese ich wieder, warum man denn davon nichts erfahren habe. Hier könnte man davon erfahren.
Hoffentlich machen einige in/aus Berlin dort mit.
Man könnte jedoch auch darauf hoffen, dass ein zusätzlicher Streik – evtl. mal ohne eine “Unterrichtsabdeckung wird aber garantiert” – geplant und durchgeführt wird.
Dann sieht man auch mal gut als Vergleich, was eine “Demo”, oder ein Treffchen bewirkt und was ein richtiger Streik bewirken würde und wie schnell die Politik jeweils handelt bzw. handeln MUSS.
Da auch Eltern und SuS aufgerufen werden, kommen hoffentlich auch diese in Vielzahl.
Wenn nicht, dann scheint es vllt. auch nicht so wichtig zu sein, wenn bei einem Streik mal eine Zeit lang kein Unterricht “normal” statt finden würde, oder wie sehen Sie das @Pentaleon?
Müsste man sich also auch keine Sorgen um die während der Streikzeit ausgefallenen Stunden usw. machen.
Der Vorteil zur Altenpfege und Krankenpersonal ist im Bildungssektor eben, dass keine Menschen beim Streik durch eben diesen sterben.
Den Wert der Bildung merkt man ja … Sparen, sparen und auf anderen die Verantwortung abparken.
Na, das dürfte für viele Berliner Lehrer, die zu alt für eine Verbeamtung sind, eine sehr bittere Pille sein.
“Auch die im Koalitionsvertrag festgelegte Kompensation für Lehrkräfte, die nicht verbeamtet werden können oder wollen, sei im Haushaltsplan nicht ausgewiesen. Die GEW erwarte, dass der Senat den Beschäftigten gegenüber Wort hält und für einen angemessenen Ausgleich bei der Verbeamtung sorgt, so heißt es.”
“dass der Senat den Beschäftigten gegenüber Wort hält”
Dass das “politische Wort” im Zweifel nichts wert ist und sich spätestens der Amtsnachfolger oder die nachfolgende Regierung daran nicht mehr erinnern will, sollte doch mittlerweile jedem im öffentlischen Dienst Beschäftigten klar sein. Das einzige was hilft, sind Verträge, hier also TarifVERTRÄGE (auch ein Hinweis an die viel zu gutgläubigen “Gewerkschaften”).
Das würde mich auch interessieren.
Liebe Berliner:innen,
ihr solltet Frau Giffey einen Stuhl vor das Ministerium stellen.
Da kann sie dann die selbst sehen, wie sie die Kinder beschult, die in den Klassen angesichts des Lehrkräftemangels keinen Platz mehr finden.
Woher sollen die Stühle denn kommen, die brauchen die Schulen doch für die ukrainischen Kinder. Stühle oder anderes Mobiliar kaufen, wird mit den gekürzten Mitteln noch schwieriger. Vielleicht ist das ja die Idee dahinter?
Schule / Bildung interessiert eben in politischen Kreisen niemanden.
Nur vor Wahlen, ist Bildung neben Familie, ein Thema.
Wer es sich leisten kann, kauft Bildung für den Nachwuchs. Sei es bei den Privatschulen oder am Nachmittag bei den Nachhilfeinstituten.
Kinder aus Elternhäuser, die es sich nicht leisten können oder wollen, haben eben Pech.
Es sind traurige Aussichten für Schüler und Lehrer
Kürzung “von zwölf auf vier Millionen Euro”
Unterfinanzierung wird durch noch weniger Finanzierung kompensiert?
Jedenfalls hört sich das bildungsgerecht und chancengleich an, wenn alle im Bildungssystem gleich weniger Finanzierung bekommen. Ausser die KuMis, die haben sich selbstverständlich nach dem Stress mit diesem Virus eine Diätenerhöhung verdient.
Nehmen wir es doch mal lustig!
So wird keiner schlauer als Frau Giffey.