Mecklenburg-Vorpommern baut verlässliche Strukturen für begabungsgerechte Bildung aus

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Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung und Karg-Stiftung kooperieren erneut in einem Projekt zur Begabungs- und Begabtenförderung.

Vor vier Jahren starteten die Karg-Stiftung und das Bildungsministerium das Projekt Karg Campus Schule Mecklenburg-Vorpommern. In diesem wurden erfolgreich Schulleitungen und Lehrkräfte von vier Grundschulen und vier Gymnasien in der Begabungs- und Begabten-förderung qualifiziert und miteinander vernetzt. Jetzt wird im Folgeprojekt Karg Campus Mecklenburg-Vorpommern 2.0 das Netzwerk erweitert und das erworbene Wissen in andere Schulen transferiert. Mecklenburg-Vorpommern baut damit seine verlässlichen Strukturen für ein begabungsgerechtes Bildungssystem weiter aus und bietet so allen Schülerinnen und Schülern die Chance, ihre Potenziale zu entwickeln. Gefördert wird das Projekt von der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung mit einem Drittel der Kosten.

Qualifizierung und Transfer

Das Projekt startet im März 2022 mit einer Qualifizierung von jeweils zwei Berater:innen des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V) der vier
Schulamtsbereiche. Die acht Berater:innen bilden sich in der inklusiven Begabungs- und Begabtenförderung sowie in der Prozessbegleitung von Schulentwicklungsprozessen weiter. Darüber hinaus werden jeweils zwei Mitglieder der acht Kompetenzteams aus dem ersten Karg Campus Projekt im Transfer ihres erworbenen Wissens qualifiziert. Sie werden nun zu Multiplikator:innen ausgebildet, um andere Schulen auf ihrem Weg zu einer begabungs-freundlichen Schule zu unterstützen.

Ab September 2023 erfolgt als nächster Schritt die systematische Weiterbildung von Schul-leitungen und Lehrkräften von Schulen, die an der zweiten Phase des Bund-Länder-Projekts LemaS (Leistung macht Schule) teilnehmen. Die ab 2022 im Karg Campus Mecklenburg-Vorpommern 2.0 qualifizierten Berater:innen und Multiplikator:innen der Kompetenzzentren werden in die Weiterbildung der Schulleitungen und Lehrkräfte einbezogen. Sie begleiten und unterstützen die neu dazu gekommenen Schulen in ihrem Schulentwicklungsprozess.

„Um die Begabtenförderung wirklich im Bildungssystem zu verankern, braucht es mehr als Inseln des Gelingens. In Mecklenburg-Vorpommern hatte die Begabungs- und Begabtenförderung schon immer einen guten Stand – jetzt soll systematisch die bisher auf wenige Schulstandorte konzentrierte Expertise in der Diagnostik, Förderung und Beratung Hochbegabter weitergegeben werden. Das Netzwerk der Schulen, die auch Hochbegabte finden und fördern, kann nun dichter werden und das ganze Land umspannen. Kein begabtes Kind muss unerkannt und ungefördert bleiben. Wir freuen uns, dass mit Karg Campus die Schullandschaft von Mecklenburg-Vorpommern allseits begabungsgerecht wird“, so Dr. Ingmar Ahl, Vorstand Zweckerfüllung der Karg-Stiftung. 

Verstetigung

Die bereits im ersten Karg Campus Projekt entstandenen Vernetzungsstrukturen werden durch die hinzugewonnen Projektschulen des Karg Campus Projektes 2.0 verstärkt und ausgebaut. Diese Vernetzung findet auf drei Wegen statt:

  1. Auf- und Ausbau einzelschulischer Netzwerke mit regionalen Akteuren
  2. Ausbau von Schulnetzwerken der Begabtenförderung in den Schulamtsbezirken
  3. Ausbau eines Netzwerkes der Begabtenförderung in Mecklenburg-Vorpommern

„Die Förderung von begabten Schülerinnen und Schülern ist genauso wichtig wie die Förderung von leistungsschwächeren“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Wir setzen dafür auch die Zusammenarbeit mit der Karg-Stiftung fort und wollen unsere bereits vorhandene Begabungs- und Begabtenförderung ausweiten. Es ist wichtig, dass wir auch kleine Schulen im ländlichen Raum erreichen, damit Kinder nicht weite Schulwege auf sich nehmen müssen, um die Förderung zu erhalten, die sie benötigen. Wir unterstützen Schulleitungen und Lehrkräfte bei der Qualifizierung und begleiten sie bei den Schulentwicklungsprozessen. Mit der Karg-Stiftung an unserer Seite sowie der finanziellen Unterstützung durch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung werden wir die uns gesetzten Ziele erreichen“, so Oldenburg.

Kurzinformationen zu Karg Campus Mecklenburg-Vorpommern 2.0

Dauer:
– März 2022 bis Juni 2025

Partner:
– Karg-Stiftung und Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung
– Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern

Förderer:
– Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung

Projektleitung:
– Dr. Carolin Kiso; Karg-Stiftung; carolin.kiso@karg-stiftung.de
– Dr. Nicole Miceli; Karg-Stiftung; nicole.miceli@karg-stiftung.de

Teilnehmende:
– neue allgemeinbildende Schulen im Rahmen der zweiten LemaS-Phase,
– 8 Schulen aus erstem Karg Campus Schule Mecklenburg-Vorpommern Projekt,
– 8 Berater:innen des IQ M-V

Veranstaltungen im Projekt:
– Weiterbildungs- und Fortbildungsveranstaltungen
– Individuelle Prozessbegleitung Netzwerkveranstaltungen

Ziel:
– Systematische Weiterbildung in der Begabungs- und Begabtenförderung
– Ausbildung von Fortbildner:innen / Multiplikator:innen
– Weiterbildung von 8 Berater:innen; unter anderem zur Unterstützung der
– Projektschulen im Schulentwicklungsprozess
– Ausbau eines Schulnetzwerkes der Begabtenförderung in Mecklenburg-                  Vorpommern.

Weiterführende Links:

Aktuelles Projekt: Karg Campus Mecklenburg-Vorpommern 2.0
Vorhergehendes Projekt: Karg Campus Schule Mecklenburg-Vorpommern
Bund-Länder-Initiative: LemaS

Ansprechpartner

Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern
Annett Meinke
Pressesprecherin
Werderstraße 124
19055Schwerin
T +49 385 588-7003
F +49 385 588-7082
E-Mail: presse@bm.mv-regierung.de
www.bm.regierung-mv.de

Die Karg-Stiftung
Unser Auftrag ist die Förderung des hochbegabten Kindes in Kita, Schule und Beratung. Nah am Menschen und dem Bildungsalltag suchen wir gute Ideen und begleiten praxisnah in der Begabtenförderung. Wir klären den Bedarf, knüpfen Netzwerke und entwickeln Konzepte. Wir beraten, informieren und qualifizieren in der Begabtenförderung. Gemeinsam mit Politik, Wissenschaft und Praxis schaffen wir so ein allseits gerechtes Bildungssystem. Denn dieses ermöglicht auch Kindern und Jugendlichen mit hohem intellektuellem Potenzial die Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Die Karg-Stiftung, von dem Unternehmer Hans-Georg Karg und seiner Frau Adelheid Karg 1989 errichtet, ist verlässliche Partnerin und treibende Kraft der Begabten-förderung in Deutschland.

Die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung
ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Mannheim. Sie wurde von Herrn Dr. Rolf M. Schwiete von Todes wegen gegründet. Der Stifter, Herr Dr. Rolf M. Schwiete, wurde am 10.01.1922 in Frankfurt am Main geboren. Er starb am 22.06.2013 im Alter von 91 Jahren in Gernsheim. Sein ganzes Leben hat er seiner Unternehmensgruppe, der Van Baerle Chem. Fabrik GmbH & Co. KG gewidmet, die Wasserglas, Silikatfarben sowie Wasch- und Reinigungsmittel hergestellt hat. Unter anderem aus der Unternehmensgruppe resultierte auch der Grundstock seines Vermögens. Nicht zuletzt soll durch die Stiftung ein stetes Andenken an Herrn Dr. Rolf M. Schwiete und sein nachhaltiges Wirken gesetzt werden. Stiftungszweck ist nicht zuletzt die Förderung und Unterstützung der Jugend, insbesondere von hochbegabten Kindern.

Sabine Wedemeyer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lyoner Straße 15

60528 Frankfurt am Main
T +49 69 874 027-27
M +49 160 90 98 49 16
E-Mail: sabine.wedemeyer@karg-stiftung.de
www.karg-stiftung.de
www.fachportal-hochbegabung.de

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Carsten60
1 Jahr zuvor

Alles, was gesagt wird, bezieht sich nur auf organisatorische Maßnahmen (Expertise, Netzwerk, Weiterbildung, Fördergelder), aber mit keinem Wort wird angedeutet, was man den begabten Schülern nun eigentlich anbieten will bzw. was die anders machen sollen als die anderen. Man redet um den heißen Brei herum.
Allein die Formulierung „inklusive Begabungs- und Begabtenförderung“ in einem Satz mit „Schulentwicklungsprozessen“ finde ich verdächtig. Hier könnte auch eine neue „Begabungs-Managements-Bürokratie“ aufgebaut werden mit politischen Zielen (Inklusion, einheitliches Schulsystem, Schulevaluation), alles über die Köpfe der eigentlich Betroffenen hinweg. Man tut auch so, als seien normale Lehrer unfähig, Begabungen zu erkennen. Nein, sie müssen dabei gegängelt, instruiert und sozusagen „in die richtige Richtung gepolt“ werden.
Und von der schlichten Weisheit „es tut den begabten Kindern gut, mit ihresgleichen in Kontakt zu kommen“ ist nie die Rede. Dabei wird das offenbar selbst von der Karg-Stiftung nicht bestritten, es wird aber sozusagen im Kleingedruckten von Aufsätzen zu dem Thema versteckt.