Außerschulische Lernorte: Kommen die Schüler bald wieder zurück? Trendwende in Sicht

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ERFURT. Außerschulische Lernorte haben ein großes Potenzial für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Wegen der Pandemie waren solche Fahrten zuletzt kaum möglich. Doch womöglich zeichnet sich jetzt eine Trendwende ab, wie das Beispiel Thüringen zeigt.

Die Zahl der Schülerfahrten brach in der Pandemie ein. Foto: Shutterstock

Wegen der Corona-Pandemie haben deutlich weniger Thüringer Schüler außerschulische Lernorte wie Gedenkstätten besucht. Von den 452 im vergangenen Jahr beim Bildungsministerium beantragten Fahrten kamen letztlich nur 267 zustande, wie das Ministerium mitteilte. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, hatte es 504 beantragte Fahrten gegeben, von denen 409 vom Ministerium unterstützt und letztlich auch umgesetzt wurden. Die Zahlen enthalten nur jene Fahrten, für die Anträge auf Kostenerstattung gestellt wurden.

Das Interesse daran sei ungebrochen, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums. «Dass die Besucherzahlen rückläufig waren, ist aus unserer Sicht einzig pandemiebedingt.»

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«Außerschulische Lernorte sollen zum festen Bestandteil schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit gehören»

Während im Jahr 2019 noch 17.571 Schülerinnen und Schüler daran teilnahmen, waren es im vergangenen Jahr nur 10.104. Bei der Planung der Fahrten müssten die Schulen wegen der Pandemie dafür sorgen, dass sie ohne Stornierungskosten wieder abgesagt werden könnten – für den Fall, dass sie pandemiebedingt nicht stattfinden können.

Allerdings gibt es erste Anzeichen dafür, dass wieder mehr Exkursionen unternommen werden. In der Gedenkstätte Buchenwald beispielsweise zeichnet sich nach Angaben eines Sprechers inzwischen eine Trendwende ab. Es gebe nach dem weitgehenden Wegfall der Corona-Maßnahmen wieder mehr Buchungen von Schulklassen und Jugendgruppen, sagte ein Sprecher der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. «Wir kommen allmählich auf das Vor-Corona-Niveau zurück.»

«Außerschulische Lernorte sollen zum festen Bestandteil schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit gehören», hieß es aus dem Ministerium. Diese Lernorte könnten «zu einer reflektierten historisch-politischen Urteilsbildung ermutigen, Zivilcourage stärken und das Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft fördern.» News4teachers / mit Material der dpa

„Klassenfahrten sind der perfekte Rahmen, um die sozialen Kompetenzen in der Klasse zu stärken – gerade in dieser Zeit“

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13 Kommentare
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Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Außerschulische Lernorte sollen zum festen Bestandteil schulischer Bildungs- und Erziehungsarbeit gehören», hieß es aus dem Ministerium. Diese Lernorte könnten «zu einer reflektierten historisch-politischen Urteilsbildung ermutigen, Zivilcourage stärken und das Lernen aus der Geschichte für eine gemeinsame europäische Zukunft fördern.»

Seien wir doch einfach mal ehrlich:
Wir wären vielleicht auch in der Hochphase der Pandemie – unter den möglichen Hygienebedingungen zur weitestgehenden Vermeidung von Infektionen – an außerschulische Lernorte gereist, Fakt ist aber, dass diese für SchülerInnengruppen weitestgehend geschlossen waren.
Man kann das durchaus verstehen…hat doch z.B. der Landtag in NRW den Besuch von SuS*-Gruppen bereits zu Beginn der Pandemie untersagt (und das, obwohl Schule nach Dauercredo von KuMi Poison Yvi doch sichere Orte und SuS keine Treiber der Pandemie waren) und hier immer noch keine Besuche möglich sind, obwohl andere museumspädagogische Angebote , wie z.B. die Wewelsburg in Büren/Kreis PB Gruppen von SuS wieder willkommen heißen.

Man muss auch mal mit unterschiedlichen Maßen messen können, um Realitäten verständlicher zu gestalten.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

„…Fakt ist aber, dass diese für SchülerInnengruppen weitestgehend geschlossen waren.“

Erzählen Sie keine Fake-News! Bis auf einen ganz kurzen Zeitraum waren Schüler*innengruppen überall willkommen! Nur die Leerkräft*innen haben sich nicht mehr aus dem Haus getraut und hinter FFP3-Maske zuhause verkrochen. Nicht einmal in der Lage, vernünftiges Distanzlernen haben sie mit der vom Dienstherren großzügig bereitgestellten digitalen Infratstruktur (PC, Webcam, schnelles DSL) hinbekommen! 5 Milliarden Euro haben diese faulen S… für nichts eingesackt! Fast zwei Jahre wurde die Schüler*innen nicht beschult, weil die Schulen geschlossen waren! Können Sie alles in diversen Internetforen nachlesen!

Und die Parlamente waren, sind und werden für interessierte Schüler*innengruppen auch nie geschlossen! Können Sie (demnächst) alles im Internet nachlesen!

Wollen wir doch den Bock nicht zum Gärtner machen und von den wahren Schuldigen für diese pandemische Bildungskatatrophe ablenken! Und das alles für A13! Zurückstufen sollte man dieses P… auf A5!

\Sarkasmus

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Die außerschuluschen Lernorte, die ich mit meiner Klasse aufsuchen möchte, sind leider weiterhin geschlossen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

😉

…ach ja, stimmt, ….jetzt, wo du es sagst!! Da hab ich wohl was falsch verstanden.

Frohe Ostern!! 🙂

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Nach diesem Kommentar kann ich mir die Internetforen, aus welchen Sie ihre Infos beziehen, sehr gut vorstellen.
Wenn ich die übernommenen Inhalte so lese wundert es mich jedoch, dass Sie wirklich lesen können.
Hat ihnen jemand vorgelesen?

PS
@Redaktion
Reicht es wirklich üble Beschimpfungen der Mehrheit der Leser durch den ersten Buchstaben „unkenntlich“ zu machen? S…. , P….
Das ist ja prima.
Dann könnte ich ja auch schreiben:
Lieber Realist ich halte Sie eigentlich für einen h…..losen S….kopf.
Tut wirklich gut?

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@ Redaktion
Ok, das Wort Sarkasmus hab ich auch gelesen.
Wenn ich den Bericht jedoch im Kontext der bisherigen Posts von Realist interpretiere dann will mir der rechte Glaube fehlen. Bin aber gerne bereit zukünftige Beschimpfungen auch noch zusätzlich als Sarkasmus zu kennzeichnen.
Kein Problem.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@Schattenläufer

Liegt vielleicht eine Verwechslung vor?

Ich kann mir vorstellen, dass Sie die Kommentare von „Realo“ im Hinterkopf haben?

Nach meiner Erinnerung unterscheiden sich die Beiträge bzgl. der Sichweisen zwischen „Realo“ und „Realist“.

Ohne dabei die Beiträge zu werten.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Realos“? Sind das nicht grün angemalte Öko-Kapitalisten, die mittlerweile auch eine 180°-Wende beim Militär hingelegt haben? Nein, mit denen habe ich bestimmt nichts zu tun!

U.Wa.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

5 Mio.€ hatte der Bund zur Verfügung gestellt. Bevor Sie meckern, der Hinweis: Fragen Sie doch in den 16 Ländern, wieviel abgerufen worden sind. Denn zu den 5 Mio.€ gehört eine Kofinanzierung der Länder und diese haben es auf die Kommunen fast alles abgewälzt. Das entschuldete nicht, dass unsere Schüler von den Schulen kommend, relativ unselbständig sind was Kopfrechen angeht, Lesen vor allem verstehendes Lesen und in Zusammenhängen fächerübergreifend denkend.

Mein Name ist Hase
1 Jahr zuvor

Auch geschlossene außerschulische Lernorte können zur „reflektierten historisch-politischen Urteilsbildung ermutigen“ – in einer solchen verständlich gestalteten Realität (wunderbare Formulierung, Andre) lernt man unvoreingenommen zu beurteilen, wie „systemrelevant“ man eigentlich ist. Und dass Einige, gleichsam Wesen höherer Art, „alternativlos“ gleicher sind.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

„Quod erat demonstrandum“, lieber Hase!!!

Dir ein frohes Osterfest!! 😉

Mein Name ist Hase
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Herzlichen Dank, Dir auch!