Deutschland in der Krise: Kommunen dringen auf „Abkehr vom Vollkaskostaat“ – auch bei der Bildung

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STUTTGART. «Wohlstandsverluste»: Mit drastischen Worten warnt Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann vor materiellen Folgen des Ukraine-Kriegs – und stellt Lehrkräften schon mal in Aussicht, die Teilzeit-Möglichkeiten einzuschränken. Die Kommunen gehen noch weiter: Die Bürger müssten den Gürtel enger schnallen und sich von manchen liebgewonnen Standards verabschieden. Auch bei der Bildung.

Deutschland muss den Gürtel enger schnallen, meinen Kommunen – und als erstes fällt ihnen dabei die Bildung ein. Foto: Shutterstock

Die baden-württembergischen Kommunen stimmen die Menschen im Land auf Zumutungen und Einschnitte infolge des Ukraine-Kriegs ein. Es brauche einen «Weckruf der Politik an die Bevölkerung», sagte Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags. «Die Grundbedürfnisse Freiheit, Frieden und Sicherheit sind in Europa und damit auch in Deutschland gefährdet.» Es werde künftig viel Geld für Militär und eine sichere Energieversorgung gebraucht. Staat und Gesellschaft müssten deshalb neu ausloten, was ansonsten vorrangig sei und noch finanziert werden könne. «Ein stetiges „mehr, besser und umfassender“ kann es nicht mehr geben», betonte Jäger. Es sei die «bittere Wahrheit, dass viele der erreichten Standards auf den Prüfstand gestellt werden müssen».

«Dringend erforderlich ist eine Prioritätensetzung, eine Entlastung von unnötigen bürokratischen Hürden»

Die Kommunen teilten die Erwartung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), dass sich die Krise «spürbar auf den materiellen Wohlstand von uns allen auswirken wird». Der Staat könne es sich nicht mehr leisten, die Folgen der Krise für die Verbraucher umfassend finanziell abzufedern. Der Chef des Kommunalverbands mahnte: «Dringend erforderlich ist eine Prioritätensetzung, eine Entlastung von unnötigen bürokratischen Hürden, eine Rückführung der Haftungsregelungen hin zu einer gesunden Eigenverantwortung und eine Abkehr vom „Vollkaskostaat“.»

Jäger erwartet von den Bürgern angesichts der neuen Weltlage mehr Verständnis für begrenzte staatliche Ressourcen. «Jeder Einzelne ist als Teil unserer Gesellschaft in der Verantwortung, sich für das Gelingen unserer freiheitlichen und zukunftsfähigen Demokratie einzubringen. Dazu wird auch gehören, Zumutungen und Einschnitte zu ertragen. Es ist deshalb nicht die Zeit, reflexmäßig zu betonen, was alles nicht geht.» Denn die staatliche Leistungsfähigkeit sei «am Limit. Schon in Friedenszeiten würde die Summe der aktuellen Herausforderungen dazu führen, dass die Leistungsfähigkeit der staatlichen Ebenen kaum reichen würde, um den immer umfassender werdenden Ansprüchen gerecht zu werden».

«Die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs muss an die Realitäten angepasst werden»

An vielen Stellen müsse man neue Lösungen finden. Als Beispiele nannte er die Bereiche frühkindliche Bildung und Betreuung. In den Kitas fehlten viele tausend Plätze. Grund dafür sei, dass Fachkräfte fehlten. Nun kämen geflüchtete Kinder aus der Ukraine dazu. «Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir dafür schnell und einfach die Zahl der Fachkräfte erhöhen könnten. Das ist aber nicht realistisch. Und deshalb braucht es Antworten, die auch zahlenmäßig geeignet sind, die anstehende Herausforderung zu bewältigen.» Auch der vom Bund beschlossene Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule sei weder finanziell noch personell unterlegt. «Die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs muss an die Realitäten angepasst werden», forderte Jäger.

Der Regierungschef hatte zuletzt gemahnt, die Menschen müssten sich auf «Wohlstandsverluste» einstellen. Er glaube aber nicht, dass das gleich ans «Wohlbefinden» gehe. Auch der Grünen-Politiker ist der Meinung, dass der Staat nicht auf Dauer höhere Energiepreise und die allgemeine Teuerung ausgleichen kann. «Gießkannenwohltaten» dürfe es nicht mehr geben, sagte er mit Blick auf das jüngste Entlastungspaket des Bundes.

Bei einer Podiumsdiskussion dachte er laut über «Stellschrauben» nach, wie das Land sich auf die Krise einstellen könne. «Vielleicht müssen wir auch mehr arbeiten», gab Kretschmann zu bedenken. Um dem Lehrermangel zu begegnen, sollten zum Beispiel Lehrkräfte in Teilzeit aufstocken. Daraufhin gab es eine Welle der Empörung bei Gewerkschaften und Opposition. News4teachers / mit Material der dpa

Personalmangel an Schulen: Kretschmann will Teilzeit von Lehrern einschränken (und brüskiert ihre Verbände)

 

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Emil
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollten als Erstes mal die 578 neu eizurichtenden Beamtenstellen für die neue Bundesregierung einschließlich eines Neubau am Bundeskanzleramt mit 2 Spreebrücken eingespart werden!!!!!

Carsten60
1 Jahr zuvor

Zum einen ist der Mangel an Lehrern und Kitabetreuern ja nicht neu, der ist 10 Jahre lang hausgemacht worden. Andererseits müssen diejenigen, die immer rufen „Flüchtlinge willkommen“ auch mal daran denken, dass die irgendwo wohnen müssen und dass ihre Kinder zur Schule gehen müssen. Das scheinen diese Leute vorher nie zu bedenken. In dem sog. UN-Migrationspakt steht „Migration ist eine Quelle des Wohlstands“. Aber das stimmt vielleicht doch nicht, wenn man den obigen Artikel so liest.
Und drittens müssen sich die Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens mal fragen, ob gerade das nicht so eine „Gießkannenwohltat“ ist, von der oben die Rede ist. War das nicht auch eine Idee der Linkspartei, die sich jetzt verzwergt?
Viertens kennen wir die Neigung, mehr zu konsumieren als da ist, schon aus Griechenland und Italien. Die Folge ist Überschuldung der Staaten und dann noch Minuszinsen der EZB obendrauf, um das halbwegs zu kaschieren. Hauptsache, die politischen Europa-Phrasen bleiben unangetastet. Irrtümer zugeben? Fehlanzeige.

TaMu
1 Jahr zuvor

Und Wohlstandsverlust bedeutet jetzt konkret, dass Teilzeit-Lehrkräfte ihre Kinder in überfüllte Ganztagsbetreuungen schicken müssen, in denen maximal viele Kinder von möglichst wenigen Betreuungskräften verwahrt werden, mit der Gefahr der permanenten Aufsichtspflichtverletzung, damit sie Vollzeit arbeiten können? Wir befinden uns, zumindest mit dem Bereich Kinder und Jugendliche, jetzt offenbar im Krieg? Da kann es dann natürlich vorkommen, dass mehr Kinder und Jugendliche zu Schaden kommen als in Friedenszeiten.
In welchen Bereichen schnallen wir den Gürtel ähnlich eng? Werden ein paar Regeln für günstiges Bauen und Wohnen gelockert? Wird Massentierhaltung eingeschränkt, damit man vom Futtergetreide Menschen direkt ernähren kann und den CO2 Ausstoß verringert? Wird Lebensmittelverschwendung wegen massiver Überproduktion verboten? Verschlankt man den Bundestag und verzichtet auf Diätenerhöhungen? Müssen Abgeordnete ihre Nebeneinkünfte und Lobbyisten-Tätigkeiten offenlegen?
Nein? Ach so.

Kätzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Sehe ich auch so. Vor allem verstehe ich diese Logik nicht. Wenn derzeitige Lehrkräfte mehr arbeiten, ist doch das Problem des Mangels nicht behoben. Dieses grundsätzliche Problem ist ja in der Poltik deutlich sichtbar. Es gibt immer nur kurzfristige Lösungen, anstatt zukunftsorientierte Lösungen anzustreben. Wir können und werden nicht so weiter machen können wie bisher.

Hellus
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Ergänzung: Wird endlich das Dienstwagen-Privileg abgeschafft?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Sind Sie sicher, dass alle Teilzeit-Lehrer kleine Kinder haben? Es wäre interessant zu sehen, in welchem Alter die Teilzeit-Lehrer sind. Jedenfalls sind es sehr viele.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Manche pflegen ihre Angehörigen, manche möchten nicht voll arbeiten, weil sie sich in einem anderen Bereich engagieren, manchen lässt eine volle Stelle einfach zuwenig Zeit zum Leben. Gründe gibt es viele, und jeder ist berechtigt.
Ich denke, jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie viel er arbeitet, um sich sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Ich finde es anmaßend, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, dass sie jetzt länger zu arbeiten haben, weil ansonsten keiner den Job mehr machen will. Meine Reaktion wäre in einem solchen Fall, mir nen anderen Job zu suchen. Die Reaktion vieler junger Menschen auf die Funktion der Lehrkräfte als Leibeigene der Länder und Prügelknaben der Nation sehen wir seit langem: der Lehrermangel wird immer extremer. Da ist es ne Superidee, den Job noch unattraktiver zu gestalten, indem man über die Bedürfnisse der einzelnen Menschen noch mehr rüberbügelt.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich finde, auch gesundheitliche Gründe sollten berücksichtigt werden. Lieber ausgeglichene Teilzeit-Lehrkräfte, als welche, die sich täglich am Rande des Zusammenbruchs vor die Klassen schleppen. Schlechter Unterricht ist nämlich auch keine Lösung.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das bestreite ich ja nicht. Aber es gibt sicher auch Fälle, wo es keine zwingenden Gründe gibt, sondern vielleicht die Überlegung, dass es sich bei dieser Steuerprogression nicht so recht lohnt, eine volle Stelle zu haben, z.B. für Lehrerehepaare ohne Kinder oder mit erwachsenen Kindern.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Diese Lehrkräfte haben trotz vieler Jahre, in denen die Arbeitsbedingungen zu ihren Lasten waren und stets verschlechtert wurden, immer noch hohe Ansprüche an ihre Professionalität. Sie wollen arbeiten, können aber die 50-60 Stunden-Wochen nicht mehr leisten. Also reduzieren sie auf eigene Kosten ihre Stelle.

Das Land ist auch hier nicht gewillt, andere Verwendungen zu finden und Ausgleich zu schaffen, um eine Entlastung zu gewähren, weil das Sparen auf Kosten anderer wichtiger ist als sich um die eigenen Mitarbeitenden zu kümmern und die Arbeitsschutz zu gewähren. Diese zusätzlichen Positionen gibt es in Schulen gar nicht, es wird immer erwartet, dass Lehrkräfte zusätzlich zum vollen Deputat auch alle anderen Aufgaben leisten. Wer die Klassenleitung samt Vollzeitdeputat nicht mehr schafft, könnte im Schulsystem sicher andere von der Arbeitsflut entlasten, indem andere Aufgaben übernommen würden, Förderung in vielfacher Hinsicht, Herausforderung begabter Schüler:innen, DaZ und Integration, IT, Administration, all die vielen Aufgaben, die Lehrkräfte in den letzten 20 Jahren zusätzlich aufgetragen bekommen haben, für die aber keine Stellen geschaffen wurden.
Wenn man die erdrückende Arbeitslast auf mehr Schultern verteilen würde, wären die Arbeitsbedingungen andere, der Beruf attraktiver.
Warum sollte ich einen Beruf ergreifen, von dem bekannt ist, dass nur wenige die Pensionsgrenze erreichen, die Arbeitslast keine Luft zum Atmen lässt und der gesetzlich verankerte Arbeitsschutz nicht gewährt wird?

Die andere Alternative:
Man findet keine Lehrkräfte mehr und macht weiter, wie es jetzt schon ist: man stellt irgendjemanden vor die Klassen, entlohnt ihn mit 450€ und nennt es „Schule“.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollte man an Bundesregierung und Lamdesregierumgen sparen.

Pit2020
1 Jahr zuvor

„Auch der vom Bund beschlossene Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule sei weder finanziell noch personell unterlegt. «Die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs muss an die Realitäten angepasst werden», forderte Jäger.“

„«Vielleicht müssen wir auch mehr arbeiten», gab Kretschmann zu bedenken.“

Wenn „wir“ gesagt wird, wer genau ist damit denn gemeint? Nur die „üblichen Verdächtigen“ und „faulen Säcke“ oder alle Erwachsenen oder … oder …?
Wie weit könnte das denn weitergedacht werden?

Obacht, Freunde 😉 … jetzt könnte Ironie und/oder Sarkasmus dabei sein:
Ich freue mich schon auf die üblichen Spielchen zum Aufrechnen von Arbeitzeiten, Löhnen/Gehältern/Besoldungen usw.
Schön ist aber auch immer der Blick über den geographischen Tellerrand, wo man sich dann mal ein Beispiel nehmen soll an den anderen Ländern, die immer alles besser … usw. , naja, Cherry-Picking (ggf. bitte selber googeln), man kennt es ja mittlerweile.
Der „Tellerrand-Taschenspieler-Trick“ wurde hier in den letzten Tagen auch wieder verstärkt eingesetzt. Ist aber auch immer wieder schön. 😉

Heute schauen wir darum einmal in die Schweiz, so ein schönes Land, gelle?!
Nicht nur was das Frauen-Wahlrecht angeht – ja: Hier haben wir übelste Ironie, also den Shitstorm runterschlucken und auch bitte nicht mehr fragen was ein Shitstorm ist …
Und falls das jemand „out-of-topic“ findet, kann man auch selber googeln. (Einhilfe: Bei einer Suchmaschine nach Wahl eingeben: Schweiz + Wahlrecht + Frauen)
Wenn wir uns gedanklich also mitten im Paradies befinden und auch gerade auf einer kleinen Zeitreise sind – da war für viele soziale Gruppen etwas dabei, und wieder muss man gar nicht so weit in die Vergangenheit reisen:
https://www.fluter.de/verdingkinder-starkes-ding-comic-nuessli-interview?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Da waren die Kinder doch auch irgendwie (!) beschäftigt und unter Aufsicht, wurden verwahrt und hatten nicht nur Sozialkontakte, sondern auch frische Luft.
Uiuiui! Nochmal übelste Ironie, genau!

Und jetzt noch einmal, vgl. weiter oben:
Wenn „wir“ gesagt wird, wer genau ist damit denn gemeint? Nur die „üblichen Verdächtigen“ und „faulen Säcke“ oder alle Erwachsenen oder … oder …?
Wie weit könnte das denn weitergedacht werden?
SO wie im Link beschrieben wird es nicht mehr werden, aber wenn die ersten Hemmungen mal gefallen sind …
Da ist es wie bei jedem anderen „Dorffest“ auch: Richtig „schön“ ist’s erst, wenn alle beim Tänzchen dabei sind!
Also: Vor dem großen Jubeln und Feixen erst mal kurz nachdenken, oder gerne auch länger nachdenken …

Man sollte schon fein säuberlich trennen, welche sozialen Schieflagen überhaupt erst daraus entstanden sind (und sich mittlerweile höher auftürmen als die schweizer Bergwelt), dass über Jahre und Jahrzehnte Probleme ausgeblendet wurden, obwohl sie immer wieder und wieder von den Beschäftigten (= „faule Säcke“ in den Schulen, „Mal-und-Bastel-Tanten“ in den Kitas) vor Ort angemahnt worden sind!
Wie dummfrech kann – oder besser: muss man sein, um das jetzt mit Corona und Ukraine-Krieg in einen Topf zu rühren?!

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Lieber Pit , vielen Dank für diesen bitterbösen und zugleich „launigen“ Kommentar.

In den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren musste man tatsächlich immer wieder erleben, wie die politische Rede bzgl vermehrter Anstrengungen, mehr Engagement, mehr Einschränkungen und Einsparungen, weniger Zuwendungen und Unterstützungen bei der Verwendung des Wörtchens „WIR“ immer ein klares „IHR“ intendiert war.

Die sog. „VOLLKASKOVERSORGUNG“ genießt unsere gehobene politische Kaste ab Landtag aufwärts. Mit eigenständiger Möglichkeit, die Bezüge in schöner Regelmäßigkeit zu erhöhen…und das nicht im geringen Maße, wie es z.B. bei Tarifgesprächen stattfindet, sondern immer mit nem ordentlichen Schluck aus der Pulle….und hat man erst mal ein Ministeramt o.ä. erobert, dann fließen quasi lebenslang sichere Bezüge (in nicht geringer Höhe).

Erinnert mich immer an die Schweine in Orwells „Animal Farm“.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Hallo Kollege! 🙂

Ja, ab Landtag aufwärts sitzen da scheinbar nur noch so flauschige Dinger wie im verlinkten Video …
https://www.youtube.com/watch?v=j0YDE8_jsHk
Und uns ordern sie an: (wie in Minute 3:20) „Hurry“ … Run like the wind!“

Noch einmal die Grundidee auf Deutsch? (Das wurde in den letzten Tagen öfter angefragt 😉 )
Noch einmal die Grundidee ernsthaft? (Humor ist ja keine Pflichtveranstaltung!)
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-das-marshmallow-experiment–100.html
Wer das auch später gar nicht schafft – auch im Erwachsenenalter nicht, kann eben andere Kompetenzen erwerben, dann klappt’s auch mit „ab Landtag aufwärts“!
Im Video gibt es auch passende Strategien und Textbausteine, die sich dann so oder so ähnlich auf der Polit-Erfolgsleiter verwenden lassen, z.B ab Minute 1:15:
1) „Wow! Ey was is‘ denn das?!“ (Dabei gerne auf Andere(s) deuten.)
2) Lachen. Viel Lachen. (Grüße gehen raus auch an Armin.)
3) Sich emsig umschauen und suchen nach … ja wonach denn? – Na auch egal …
Minute 2:07 zeigt, dass man im Umfeld ständig mit übergriffigem Verhalten rechnen muss. 🙁
Minute 2:40 … immerhin ehrlich, er gibt es SOFORT zu. Fehler passieren halt (beliebig oft denselben Fehler, das geht leider gar nicht) – und dieses kleine GROßE Vorbild 🙂 gibt es zu! Ohne Umschweife und leere Worthülsen! SO geht „Patzen, wenigstens mit Stil“.

Ab Minute 3:08 gehen die Grüße dann an „ab Landtag aufwärts“!

Die Aussagen ab Minute 4:10 in großen – von mir aus goldfarbenen – Lettern (das Wort „Lettern“ bei Bedarf selber googeln, danke) an die Wände der Sitzungssäle – in sämtlichen Landtagen, denn DA sitzen sie ja: Unser aller Vorbilder!
Unsere „Mamas“ und „Papas“. … Blöder Mist, blöder! Da ist mir am Ende doch wieder Ironie reingerutscht!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Perfekt getroffen! Wenn auch bissig, aber ich denke, die Stimmung kippt nun zusehends.
Der Slogan „gleicher als gleich“ wird immer deutlicher, ein schlechtes Gewissen scheint dabei keiner der Politiker zu haben richten ihren Blick fortwährend auf Leute, die noch mehr Privilegien haben. Ungesunde Entwicklung!!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Nun, wenn die „Umsetzung der Rechtsansprüche an die Realitäten angepasst“ werden müssen, dann wüsste ich sehr viele Ansprüche, die man durchaus „anpassen“ könnte, um Geld einzusparen. Ich bin auch der Meinung, dass der Staat am Limit ist, aber sicher nicht durch den Ukraine Krieg, das war nur das Tüpfelchen auf dem i. Jetzt wird wieder an den Bürger appelliert, ihm ein schlechtes Gewissen gemacht, Gürtel enger schnallen …. In der Bldung soll eingespart werden? Tut man das nicht schon seit eh und je? Und war es nicht ein Schachzug für die Wirtschaft und des Steueraufkommens (Arbeitskräfte), den Kindern Vollzeitbetreuung zu geben? Und zwingen nicht oft die mickrigen Löhne zu dieser Fremdbetreuung, die Viele vielleicht gar nicht so gerne wollen? Ja, ja, spart nur wieder bei der Bildung, die Konsequenzen sind schon längst spürbar, aber das will man ja nicht wahrhaben. Vorbilder in Politik, Wirtschaft und in der Kirche gibt es offenbar nicht mehr. Gerade Politiker und Klerus ziehen dem Staat horrende Summen ab durch vermeintliche „Rechtsansprüche“, Zahlungen, die oft überzogen und nicht zu rechtfertigen sind. Protz und Prestige auf beiden Seiten. Da ließe sich viel einsparen, aber das ist keinen Gedanken wert, nicht wahr? Geht man doch lieber auf die Normalbürger los, von denen viele durch ihren ehranamtlichen Einsatz in Krisenzeiten dem Staat ganz schön aus der Bredouillle helfen. Dafür sollen sie jetzt den Gürtel enger schnallen, schöner Dank.
Herr Kretschmann ist mit seiner fast schon senil-moralisierenden Art untragbar geworden. Hat er auch daran gedacht, wenn er sich schon vom Vollkasko-Staat abwenden will, dass konsequenterweise auch Migration, Integration und soziale Unterstützung der Arbeitslosen darunter leiden werden? Denn wenn schon Eigenverantwortlichkeit, dann für alle. Oder doch nicht? Wie möchte er das dann verkaufen?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„senil-moralisierenden Art“

Ich war ja immer sehr skeptisch, wenn „Generation Greta“ von alten, weißen Männern redet. Aber bei Kretschmann trifft das in der Tat zu.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ohne den Artikel gelesen zu haben (vermutlich Zeitverschwendung…. da Inhalt mich nur aufregt) …

Die Bürger müssten den Gürtel enger schnallen und sich von manchen liebgewonnen Standards verabschieden. Auch bei der Bildung.“

Ich verabschiede mich sehr sehr gerne von manchen liebgewonnenen (darüber lässt sich streiten, welche nun lieber gewonnen sind) Standards – vor allem in der Bildung!

Die Bildung ist ein Witz geworden, und nicht mal ein guter. Also: weg damit.

Ciao, Au revoir, auf wiedersehen – … nee. Weg soll weg bleiben.

Gerade jetzt ist es notwendig, die offensichtlich liebgewonnenen realen Standards (nicht lesen, nicht schreiben und rechnen geht auch nicht mehr so gut) in die Tonne zu treten. Ich verabschiede mich gerne vom Nichtskönnen und Nichtwollen.

Übersprung zur ….. WILLKOMMENSKULTUR!

Wir könnten ja auch mal wieder das Lesen willkommen heißen, oder das Rechnen. Oder das Lernen ganz allgemein.

(Ironie, Sarkasmus, Frust – alles drin)

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Guter Kommentar. Ganz groß, lieber Riesenzwerg! 🙂

ausdemwesten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-47369.html
So, bald gehören die Schulen zur kritischen Infrastruktur.
Ach nee, is mir jans neu. Nu erst merkense das?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Dafür müssten man in der gesamten westlichen Welt aber dem Wokismus abschwören. Das wird aber nicht geschehen, weil es den Wokisten noch zu gut geht und die Kritiker sowie alle Gruppen, die von den Wokisten hofiert, die aber als erstes fressen würden, zu leise oder zu wenige sind.

Teacheress
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Der Bildungsbereich ist zum „killing joke“ geworden

Georg
1 Jahr zuvor

Man könnte mal alles auf den Prüfstand stellen, was ohne staatliche Zuschüsse — egal ob direkt oder indirekt über Z.B. Stiftungen inkl. der Stiftungen selbst — nicht überlebensfähig wäre und jeweils eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Ich befürchte, dass es dann sehr vielen NGOs, Fakultäten usw. sehr schlecht gehen würde. Zum Nutzen der Fakultäten zähle ich auch die Zeit in Jahren, bis die Absolventen die Kosten ihres Studiums durch Sozialbeiträge im studierten Bereich ausgeglichen haben, bei NGOs bzgl. Migration auch alle Folgekosten wie Sozialhilfe, Polizei usw., bei NGOs bzgl. Lsbtq usw. auch die Folgekosten aufgrund einer Falschberatung.

Nichtschonwieder
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Vielleicht solltest du Mal eine Kosten Nutzen Rechnung bezüglich deiner unsäglichen Kommentare aufstellen. Kost nix, nutzt nix.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Auf jeden Fall ist es sehr zweifelhaft, dass parteinahe Stiftungen vom Steuerzahler finanziert werden sollen, um dann die jeweilige Partei-Ideologie zu verbreiten. Niemand fand was dabei, bis auch die AfD eine solche Stiftung gründete. Da hieß es plötzlich, nein, das haben wir doch nicht gewollt, die Fleischtöpfe wollte aber dennoch niemand aufgeben. Man schaue mal auf die Homepage der Rosa-Luxemburg-Stiftung. da biedert man sich der herrschenden Partei in China an, die von Demokratie nichts hält, kaum zu glauben. Und der Steuerzahler bezahlt’s.

Realist
1 Jahr zuvor

„Recht auf Teilzeit“ und „Recht auf Homeoffice“

Wird von der (Bundes-)Regierung doch immer groß herumposaunt. Scheint aber speziell für Lehrkräfte nicht zu gelten

Man kommt sich als Lehrkraft mittlerweile als Arbeitnehmer zweiter Klasse und als Akademiker dritter Klasse vor.

Dazu Nullrunden bei über 7% Inflation.

Kein Wunder, dass sich viele intelligente junge Mensche vor der Aufnahme eines Studium sagen: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Georg
1 Jahr zuvor

Gefühlt wird immer deutlicher, dass die DDR sich Westdeutschland geholt hat und nicht umgekehrt. Sozialistische Politik haben wir schon, jetzt kommt der Mangel dazu.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Nein, Sparen auf Kosten derer, die sich nicht wehren können, hat nicht unbedingt etwas mit „Sozialismus“ zu tun. Eher mit neo-liberaler Denke. Und davon haben wir ja mittlerweile gleich zwei Parteien in der Bundesregierung (nein, die SPD ist es nicht…)

BA.2 via Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

“ Sparen auf Kosten derer, die sich nicht wehren können “ **
– ich erhöhe auf > Steuern einsacken, s. Altkanzler Schröder – auf Kosten z.B auch der “ faulen Säcke “

** Gabs schon zu allen Zeiten
( z.B. Zölle/Lehen ),
gibt’s mMn immer, wenns – egal bei welcher Partei – eng wird und
wird es geben, wenn die unnötigen Pandemie“schäden“ und irgendwann auch die unschätzbaren Postcoviddiagnosen klar sind.
D.h. wir werden 2fach zahlen, – auch die postcovidären, arbeitsunfähig
Betroffenen- z.B. in Form von erhöhter KV, Ablehnung der nötigen Reha, Nichtanerkennung eines Berufsunfalles,…..
Und nicht zuletzt: Kinder, die lebenslang mit Nachfolgen kämpfen müssen……

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  BA.2 via Sissi

Sorry, der BA.2 war noch gespeichert