Kitas sollen erneut geschlossen bleiben – Warnstreik der Kita-Fachkräfte

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Zahlreiche Eltern müssen sich in der kommenden Woche erneut darauf einstellen, eine andere Lösung für die Betreuung ihrer Kinder zu finden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Erzieherinnen und Erzieher in Baden-Württemberg für den kommenden Dienstag und Mittwoch in mehreren Städten wieder zu Warnstreiks aufgerufen.

Die Kita-Fachkräfte fordern eine Aufwertung ihres Berufes. Illustration: Shutterstock

Mit geschlossenen Einrichtungen müssen Eltern am Dienstag in Göppingen sowie in den Landkreisgemeinden Wangen, Eislingen und Uhingen rechnen. Auch in Konstanz am Bodensee sollen Beschäftigte nach Gewerkschaftsangaben ihre Arbeit niederlegen. Der Warnstreik soll am Mittwoch in Singen im Kreis Konstanz fortgesetzt werden.

Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross teilte dazu mit, in Kitas und sozialen Diensten verschärfe sich die Situation für die Beschäftigten durch die Gleichzeitigkeit der Corona-Krise und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine dramatisch. Es sei nicht mehr erklärbar, dass die Arbeitgeber sich bisher jeglichen Vorschlägen für Entlastungsregelungen verweigerten.

Die Arbeitgeberseite hat den erneuten Warnstreik kritisiert. «Für uns war es schon nicht nachvollziehbar, dass die Gewerkschaften bereits nach nur einer Verhandlungsrunde am 8. März zu einem Warnstreik aufgerufen haben. Dies gilt auch jetzt», teilte eine Sprecherin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Freitag mit. Man sei in konstruktiven Verhandlungen und die Gewerkschaften könnten an diesen sehen, dass man so agiere, dass eine Einigung möglich sei.

Verdi fordert für die bundesweit rund 330.000 betroffenen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen. dpa

Gewerkschaften kündigen „heftige Reaktionen“ an: Keine Annäherung bei Tarifrunde für Kita-Fachkräfte

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3 Kommentare
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Realist
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte sich der SPD-geführte Berliner Senat an die Ursprünge der Sozialdemokratie in Deutschland erinnern:

„Mann der Arbeit, aufgewacht!/Und erkenne deine Macht!/Alle Räder stehen still,/Wenn dein starker Arm es will.“

Realist
2 Jahre zuvor
Antwortet  Realist

Oh, geht um Baden-Württemberg. Insofern trifft das nicht ganz zu, immerhin wird das Bundesland von Grünen-Öko-Kapitalisten geführt…

Rosa
2 Jahre zuvor

In Mannheim sind viele Einrichtungen am Limit angekommen. Persoanalnot in allen Einrichtungen vertreten. Erzieherin leisten doppelte Arbeit und bekommen gleiches Gehalt und sind oft alleine in einer Gruppe zur Betreuung der Kinder zuständig. Betreuungszeit können nur verkürzt angeboten werden in den Einrichtungen. Aufsichtpflicht und das Wohl der Kinder ist in vielen Einrichtungen nicht mehr gegeben. Der Träger schaft keine Abhilfe der Situation und die Leitungen stehen massiv unter Druck gegenüber dem Persoanal in der Einrichtung und der Elternschaft gegenüber.https://www.mannheimer-morgen.de/videos_video,-kita-schliessungen-dekan-ralph-hartmann-ueber-fachkraeftemangel-und-die-kriterien-der-platzvergabe-_videoid,9774.html