Nicht wirklich überraschend: Polizei registriert 2021 weniger Gewaltdelikte an Schulen

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POTSDAM. Die Kriminalitätsstatistik der Brandenburger Polizei vermeldet für 2021 zum zweiten Mal hintereinander bei fast allen Delikten einen Rückgang der Gewalt an Schulen. Das geht auch darauf zurück, dass der Präsenzunterricht wegen der Corona-Pandemie häufig durch Heimunterricht ersetzt wurde.

Es gab weniger Einsätze an Schulen. (Symbolfoto) Foto: NicoLeHe / pixelio.de

Weniger Diebstähle, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen – an Brandenburgs Schulen sind Gewalt- und Straftaten im vergangenen Jahr abermals zurückgegangen. Im Jahr 2021 registrierte die Polizei insgesamt 2291 Straftaten in Schulen, Sport- und Turnhallen sowie auf Schulhöfen, 695 weniger als im Jahr zuvor und 1247 weniger als 2019, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam mit. Die Zahl nahm auch wegen des verringerten Präsenzunterrichts in der Corona-Pandemie ab.

Am stärksten in der Polizeistatistik schlugen die erfassten Diebstähle mit 696 im Vorjahr zu Buche. Im Jahr 2020 gab es noch 951 Delikte. Am häufigsten wurden Fahrräder, Bargeld, Handys und Ausweispapiere gestohlen. An zweiter Stelle folgten Rohheitsdelikte wie Handtaschendiebstahl sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 582 Fällen. 2020 gab es noch 838 dieser Straftaten. Die Körperverletzungsdelikte betrugen 2021 ohne Misshandlungen von Schutzbefohlenen 889, 2020 waren es noch 1357.

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Geringfügig ging die Zahl der Sachbeschädigungen von 573 auf 557 zurück. Einen starken Rückgang verbuchte die Polizei bei der Rauschgiftkriminalität. Die Zahl der Fälle verminderte sich von 171 im Jahr 2020 auf 99 im vergangenen Jahr. In der Rubrik Gewaltkriminalität gingen die erfassten Fälle von 145 auf 112 zurück. Zu diesen Delikten gehören auch Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Raub sowie schwere und gefährliche Körperverletzungen. Die als sonstige Straftatbestände zusammengefassten Delikte nahmen im Jahresvergleich von 909 auf 820 ab.

Im vergangenen Jahr wurden der Polizei 71 Gewaltdelikte gegen Lehrerinnen und Lehrer gemeldet, das waren 17 weniger als 2020. Die Zahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungen blieb konstant bei 5. Auch die Bedrohungen von Pädagogen verringerten sich im Jahresvergleich von 25 auf 16. 6 Fälle von Nötigungen ereigneten sich 2021, 3 weniger als ein Jahr zuvor. Einen leichten Anstieg von 6 auf 8 Fälle gab es nur bei den Beleidigungen.

Die Statistik beinhaltet nur die polizeilich registrierten Fälle. Erfahrungsgemäß werden nicht alle Vorkommnisse Schulämtern und Polizei gemeldet. News4teachers / mit Material der dpa

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1 Kommentar
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Georg
1 Jahr zuvor

Gibt es eine Aufschlüsselung nach Geschlecht, Alter, Schulform, Standortfaktor der Tatortschulen?

Ansonsten teile ich die Relativierung des Artikels, weil wegen der phasenweise Schließung und diverser Quarantänen die Anwesenheitsquote mit Vorcorona nicht verglichen werden kann. Deswegen braucht sich niemand in den aus den verschiedensten Gründen geschönten Zahlen zu sonnen.