Ukrainische Schüler: Bildungsgewerkschaften fordern von Kultusministern konkreten Plan

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Bildungsgewerkschaften haben die Politik aufgefordert, einen konkreten Plan für die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine vorzulegen. Hintergrund ist, dass die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, mit rund 400.000 zu unterrichtenden Schülern aus der Ukraine rechnet.

Sieht den Einsatz von zu vielen Seiteneinsteigern kritisch: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier
„Nicht nur Prinzip Hoffnung“: VBE-Chef Udo Beckmann. Foto: VBE / Jean-Michel Lannier

«Da sich die personelle und räumliche Situation an den Schulen ständig weiter zuspitzt, erwarte ich von der Kultusministerkonferenz, dass sie nicht nur den Bedarf vorrechnet, sondern auch sagt, was sie konkret tun wird», sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Die Politik darf nicht nach dem Prinzip Hoffnung darauf setzen, dass die Schulen und Kitas das schon alles irgendwie regeln werden.»

Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, forderte: «Die Schulen brauchen jetzt so zügig wie möglich zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen, um die Herausforderung zu meistern, perspektivisch mehrere Hunderttausend geflüchtete ukrainische Schülerinnen und Schüler zu integrieren.» Es seien Bund, Länder und Kommunen gefordert.

Prien hatte gesagt, dass in Deutschland künftig mehrere Hunderttausend geflüchtete Kinder aus der Ukraine unterrichtet werden müssten. Nach Rechnung der CDU-Politikerin werde das einen Bedarf von etwa 24.000 Lehrerinnen und Lehrern nach sich ziehen. News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Präsidentin Prien rechnet mit 400.000 ukrainischen Schülern – 24.000 zusätzliche Lehrkräfte nötig

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8 Kommentare
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Andre Hog
2 Jahre zuvor

In der KMK:
Griff nach dem Taschenrechner…
huch!! …. kostet Geld!!
huch!!….man braucht Personal!!!
huch!!… man benötigt räumliche Kapazitäten!!!
huch!!…entspricht nicht den Wünschen der Lobbyisten!!

Aber:
Versprechungen fördern das persönliche politische Image!!
Die Öffentlichkeit erwartet Solidarität mit den Kriegsopfern!!
Man möchte wiedergewählt werden!!
Man hat sich bereits voll aus dem Fenster gelehnt!!

Ergo:
Wofür hat man Untergebene mit Leibeigenenstatus, die für wirksame Proteste bereits zu müde sind?
Was hat man aus der Pandemiezeit als KuMi gelernt?
Welche Unterstützung finden LuL in der breiten Masse der Bevölkerung?
Wen kann man für die eigenen politischen Karriere-Zwecke aufgrund des immer noch vorherrschenden Berufsethos bei vielen LuL weiter ausquetschen?

Beschluss KMK:
Vorhaben formulieren und Anforderumgen stellen!!
Schulmails mit dienstlichen Anweisugen verschicken!!
Presseverlautbarungen über die eigene Schaffenskraft und geniale Planungskompetenz herausgeben!!
Sich kollektiv auf die Schulter klopfen!!
…und dann täuschen, tarnen und verpissen.

Also: alles wie gehabt und bereits hinlänglich bekannt.

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Hätten wir 17 Bundesländer – ich wüsste sofort jemanden mit sämtlichen Schlüsselqualifikationen zur Stellenbesetzung als „KuMi17“:
https://www.youtube.com/watch?v=1RD58Lh0zeo
Aber vielleicht kann man ja die wirklich 😉 wichtigen 😉 Stellen doppelt besetzen? Dann würden die mit 16×2 auch doppelt so viel Arbeit schaffen und endlich würde es richtig gut laufen? (Ach ja: Ironie.)

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

Dem lässt sich nichts hinzuzufügen, lieber Andre Hog. „Wofür hat man Untergebene mit Leibeigenenstatus, die für wirksame Proteste bereits zu müde sind?“ Das gilt im übrigen auch für die Universitäten – ganz unabhängig von zusätzlichen Belastungen durch Aufnahme weiterer Studierender. Dort ist der sogenannte „Mittelbau“ zwar meist nicht verbeamtet und wird mit E 13 bezahlt und könnte rein theoretisch protestieren für bessere Arbeitsbedingungen. Das „Personal“ hangelt sich aber von einer befristeten, halb oder inzwischen sogar manchmal dreiviertel bezahlten Stelle zu nächsten und kann sich deshalb auch nicht wehren. (So ist es zumindest in der Regel in den Geisteswissenschaften der Fall.) Aber dafür sind in den Ländern nicht die KuMis zuständig, sondern die Wissenschaftsminister*innen.

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Sooo wahr!

Und ich musste so lachen! Herzlichen Dank dafür und schöne Ostern!

TaMu
2 Jahre zuvor

Mir ist schon klar, weshalb die ukrainische Kultussenatorin ihre geflüchtete Schülerschaft vor dem deutschen Schulsystem bewahren möchte. Der ukrainische Nachrichtendienst/ Geheimdienst funktioniert hervorragend. Die kommen noch an ganz andere Infos heran, als an die offene Tatsache, dass die deutschen KuMis die Situation schon vor der Flucht nicht im Griff hatten. Wahrscheinlich sitzen in der Ukraine Spatzen auf den Dächern, die damit den Gefechtslärm überpfeifen.

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor

Na, das ist ja ein lustiges Konzept!

„Bildungsgewerkschaften fordern von Kultusministern konkreten Plan“

Ich lach mich schlapp, dann wart ich ab, dann haben wir das schon wieder vergessen. Gähn.

Lakon
2 Jahre zuvor

Ob wohl ukrainische Lehrer unter den Flüchtlingen sind? Vielleicht wären einige bereit, aus Überzeugung oder als Dank für sicheres Land und finanzielle Unterstützung in den Schulen zu arbeiten?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lakon

Die Lehrer müssen in der Ukraine kämpfen. Sie meine sicherlich „Lehrerinnen“.