Gerettet! Schüler kentert bei Bootsausflug, Lehrer springt trotz starker Strömung hinterher

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Ein 16-jähriger Schüler ist bei einem Schulausflug auf der Erft im niederrheinischen Bedburg schwer verletzt worden. Rettungskräfte hätten ihn reanimieren müssen, teilte die Polizei mit. Der Jugendliche wurde mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert. Ein 52-jähriger Lehrer, der dem Jungen zur Hilfe geeilt war, erlitt ebenfalls Verletzungen.

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Der Junge musste wiederbelebt werden. Foto: Martin Jäger / pixelio.de

Der 16-Jährige soll während eines Schulausflugs mit seinem Boot abgetrieben und gekentert sein. Am Unglücksort gibt es ein Stauwehr mit tückischen Strömungen. Unbestätigten Informationen zufolge soll der Schüler von der Strömung, von der auch der Lehrer erfasst wurde, unter Wasser gezogen worden sein. Kriminalbeamte waren vor Ort, sicherten Spuren und führten Zeugenvernehmungen durch. dpa

 

 

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Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Mutig und verantwortungsvoll von dem Lehrer. Die meisten Lehrkräfte, die ich kenne, würden nach ihren Möglichkeiten genauso handeln.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Mich wundert, dass der Schüler offensichtlich im Einer unterwegs war….

Angelika
1 Jahr zuvor

Auch ich finde das Handeln des Lehrers mutig, denn er hat sich selbst in Gefahr begeben. Doch frage ich mich, warum Klassenfahrten und Ausflüge stattfinden, die mit unfallträchtigen Situationen verbunden sind, die schwerwiegende Folgen haben können. Schule hat einen Bildungsauftrag. Er soll dazu führen, dass Schüler lernen, sich Wissen anzueignen und später einen Beruf ergreifen können. Sie sollen sozial denken und handeln können, arbeitsfähig sein und außerdem eine gewisse Allgemeinbildung mitbekommen haben.

Dazu ist es nicht nötig, dass auf Schulausflügen Ski gefahren, gerudert oder geritten wird. Natürlich macht vieles Schülern mehr Spaß als das früher übliche Wandern, Museumsbesuche oder die Besichtigungen von Kirchen oder Ruinen.

Müssen oder wollen Lehrer eigentlich für Events der Schüler sorgen?

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika

Die Frage habe ich mir auch gestellt.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Bei sämtliche Ausflügen und Schullandheimen steht die Lehrkraft mehr oder weniger mit einem Fuss im Gefängnis!

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Das ist leider genau das Problem, einerseits werden Aktivitäten auch seitens des Kultusministeriums gewünscht, andererseits ist die rechtliche Absicherung miserabel, die finanzielle Unterstützung auch. Lehrer sind vermutluch die einzigen Berufstätigen, die draufzahlen, wenn sie auf Montage gehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika

Einmal herzhaft aufgelacht!

Bildungsauftrag bei Klassenfahrten – das habe ich schon lange aufgeben müssen. Die KuKs rollten sich vor Lachen, die SuS verweigerten und die Eltern (nein, nicht alle) wollen für ihre Kids nur das Beste – Ski fahren, Segeltour, Kurztrip nach New York oder Barcelona…. Bildung steht da ganz weit hinten.

Beim Thema segeln muss ich allerdings sagen, dass das notwendige gemeinsame Arbeiten den Teamgeist und die Verantwortlichkeit als Eine(r) in fer Gruppe sehr stärken kann. Es gibt nicht die Möglichkeit zur „Flucht“, Konflikte aller Art müssen ausgetragen und ausgehalten werden. Das führt unweigerlich zu Stress und Streit, doch danach ist jede(r) ein Stück – auch und vor allem allem! – an sich selbst gewachsen.

Ich bin sogar ein Gegner von Vergnügungsparks. Gehören in die Freizeit, nicht zur Aufgabe der Schule! Aber das wird immer gerne genommen und darf heutzutage einfach nicht mehr fehlen.

Ich bitte dann immer, die Klassenräume putzen und aufräumen zu dürfen. Manchmal darf ich. Meistens muss ich mit.

Mir ist das zuwider – kein Geld für Frühstück oder Hefte, aber 100 Euro für den H….-Park!

Damit ist Ihre Frage, ob Lehrer Events machen wollen oder sollen nur teilweise beantwortet. Der Trend geht Richtung MÜSSEN!

Schließlich stehen wir in Konkurrenz mit den Nachbarschulen und buhlen alle um die paar Schüler:innen, die die Grundschulen jedes Jahr entlassen.

Bavarianteachy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika

Bei uns gibt es das „Müssen“ in dem Sinn eher nicht, es ist eher eine moralische Nötigung:

Gibt es in einer Jahrgangsstufe eine*n Kolleg*in, die/der entweder noch Karriere machen möchte oder noch jung und eventbegeistert und ohne weitere familiäre Verpflichtung ist oder noch eine entsprechende Beurteilung für die Ausbildungsseminarnote braucht, heißt es plötzlich für die ablehnend reagierende Lehrkraft einer Parallelklasse: „Wir können dich da sicher nicht zwingen, aber dir muss schon klar sein, dass die Eltern dann gegen dich Sturm laufen werden!“

Und das tun die dann auch und dann gibt es halt noch weniger Rückhalt bei der Schulleitung als sonst schon.

Und wenn im letzten Jahr eine Klassenstufe der Schule z.B. in die Jugendherberge oder ins Schullandheim gefahren ist, ist die größte Sorge der Eltern am ersten Elternabend, dass ihre Kinder nun auch in diesen Genuss kommen sollen. Und wehe, Sie sperren sich dagegen.
Dann wird Ihnen gleich einmal klipp und klar gesagt, dass Sie sich jetzt nicht zu wundern bräuchten, wenn die Motivation der Schüler nun für dieses Schuljahr dahin sei.

Und ab dem nächsten Schuljahr sind Sie die „Hoffentlich-kriegen-wir-die-nicht-Lehrkraft-weil-die-keine-Klassenfahrten-macht!“

Angelika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bavarianteachy

Geahnt habe ich, dass so ein mieser Druck auch auf Lehrern und Lehrerinnen lastet. Bestimmt sind viele Eltern besonders froh, wenn ein pubertierendes Kind mal für ein paar Tage nicht zu Hause ist. Eltern von Einzelkindern haben gar kinderfrei.

Mittlerweile wünschen oder erwarten schon Eltern von Kindergartenkindern mehrtägige Fahrten mit Übernachtung und es gibt Erzieherinnen, die ihre Kolleginnen unter Druck setzen wollen, ein schönes Wochenende mit Kindern auf dem Bauernhof oder anderswo zu verbringen.

Mir war es wichtig, Kindern im Alltag Naturerfahrungen zu ermöglichen und immer wieder losgelöst von den üblichen (rezepthaften) Animationen etwas Besonderes zu bieten. Möglichst unspektakulär! Und möglichst nichts in Serie am gleichen Wochentag. Kocht man drei mal hintereinander freitags und dann nicht mehr, erwarten Eltern einen Kochkurs und möglichst ein paar Häppchen für sich.

Angesichts von Lehrer- und Erziehermangel sollten wir uns fragen, was wir uns und unseren Kollegen zumuten wollen.

G.B.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika

Die meisten Probleme habe ich ja immer mit den Kolleg*innen, die penibelst jede Vertretungsstunde aufrechnen, ständig über ihre Überstunden jammern, aber dann Lesenächte am Wochenende, Klassenfahrten, Tagesausflüge u.v.m. organisieren und von allen anderen erfreute Bereitschaft zum Mitmachen erwarten, wenn nicht sogar einfordern.
Oder diese als Folge blöd vor den Eltern und der Schulleitung dastehen lassen.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bavarianteachy

Als gefestigte Persönlichkeit sollte die Rebellion der Elternschaft auszuhalten sein!
Genau da liegt ja das Problem: Wir (doofen!) LuL machen jeden „Schei… mit! Natürlich zum“Wohle “ der Kinder! Hä??? WARUM eigentlich? Wegen der SL? Oder sonstiger, sesselfurzender Vorgesetzter?
Ganz ehrlich: Ich muss gar nix,nur irgendwann sterben!
Einen Schei… muss ich!
Und wer seine Ablehnung gut rüberbringt, mit gestrafften Schultern, erhobenen Hauptes und fester Stimme, hat eigentlich schon gewonnen!
Nur Mut,man muss es nur tun!

Bauklötzchen
1 Jahr zuvor

Ich finde dieses Handeln eine Selbstverständlichkeit und sicher keine Schlagzeile wert. Anders wäre es, wenn er nicht gesprungen wäre. Nur, wie konnte es zu dieser Situation überhaupt kommen, hat er seine Aufsichtspflicht vernachlässigt?
Ich persönlich mache schon seit Jahren keine Ausflüge oder Ähnliches mehr. Mein Arbeitsplatz ist das Schulgebäude und das häusliche Büro.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bauklötzchen

Das sehe ich ganz anders! Immer nur Schlagzeilen, wenn einer einen Fehler macht oder NICHT handelt, aber nicht wenn man etwas tut, das Anerkennung verdient? Sollten die beiden Lehrerinnen aus Uvalde auch nur in die Schlagzeilen, wenn sie sich selber gerettet hätten? Und auf anderer Seite dann meckern, man würde Lehrkräfte nicht wertschätzen und nur auf das Negative schauen.

Bauklötzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich wüsste nicht wofür Anerkennung nötig ist wenn man seine Arbeit macht. Die Zeitungen wären voll von Belanglosigkeiten.
Warum ist der Kollege denn gesprungen? Wenn er vorher keinen Fehler gemacht hatte, wäre es gar nicht soweit gekommen. Ich hoffe diese Umstände kommen auch noch ans Licht. Nicht, dass sich die Sache umdreht und ihm dann Versäumnisse nachgewiesen werden.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bauklötzchen

Wegen solchen Aussagen würde ich auf keinen Fall mehr Ausflüge, geschweige denn Schullandheime mehr begleiten!
Wenn man mit 2- 3 Lehrkŕäften pupertierende gemischte grosse Gruppe begleitet, bekommt man wenig Schlaf und trägt eine riesige Verantwortung!
Nicht nur bei den Tagesausflügen sondern auch in der Nacht!
An Regeln halten sich viele aber nie alle!
Diese aber halten uns ständig auf Trapp! Ziehen andere mit hinein( Spielchen, Mutproben . ..) und gefährden sich und diese!
Egal ob Wald, Stadt, Schiff oder Auslandreise unseren jungen Menschen fällt immer irgendwelcher Schwachsinn ein! Noch dümmer geht immer!
Was unser Kinder “ lustig“ finden kann sehr gefährlich sein!

dickebank
1 Jahr zuvor

Ich finde die selbstgefährdung idiotisch. Das wäre mir nicht passiert.
Erst Selbstsicherung, dann Fremdrettung.

Enjoy your chicken Ted!
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Diese Selbstgefährdung erlebe ich leider ständig an meiner Schule. Es gibt immer wieder KuK, die in zumeist verabredeten Massenschlägereien eingreifen versuchen. Und das obwohl bekannt ist, dass die SuS Elektroschocker und Messer dabei haben. Mir ist das unverständlich wie man sich selbst so in Gefahr stürzen kann.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

„Erst Selbstsicherung, dann Fremdrettung.“

Sind wir hier bei der Polizei, bei der Feuerwehr oder bei den Rettungsschwimmern?

Nein, Lehrer haben sich aufzuopfern, sonst hätten sie ja einen anderen Beruf wählen können…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Trotz der erkannten Ironie, mein Tipp gilt auch für Ersthelfer.

Enjoy your chicken Ted!
1 Jahr zuvor

Gute Besserung an die Beiden!
Bestärkt mich in meiner Entscheidung nicht mehr zu tun, als in den Park o.ä. zu gehen. Alles andere ist einfach zu gefährlich. Ich wäre dort nicht hinterher gehüpft, bin kein ausgebildeter Rettungsschwimmer, vielleicht war das bei dem Kollegen anders. Und selbst die sichern sich selbst immer zuerst.

dickebank
1 Jahr zuvor

Um da reinzuspringen müsste man schon eine Ausbildung als Strömungsretter haben und entsprechend gesichert sein. Rettungsschwimmer in der Wasserwalze hinter dem Wehr ist halt ein Selbstmordkommando.