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Gymnasiast wollte angeblich gezielt Schwarze und Muslime töten: Was treibt einen Schüler in solchen Hass?

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ESSEN. Nach dem vereitelten mutmaßlichen Bombenanschlag auf ein Essener Gymnasium brauchen die Schüler des Abschlussjahrgangs an diesem Montag gute Nerven: Ihre mündlichen Abiturprüfungen stehen an. Die Ermittlungen gegen den 16 Jahre alten Verdächtigen laufen unterdessen weiter. Dabei rückt auch die Suche nach dem Motiv für dessen mutmaßliche Anschlagspläne in den Fokus – laut Medienberichten hat der Jugendliche in seinen Aufzeichnungen ausdrücklich schwarze Menschen und Muslime als Opfer benannt.

Was bringt einen Jugendlichen dazu, Mordfantasien auszuleben? Illustration: Shutterstock

Nach dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag an einem Essener Gymnasium laufen an der Schule am Montag mündliche Abiturprüfungen. Er hoffe, dass die Prüflinge sich nicht irritieren ließen, sagte der Direktor der Ordenseinrichtung, zu der die Schule in Essen-Borbeck gehört, Pater Otto Nosbisch.

Die Ermittlungen liefen über das Wochenende unter Hochdruck weiter, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, Holger Heming. Gegen den Gymnasiasten wurde Haftbefehl unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat erlassen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Generalstaatsanwaltschaft geht einer Mitteilung zufolge von einem rechtsextremistischen Motiv aus.

«Bei dem Jugendlichen handelt es sich wohl auch um jemanden mit einem rechtsextremistischen Hintergrund»

Inhaltlich wollte er sich aus Ermittlungsgründen und wegen der Persönlichkeitsrechte des 16 Jahre alten Verdächtigen nicht äußern. Jedenfalls spielten auch die persönliche Situation und der psychische Zustand des Beschuldigten eine Rolle, sagte er. Laut Pressemitteilung der Ermittlungsbehörden droht ihm bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe: «Der Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (…) sieht für Erwachsene einen Strafrahmen von Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor. Für Jugendliche – wie den Beschuldigten – sieht das hier einschlägige Jugendgerichtsgesetz als Höchstmaß eine Jugendstrafe von fünf Jahren vor.»

Der reguläre Unterricht für die insgesamt rund 800 Schülerinnen und Schüler des Don-Bosco-Gymnasiums beginnt erst wieder am Dienstag mit einer Gelegenheit zum persönlichen Austausch über die Geschehnisse in der ersten Stunde. Danach würden sich alle Schüler draußen vor der Schule versammeln, um ein gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders zu setzen, hieß es auf der Schul-Homepage.

Nach einem Zeugenhinweis hatte die Polizei am Donnerstagmorgen (12. Mai) die Wohnung der Familie des 16-Jährigen gestürmt und diesen festgenommen. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Polizei stieß unter anderem auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau, wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mitgeteilt hatte. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen.

Vereitelt wurde der Anschlag durch Schüler, die ihren Verdacht eines möglichen Anschlags an eine Lehrerin weitergegeben hatten

«Das war eine konkrete, akute Bedrohung für unsere Schule», sagte Pater Nosbisch. Vereitelt worden sei sie durch das mutige Verhalten der Schüler, die ihren Verdacht eines möglichen Anschlags an eine Lehrerin weitergegeben hatten. Da der Jugendliche schon früher öfter von Waffen gesprochen habe, hätten die Mitschüler die Andeutungen ernst genommen und seien zu einer Lehrerin gegangen, die die Schulleitung informiert habe, sagte Nosbisch.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Jugendlichen wurden auch Hinweise darauf gefunden, dass der 16-Jährige psychische Probleme hatte, wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mitgeteilt hatte. Es seien Aufzeichnungen gefunden worden, die als «dringender Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes gelesen werden» könnten.

Nach einem Bericht der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» hatte der Tatverdächtige seinen «Abschied für immer» angekündigt und ein «Geschenk für alle». Nach Informationen von Focus-Online geht aus den «aufgefundenen Todesfantasien» hervor, dass der Jugendliche jeden, der sich ihm in den Weg stellte, umbringen und viele mit sich in den Tod reißen wollte. Auch sollten schwarze Menschen und Muslime sterben.

Den rechtsextreme Mörder, der im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen erschoss, nennt der Gymnasiast sein «Idol»

Überschrieben sind die Aufzeichnungen dem «Spiegel» zufolge mit »DBG-Massaker«. Das Kürzel dürfte für das Don-Bosco-Gymnasium stehen. Der Text beginne mit einem Zitat von Adolf Hitler. Außerdem habe der Schüler geschrieben, er fühle sich «wegen des Untergangs der weißen Rasse» gezwungen, ein Zeichen zu setzen.

Unter dem Punkt «Inspirationen» schrieb der Jugendliche dann über das Schulmassaker an der Columbine-Highschool 1999: Es sei schade, dass die Täter damals «nur insgesamt zwölf Gegner« erschossen hätten: »Ich hoffe, ich erreiche mehr Kills.» Auch auf den  norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik sowie auf den Terroranschlag eines Rechtsextremen im neuseeländischen Christchurch, bei dem 51 Menschen ums Leben kamen, beziehe sich der Gymnasiast. Der Täter sei sein «Idol». Er könne sich den Stream des Anschlags «immer wieder anschauen. Ich wünschte, ich hätte auch so ein Waffenarsenal.»

«Bei dem Jugendlichen handelt es sich wohl auch um jemanden mit einem rechtsextremistischen Hintergrund», hatte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bereits in der WDR-Sendung «Wahlarena» am Donnerstagabend erklärt. «Es sind mehrere Bauteile für Sprengsätze gefunden worden, verschiedene Waffen und jede Menge extremistischer Schriften, ausländerfeindlich und antisemitisch.» Das zeige, Staat und Gesellschaft dürften nicht nachlassen im Kampf gegen Rechtsextremismus.

Das bekräftigte auch sein Herausforderer Thomas Kutschaty (SPD). «Wenn ein 16-Jähriger auf solche Ideen und Gedanken kommt und es so weit kommen kann, dass er Material zum Bau von Bomben auch tatsächlich da hat und Sprengsätzen, dann ist was ordentlich schief gelaufen in der Vergangenheit», sagte der Politiker. «Das ist eine der größten Bedrohungen für unsere Demokratie.» News4teachers / mit Material der dpa

Gymnasiast muss in U-Haft – Sind Schulen personell gut genug gerüstet, um Signale frühzeitig zu erkennen?

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59 Kommentare
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Trollbuster
1 Jahr zuvor

Na da sind wir aber gespannt, wie Georg aka Soso aka diverse Frauennamen das jetzt wieder verdreht und totdiskutiert um das ganze ja nicht als rassistischen Anschlag aussehen zu lassen. Er hat sich bei YouTube und anderen Portalen bestimmt schon genug Tips und Textbausteine zusammen gesucht.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

So ein Kommentar – bevor irgendetwas gesagt wurde – trägt aber auch nicht wirklich etwas zum Thema bei, oder? Wer ist denn nun der Troll? Ich frag ja nur ganz vorsichtig.

Kurz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Sie warten also gespannt auf die nächste Gelegenheit, um wieder auf einem Meinungsgegner rumhacken zu können?
Ich finde das nicht so spannend. Für Leser, die nicht zu Ihrem „wir“ gehören, ist esallmählich sogar eine Zumutung.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kurz

Rassismus ist keine Meinung

Last edited 1 Jahr zuvor by Trollbuster
Kurz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

…sofern Rassismus wirklich existiert ist und nicht Verleumdungszwecken dient.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Schlimmer sind eigentlich diejenigen, die in vorauseilender Eifrigkeit auf alles einschlagen, das nicht ihrer Meinung entspricht und vor lauter Intoleranz und Rechthaberei nicht mehr fähig sind, die Grundlagen einer vernünftigen Diskussion einzuhalten.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@Teacher Andy

Meinen Sie mit „vorauseilender Eifrigkeit“, dass es mehr als wesentlich für eine Gesellschaft ist, rassistisch/faschistische „Meinungen“ als solche zu entlarven und entsprechend zu verurteilen?

Hoffentlich verstehen Sie, dass extrem ausgrenzende Haltungen keine Meinungen darstellen, sie sind vielmehr Verbrechen an demokratischen Systemen.

Leider ist Rechtsextremismus weltweit auf dem Vormarsch und ich bin allen dankbar, die sich dazu klar und eindeutig positionieren. Die hiesig demonstrierte Naivität zur Thematik ist mehr als gruselig.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Es hat hier noch keiner eine rassistische Außerung getätigt, und genau darauf, auf nichts anderes, habe ich mich bezogen. Wenn faschistische Meinungen geäußert werden, dann müssen die auf das Schärfste verurteilt werden, richtig. Aber es entbehrt wohl jeglicher Grundlage, bereits im Vorfeld zu wissen, wie hier bestimmte Leute argumentieren werden und vorsorglich gleich mal die Keule zu schwingen.
Ihr erster Satz deckt sich inhaltlich auch nicht so ganz mit dem Rest Ihres Kommentars, wurde da ein Wort vergessen? Passiert mir auch mal im Eifer des Gefechts.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@t.A.

Erinnert mich an einen mir bekannten Ingenieur, der allen Ernstes behauptet, es gäbe
keinen Rassismus. Genau das meine ich mit hiesiger Naivität: Rassistische Äußerungen nicht als solche zu erkennen UND zu problematisieren. Wenn Ihnen diese Grundlage entgangen ist, heißt das leider nicht auch, dass Sie nicht real existiert.

Was bitte genau verstehen Sie an meinem ersten Satz nicht bzw. welches Wort fehlt Ihnen?
Als Germanistin bin ich insbesondere auf Kritik am Satzbau interessiert.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Nun mal ganz langsam: ich habe lediglich behauptet, dass in diesem Forum zu diesem Thema kein rassistischer Beitrag zu finden ist, aber Kommentatoren diese schon „wittern“. Was bitte veranlasst Sie dazu zu behaupten, dass ich rassistische Äußerungen nicht erkenne? Das ist doch schon wieder eine völlige Verdrehung der Worte, sollten Sie als Deutschlehrer merken. Ich habe nie behauptet, dass es keinen Rassismus gibt, oder? An was machen Sie das fest? Es ist unglaublich.
Nun zu meiner „Kritik“ (es war keine solche, aber vielleicht habe ich auch was falsch verstanden): Sie meinen mit „vorauseilender Eifrigkeit“ dass „es mehr als wesentlich für eine Gesellschaft ist, rassistisch/faschistische „Meinungen“ als solche zu entlarven und entsprechend zu verurteilen“. Erstens mag das positiv klingen, nach Ihrem Gusto, zweitens habe ich das nicht so gemeint, sondern habe die Vorabverurteileung ohne Grundlage kritisiert. Hat nichts mit Satzbau zu tun, eher mit Semantik.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@T.A.
Mit Ihrem Tempoappell möchten Sie wahrscheinlich zur Genauigkeit aufrufen: Ob Sie diesen Anspruch bitte auch selbst einlösen können, wenn Sie Kommentare lesen?

Sie werfen mir vor, Dinge zu verdrehen und merken scheinbar gar nicht, wie selbstgerecht Sie dabei vorgehen. Weiter folgen anmaßende Belehrungen, die sich letztlich selbst richten.

Schade, ich hatte mich auf eine weiterführende Bemerkung (der Ausdruck Kritik gefällt Ihnen offensichtlich in diesem Kontext nicht) zu meinem letzten Satz gefreut…
Abschließend darf ich Sie darauf hinweisen, dass ein Satzbau sich IMMER semantisch auswirkt, beide haben also stets etwas „miteinander zu tun“.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Wie definiert dieser Ingenieur Rassismus? Wie definieren Sie Rassismus? Ist die Definition symmetrisch? Funktioniert die Definition auch innerhalb einer Ethnie? Funktioniert die Definition bei positivem und negativem Rassismus gleich gut?

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Nix zum Thema beizutragen Georg? Lieber wieder sinnlose Fragen stellen und keine Antworten liefern. Jetzt wo sich rausstellt, dass sie diese ganze Geschichte nicht so einfach verharmlosen können, sind sie ziemlich ruhig geworden. Kommt da noch was inhaltliches oder wird jetzt wieder nur rumgeopfert wie böse die anderen zu ihnen sind, weil sie ja nie diskutieren? Klassische Täter Opfer Umkehr. So durchschaubar. Und so billig.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Ich kehre andauernd um oder ersetze in Gedanken AfD durch Moslem, Schwul, Jude, Weiß, Schwarz, Mann, Frau usw. Das , was Sie dann so schreiben, wird dann echt übel.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wo steht denn AFD?
Ausweichen und trollen, wie immer wenn’s ernst wird. Und sich dann beschweren, dass niemand diskutieren will. Gäääääähn

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und jetzt überlegen Sie, was der Unterschied zwischen Afd und den anderen genannten Personen ist. Wenn Sie Afd durch Islamist ersetzen, OK! Oder Afd durch Diktatur, ect. Aber Afd durch menschliche Eigenschaften, wie Hautfarbe ersetzen passt eben nicht. Verbrecher gehören in den Knast… Meine Güte, wenn ich das Wort “ Verbrecher“ jetzt durch das Wort „Frauen“ ersetze, klingt das echt übel…. Liegt wohl daran, dass man Frauen nicht pauschal als Verbrecher einstufen kann. Verbrecher dagegen kann man sehr wohl als Verbrecher pauschalisieren. Dito! Und wer die demokratiefeindlichen Ansichten der Afd vertreten will, muss eben auch dafür gerade stehen. Und nein, Georg, dass ist noch was anderes, als wenn man katholisch oder sonstwas ist und die Kirche ihre Skandale treibt. Als Afd – Mitglied entscheide ich mich bewusst mitzuwirken.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es geht nur um die Wirkung der Sätze, wenn man den Feind durch einen Freund oder umgekehrt ersetzt. Mehr nicht.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Feind und Freund? Was ist das für eine Welt in der sie leben Georg? Es geht um ihren latenten Rassismus, den sie immer noch verleugnen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Geliefert wie von Twitter und linksgrüner Politik bestellt. Leider.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wie definieren SIE Rassismus?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Genauso wie es im Gesetz steht. Jedoch gehört Kritik an irgendwelchen Zuständen, die statistisch nachweisbar häufig von ethnisch nicht aus Mitteleuropa stammenden Menschen hervorgerufen wird, nicht dazu. Ebenso gehört ein großer Teil der aus den USA importierten BIPOC-Ideologie nicht dazu. Positiver Rassismus z.B. im Sinne von Weglassen von Herkunftsangaben aus politischen Gründen, ist schon eher Rassismus. Aussagen wie „Rassismus gegen Weiße gibt es nicht“, sind per def rassistisch gegen Weiße.

Oder kurz: Eine Rassismusdefinition muss symmetrisch sein.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Danke für die Klarstellung Georg. Hiermit bestätigen sich alle meine Kommentare auf die Ihren. Es ist traurig, so etwas von einem angeblichen Studienrat lesen zu müssen. Und es widert einen zutiefst an.

Mel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

„Und es widert einen zutiefst an.“

Hören Sie endlich auf zu verallgemeinern,Trollbuster! Reden Sie in der redlichen Ich-Form, wenn eine Meinung Sie angeblich anwidert und vereinnahmen Sie nicht andere, zumindest nicht mich, für Ihre ständige Verunglimpfung und Beschimpfung Georgs.
Das widert mich nämlich an.
Haben Sie Georgs Rassismus-Definition überhaupt gelesen und verstanden? Ich zweifle daran. Sachlich gehen Sie nämlich auf nichts ein. Vielleicht sind Sie dazu auch nicht in der Lage.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Ich zweifle eher daran, dass sie das verstanden haben was Georg da schreibt.
Lesen sie Mal folgendes:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-grosse-unterschied-es-gibt-keinen-rassismus-gegen-weisse/25893440.html

Und wenn das nicht reicht auch noch das:

https://www.amazedmag.de/rassismus-gegen-weisse-erklaerung/

Ihre sachlichen Einwände und Ausführungen suche ich übrigens immer noch vergeblich Mel. Persönliche Beleidigungen anprangern indem man persönlich beleidigt ist by the way wie sich selbst ins Knie schießen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

@ Trollbuster

DANK insbesondere für den ersten, sehr lesenswerten Artikel, der klar und informativ erläutert, dass ein „Rassismus gegen Weiße“, auf einer Erfindung von Faschisten basiert. Auf bekannt ignorante Art und Weise wird sich bemüht, die schlichte, ausgrenzende Ideologie verharmlosend zu relativieren.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Es darf in der heutigen Zeit aus deren Sicht leider nichts mehr geschrieben werden, was nicht sein darf. Meinungsfreiheit und Freiheit von Meinung (abseits der von denen als richtig definierten Meinung) ist synonym.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ging auch nicht gegen Sie als Redaktion. Ich rechne Ihnen hoch an, dass Sie aktuell nur eine Moderation vorschalten und auf eine Registrierung verzichten.

Das ging gegen HerrlassHirnregnen, Trollbuster & co, die hier systematisch versuchen, jegliche Art von Diskussion in eine ganz bedenkliche Richtung zu drehen oder Kommentierende wegzudrängen mit dem Ziel einen Diskurs völlig zu unterbinden.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ich lasse ihren Rassismus nicht einfach so stehen hier. Das ist kein Wegdrängen und auch keine bedenkliche Richtung. Ihre Kommentare sind bedenklich.

Fr.M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Ist es denn Rassismus oder wollen Sie ihn Georg nur andichten? Das ist doch die Frage.
Ich erwarte keine Antwort, weil sie voraussagbar ist.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fr.M.

Sollten sie nach seiner „Definition“ von Rassismus hier weiter oben immer noch daran zweifeln, dürfen sie sich gerne auch angesprochen fühlen Fr.M. (Georg).

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Setzen Sie sich einfach Mal ernsthaft mit dem Begriff Rassismus auseinander und schwallen sie hier nicht dummes Zeug nach Georg. Sie haben es immer noch nicht verstanden, um was es überhaupt geht oder sie trollen hier nur rum.
Sich jetzt hier wieder als Opfer aufzuspielen, obwohl sie mit ihren Aussagen eindeutig zur Gruppe der Täter gehören, ist wirklich grenzwertig. Und eines deutschen Beamten absolut unwürdig. Sie haben auf das Grundgesetz geschworen, bitte lesen sie es sich endlich Mal durch.

Unerträglich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Grundgesetz Artikel 3 nochmal lesen Georg. Wenn sie dazu nicht stehen können, sollten sich nicht im Dienste des Staates stehen.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@t.A.
An Kritik interessiert soll es heißen. Aber auf eben diese bin ich auch gespannt.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor

Bravo den SuS, die achtsam waren und das weitergegeben haben! Manchmal bekommen die SchülerInnen mehr mit als ein Lehrer, der ja nur eine begrenzte und zweckgebundene Zeit im Klassenraum ist. Ein Klima der Konfliktvermeidung durch offene, angstfreie Kommunikation herzustellen ist da das Wichtigste, z. B. als eine der wesentlichen Aufgaben des KIT-Teams der Schule. Hier hat es funkioniert!

AusderPraxis
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Offene und angstfreie Kommunikation herzustellen ist mit Sicherheit ein wichtiger Baustein!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Gilt auch hier in den Kommentaren. Offen und angstfrei in Sinne einer erwachsenen Diskussionskultur ist es hier nicht mehr. Leider.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Endlich wieder opfern. Toll Georg.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Mehr fällt Ihnen nicht ein? Sie wiederholen nur Ihre festgefahrenen Satzmuster, kann man sich auch sparen.

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das stelle ich auch immer wieder fest, Georg, und bedaure es sehr.

Alla
1 Jahr zuvor

Wäre es nicht sehr viel zielführender, Antworten auf die in der Überschrift gestellten Frage zu finden, als nur einzelnen Forumsteilnehmern Rassismus und/oder Naivität zu unterstellen?

Also: Woher kommt dieser Hass? Auf Schwarze, Muslime, aber auch einfach der Wunsch, möglichst viele „Kills“ zu gerieren, teilweise offenbar unabhängig von Religion und Hautfarbe?
Hätten wir darüber mehr Informationen, könnten wir möglicherweise auch eher eingreifen.
Denn darum geht es ja, oder?

In einigen Rassismusdebatten habe ich schon etwas lernen können. So z.B. dass die Frage: „Woher kommen Sie?“ oder die Bemerkung:“Sie sprechen aber gut Deutsch!“, durchaus als rassistisch gelten können. Also kann ich diese Fragen und Bemerkungen vermeiden!

Klar, manchmal ist es schwierig, wenn SuS von sich aus die kulturellen Unterschiede thematisieren, z.B. als heute eine muslimische GS-Schülerin sagte: „Ich darf erst mit 16 einen Freund haben und den suchen meine Eltern aus!“ hätte ich früher schneller auf das Erstaunen der anderen Schüler reagieren können. Ich hätte erklärt, dass muslimische Familien das anders handhaben, andere Regeln haben. Heute muss ich aufpassen, was ich sage! Also : „Jede Familie ist anders, hat eigene Regeln!“
Aber so schwierig ist das auch wieder nicht, denn auch christlich fundamentalistische „weiße“ Familien sind in der Hinsicht strikt.

Es würde mich sehr interessieren, wie sich SuS derart radikalisieren! Und woran merkt ein Lehrer, dass da gerade etwas gewaltig schief läuft? Ein Schüler der Oberstufe wird wohl nicht zum Lehrer gehen und sagen, er bereite gerade einen erweiterten Selbstmord vor!

Womit treibe ich als Lehrer einen Schüler in den Extremismus? Positioniere ich mich eindeutig, oder ist genau das kontraproduktiv? Muss ich eher etwas „beliebig“ bleiben, um keine/n Schüler/in zu verschrecken?
Bin ich überhaupt interessant und „autoritär“ genug, um gegen die Argumente der „white supremacy“ anstinken zu können?
Wie kann ich ein Idol sein, das gegen Anders Behring Breivig standhält?
Kann ich das überhaupt, nur mit einer pazifistischen Haltung? Waffen sind ein echt starkes Symbol!

Darüber würde ich mir gerne einen Meinungsaustausch wünschen!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Da ich mit meinem Kind an einer Waldorfschule einmal sehr stark unter Mobbing und Diskriminierung gelitten hatte und die familiäre Atmosphäre an Waldorfschulen dies noch verschlimmerte bzw eine emotionale Abhängigkeit schuf, kann ich sagen :
Man empfindet es so, dass man leidet aber niemand um einen herum emphatisch ist. Gerade auch für das Lehrerkollegium ist man eine Familie von vielen. Vielleicht sind Dinge falsch gelaufen, aber der Schulalltag geht weiter, Familie ist weg und keine Zeit und Lust nochmal zu überlegen, was da schief gelaufen ist. Ganz typisch für das Verhalten von Schulen finde ich das Ghosting. Einfach nicht antworten! Ich hatte vier Jahre lang nächtliche Alpträume von der Waldorf Zeit. Ich hatte damals das erste Kind in der Schule und somit keinen Vergleich. Als ich dann an der neuen Schule den Vergleich hatte, konnte ich die Waldorfschule aber nicht mehr damit konfrontieren, weil sie sich nicht mit einer Familie beschäftigen wollten, die garnicht mehr da war. Briefe blieben unbeantwortet. Da war auch viel tiefenpsychologische Verdrängung seitens der Schule, für menschliches und soziales Versagen und fehlende Professionalität, welche an Regelschulen selbstverständlich war. Im Grunde geht es um fehlendes Mitgefühl und das man im Zweifelsfall kein Mensch sondern ein Dienstleistungsempfänger (oder im Falle der Lehrkraft umgekehrt ein Dienstleister) ist. Das erlebt man ja oft in der Gesellschaft, dass man eine kalte, rücksichtslose Mauer aus Menschen um sich hat. Im Umfeld der Schule ist das besonders schlimm, weil das ein so wichtiger Teil im sozialen Miteinander im Leben ist. Ob es dann Überlastung und fehlende Zeit ist oder das Problem von „Gesicht wahren“ und „heile Welt hochhalten“ von idealistischen oder religiösen Schulen oder das Recht des Stärkeren an Gymnasien. In jedem Fall bekommt man die kalte Schulter, vielleicht versucht jemand auch einem zu suggerieren, dass alles ganz anders sei, einen in eine falsche Rolle drückt, Täter-Opfer-Umkehr, ect. An unserer Waldorfschule gab es Mächtige, schicke, reiche Eltern und die legten „die Wahrheit“ fest!
Am Ende zappelt man wie ein hilfloser Fisch, man hat das Gefühl es wäre einfacher die suggerierte Rolle einfach anzunehmen und selber zu glauben, was andere in einem negatives sehen wollen um ihr Weltbild zu bestätigen.

Und dann kommt man auf die Idee, dass Menschen Mitgefühl lernen, wenn sie wissen, wie es einem selber geht – kurz-wenn sie selber leiden…

Diese Idee ist aber unreif und töricht und nicht zuletzt falsch. Denn würde man zB daraufhin sämtliche Scheiben einschlagen und die Schule demolieren, damit endlich mal alle ernst nehmen, wie es einem geht und wie man dort behandelt wurde und damit die anderen jetzt nicht einfach sonnig lächelnd weiter machen können und so tun, als wäre nichts gewesen und damit sie mit der kaputten Schule mal selber einen Schaden haben und nachvollziehen können, wie das ist, wenn einem was genommen wird oder man ausgegrenzt wird…

Dann wäre das Ergebnis, dass alle meinen, ihr ausgrenzendes Verhalten sei genau richtig gewesen, da man mit dieser Tat bestätigt hat, dass man nicht dazu gehören sollte. Dann gibt es eben kein Mitgefühl für dich, sondern im Gegenteil, für deine Peiniger! Dann kommt das große Bedauern der Gesellschaft für die armen Schulmitglieder, die nun keine funktionierende Schule mehr haben. Und die schlimmsten Mobber, die unterbewusst irgendwie ahnen, dass sie an der Sache ihren Anteil haben, die helfen am meisten beim aufräumen und reine machen mit und bekommen dafür noch besondere Anerkennung.

Es passiert also genau das Gegenteil, von dem, was man als Opfer hätte erreichen wollen. Man erreicht bei den anderen kein Mitgefühl sondern nur Selbstmitleid und Selbstbestätigung, was dann bei der Reflektion vielleicht noch dazu führt, dass man sich selber aufgeben will (Suizid) weil man eh keine Chance hat.

So oder so sind aber die meisten Menschen auch garnicht in der Lage, solche Gedanken in die Tat umzusetzen. Stattdessen fressen sie alles in sich rein und richten „es“ gegen sich selber. Einige wenige sind da anders und richten „es“ gegen andere. Und sind halt zusätzlich noch naiv, so dass sie meinen, die Tat bewirken etwas positives für sie. Wenn Menschen bei einer bestimmten Sache kein Mitgefühl haben, dann kann man in der Regel einfach nichts machen. Echte Reue gibt es eher selten oder garnicht, sonst wäre es garnicht erst so weit gekommen und im Falle von Strafe ist man auch eher daran interessiert, wie man selber nun am besten dabei wegkommt. Egal ob es um das Umfeld geht oder den Randalierer. Was dann den Unterschied bei manchen Menschen macht, dass sie „es“ eben nicht gegen sich, sondern gegen andere richten oder es im Falle von Amoklauf sogar auf Kosten von Menschenleben geht, weiß ich nicht. Vielleicht sind das dann auch eher die Narzisten und Egoisten und die wirklichen Opfer, sind diejenigen die garnicht auffallen, weil sie sich quälen lassen aber niemals zurück quälen könnten.

Jedenfalls würde es Sinn machen zu ergründen, warum jemand so etwas tut, wie ich das ja auch gerade getan habe und erörtern warum der Täter eben nur das Gegenteil erreichen würde, damit Schüler*innen bewusst wird, wie unsinnig so ein Vorgehen für sie selber wäre.

Damit wäre dann aber das Problem, dass die Person hat, noch nicht gelöst! Und da wieder meine Frage, die ich auch schon im anderen Artikel gestellt hatte : Warum sind es immer Gymnasiasten? Man denke an Erfurt. Auch hier war allen ziemlich egal, wie es mit dem jungen Mann weiter gehen sollte. Er war nur ein Verwaltungsakt! Und wenn vielleicht ein paar moralische Fehler unterwegs passiert wären – im Laufe der Kündigung-dann gilt das als Kolosalschaden!

Ich denke, ein Amoktäter richtet seine Wut gegen den Ort, an dem er zu leiden hatte und gegen die, von denen er sich mehr Mitgefühl erwartet. Oder er will die bestrafen, unter denen er litt. Es kann also gut sein, dass er Schüler*innen erschießen wollte, nicht weil er unter seinen Schulkameraden litt, sondern evtl unter deren Eltern /Familien, die ihm vielleicht zu verstehen gegeben haben, dass er für sie nicht gut genug war und die er bestrafen wollte, indem er ihnen ihr wichtigstes im Leben (ihre Kinder) nahm.
Da war wiederum an anderer Stelle eine Lehrerin, die ihr Leben riskierte um ihre Klasse zu beschützen. Genau so eine Lehrerin hatte dem Schüler doch scheinbar gefehlt? Warum musste also sie sterben? Abgesehen davon, dass damals ja alles schnell ging und es sich auch um wahlose Zufallsopfer handelte, wäre aber auch das plausibel. Die ANDEREN Kinder sind es also Wert, dass man sein Leben für sie riskiert. Mehr kann er ja nicht reflektiert haben, ein Mensch zweiter Klasse zu sein, im Vergleich dazu, dass völlig egal war, was mit ihm wird.

Und jetzt haben wir es mit einem Jugendlichen an einer katholischen Schule zu tun, der Schwarze und Muslime hasst. Das kann viele Gründe haben. Ich würde herausfinden wollen, ob er schwul ist! Schwule werden in muslimischen /und afrikanischen Ländern bestialisch gefoltert und ermordet und es gibt kaum etwas unangenehmeres als als homosexueller junger Mensch ein überzeugtes (erz) katholisches Umfeld (Familie und Schule) zu haben. Und – da gebe ich Georg einmal recht – für Ausländerfreundlichkeit gibt es Applaus!
Vielleicht warb die katholische Umgebung mit dieser Ausländerfreundlichkeit um weltoffen und „gut“ zu sein, war dies aber garnicht im Bezug auf Homosexualität… So offen sie gegenüber Migranten waren, so mittelalterlich waren sie vielleicht gegenüber Seinesgleichen und dass in benannten Ländern Seinesgleichen gefoltert und getötet werden, wird dann auch übergangen. Das hätte er dann als pure Heuchelei empfunden und aus emotionaler /materieller Abhängigkeit gegenüber dem katholischen Umfeld dann aber gegen die Migranten gerichtet.

Das ist ja alles hoch komplex. Wir sollten halt immer hinterfragen, ob wir wirklich etwas gutes tun oder uns nur selber bestätigen wollen. Das ist dann nicht echt gut und rächt sich zB in Form so eines Rächers. Und wir sollten uns bewusst sein, welche soziale Bedeutung das schulische Umfeld für einen jungen Menschen hat, so dass er niemals ein „Verwaltungsakt“ sein darf!

Verhindern kann man so etwas dann trotzdem nie, dafür müssten wir perfekt sein – und dazu dürfte es keine unperfekten Menschen, die Täter werden können und dafür anfällig sind, geben.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Ich ergänze noch :
Vielleicht kann man solche Menschen, die aus irgendwelchem Leid heraus eine Grenze überschreiten und zum Täter werden indem sie als Lösung Andere leiden lassen, nicht mehr als Opfer sehen. Allerdings machen diese Täter indirekt und ungewollt auf die Opfer aufmerksam, die unter dem Gleichen leiden und bis dato garnicht bemerkt worden wären, weil sie eben genau das, was der Täter getan hat, nicht tun würden!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie haben vollkommen recht. Nur wird man für genau das in die Nähe der AfD oder noch schlimmer gerückt.

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Liebe Alla, ich habe 28 Kinder in der Klasse von denen gut die Hälfte ausländische Wurzeln hat. Mein Problem sind weniger Streitereien auf Grund von Rassismus, sondern wegen anderer Abneigungen und Rivalitäten. Zwei besonders dicke Kinder werden z. B. gern gehänselt oder ein Junge, der sehr begabt ist, obendrein auch noch brav und angepasst. Er hat eine Clique von anderen Jungs gegen sich. Mit den Mädchen hat er keine Probleme.

Es ist müßig, alle vermutlichen Ursachen der Konflikte aufzuzählen, doch ich müsste lügen, wenn ich behauptete, dass die verschiedenen Abstammungen von besonderer Bedeutung seien. Daher würde mich mehr interessieren, wie man als Lehrkraft generell mit auffälligen Abneigungen bis hin zur Lust am Mobbing umgehen sollte und welche Möglichkeiten es gibt, sie besser zu erkennen und abzubauen.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bettina

Danke @ Bettina!
Auch ich wüsste gerne, wie ich effizienter mit Diskriminierungen, egal welcher Art, umgehen kann.
Aber in diesem Artikel geht es offenbar um Rassismus, die Glorifizierung von Serienkillern, und wie dem Entgegenzuwirken sein könnte.

Auch an unserer Schule spielt die Ethnie keine Rolle, (außer wenn ich ein Kind mit Migrationshintergrund aufgrund seines Verhaltens zurechtweisen muss. Das wird schnell als Rassismus ausgelegt, während wenn ich ein „biodeutsches“ Kind zurechtweisen muss das ok ist.)

Aber darum geht es hier ja nicht!
„Was treibt einen Schüler in solchen Hass?“ In der Grundschule finden wir diesen Hass selten bis gar nicht! Aber später (im Gymnasium?) fällt er auf. Also haben wir schon in der GS irgend etwas nicht verstanden oder falsch gemacht.

Eigentlich regt mich jede Ausgrenzung auf, ob aufgrund des BMI, eines vermeindlichen“Strebertums“ oder jedes anderen “ abweichenden“ Verhaltens. Andererseits kann ich Freundschaften auch nicht erzwingen!
Einige Kinder sind beliebt, werden oft zum nachmittäglichen Spielen bei Klassenkameraden eingeladen, andere tun sich da schwerer. Was kann ich dagegen tun?

War der Schüler, der den Anschlag geplant hat, auch in seiner vorhergehenden Schule ein Streber = Außenseiter? Und hat die neue Schule, die er ja erst seit kurzem besuchte, ihn nicht schnell genug integrieren können? Hat er keine Resilienz entwickeln können und was hat die Schule dabei versäumt?

Warum sucht sich ein Jugendlicher Feindbilder, statt seinen Stärken zu vertrauen?

Dieses Mal ist es noch gut gegangen, aber können wir sicher sein, dass es auch in Zukunft so bleibt? Wenn ich an die vielen shootings in den USA denke, allein in diesem Jahr schon über 100, wünsche ich mir das für Deutschland NICHT!

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Wie ich sehe, wollen wir beide und sicher viele andere Lehrer das Gleiche: Mehr darüber erfahren, wie Diskriminierung unter Kindern und Jugendlichen wirksam begegnet werden kann, egal welche Ursache sie hat.
Mit Moralpredigten, Appellen und Stuhlkreisen hatte ich bisher so gut wie keinen Erfolg. Die Kinder gaben sich einsichtig und fromm. Jeder wusste sogar mit erwünschten Sprüchen zu glänzen oder sich zumindest einsichtig zu zeigen – nicht zuletzt die Übeltäter. Doch die Wirkung hielt bestenfalls ein paar Tage an.

Ich glaube schon lange nicht mehr, dass es viel bringt, Kindern etwas zu erklären, einsichtig zu machen oder an ihren guten Willen zu appelieren…
Verstanden haben sie schon längst, auch vor unseren Erklärungen und Stuhlkreisen schon. Ihre unerwünschten Impulse sind jedoch letztlich stärker.

Hier müsste etwas geschehen, doch wie? Wie können Erzieher dazu beitragen, dass falsche Impulse unterdrückt werden?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bettina

Bettina und Alla

Wo lernen die Kids zuerst? Zuhause!
Was lernen sie zuerst? Was ihnen vorgelebt wird.

Das heißt nicht, dass alle Eltern rassistisch sind – das heißt, dass zu Hause gut aufgepasst werden muss, was im Fernsehen, auf Netflix und wo auch immer geguckt wird.

Und dann muss darüber gesprochen werden!

Wir alle wissen, dass Familienkonflikte (A geben B und umgekehrt) über Jahre gehen können. Vollkommen unabhängig von der Ethnie, Religion. Oftmals haben die kleineren Kids überhaupt keine Ahnung, warum sie die „Gegen“familie hassen (müssen). Sie tun es einfach.

Und – Mobbing scheint im Moment wieder stark „in“ zu sein. Auch die Mobber sind unzufrieden, haben kaum Selbstbewusstsein …

Und nun zur Frage: Was kann Schule (LuL) oder KiTa (EuE) tun?
Nun – sehr wenig bis gar nichts. Wir haben keine Zeit dafür. Wenn die Eltern die Mitarbeit verweigern, haben wir keine Handhabe.

Die beste Möglichkeit scheint zu sein, dass die Eltern der betroffenen Kids aktiv werden. Ja, das scheitert oft an Sprachkenntnissen. Deswegen fordern wir ja immer einen Dolmetscher – den wir natürlich nicht kriegen.

Therapieplätze sind rar. Es nützt m.E. auch nichts, wenn ein Kind zur Therapie geht. Es muss eine Familientherapie geben. Alles andere ist sinnbefreit, weil die alten Strukturen bleiben. Auch die Ansichten und Einstellungen verändern sich bei Eltern nicht, wenn es Einzeltherapie für das Kind gibt.

Ich mag den Begriff „Opfer“ nicht. Das klingt nach Hilflosigkeit und Ohnmacht. M.M. nach ist „Zielscheibe“ besser – das lässt Aktivität zu.

Bei uns wird bei jeder Form von Diskriminierung eingegriffen. Aber das heißt nicht, dass sich etwas verändert. Die Steuerung der SuS von außen (Eltern, Freunde, das NETZ) ist einfach zu groß.

Viele bei uns resignieren jedoch zunehmend. Selbstwirksamkeit geht auch rückwärts. Es ist ein Fass ohne Boden. Es gibt Programme in den fünften und siebten Klassen. Es gehen Schulstunden um Schulstunden dabei „drauf“ und man kann nur hoffen, in Klasse 9 oder 10 sind Resultate und Veränderungen zu erkennen.

Fr.M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bettina

Antwort: Vielleicht dadurch, dass in der Welt der Erziehung endlich eine andere Richtung eingeschlagen wird. Seit mindestens 20 Jahren gilt doch eine rasche Bedürfnis- bzw. Impulsbefriedigung bei Kindern als modern, fortschrittlich und kindgerecht.
Wie sollen Kinder Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft lernen, kurz gesagt: Wie sollen sie innerlich wachsen, störende Impulse zu unterdrücken lernen, wenn rasche Willens- und Wunscherfüllung zunehmend als moderne und kindgerechte Erziehung gilt?
Offensichtlich wurde das Gegenteil erreicht. Die Kinder entwickelten psychische Auffälligkeiten wie innere Unruhe, Aggressionen und depressive Verstimmungen.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor

Häufig entsteht ein derartiges Verhalten aus einem längerfristig erlebten Ohnmachtsgefühl heraus. Wo und wann dieses Gefühl entstand, lässt sich meist nur in einer Therapie herauskristallisieren.
Es kann in der frühen Kindheit in der Familie stattgefunden haben, in der Freizeit oder eben auch in der Schule.
Sich unverstanden und machtlos fühlende Jugendliche isolieren sich von ihrer Peer-Group und verbringen stattdessen viel Zeit im Internet, gleichzeitig werden „Sündenböcke“ gesucht, um die innere duffuse Wut zu einem „greifbaren Ziel“ hin zu kanalisieren.
Ein wunderbares Objekt für radikale Gruppen jeglicher Couleur, bei denen ein solcher (labiler)Jugendlicher vermeintlich Verständnis und Akzeptanz findet und der passiven Abgrenzung durch andere nun eine aktive, eigene Abgrenzung entgegensetzen kann.
Gefühle der Ohnmacht und Machtlosigkeit erzeugen häufig eine Affinität zu Waffen (ich schätze, dass männliche Jugendliche diesbezüglich eher Neigungen zeigen).
Bestenfalls wächst sich solch ein Zustand mit der Zeit durch Selbstregulation oder Verlagerung in ein anderes Feld aus, im schlimmsten Falle mündet es in jene Handlungen, die am nächsten Tag in der Zeitung stehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Der Täter sei sein «Idol». Er könne sich den Stream des Anschlags «immer wieder anschauen. Ich wünschte, ich hätte auch so ein Waffenarsenal.»“

Es lebe das Internet!

Ich bin froh, dass die Lehrerin die SuS ernst genommen hat.

Die Frage im Titel lautet: „Was treibt einen Schüler in einen Hass?“ Das ist eine verdammt gute Frage, die nirgendwo erklärt wird und vermutlich auch nicht herausgefunden wird.

Weiter unten heißt es, „dass der Jugendliche jeden, der sich ihm in den Weg stellte, umbringen und viele mit sich in den Tod reißen wollte. Auch sollten schwarze Menschen und Muslime sterben.“

Bei der Wortwahl „Auch“ finde ich einen rassistisch motivierten Anschlag schwer nachvollziehbar, aber nicht ausgeschlossen.

Wie heißt es bei Reinhard Mey? „Seid wachsam“ – das sollten wir alle sein.

Auch im Blick auf unsere eigenen Äußerungen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Man kriegt halt mehr Aufmerksamkeit, wenn man es auch auf schwarze oder muslimische Menschen statt nur weiße Männer absieht.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und wieder eine Relativierung von Rassismus. Troll nur immer weiter Georg.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Dem stimme ich ausnahmsweise mal zu. Rassismus muss dringend wieder auf eine Stufe reduziert werden, bei der sich echte Rassismus Opfer nicht verhöhnt fühlen müssen.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sie stimmen zu, dass sie hier nur trollen. Einsicht ist der beste Weg zu Besserung.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trollbuster

Lustig, dass die Umstellung vom Duzen ins Siezen noch nicht konsequent gelingt. Ansonsten dürfen Sie mich gerne als Troll bezeichnen. Ist im Gegensatz zu sonst nicht beleidigend.

Trollbuster
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wo sind sie denn beleidigt worden? Wer die Wahrheit nicht verträgt…

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