Der Luftfilter-Skandal geht weiter: Land kauft lieber (billige) CO2-Ampeln für Schulen

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DRESDEN. Deutschlands Schüler und Lehrer stehen vor dem dritten Corona-Winter. Und noch immer sträuben sich die meisten Länder, in Luftfilter für Schulen zu investieren. Beispiel Sachsen: Alle Klassenräume im Freistaat sollen nun mit sogenannten CO2-Ampeln ausgestattet werden. Darauf hat sich das Kabinett der Staatsregierung verständigt. Sie folgt damit einer Empfehlung des Expertenrates der Bundesregierung. Mobile Luftfilter – die deutlich teurer sind – hält das Kultusministerium dagegen für unnötig: Deren Wirkung sei nicht belegt. Die Deutsche Forschungsgesellschaft erklärt allerdings etwas anders.

Ohne Luftfilter müssen Lehrer und Schüler im Unterricht immer wieder die Fenster weit aufreißen – auch bei klirrender Kälte. Foto: Shutterstock

Der Expertenrat der Bundesregierung hatte sich Anfang Juni dieses Jahres dafür ausgesprochen, CO2-Messungen in Klassenräumen verpflichtend einzuführen, um den Zeitpunkt notwendiger Frischluftzufuhr anzuzeigen. Das regelmäßige Lüften sollte auch im Winter „selbstverständlich“ sein. CO2-Ampeln können im Winter helfen, sowohl ein zu geringes als auch zu häufiges Lüften zu verhindern. „Den Einsatz von Luftfiltern hatte der Expertenrat hingegen nicht empfohlen“, so schreibt das Kultusministerium. Richtig ist: Der Expertenrat hat sich zum Einsatz von Luftfiltern gar nicht geäußert. Bis heute hat kein Bildungsministerium in Deutschland es für nötig erachtet, eine Studie zum praktischen Einsatz der Geräte in Schulen in Auftrag zu geben.

Eine „Lüftungsampel“ kostet um die 200 Euro – ein mobiler Luftfilter, der für den Einsatz in Klassenräumen geeignet ist, 3.500 Euro

Um alle Klassenräume an öffentlichen und freien Schulen Sachsens auszustatten, sind etwa 45.000 Lüftungsampeln notwendig, so rechnet das Kultusministerium vor. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro. Die Kohlendioxidmessgeräte werden vom Freistaat finanziert, angeschafft und den Schulträgern zur Verfügung gestellt. Zuvor muss jedoch der Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags seine Zustimmung erteilen, heißt es. Zum Vergleich: Eine „Lüftungsampel“ (die lediglich den CO2-Gehalt in der Atemluft, nicht die Virenbelastung anzeigt), kostet um die 200 Euro. Ein mobiler Luftfilter, der für den Einsatz in Klassenräumen geeignet ist, schlägt mit rund 3.500 Euro zu Buche.

Kein Wunder also, dass das Kultusministerium die billigere Lösung favorisiert. Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) – eine medizinische Fachgesellschaft – spreche sich für die Anschaffung von CO2-Ampeln aus, um ein regelmäßiges Lüften von Klassenräumen zu unterstützen, so heißt es dort. Im Vergleich zu Luftfiltern seien Lüftungsmethoden mit Frischluftzufuhr effizienter und nachhaltiger, so wird behauptet. Zudem könne ihre Wirkung mittels CO2-Monitor besser kontrolliert werden.

Was das sächsische Kultusministerium verschweigt: Vier Bundesländer – Hamburg, Berlin, Bremen und Bayern – haben nennenswerte Förderprogramme für mobile Luftfilter in Schulen aufgelegt. Niedersachsen hat aktuell angekündigt, sein Förderprogramm für die Anschaffung der Geräte auszuweiten.

Aus gutem Grund: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hält den Einsatz von mobilen Luftreinigern für überaus sinnvoll. In einem Papier zur Gefahr von Ansteckungen durch Corona-belastete Aerosole heißt es:Die indirekte Infektionsgefahr kann in Innenräumen minimiert werden, indem sich Personen dort nur kurz aufhalten, die Konzentration infektiöser Aerosole durch starken Luftwechsel möglichst gering gehalten wird oder durch das Tragen partikelfilternder Masken. Ein starker Luftwechsel kann durch Fensterlüftung, fest installierte raumlufttechnische Anlagen oder mobile Raumluftreiniger erfolgen.“

Raumlufttechnische Anlagen gibt es aber in Schulen kaum. Auch bei der Fensterlüftung ergeben sich praktische Probleme, wie die Wissenschaftler festhalten: „Ein schneller Luftaustausch durch Fensterlüftung erfordert regelmäßiges Querlüften (6-mal pro Stunde, Durchzug durch Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Raumseiten, ggf. auch in benachbarten Räumen) oder ebenso häufiges Stoßlüften (durch vollständiges Öffnen aller vorhandenen Fenster in dem genutzten Raum).“

„Eine Reduktion der Virenlast ist mit leistungsstarken mobilen Raumluftreinigern möglich“

Fazit der DFG: „Sind diese Maßnahmen technisch nicht möglich (keine raumlufttechnischen Anlagen vorhanden, zu wenig Fenster, die geöffnet werden können), physikalisch nicht wirksam (kein Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen, kein ausreichender Wind vor den Fenstern), nicht praktikabel (Unterbrechung von Arbeitsabläufen) oder nicht zumutbar (zu kalt, Zugluft, zu laute Außengeräusche), ist eine Reduktion der Virenlast mit leistungsstarken mobilen Raumluftreinigern möglich.“

Dem hält das sächsische Kultusministerium eigene Lüftungsregeln entgegen: „So sollte bei hohen Temperaturunterschieden im Winter aus energetischen Gründen auf die sehr effektive Methode des kurzen Stoßlüftens zurückgegriffen werden. CO2-Messgeräte könnten nach dem Ampelsystem den Hinweis geben, wann die Fenster zu öffnen sind.“ News4teachers-Leserinnen und Leser berichteten in den vergangenen beiden Wintern, dass in Klassenräumen trotz langer Lüftungszeiten die Ampeln nicht auf „Grün“ sprangen – hier nachzulesen.

Das sächsische Kultusministerium ficht das nicht an. Zudem spreche sich die DGKH unter anderem »wegen des Fehlens jeglicher Evidenz für eine Reduktion von SARS-CoV-2-Infektionen durch mobile Luftreinigung« gegen die Anschaffung von mobilen Luftfiltern aus, so verlautet es. Der Einsatz von Luftreinigern erscheine nur dort zweckmäßig, wo ausreichende Frischluftzufuhr nicht möglich ist (was unsinnig ist, weil Klassenräume, die nicht über ausreichende Frischluftzufuhr verfügen, schon wegen des steigenden CO2-Gehalts gar nicht für den Unterricht geeignet sind).

Auch mit der Evidenz ist das so eine Sache: Eine Studie aus Vorpommern kam unlängst zum Ergebnis, dass mittlerweile fast alle getesteten 13- bis 17-Jährigen über Corona-Antikörper verfügen, obwohl nur ein Bruchteil von ihnen geimpft worden war, wie News4teachers berichtet. Heißt: Die von den Kultusministern so oft gepriesene (weil kostenlose) Fensterlüftung hat offensichtlich nicht funktioniert. News4teachers / mit Material der dpa

Keine Luftfilter, kein Gas zum Heizen: Lehrern und Schülern droht ein noch schlimmerer Winter als in den vergangenen beiden Jahren

 

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Jan
1 Jahr zuvor

„News4teachers-Leserinnen und Leser berichteten in den vergangenen beiden Wintern, dass in Klassenräumen trotz langer Lüftungszeiten die Ampeln nicht auf „Grün“ sprangen.“

Da ich nebenbei in der Erwachsenenbildung tätig bin, kann ich das nur unterschreiben. Mit „kurz“ war es häufig nicht getan.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Na dann ist doch alles ok.
Es ist laut KMK eine böswillige Lüge, dass langes Lüften oder Querlüften im Winter die Raumtemperatur merklich absenkt.
Die Kultusminister haben dies eindeutig bewiesen.
Obwohl ALLE Schulen fleißig gelüftet haben, ist die Temperatur in den Büros der Kultusminister dank Luftfilter um kein einziges Grad abgesunken.
🙂

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wenn offene Fenster zur Senkung des CO2 Gehalts und die Raumtemperatur nichts gemeinsam haben, dann möchte ich bei Ihnen keinen Aufsatz schreiben.

alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Also bitte, auch in den Klassenzimmern sinkt die Temperatur Winters nicht!
Wenn man nach dem ersten Lüften aufs Thermometer schaut, KANN sie beim zweiten Lüften gar nicht mehr absinken, da sie schon unten ist -und den ganzen Tag bleibt, wenn „richtig“ gelüftet wird.

Aus vertraulichen Quellen unseres Stadtrats (Kleinstadt, BW) wird gemunkelt, dass ein Plan für öffentliche Gebäude zur Temperaturabsenkung (Gaskrise) entwickelt wird.
In Schulen soll die bisher gültige Klassenzimmertemperatur (gemessen in 2 m Höhe – es sieht bei uns lustig aus, mit einer Spannschnur in jedem Zimmer, zwei Thermometer an versch. Stellen dran, die der Hausmeister mehrmals am Tag kontrollieren soll) von 20°C auf 18°C gesenkt werden. Ohne häufiges Lüften war es bisher auf Schülertischhöhe nur etwa 18°C warm – im nächsten Winter werden es noch zwei Grad weniger sein. Lernen und Arbeit am Schülertisch gemessen, (bei geschlossenen Fenstern!) wäre schon mit etwa 16°C der „Hammer“ (wo ist mein Kanonenofen?). Kommt das Corona-„Gelüfte“ dazu, brauche ich nicht lange nachzurechnen, wie schnell meine Schüler, vor allem im GS-Bereich bibbern werden! Am Gang sollen 16 oder 14 Grad erlaubt sein.

Aber, siehe oben, die Temperaturen sinken dann nicht mehr!
 

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

„„Kurz“ geht nur bei komplett geöffneten Fenstern: Stoß- besser Querlüftung.“

Besonders empfehlenswert bei 38°C Asußentemperatur.

Johannes
1 Jahr zuvor

Diese ganze Lüfterei im letzten Jahr lief noch unter der Prämisse laufender Heizungen.
Wenn jetzt die Schulen auf 17 Grad Raumtemperatur gehen sollen- wie in Kaiserslautern in der Beschlussvorlage des Rates steht- sind das nicht zumutbare Arbeitsbedingungen.
Aber auch das werden wir nicht ändern, sondern mehr oder weniger klaglos hinnehmen (müssen)…

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Nein, das muss man nicht. Arbeitsschutz gilt auch für Lehrkräfte, nur fordern diesen ihn nicht ein. Wenn diese konsequent die Arbeit einstellen würde, sobald die Bedingungen nicht mehr zumutbar sind würde sich auch was ändern. Ein Rechtsschutz in einem Verband/Gewerkschaft sind dabei auf jeden Fall hiilfreich.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor

Die vielgepriesene Fensterlüftung plus Vorhandensein von CO2-Ampeln hat an meiner (inzwischen ehemaligen) GS definitiv nicht den von den BildungsministerInnen gehypten Erfolg gezeigt, obwohl derzeit, weil Sommer, die Fenster fast durchgehend geöffnet waren.
Als „Erfolg“ brach 2-3 Wochen vor den Sommerferien die Unterrichtsversorgung nahezu zusammen: mehrere LuL erkrankt, viele SuS (in einer Klasse nur noch 5 SuS), und auch die Schulsekretärin mit gefühlt nicht „mildem“ Verlauf , so berichtete mir meine dort unterrichtende Freundin.
Privat habe ich mir für mein nicht gerade überdimensioniertes Wohnzimmer im Nov. 20 einen kleineren mobilen Luftfilter angeschafft und konnte so im Winter immer wieder Besuch (vorzugsweise jeweils eine Person) einladen.
Eine Corona-Infektion hatte ich bis heute nicht, zumindest ist mir nichts dazu bekannt.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Solange sich die Innen- und Außentemperaturen sich nicht deutlich voneinander unterscheiden und es nicht gerade stürmt findet wenig Luftaustausch statt.
Bei 5 Menschen in einem großen Raum mit vielen großen Fenstern, der quergelüftet werden kann mag es noch funktionieren, das müsste man mal berechnen.
Aber in einem kleinen vollbesetzten Raum mit wenigen Fenstern der nicht quergelüftet werden kann – also einem Klassenzimmer – klappt das laut CO2 Ampel auch bei dauerhaft geöffneten Fenstern mit dem Luftaustausch nicht. Die Werte steigen während des Unterrichts kontinuierlich an, sinken dann während der 15 Minuten Pause etwas ab um dann irgendwann die 1000 dauerhaft zu übersteigen. Dann muss man die Ampel ausschalten.

Ein weiteres Problem habe ich auch nie verstanden. Die Corona- Warnapp warnt mich, wenn ich mich länger als 5 Minuten nahe bei einer infizierten Person aufgehalten habe. Bei dem „Lüftungskonzept“ dürfen die Fenster allerdings 20 Minuten geschlossen sein, ohne dass eine Gefährdungslage entsteht? Und das, obwohl die Personen wirklich eng zusammengedrängt sind!

Eine Woche nach den Osterferien, also nach dem Wegfall der Test- und Maskenpflicht, sind auch bei uns die Zahlen an der Schule explodiert! Teilweise waren knapp 35% der Lehrkräfte symptomatisch(!) erkrankt, von den Schülern ganz zu schweigen.
Wir haben mal in diesen Zeitraum die Krankheitszahlen der Jahre 2018 bis 2021 verglichen. Obwohl auch 2020 und 2021 Coronajahre mit in diesem Zeitraum geöffneten Grundschulen war, waren in diesem Jahr die Krankenzahlen mehr als dreimal so hoch! Liegt wohl auch daran, dass die LK länger krank waren. Mit den 5 Tagen Quarantäne ist – obwohl geboostert – niemand ausgekommen! Ob LK und SuS auch nichtsymptomatisch infiziert zur Schule gekommen sind, wissen wir natürlich nicht.
Auf jeden Fall war die Unterrichtsversorgung noch nie so schlecht wie in diesem Schuljahr, auch 2020 und 2021 nicht!

Eine Woche nach Ferienbeginn sank die Inzidenz in SH von 1065 auf 731. Und das, obwohl wir touristisch voll ausgebucht waren!

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Da gibt es Menschen in der Politik und in der großen Masse, die sich vor diesen Offensichtlichkeiten geradezu panisch die Augen und Ohren zuhalten oder zukleben. Wer jetzt nochmal irgendeine noch so kleine verpflichtende Maßnahme anordnet, muss hierzulande um sein Leben fürchten. Ob derjenige dann an oder wegen Corona gestorben sein wird?

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Eine weiter fortlaufende Posse widerlicher politischer Argumentationsstrategie.

Wir schaffen flächendeckend keine Luftfilter für Klassenräume an, weil deren flächendeckender Nutzen nicht belegt ist, weil wir ja flächendeckend keine Luftfilter zum Einsatz gebracht haben, mit denen wir einen Nutzen flächendeckend hätten nachweisen können – da dieser Nutzen aber nicht entsprechend belegt ist, verzichten wir auf eine flächendeckende Anschaffung. („…und noch ne Runde…die nächste Fahrt geht rückwärts!!“)

In Räumen der öffentlichen Verwaltung, in politischen Machtzentralen haben wir zwar den Nachweis,dass diese Luftfilter dort offensichtlich funktionieren – denn sonst könnte man diese lauten, stromfressenden Geräte mit echtem Stolperpotential durch die herumliegenden Kabel ja dort auch abbauen. Hier – unter den von uns gewünschten Bedingungen – funktionieren die Dinger – aber doch nicht in Schulen….da ist alles völlig anders … da wirkt nur Lüften – natürlich nur nach den von oben festgelegten wissenschaftlich belegten Regeln.
„Luftfilter sind doch bloß Placebos“ sagt Hendrik Wüst, „Wenn in Klassenzimmern Luftfilter stehen, dann lüften die Lehrer und Lehrerinnen nicht mehr!“ sagt der Bielefelder OB Pit Clausen und bezieht sich da auf so überzeugende Quellen, wie „ich hab da mal mit so Leuten gesprochen – die haben das bestätigt“

CO2-Ampeln, die spätestens 15 Minuten nach Unterrichtsbeginn zu leuchten beginnen und bei dem Dauerverbleid der SuS im Klassenraum trotz weit geöffneter Fenster nicht mehr auf „grün“ umspringen.
Das ist es, was die KuK, die diese Dinger im Einsatz haben einmütig berichten…auf dieses Geblinke kann ich verzichten – auch wenn die Dinger „nur 200 Euro kosten“ …1A rausgeschmissenes Geld!!

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Spannend finde ich jedoch, dass Pit Clausen in seiner Stadt Bielefeld jedoch nahezu alle Schulen mit festen Luftfilter Geräten ausstatten ließ.
Dann gab es für alle Schulen ein neues Lüftungskonzept….
Geht also….

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Sehr geehrtes Fräulein Rottenmeier…
…da sind Sie wohl einer Zeitungsente oder einem faden Gerücht aufgesessen.

In Bielefeld wurden wahrlich keine Luftfiltergeräte seitens der Stadt für die Schulen angeschafft. Ich kenne quasi jede Schule in Bi … in keiner gibt es die gewünschten Luftfiltergeräte – weder festinstallierte noch mobile.

Ein neues Lüftungskonzept liegt auch nicht vor…wieso auch…?? Es hat sich in Bielefeld seit Beginn der Pandemie diesbezüglich nichts geändert…das Lüftungskonzept heißt für alle Schulen weiterhin 20 – 5 – 20…
…und Pit Clausen spricht sich weiterhin gegen diese Anschaffungen aus…das ist der Stand der Dinge.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Manchmal überlegt man sich, wie die „Spitze“ der Schulverwaltung sich selbst eigentlich noch im Spiegel anschauen kann: so scheinheilig, dumm, rücksichtslos und ignorant, wie da oft argumentiert und gehandelt wird, das müsste eigentlich wehtun – und eine Art Würgereiz beim Anblick der eigenen Person erzeugen….

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Es ist schon erstaunlich, dass Erkrankungen lediglich auf das Fehlen von Luftfiltern reduziert werden. Dass die Spitzeninzidenzen nach den Ferien zu verzeichnen sind, scheint darüberhinaus niemand zu registrieren. Wer es nicht glaubt, sollte in ca. 2-4Wochen die Inzidenzzahlen der einzelnen Bundesländer beobachten und mit dem jeweiligen Ferienende vergleichen. Ich vermute, dass die Inzidenzzahlen mit den Urlaubszahlen stark zusammenhängen.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das funktioniert auch mit dem jeweiligen Ferienanfang.

Pit2020
1 Jahr zuvor

„TÖPFE !!! … Ihr lieben Leut‘, kauft … TÖPFE !!!“

Die gibt es noch viiiieeeel billiger als die sicher tollen und mit 200 Euros nicht ganz günstigen – dafür aber im Bezug auf Covid19 völlig unsinnigen – „Lüftungsampeln“.

Zum Nulltarif können wir die Schulen ausstatten, wenn jeder Schüler 1 Topf von Zuhause mitbringt.
Lehrkräfte bringen mindestens 2 Töpfe mit.

Mit den Töpfen nimmt man morgens Frischluft in die Klassenzimmer hinein, nach jeder Unterrichtsstunde trägt man sie im Topf nach draußen, kippt den Topf mit sorgsamen Schüttelbewegungen aus und schwenkt in hernach wie ein Schmetterlingsnetz um eine neue Ladung Frischluft einzufangen, die dann in den Klassenraum getragen und dort wieder mit Schüttelbewegungen ausgeleert wird.
Am Stundenende wird wieder „Schmetterlingsnetz“ gespielt.

Das kann man unbegrenzt machen.
Zudem wirkt es als rhythmisierte und gruppendynamische Bewegungstherapie gegen physische Beschwerden wie Gelenksteifigkeit, Adipositas und vieles mehr, außerdem werden durch die Selbstwirksamkeitserfahrung auch psychische Leiden in der Schule wirksam therapiert.

Das Thema „Lüften“ ist damit auch endlich vom Tisch, Räume kühlen sich um NULL Grad ab, wenn die Fenster verrammelt bleiben.
Neben den o.g. Vorteilen im Bezug auf die Gesundheit kann so auch Gas für die Heizung gespart werden! Die Umwelt freut sich, Putin ärgert sich (bestimmt!).

Und warum die Lehrkraft mindestens 2 Töpfe mitbringen soll? … Meine Güte! Wollt ihr im Winter etwa im Dunkeln sitzen?!
In diesen zusätzlichen Töpfen wird Licht in den Klassenraum getragen.

MAKE Schule GREAT AGAIN !!!

„TÖPFE !!! … Ihr lieben Leut‘, kauft … TÖPFE !!! Gute Markenware aus dem schönen Schilda …“

(Die Schildbürger, wohnhaft im fiktiven Ort Schilda, sind Hauptakteure einer ganzen Reihe von kurzen Erzählungen, den Schildbürgerstreichen.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schildb%C3%BCrger

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Lieber Pit…
Habe gerade wieder einmal erstklassiges Kopfkino (döpdöpdödöööp) …vielen Dank für den Lacher, den du mir bereitet hast.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Immer gerne.
Und ein herzliches „döpdöpdödöööp“! 🙂

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Bitte nicht die Ministerien auf dumme Ideen bringen…

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Und zack, sind die Schulen wieder wie schon immer und für alle Zeiten sicher.

Einer
1 Jahr zuvor

ich komme aus NRW aber für mich gilt in diesem Winter das gleiche wie in den letzten beiden Wintern: Energieeffizient am Arsch!
Meine Fenster und auch die Klassenraumtür werde ich zu Beginn der Stunde öffnen und am Ende der Stunde wieder schließen. Ob es draußen regnet oder schneit. Ich muss mich mit Maske und ordentlich Durchzug vor Corona schützen!
Vor einer Erkältung schütze ich mich mit einer warmen Jacke!

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Einer

Dennoch gehe ich jede Wette ein, dass auch Sie Ihre Begegnung mit dem Coronavirus haben werden, trotz offenen Fenstern, Masken und CO2-Ampeln. Das ist ja das Paradoxe an der Situation: Absolut jeder wird damit in Berührung kommen, weswegen die Impfung der einzig echte Schutz ist.

Defence
1 Jahr zuvor

Was ist das für eine Argumentation? Hilfe!

Einer
1 Jahr zuvor

Ist zwar Off-Topic, aber wahrscheinlich haben sie recht damit, dass früher oder später jeder infiziert werden wird. Und es kommt auf das SPÄTER an! Und dabei ist die Impfung, neben Maske und Abstand auch wichtig.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Der Schutz den wir mit Masken und Tests fordern ist kein echter Schutz, da haben Sie recht.
Er bewirkt nur, dass die Infektionen sich so sehr verteilen dass noch gerade genug Lehrer da sind um bei 150% Leistung den Unterricht aufrecht zu erhalten.
Zusätzliche Luftfilter würden Infektionen auch nicht komplett verhindern. Sie würden aber die Anzahl der Erkrankungen so weit absenken, dass die Belastung des Kollegiums auf ein fast normales Maß absinken würde.
Ihre Alternative ganz auf Schutz zu verzichten hätte unabsehbare Folgen.

Meine Einschätzung.

Mit Masken, Tests und Luftfiltern: Relativ normales Raumklima und 5-10% erkrankte Kollegen

Nur mit Maske, Tests und Lüften: Sau kalt und 20% erkrankte Kollegen sowie eine damit verbundene extreme Belastung der gesunden Kollegen (siehe letztes Jahr)

Ganz ohne Masken und anderen Schutz vor Corona: Infektion von mehr als 50% des Kollegiums in relativ kurzer Zeit. Gefolgt von einigen Wochen Schulschließung und extrem dürftigem Online-Unterricht. Kranke Kollegen sind eben krank und auch nicht in der Lage online zu Unterrichten.
Dank fehlender oder sehr kurzer Immunität (laut RKI 4-12 Wochen bei Omikron) könnte uns das pro Schule 2-3 x blühen.
Wie viele Lehrer nach 2-3 Infektionen pro Jahr wirklich wieder zum Unterricht kommen ist dabei noch fraglich.

Entgegen aller gegenteiligen Behauptungen gibt es eben doch Post- und Long-Covid. Es gilt je öfter man infiziert wurde um so höher die statistische Wahrscheinlichkeit.

Alternative eins wird von der Politik und den Nicht-Lehrern (wie z.B. ihnen) als zu teuer abgekanzelt.
Alternative zwei wird bevorzugt. Mal sehen wie viele Winter das geht bevor die Burn-Outs Teile des Kollegiums außer Gefecht setzen.
Alternative drei wäre echt übel. Eventuell wäre es aber auch die Chance der Gesellschaft mal zu zeigen, dass man eben doch nicht alles erzwingen kann.

Minna
1 Jahr zuvor

So langsam wird ohnehin ein Umdenken stattfinden, weil an den sich häufenden Ausfällen in den Unternehmen unmittelbar (!) erkennbar wird, dass „low covid“ eine Notwendigkeit darstellt, zumal im Winter.
Schönes Beispiel: in Schweden ist zwar die „Pandemie vorbei“ (während alle gerade krank werden), aber es regt sich jetzt doch Unmut, dass die Fußball-Nationalspielerinnen zur Zeit reihenweise mit Corona ausfallen. Warum sie denn nicht in den Wochen vor und während der Spiele vorsichtiger gewesen seien, fragt das Volk nun empört. Im Elitesport wird die Vermeidung der Infektion zum Erfolgsfaktor, in Unternehmen sicherlich auch.
Dazu möchte ich auch dringend auf kostengünstige Maßnahmen wie Gurgeln (von Salzwasser bis Listerine) und Algenspray (Algovir) verweisen. Damit wird die Virenlast auch nachweislich gesenkt. Nur direkt vor einem Test nicht zu empfehlen …

https://www.krankenhaushygiene.de/pdfdata/2022_04_06_Viruzides-Gurgeln.pdf

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor

Pit2020:

Lieber Pit, ich finde es nicht gut, dass du unseren BildungsministerInnen derartige Vorschläge machst!
Sollte sich die Anschaffung der Töpfe in einem vertretbaren Preissegment bewegen, muss man davon ausgehen, dass unsere KuMis erstens deinen Vorschlag übernehmen werden und ihn zweitens als ihre Idee präsentieren werden.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Liebe Mary-Ellen…
…die Töpfe bieten aber zu den von Pit benannten noch weitere Vorteile.
Man kann diese in den Pausen umgedreht auf dem gesamten Schulgelände verteilen und die SuS mit Kochlöffeln versehen….ihnen dann die Augen verbinden und einen neuen GuinessRekord im Topfschlagen veranstalten.
Die ersten 10 SuS , die ein gediegenes Klong erzeugen, bekommen eine Zutrittskarte zum Büro des OBs, zu den AbteilungsChefs der verschiedenen städtischen Ressorts und damit Zugang zu einen garantiert warmen und mit schnellem Internet ausgestatteten Büro.
Das machen wir an jedem Tag der Woche, in jeder Woche der kommenden Kaltperiode…mal schauen, wann die kommunalen Verwaltungsspitzen weich werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen

Ojeh ojeh!
Stimmt.
Die sind ja ganz anders als wir Lehrers – kein bisschen am Jammern, stattdessen absolut innovativ, zupackend (= andere Leute „zupacken“ mit sinnlosen Anweisungen und „Zusatzaufgaben“) und immer bereit für … äh, weiß nicht wofür.
Aber sie sind sich für nichts zu schade, sofern es sich auf fremde Schultern delegieren lässt.

Aber Töpfe sind gut, dabei bleibe ich – oder fehlen da jetzt schon irgendwelche Rohstoffe zur Herstellung?
Falls es keinen Engpass gibt schwenken wir spontan um auf klassisches Topfschlagen. (Spontanität habe ich mir „bei die Pollitikkas“ abgeguckt, life-long-learning und so …)
Die positiven Effekte auf die physische und psychische Gesundheit bleiben bei Topfschlagen mit Binnendifferenzierung erhalten. 😉

Gut so?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Notfalls tut es sicher auch ein alter Hut.

alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Bitte mit Kultusminister:innen drin…

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Andre und Pit:
Na gut, Ihr habt mich überzeugt. 😉
Könnt ihr meinen Sohn (Schlagzeuger und Percussionist) eventuell noch gebrauchen?
Für die OB-Büros oder so?!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen

Klar.
Er muss nur gut aufpassen, falls er etwas unterschreiben soll: Nicht, dass er versehentlich noch als LK endet … 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Klar…dann könnte er denen den Marsch trommeln…mit 160bpm … dann kämen die Lahmärsche wenigstens mal auf Trab. 🙂

Maike, Niedersachsen, 37
1 Jahr zuvor

Liebe Kolleginnen, Kollegen, unterschätzt diese Geräte nicht. Waren mir nun 1.5 Jahre ein sehr guter Lüftungsratgeber. Und erspart Diskussionen mit SuS. Es wir gelüftet, wenn es piept. Fertig.
Und mit den Eltern habe ich schon letztes Jahr eine Temperatur abgemacht, wann ich deren Kinder nach Hause schicken soll. Und wer nicht heim kann, kein Problem. Bin ja da.
Eigenverantwortung bedeutet auch, dass wir unseren Verstand benutzen, die Rechtslage gut kennen und unser Rückgrat nicht nur zum Wegducken verwenden. Fürsorgepflicht, Arbeitsschutz, Zusammenarbeit mit Eltern.
Auf geht’s!!!

Maike, Niedersachsen, 37
1 Jahr zuvor

Lieber Klaus, schön wäre beides. Aber ich habe mir das Wünschen ab- und einen gesunden Pragmatismus angewöhnt. Die Geringschätzung, die Kindern und Jugendlichen entgegengebracht wird, macht mich wütend, aber nicht handlungsunfähig. Lüften meinetwegen, aber wenn die Temperatur zu niedrig ist, schicke ich die Kinder in Absprache mit den Eltern nach Hause. Das ist meine Fürsorgepflicht. Und die nehme ich ernst.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Kann ich nachvollziehen, aber klingt zu einfach. Wie oft kam es schon dazu und wie reagierten Vorgesetzte und die Elternschaft insgesamt (Dienstverpflichtung, Stundendeputat, gleiche/gleichwertige Beschulung für alle etc.)?

Gerade die Rechtslage beim Arbeitsschutz in Schulen für SuS und für LuL ist ja leider eine ganz unklare (ungeregelte?) Sache.

Defence
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Was wiederum zeigt, welch schlechte Gewerkschaft wir haben. Unterirdische Arbeit, aber ganz im Sinne der Kultusministerien. Ich frage mich ernsthaft, welche Gründe die Untätigkeit der Gerwerkschaften hat. Sind die BFF mit den Ministern. Gab es Versprechungen? Wer weiß das schon so genau?
Wie kann eine Gewerkschaft, die LuL und SuS vertritt nicht jetzt schon Mindesttemperaturen verhandeln? Oder nicht auf die Idee kommen, ein Maskenverbot für LuL auszuschließen?

Was machen GEW&Co überhaupt?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Defence

Nüscht!!! 🙁

Maike, Niedersachsen, 37
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Nein. Es ist einfacher, immer alles mitzumachen. Es ist einfacher, zu nicken.
Zu Ihrer Frage. Dreimal.
Und der Schulleiter hatte die Wahl zwischen 15 entschuldigen Kindern oder einer Kollegin, die auf eine Dienstanweisung besteht, auch bei dauerhaften 15 Grad zu unterrichten. Wir müssen unbequemer werden!

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke!!!

Alla
1 Jahr zuvor

Wo ist plötzlich dieses ominöse CO2 hergekommen, das so eine Gefahr für Kinder darstellt? Hat das Virus das eingeschleppt?

Ich frage ja nur, weil wir in meinen 40 Dienstjahren VOR Corona noch nie im Winter im Klassenraum so gefroren haben wie in den letzten Jahren!
Wir haben auch noch nie so geschwitzt im Sommer, da war Fenster schließen und/oder Verdunklungsrollos herunterlassen angesagt.

War übrigens schon in meiner Kindheit so! Aber wahrscheinlich waren unsere schulischen Leistungen durch dieses Giftgas auch deutlich niedriger als heute. Gibt es dazu eine Studie?

alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Studie? Unnötig.
Spätestens wenn die Köpfe der Kids nach unten sinken, müde werden, Konzentrationsschwächen zeigen, oder es im Zimmer deutlich nach Büffel riecht: Fenster auf!
Das war schon immer so-jeder gute Lehrer wusste die Zeichen zu deuten.
Die Ampeln mögen dafür eine Krücke sein-werden aber als Instrument zum Sieg gegen Corona vermarktet.
…schließlich tut man ja etwas…

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor

Die Pfennigfuchserei geht weiter. Alle Sonntagsreden über die Wichtigkeit der Bildung sind nur salbungsvolle Phrasen, sobald es ans investieren geht. Gesundheit von Lehrern und Schülern spielt dann keine Rolle mehr. Was bin ich froh aus diesem menschenverachtenden System raus zu sein.

Mirreichtes
1 Jahr zuvor

Da sieht man mal, wie wichtig denen unsere Kinder sind. Mehr braucht man dazu nicht sagen.