Kitaplatz-Garantie, Jobsharing, Arbeitsplätze – GEW: Macht den Lehrerberuf attraktiver!

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BERLIN. In Anbetracht des massiven Fachkräftemangels im Schulbereich fordert die Berliner GEW ein Paket von kurz- und langfristigen Maßnahmen sowie die zeitnahe Einberufung eines Rundes Tisches zum Thema – unter Beteiligung aller relevanter Akteure aus dem Bildungs- und Hochschulbereich. „Die sehr hohe Belastung und Arbeitsverdichtung führen derzeit dazu, dass viele Lehrkräfte und Erzieher*innen in Erwägung ziehen, den Job an den Nagel zu hängen oder noch mehr auf Teilzeit zu gehen. Die Pädagog*innen gesund im Dienst zu halten, muss deshalb oberste politische Priorität haben“, fordert GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann.

Der Lehrerberuf könnte attraktiver sein – meint die Gewerkschaft. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Aus Sicht der GEW gibt es einige Stellschrauben, die die Situation akut abmildern könnten und ohne zusätzliches pädagogisches Personal auskommen. „Pädagog*innen sollten durch nichtpädagogisches Personal von administrativen Aufgaben entlastet werden. Wir brauchen auch endlich flächendeckend schulische Konten, damit sich Lehrkräfte vor und nach Schulausflüge nicht mit Buchhaltung befassen müssen, sondern ihre pädagogische Arbeit in den Vordergrund steht.“, so Erdmann „Gleichzeitig braucht es gute und solide ausfinanzierte Coaching-Angebote und Supervision für pädagogisches Personal. Schulleitungen sollten dies proaktiv unterstützen.“

„Kürzungen an der Stundentafel dürfen auf keinen Fall zu zusätzlichen Belastungen der Lehrkräfte oder Erzieher*innen führen“

Auch bei den Schulgebäuden ließe sich einiges machen. „Schulen müssen saubere Lern- und Arbeitsorte sein. Es braucht solide bezirkliche Lösungen für die Schulreinigung. Zudem sollte das gesamte Personal gut ausgestattete Arbeitsplätze an den Schulen erhalten“, meint Erdmann.

Der Gewerkschafter fordert außerdem, dass Veränderungen in der Schulorganisation sozial ausgleichend ausgerichtet sein sollten: „Förderstunden sind der Schlüssel für die Inklusion und dürfen nicht weiter gekürzt werden. Kürzungen an der Stundentafel dürfen auf keinen Fall zu Arbeitsverdichtungen oder zusätzlichen Belastungen der Lehrkräfte oder Erzieher*innen führen.“

Weiterer Punkt: Die Senatsbildungsverwaltung müsse dringend eine familienbewusste Personalpolitik umsetzen. „Damit junge Eltern nach der Elternzeit nahtlos in die Beschäftigung zurückkehren können, brauchen sie einen Kita-Platz. Die Senatsbildungsverwaltung sollte deshalb für die Beschäftigten an Schulen Kooperationsverträge mit Kindertagesstätten abschließen“, betont die Gesamtfrauenvertreterin Elke Gabriel. Zudem müsse die Übernahme von Leitungsaufgaben auch für Teilzeitbeschäftigte über Jobsharing-Modelle ermöglicht werden. Der Koalitionsvertrag setze sich als Mindestziel die gleiche Teilhabe und Parität von Frauen in allen beruflichen Bereichen. In Bezug auf die konkrete Umsetzung fordert Gabriel: „Für Grundschulen und für die Förderzentren sind wie an den Oberschulen Funktionsstellen einzurichten, damit mehr Aufstiegschancen für Frauen ermöglicht werden.“

Auch beim Berufseinstieg sieht die GEW Handlungsbedarf. „Es kann nicht sein, dass neu eingestellte Lehrkräfte einen Nachteil haben, wenn sie nicht verbeamtet werden können oder wollen. Noch immer wirbt die Senatsbildungsverwaltung mit der Bezahlung nach Stufe 5 für voll ausgebildete angestellte Lehrkräfte, obwohl diese Zulage ab 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weitergeführt wird. Der Frust darüber ist vor allem bei Quereinsteiger*innen groß, die erst nach Ende 2022 ihre berufsbegleitende Ausbildung beenden. Wir brauchen einen fairen Ausgleich für angestellte Lehrkräfte!“ sagt Martina Regulin, neben Erdmann Vorsitzende der GEW Berlin.

„Zu prüfen ist, ob der Quereinstieg in den Berliner Schuldienst für weitere Studienfächer geöffnet wird“

In Bezug auf Einstellung, Entfristung und Weiterqualifizierung seien weitere Maßnahmen erforderlich. Regulin fasst die GEW-Forderungen folgendermaßen zusammen: „Alle als Lehrkräfte eingestellten Personen müssen zeitnah Angebote zur Weiterqualifikation mit dem Ziel der vollen Lehrbefähigung erhalten. Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung sind nach einem Jahr befristeter Beschäftigung und bei Vorliegen eines wissenschaftlichen Hochschulabschlusses unbefristet weiter zu beschäftigen. Die Aufnahme eines Studiums in den Quereinstiegs-Masterstudiengängen muss durch Anrechnungsstunden gefördert werden. Zu prüfen ist, ob der Quereinstieg in den Berliner Schuldienst für weitere Studienfächer geöffnet wird.“

Längerfristig müssen aus Sicht der GEW zusätzliche Ressourcen ins System. So müssten unter anderem Entlastungskontingente zum Ausgleich für die Wahrnehmung von unteilbaren Aufgaben für Teilzeitbeschäftigte geschaffen und tarifliche Regelungen zu Klassengrößen mit einem Stufenplan zur Reduzierung getroffen werden. News4teachers / mit Material der dpa

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39 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

NOCH attraktiver? Ohweia, ob wir für den Interessenten-Ansturm Platz im Lehrerzimmer haben werden?

;o) War nur ein Spaß. Wir hatten noch nie Platz im Lehrerzimmer.

Schuppentier20
1 Jahr zuvor

Wäre ich Politiker, würde ich mir die Haare raufen: Die Lehrer sind irgendwie nie zufrieden. Erst jammern sie, sie verdienten nicht genug, dann bekamen sie alle A13; dann jammerten sie, ihr Netto sei aber zu gering und dies und das, dann bekamen sie die Verbeamtung zurück; nun haben sie A13 für alle und Verbeamtung für jeden (Ausnahmen bekannt), nun jammern sie wieder, der Lehrerberuf sei nicht attraktiv, man mache ihn attraktiver.

Liebe Politiker, ihr braucht gar nichts zu tun, das endet eh nie.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Oh doch.
EINSTEIN hat es eindeutig festgestellt.
Es gibt nur zwei Dinge die unendlich sind.
Das Universum und die Dummheit.
Wenn ich ihre BILD Voruteile so lese, dann bin ich zumindest geneigt den zweiten Punkt zu glauben.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Köder ist ausgeworfen. Jetzt warten, bis einer anbeißt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Bekomme weder A13, noch bin ich verbeamtet.
Aber hauptsache jeder ist mit A13 verbeamtet … 🙂

Lehrerin N.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Ich bin es wirklich satt, mir ständig diese Vorurteile anhören bzw lesen zu müssen. Meine Nachbarin ist auch immer „neidisch“, wenn ich um 13.30 Uhr nach Hause komme. Dass ich bei halber Stelle vier Tage in der Schule bin, nachmittags und am Wochenende am Schreibtisch sitze, sieht sie natürlich nicht. Dass ich viele Aufgaben, wie Klassenführung, Elternarbeit, Fachleitung, usw. für meine 23 Schüler und noch eine weitere Matheklasse genau so umfangreich wie eine Vollzeitkraft erledige, weiß sie auch nicht. Dass ich immer NUR überteuert und in überfüllte Feriengebiete in den Urlaub fahren kann – interessiert eh keinen.

Ich habe mir akribisch all meine Arbeitszeit ein Jahr lang aufgeschrieben und drei Mal dürft ihr raten – im Schnitt komme ich auch unter Beachtung der Ferienzeit (ich gönne mir tatsächlich ganze 20 Urlaubstage im Jahr) auf 36 Stunden pro Woche, bei einer Halbstelle.

Spart euch bitte die Kommentare mit dem schlechten Zeitmanagement usw. Ich bin eine erfahrene Lehrerin und seit 21 Jahren im Dienst.
Übrigens, ich bekomme in Niedersachsen A12. Und statt Gehaltserhöhung hätte ich lieber Stundenreduzierung bzw. besseren Ausgleich für Teilzeit.

Und auf die Verbeamtung war ich gar nicht scharf. Da ich vorher und in den nächsten 10 Jahren aus Gründen, die ich hier nicht erläutern möchte, nur in Teilzeit arbeiten können werde, bekomme ich später eine recht niedrige Pension, von der ich voraussichtlich noch ca. 800€ monatlich Krankenkassenbeitrag zahlen müsste…

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin N.

„Und statt Gehaltserhöhung hätte ich lieber Stundenreduzierung bzw. besseren Ausgleich für Teilzeit.“

Ich auch, liebe Lehrerin N.! Wer nach mehr Gehalt schreit, den kneift anscheinend nichts anderes. Ich brauche dagegen mehr Zeit, Kraft und erholsamen Schlaf. Der Beruf ist kaum mehr zum Aushalten.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin N.

Sorry, aber wenn Sie für eine halbe A12-Stelle 36 Stunden pro Woche arbeiten, dann ist das einfach dumm, muss man so sagen.

A12 und 21 Jahre im Dienst sollten ca. 2400 Euro brutto im Monat sein, also knapp 29.000 Euro brutto im Jahr. Bei einer Jahresarbeitszeit von ca. 1650 Stunden (Ihre 36 Stunden beziehen sich ja offensichtlich auf Ihre durchschnittliche Wochenarbeitszeit unter Beachtung des Urlaubsanspruchs) heißt das, dass Ihr Bruttostundenlohn bei ca. 17,50 Euro liegt. Und davon gehen noch Steuern und PKV ab. Falls Steuerklasse III vorliegt, sollte nach Abzug der PKV im Monat ca. 2050 Euro netto übrigbleiben. D.h. ca. 14,80 Euro netto pro Stunde, bei Steuerklasse I sogar nur ca. 13 Euro netto pro Stunde.

Der gesetzliche Mindestlohn beträgt in Deutschland 12 Euro brutto pro Stunde. Dann hätten Sie mit derselben Arbeitsleistung netto knapp 10 Euro pro Stunde nach Steuern und Sozialversicherungsabgaben (Steuerklasse hierbei fast egal).

Also: Sie haben für drei bis maximal fünf Euro netto mehr pro Stunde Abitur gemacht, studiert und ein Referendariat gemacht. Wären Sie nach der 9. Klasse von der Schule abgegangen und hätten eine Ausbildung angefangen (die Sie dank „Mindestlohn“ in dieser Rechnung gar nicht hätten beenden müssen), hätten Sie sich die 11 Jahre „Ausbildung“ nach dem Hauptschulabschluss sparen können. Jeder Arbeitnehmer mit Ausbildung und Tarifvertrag würde für Ihren Nettolohn morgens nicht aus dem Bett aufstehen.

Drei bis maximal fünf Euro netto mehr pro Stunde für den ganzen Stress? Dafür können Sie sich pro Stunde nicht einmal mehr zusätzlichen einen Döner kaufen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin N.

„800 € monatlich“
Wie das? Bei einer Halbtagsstelle bleibt der volle Beihilfeanspruch bestehen. Und dann ist für den Rest die PKV nicht so teuer, besonders wenn man die Tarife wählt, die der Gesetzlichen entsprechen (dann ist man eben kein Privatpatient). Oder stimmt das nicht?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Da Frau N. noch über 20 Jahre im Dienst vor sich hat, ist die Zahl für den Beitrag während der Pensionierung nicht unrealistisch. Auch von der jetzigen Kaufkraft betrachtet, wenn man bedingt, dass es im öffentlchen Dienst aktuell Nullrunden bei 8 Prozent Inflation gibt. Frau N. sollte daher real eher mit 1000€ Eigenbeitrag (inflationsbereinigt) zur Pensionierung rechnen. Medizinische Kosten steigen in einer alternden Gesellschaft rapide an.

StrichVorPunkt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Wäre mir neu, dass es A13 und eine feste Verbeamtung für alle im gesamten Land geben würde.
Und ja, die Politiker sollen sich mal ihre Haare raufen. Immerhin sind seit Jahrzehnten bestimmte Entwicklungen vorhersehbar gewesen und es ist ihnen nicht präventiv entgegengewirkt worden.
Mit ihrem Kommentar wollen sie sowieso nur sinnfrei pöbeln. Viel Spaß damit!

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schuppentier20

Ich will Ihren undifferenzierten Neid noch etwas nach oben treiben (auch wenn von ihrer Aussage quasi fast nichts stimmt):

Ich habe gerade mindestens 5 Wochen am Stück Urlaub 😛

Violine
1 Jahr zuvor

Ich finde es ja fast witzig, dass da gefordert wird, durch Kita-Angebote Lehrerinnen die raschere Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. Warum ermöglicht Berlin denn dann erst so einen raschen Ausstieg? Bei uns unlängst schieden 3 Lehrerinnen SOFORT aus dem Dienst aus, als bekannt wurde, dass sie schwanger sind. Im Laufe eines Schuljahres!!!! Da waren sie im 1. oder 2. oder 3. Monat. Massenhaft Vertretungsstunden fielen für uns andere an.

Wenn der Amtsarzt nicht mitspielt, sollten sie zum Hausarzt gehen und sich ein „Arbeitsverbot“ holen, wurde ihnen von anderen Kolleginnen geraten. So sitzen die dann vor der Geburt + nach der Geburt (Elternzeit) bis zu 1,5 Jahre bei vollem Gehalt zuhause und wir kriechen auf dem Zahnfleisch.

Nein, woanders eingesetzt wurden sie nicht. Eine kam uns besuchen und schwärmte davon, wie gut es ihr geht, sie sei ja zuhause.

Stiefmütterchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Violine

An meiner Schule (Grundschule) war es auch so. Die eine Dame ließ sich erstmal entfristen, dann ging sie sofort „in Schwangerschaft“, 8 Monate vor der Geburt oder so. Nach ca. 1,5 Jahren kam sie wieder, war 3 Monate da und war wieder schwanger. Bis in 1,5 Jahren zuhause, bei vollem Gehalt, wie Sie so schön sagen. Ist ja auch so. Die Arbeit machen wir.

E.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stiefmütterchen

Und eigene Kinder machen keine Arbeit?
Darüber hinaus braucht das Land unbedingt mehr Nachwuchs, damit auch Ihre Besoldung und spätere Pension (Rente) einigermaßen gesichert ist.
Es ist immer wieder schockierend, wie sehr nur die außerhäusliche Lohnarbeit anerkannt wird und das Großziehen eigener Kinder als pures Vergnügen gilt.

Haben Sie eigentlich selbst Kinder?

Yas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Violine

Korrektur der Klausuren könnten von Zuhause aus bis zum 6. Monat ohne Bedenken übernommen werden, aber was weiß ich schon 🙂

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Violine

Nicht alle nutzen das vollständige Arbeitsverbot, der überwiegende Teil leider schon. Selbst Homeoffice ist dann nicht machbar, da denke ich mir meinen Teil über die Generation „Ego-Taktiker“. Soweit ich weiß bekommen man in der Elternzeit nur 75 % der Bezüge.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Violine

Dass die Kolleginnen nicht arbeiten durften, lag während Corona wohl am Arbeitsschutz. Den wollen Sie doch wohl nicht ernsthaft aufgeben?

Ihr verständlicher Ärger über die Mehrarbeit ist aber fehlgeleitet, wenn Sie ihn auf die schwangeren Kolleginnen richten. Richten Sie Ihren Zorn lieber auf ein Schulministerium, das es nicht schafft, bei längerer Krankheit und Schwangerschaft für VertretungslehrerInnen zu sorgen.

Marc B.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Violine

Die Frage ist, wie eine Kita-Platz-Garantie umgesetzt werden soll: es fehlt hier auch Personal. Teilweise sind die Kitas nicht voll belegt, weil die Fachkräfte fehlen.

Ich verstehe den Hintergrund, aber selbige Not gilt dann auch für Pflegepersonal, medizinische Fachkräfte, die Erzieher selbst, etc..

Problem wäre verlagert, nicht gelöst. Und auch das Kita Personal läuft jetzt schon am Limit.

Reine Augenwischerei

Johannes
1 Jahr zuvor

Eigentlich ist es ein Anachronismus. Ich gebe als Lehrkraft mein Kind in die Fremdbetreuung um mich mit fremden Kindern professionell zu beschäftigen und mir zeitlich und finanziell damit die entsprechenden (Mehr-) Ressourcen zu erwirtschaften.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Genau, sollen die Eltern doch zuhause bleiben und alle ihre Kinder selbst betreuen!

In der Realität betrifft das ja auch nur fast ausschließlich Frauen und die sind ja an Altersarmut und Armut als potentiell Alleinerziehende schon gewöhnt. Alternativ können sie außerdem wie früher in den guten alten Zeiten auf Gedeih und Verderben bei ihren Männern bleiben.

Sind Sie ein Mann, Johannes? Ich bin das auch und trotzdem kann ich über meinen geschlechtsspezifischen Tellerrand hinausschauen.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Das ist kein Anachronismus, sondern Ihr Beruf.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Tja, eigentlich warte ich auch darauf, dass die noch nicht schulpflichtigen Kinder von LuL, die keinen Kita-Platz bekommen haben einfach qua Dienstanordnung mit in den laufenden Unterricht genommen werden…da stecken doch auch für alle Seiten soziallernerische Potentiale drin. Der Zwerg lernt gleich, sich in einem vollen und lauten Raum mit vielen anderen angepasst zu verhalten, die SuS lernen gleich den Umgang mit ganz kleinen Kindern und die LuL lernen gleich, ihren SuS den angemessenen Umgang mit Klein(st)kindern beizubringen. Zu dem bisschen Differenzierung im Unterricht schadet das kleine bisschen zusätzliche Betreuung doch auch nicht mehr.

Darüber hinaus kann ich bei dem ausgedehnten Forderungskatalog der GEW ganz entspannt bleiben…nichts davon wird sich in Realität wiederfinden…das ist ein bisschen wie bei meinen regelmäßigen Wünschen bzgl der Beseitigung des Hungers in der Welt, der sozialgerechten Verteilung von Gütern, der Abwendung des Klimawandels und der Herstellung des Weltfriedens.

Habe meine konkreten Forderungen und Handlungspläne diesbezüglich bereits abgeschlossen…die konkrete Umsetzung ist jetzt nur noch ein Klacks.
Macht euch auf was gefasst. Das wird prima!!

so?!
1 Jahr zuvor

„So müssten unter anderem Entlastungskontingente zum Ausgleich für die Wahrnehmung von unteilbaren Aufgaben für Teilzeitbeschäftigte geschaffen und tarifliche Regelungen zu Klassengrößen mit einem Stufenplan zur Reduzierung getroffen werden.“
Super Idee, denn was nützt ein Teilzeitkonzept, wenn keine Tandemteams gebildet werden? Mit nur einer 2/3 Stelle muss ich als Klassenlehrerin das Gleiche leisten wir Vollzeitbeschäftigte KuK, einschließlich Elternsprechnachmittage und Berichtszeugnisse für über mehr als 25 SuS und ihre Eltern. Alles in allem kein Zuckerschlecken in der GS.

Soso
1 Jahr zuvor

Soso, die GEW fordert, den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Diese Gewerkschaft macht mich nur noch wütend.
Wer hat denn im Namen der Lehrer besonders Reformen unterstützt, die Lehrer durch Überforderung an den Rand der Verzweiflung trieben?. Inklusion, Ganztagsschule oder überfüllte Lehrpläne durch ideologische Themen, die Zeit und Mühe für ein ausreichendes Erlernen und Üben von Lesen, Schreiben und Rechnen kosteten, gehen nicht zuletzt auf das Konto dieser fragwürdigen Gewerkschaft.
Lehrer und Schüler erst ins Elend stürzen und den Lehrerberuf in ein schlechtes Licht setzen, um anschließend mehr Attraktivität zu fordern, nenne ich ein Kunststück an fehlendem Unrechtsbewusstsein und schamloser Heuchelei.

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Soso

Warum macht diese GEW Sie wütend? Diese GEW hat gemeinsam mit anderen in Berlin „A13 für alle“ durchgesetzt und erst unlängst für bessere Arbeitsbedingungen zum 2ten Male gestreikt. Kamen nur leider kaum welche. Waren Sie dabei? Sie sind nicht aus Berlin, ok, wären Sie aber hingegangen? Die meisten angestellten Lehrer in Berlin jedenfalls nicht.

Denen scheint es (zu) gut zu gehen.

Kami
1 Jahr zuvor

Wo sind billige Wohnungen für Lehrer in Berlin?

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kami

Warum sollen Lehrer in Berlin, die bei Neueinstellung zuletzt rund 5700 Euro brutto verdienten, billige Wohnungen gestellt bekommen? Gibt es da nicht andere mit weitaus geringerem Einkommen?

Yas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kami

Das ist zu attraktiv!

Kami
1 Jahr zuvor

Wo sollen die Lehrer in Berlin eine bezahlbare Wohnung finden?

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kami

Rund 5700 Euro bei Neueinstellung reichen nicht?

Schalk
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Das ist Brutto ^^. In Berlin bleibt davon so gut wie nix übrig nach Steuern. In Brandenburg verdient man weniger (Brutto) hat aber mehr am Ende (Netto).

Pia
1 Jahr zuvor

Wieso redet eigentlich niemand von einer Erhöhung der Besoldung? Ein Einstiegsgehalt von 4000 Euro netto wäre angemessen.
Ein hohes Gehalt macht einen Beruf doch deutlich attraktiver.

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Bei Neueinstellung in Berlin zuletzt 5700 Euro brutto.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

In fast allen anderen Bundesländern liegt die Einstiegsbesoldung um mehr als 1000 Euro niedriger. (Einzig in Bayern sind es nur 960 Euro weniger.) In Mecklenburg-Vorpommern sogar 1700 Euro. Dort liegt die Einstiegsbesoldung in A13 bei 4035 Euro.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pia

Mit den 4000Euro (netto) sind wir dann auf dem Stand von ca. 2010.

Mit etwa 2700 netto (A13, Nrw, Einstiegsgehalt) konnte man sich damals als Single fast problemlos ein Haus (350k) finanzieren.
Heute benötigt man schon deutlich mehr Geld, um ein gleichwertiges Haus (550k) im gleichen Zeitraum abzubezahlen.

Es lohnt sich demnach voll Lehrer zu werden.

Kontra
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Mir missfallen die vielen und ständigen Klagen über zu geringe Besoldungen. Ist das wirklich die Hauptsorge von Lehrern?
Die Vermutung drängt sich auf und gefährdet die viel wichtigere Erkenntnis, dass es ganz andere Notwendigkeiten gibt, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen.

Auch wenn das Doppelte gezahlt würde, könnte ich heutzutage keinem jungen Menschen empfehlen, unter den gegebenen Umständen Lehrer mit Engagement zu werden. Die vorprogrammierte Enttäuschung und Überlastung ist mit Geld gar nicht aufzuwiegen.
Es sei denn, hier würde von „dickfelligen“ Lehrern immer nur über die Schwere des Berufs gejammert, um die Löhne hochzutreiben.

Realist
1 Jahr zuvor

„Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung sind nach einem Jahr befristeter Beschäftigung und bei Vorliegen eines wissenschaftlichen Hochschulabschlusses unbefristet weiter zu beschäftigen.“

Bachelor ist auch ein „wissenschaftlicher Hochschulabschluss“. Wann sinkt die GEW noch tiefer und fordert „Menschen mit Ausbildung“, genauso wie einige Bundesländer (z.B. M-V) schon vorpreschen?

Wenn die Kultusminsiterien sich dann irgendwann mit „Menschen mit Schulbildung“ als Lehrerersatz zufrieden geben (so ca. gegen Ende dieses Jahrzehnts), dann wird die GEW vehement auf den „Menschen mit Ausbildung“ bestehen und sich als Retterin des schulischen Qualitätsniveaus aufführen, ein Niveau, das sie schon seit einem Jahrzehnt mit der unreflektierten, ideologisch verblendeten Forderung nach allumfassender Integration, Inklusion und Ganztag runiert hat. Reality is a bitch…

Yas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Bachelor of Science in MINT-Fächern ist inhaltlich auf einem ganz anderen Niveau als sich die „Lehramtler“ vorstellen können und wer einen Master in den Fächern hat, wird/sollte nicht als Lehrkraft tätig sein. Gute ausgelernte Handwerker in einer beliebigen Firma verdienen 4k Brutto. Das wäre E12 Stufe 2.
Die „privaten“ Dienstleistungen sind nicht einbezogen.