Lehrermangel: Kultusminister kündigt „erheblichen planmäßigen Unterrichtsausfall“ an

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DRESDEN. Der sächsische Kultusminister redet nicht um den heißen Brei herum. Wie anderswo fehlen auch im Freistaat Lehrkräfte an den Schulen. Das bleibt für den Unterricht nicht folgenlos – an manchen Schulen werde es einen «erheblichen planmäßigen Unterrichtsausfall» geben, so räumt Christian Piwarz (CDU) ein.

„Lage bleibt angespannt“: Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Foto: Sächsisches Kultusministerium / Ronald Bonss

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) rechnet im neuen Schuljahr mit Problemen bei der Absicherung des Unterrichts. Man habe sich noch mehr neue Lehrerinnen und Lehrer gewünscht, aber die in den vergangenen Jahren erhöhten Studienkapazitäten würden sich noch nicht in den Bewerberzahlen widerspiegeln, sagte er am Donnerstag in Dresden. «Insgesamt bleibt die Lage bei der Unterrichtsversorgung angespannt.» Wenn man keine Gegenmaßnahmen eingeleitet hätte, wäre die Situation noch schlechter. Piwarz zeigte sich offen, mit den Lehrerverbänden über alle Probleme zu sprechen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte Sachsen am Mittwoch «außerordentlich schlecht» aufgestellt gesehen und von einem Offenbarungseid gesprochen. «Schwarzmalen liegt mir nicht, aber es ist eher ein Grauton als ein Buntton», beschrieb Piwarz die Lage. Der Lehrermangel sei überall in Deutschland ein Problem. Inzwischen schlage selbst ein Land wie Bayern Alarm. Vor allem der ländliche Raum sei in Sachsen von Lehrermangel betroffen. Es sei sehr schwer, junge Lehrer für eine Arbeit dort zu interessieren. Größtes Sorgenfächer seien die Naturwissenschaften und Informatik.

«Im Laufe des Schuljahres werden wir die noch bestehenden Lücken reduzieren können»

Piwarz wollte nicht darüber spekulieren, in welchem Umfang Unterricht wegen fehlender Lehrkräfte ausfallen wird. Das lasse sich pauschal nicht beantworten. «Das wird von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Wir werden Schulen haben, die einen erheblichen planmäßigen Unterrichtsausfall haben.» Dort werde es aber auch Möglichkeiten der Kompensation geben. Bei notwendigen Kürzungen des Unterrichts sollten die Schulen selbst entscheiden. Die GEW geht davon aus, dass der Ausfall von Unterricht steigen wird. Im letzten Jahr vor der Pandemie fielen über alle Schularten hinweg 5,2 Prozent des Unterrichtes aus.

Mit Blick auf weitere Einstellungen in den kommenden Monaten zeigte sich Piwarz aber optimistisch: «Im Laufe des Schuljahres werden wir die noch bestehenden Lücken reduzieren können.» Ab November stünden weitere Seiteneinsteiger zur Verfügung. Am 1. Februar 2023 würden etwa 700 Referendare ihre Lehrerausbildung abschließen. Insgesamt hat Sachsen für das neue Schuljahr 1024 neue Lehrkräfte eingestellt.

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Der Kultusminister stellte klar, dass die Beschulung ukrainischer Kriegsflüchtlinge eine Herausforderung für das Schulsystem sei. Mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine hätten sich für den Unterricht angemeldet, über 9.000 seien schon konkret einer Schule zugewiesen. Dies stelle mancherorts schon jetzt eine Überlastung dar, vor allem in Dresden, Leipzig und Görlitz. Die räumlichen und die personellen Kapazitäten seien dort erschöpft.

Vorsichtig optimistisch äußerte sich Piwarz zum Thema Corona: «Das A und O wird sein, dass wir Hygieneregeln einhalten und konsequent lüften.» Alle Klassenräume sollen bis zum Ende der Herbstferien CO2- Ampeln erhalten. Jetzt müsse man auf weitere Beschlüsse des Bundes warten. Auf Tests ohne Anlass will Sachsen fortan verzichten. Wenn es in einer Klasse ein oder zwei nachgewiesene Infektionen gebe, werde man aber die ganze Klasse testen. Laut Piwarz hat Sachsen bisher mehr als 100 Millionen Euro für Tests an Schulen ausgegeben.

«Die regionale Verteilung zeigt, dass der Mangel inzwischen in den Großstädten und allen Schularten angekommen ist»

Die CDU-Fraktion im Landtag hält eine Fortsetzung der Verbeamtung für zwingend erforderlich, «um nicht eines Tages vor leeren Lehrerzimmern zu stehen». «Wer dies in Frage stellt, ist auf dem bildungspolitischen Auge blind. Denn mit Berlin wird jetzt auch das letzte Bundesland Lehrer verbeamten», erklärte der Landtagsabgeordnete Holger Gasse.

SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel bezeichnete das neue Schuljahr als große Herausforderung. «Die Einstellung von 1024 neuen Lehrkräften kann die Lücke nicht schließen. Die regionale Verteilung zeigt, dass der Mangel inzwischen in den Großstädten und allen Schularten angekommen ist. Es ist wichtig, jetzt alle Hürden zu beseitigen und die Weichen neu zu stellen.» Bewerbungen für den Schuldienst sollten ohne Fristen jederzeit möglich sein. Ausländische Abschlüsse müssten schneller und großzügiger anerkannt werden. Zudem müssten Lehrpläne entschlackt und die Stofffülle reduziert werden.

«Wir brauchen eine offene Diskussion darüber, wie wir die Personalnot lindern und die Schulfamilie stärken können. Multiprofessionelle Teams an den Schulen, Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer, mehr Studienplätze im Lehramt, mehr Plätze im Referendariat, gute Kooperationen mit außerschulischen Partnern und Lernorten, aber auch eine kritische Bestandsaufnahme von Lehrplänen und Stundentafeln – viele Maßnahmen wurden bereits ergriffen, weitere Vorschläge liegen auf dem Tisch und sollten ernsthaft auf Umsetzbarkeit geprüft werden», erklärte Grünen-Bildungsexpertin Christin Melcher. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel! SPD fordert, die Stundentafel zu beschneiden – „weil sich zu viel Fachunterricht negativ auswirkt“

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Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Man habe sich noch mehr neue Lehrerinnen und Lehrer gewünscht, aber die in den vergangenen Jahren erhöhten Studienkapazitäten würden sich noch nicht in den Bewerberzahlen widerspiegeln, sagte er am Donnerstag in Dresden.

Das ist doch kein Wunschkonzert, da muss man was für tun, Herr Piwarz. Auf geht´s! Ist Ihr Job das zu lösen!

GriasDi
1 Jahr zuvor

Wo Fachkräftemangel herrscht stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Zu schlechte Arbeitsbedingungen, zu viel Arbeitszeit für zuwenig Respekt (Geld, Wertschätzung …).

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Vielleicht stimmt auch einfach das angebotene Produkt nicht mehr. Auch für Geld tut sich nicht jeder alles an. Wir müssen Rahmenbedingungen ändern, dann wird der Beruf des Lehrers auch wieder attraktiver.

Eieiei
1 Jahr zuvor

Folgendes könnte helfen:

  1. Reduzierung des Stundensolls für ALLE Kollegen, unabhängig von Status und Schulform (Wirkt Kontraintuitiv, aber wenn man plötzlich nur so wenig Stunden hat, dass man die Arbeit in der Woche schafft und mal Wochenenden frei hat (Gott verhüt’s) wird sich das garantiert rumsprechen
  2. Bei der Nächsten Tarifverhandlung nen echten Inflationsausgleich + Erhöhung um 4-6% akzeptieren. Nicht, dass unsere Ver.di auch nur annähernd das fordern würde, aber damit würde man ein echtes Zeichen setzen
  3. Entschlackung der Stundentafeln gerade an Berufsschulen. Arbeite selbst an einer solchen und es gibt wirklich keinen Grund warum unsere Fremdsprachenkollegen im Baubereich verheizt werden um Menschen die die Sprache weder lernen wollen, noch für ihren angestrebten Weg brauchen zwei bis drei Lehrjahre zu nerven und entsprechend von den Lehrlingen verachtet und angegangen werden. Warum nicht freiwillig wählen lassen wenn es tatsächlich Kapazitäten gibt?
  4. Mal wirklich Geld in die Hand nehmen um Schulen sowohl digital als auch räumlich auf den aktuellen Stand zu bringen. Wenn die Schulleitung zum Jahresbeginn verkündet, dass man im Winter wahrscheinlich gar nicht heizen wird, weil der Träger blank ist, ist bereits alles notwendige dazu gesagt.
  5. Ne langfristige Imagekampagne FÜR DEN LEHRER fahren. Nicht fürs Kultus und wie toll doch das Schulsystem ist und bla. Sondern der Gesellschaft zu vermitteln, dass da Akademiker stehen, die 7 Jahre Ausbildung hinter sich haben, im Mittel für einen Masterabschluss unterbezahlt sind und Vormittags als Betreuungskräfte missbraucht werden oder SuS mit einer Arschleckmentalität mehrmals täglich den Buckel runter zu rutschen.

Das wär mal ein Anfang der in 2-3 Jahren Früchte tragen könnte.

Janusz Lipowitz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eieiei

Ich verwies unlängst auf die Meldung, dass jeder 4. sorbische Abiturient Lehrer werden will. Die Sorben leben als kleine nationale Minderheit – man könnte auch „Urbevölkerung“ sagen – in Brandenburg und Sachsen. Sie werden dort nicht anders Lehrer als die Deutschen, wenn sie Lehrer werden (Gehalt, Arbeitsbedingungen, Anstellungsart…).

Hat sich inzwischen jemand erkundigt, warum sorbische Abiturienten in solchen Größenordnungen Lehrer Lehrer werden wollen? Trotz allem?!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Janusz Lipowitz

Liegt es vielleicht an der Wertschätzung durch Eltern, Schüler und Gesellschaft (der Sorben)?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Janusz Lipowitz

Vielleicht auch, weil es im Sorbenland nicht so viele andere akademische Arbeitsplätze gibt und viele eben lieber in der Heimat bleiben?

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Die Maßnahme der Studienplatzerhöhung ist zwar nett gemeint, hätte aber bereits 2005 durchgeführt werden müssen.

Laut der aktuellen Lehrerprognose von NRW soll im Grundschulbereich ab ca. 2033 ein Lehrerinnenüberschuss vorherrschen. Durch die obige Maßnahme und der 12 semestrigen Realstudienzeit würde der Überschuss geschätzt wohl um 2030 eintreffen. Dh. eine Studienanfängerin 2022 würden ca. 2028 ihr Studium und 2030 nach dem Referendariat ihren Beruf antreten können, würde jedoch keine Festanstellung finden.

Quelle (vgl. z.B. Grafik auf Seite 12):
https://www.dokoll.tu-dortmund.de/cms/de/Lehramtsstudium/Studieninteressierte1/bachelor/Prognose-zum-Lehrkraeftearbeitsmarkt-in-Nordrhein-Westfalen.pdf

Interessant sind auch die Statistiken zu den einzelnen Fächern und Schultypen.

quarius
1 Jahr zuvor

Mir fehlt in der aktuellen Berichterstattung zum LuL-Mangel ein wesentlicher Aspekt: wie konnte sich diese nun kritische Situation innerhalb so kurzer Zeit so massiv ergeben?

Wie und mit welcher Priorität spielen folgende Aspekte eine/keine Rolle

– Krankenstand akut (Covid19 / gezielte Omikron Durchseuchung, recurrent infection Strategie in der Hoffnung hybride Immunität in der Breite erlangen zu können)

– Krankenstand PostCovid (länger-/mittelfristiger Personalausfall, Minderung der Stundenzahl wg. fehlender gesundheitlicher Leistungsfähigkeit)

– Umorientierung bzw. Kündigung angestellter LuL zB aufgrund fehlender / weniger Aerosol-/Infektions-Schutzmaßnahmen oder der im Herbst/Winter untragbaren klimatischen Situation in Klassenzimmern/Schulen

– fehlender Nachwuchs (Studienzahlen und Nachrückmenge ist jedoch langfristig bekannt und seit Jahren im Voraus planbar)

– steigende Schülerzahlen (aufgrund Ukraine-Situation/Migration/Flüchtlinge)

– was noch…?

Das würde mich wirklich ernsthaft interessieren, bitte keine unnötigen sinnfreien Kommentare sondern ehrliche Antworten, die helfen, die (auch für Eltern!) unbefriedigende Gesamtsituation zu verstehen/erklären. Danke!

Limbo - immer unten durch
1 Jahr zuvor
Antwortet  quarius

Eine richtige und umfassende Erklärung habe auch ich nicht für Sie.
Ich kann Ihnen nur ein paar Punkte aus meinem persönlichen (Erfahrungs-)Umfeld nennen, die zusätzlich zum Lehrermangel beitragen.

Ich stamme aus einem der (zumindest ehemals) strukturschwachen Gebiete Nordostbayerns, habe vor ~30 Jahren Abitur gemacht und das Lehramtsstudium begonnen. Damals wurden wir noch angeworben, weil ebenfalls Lehrermangel bestand – zumindest im Bereich der zu dieser Zeit noch so genannten Hauptschulen.
Durch die Knall auf Fall eingeführte sechsstufige Realschule waren wir jedoch bereits spätestens am Ende des 2. Staatsexamens zu „personae non gratae“ geworden, wurden im Seminar gnadenlos runtergemacht und niemand legte uns Steine in den Weg, wenn wir den Schuldienst nicht antreten wollten oder uns in den langen Wartelistenjahren für etwas anderes entschieden.
Damals haben sich viele umentschieden (oder umentscheiden müssen), die jetzt mit Ende vierzig/ Anfang fünfzig noch fast 20 Jahre im Lehrberuf tätig sein könnten.

Das aber nur am Rande.
Was mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, das den Lehrermangel mit begründen könnte, sind folgende Punkte:

1. Verlust der wohnortnahen Studienmöglichkeit.

Viele AbiturientInnen an meiner Schule begannen ein Lehramtsstudium.
Das waren meist die, die keinen Wert auf das große Geld und die große weite Welt legten.
In unserer Wohngegend mit knappen Arbeitsmöglichkeiten war A12 in einem sicheren Beruf gutes Geld.
Das waren meist die Pragmatiker mit großem Freundeskreis, stark familiär eingebunden, ehrenamtlich tätig.
Die pendelten in Fahrgemeinschaften jeden Tag zur 25 – 40 km entfernten Uni und zurück. Das kam den Eltern billiger als eine Studentenwohnung, die auch noch in den Semesterferien bezahlt werden musste.
Bafög bekamen die meisten nicht oder die Eltern rieten davon ab, weil „man sein Berufsleben nicht mit Schulden beginnen sollte“.
Also nichts mit „tollem studentischen Nachtleben“, sondern das Studium zackig durchgezogen und in den Semesterferien in irgendeiner Fabrik was dazu verdient.

Nach der Universitätsreform gab es das Lehramtsstudium zumindest in den Bereichen Grund- und Hauptschule nicht mehr an diesen kleinen Unis.
Jetzt hieß es dann plötzlich „Wenn ich zum Studieren sowieso schon nach XXX muss, dann kann ich auch gleich … studieren.“

2. „Familienfreundlichkeit“

Lehrer galt mal als familienfreundlicher Beruf. Die älteren von uns werden sich erinnern…
Ein großer Teil der Studienanfänger damals kamen aus Lehrerfamilien.
Die fanden diesen Beruf und die Arbeitsbedingungen toll und mit Familie vereinbar.
Viele Komilitoninnen hatten auch schon ein Kind oder mehrere, haben ein anderes Studium abgebrochen und ein Lehramtsstudium aufgenommen.
Unseren Kindern würde im Traum nicht mehr einfallen, Lehrer werden zu wollen:

Die erleben mit, wie wir bis in die Nacht arbeiten, die Wochenenden und Ferien kaum noch Zeit für sie haben, wie Eltern uns belagern, beschimpfen,…

3. Personalpolitik

Ich nenne das mal vorsichtig so…
In Bayern, das LehrerInnen schon immer verbeamtete und auch keine Wahlmöglichkeit ließ, im Angestelltenverhältnis zu bleiben, wurden (und werden) die Lehrkräfte nach dem 2. Staatsexamen nach Oberbayern in das noch größere Mangelgebiet versetzt. Höchststrafe: München-Stadt.
Jedes Jahr musste ein neuer Versetzungsantrag gestellt werden, jedes Jahr wurde er abgelehnt. Bei Unverheirateten grundsätzlich, aber es gab auch Verheiratete, die bis nach Unterfranken zur Familie pendeln mussten.
Ich kenne Fälle, die erst nach 15 – 20 Jahren versetzt wurden, als sie infolge von anerkannten Krankheiten und Behinderungen eigentlich schon kaum noch dienstfähig waren.
Auch das trug dazu bei, dass KollegInnen aufgegeben und gekündigt haben.
Auch diese könnten jetzt noch locker 15 Jahre im Dienst sein.

Bei den oben schon erwähnten familiär und im Freundeskreis und Ehrenamt eingebundenen Schulabgängern hat sich das auch herumgesprochen.
„Wenn ich Lehramt studiere, komme ich nach Oberbayern und vielleicht gar nach München und von da nie wieder weg!“

@quarius, das waren nur die Aspekte, die mir spontan eingefallen sind und die – zumindest in meinem persönlichen Umfeld – den Lehrerberuf uninteressant oder gar zum NoGo machen.

Verstärkt wird das natürlich alles durch die von Ihnen bereits genannten Punkte.

heideblume
1 Jahr zuvor

Ja, die Arbeitsbelastung hat in den über 30 Jahren, die ich in der Schule tätig bin, enorm zugenommen. Aber fast nichts davon kommt den Schülern zugute, das meiste ist Bürokratie.
Aus unserem Landkreis in der Lüneburger Heide kommt kaum einer wieder weg. Seit Jahrzehnten unterversorgt, jeder Versetzungsantrag wird abgelehnt. Man kann Leuten nur abraten, hier eine Stelle anzunehmen, wenn man mittelfristig woanders hin will. Hanebüchen, alles!

fabianBLN
1 Jahr zuvor

Habe ich es schon gesagt? Weiterhin großer Lehrermangel trotz Verbeamtung seit einigen Jahren? Es war abzusehen, denn die Verbeamtung oder nicht war nie der Grund für den Lehrermangel. Ein Blick in die Vergangenheit hätte genügt, um das zu erkennen. Da gab es einen Lehrerüberhang trotz Nicht-Verbeamtung!

Mit falschen Rezepten kann man nicht heilen, richtet aber ggf. noch mehr Schaden an.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Mit ihren immer gleichen Kommentaren nerven Sie einfach nur noch!

Wenn Sie wenigstens einmal darauf antworten würden, wie es besser gehen soll, wenn Lehrer zusätzlich auch noch finanziell schlechter entlohnt werden würde (denn das bedeutet die Abschaffung der Verbeamtung)… aber da kommt ja nie etwas von Ihnen.

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Darauf hinzuweisen, dass beliebte, hier zu lesende Argumentationen immer schon falsch waren, finde ich in Ordnung. Ich habe auch nie geglaubt, dass der Lehrermangel an der Verbeamtung liegt oder an A13, siehe die Argumente vom Fabian.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Warum sollte man das auch glauben?
Wer kennt nicht die Regionalligisten, die in jedem Jahr die Champions League gewinnen, weil Sie, im Vergleich zu so Versagertruppen wie Barca und Bayern, viel niedrigere Spielergehälter bezahlen (und sich deshalb die besten Spieler der Welt um die Niedriglohnplätze förmlich schlagen – weil, die glücklichen Augen der Fans sind ihnen Lohn genug)?

Neulich hat mir ein Freund erzählt, dass er die Firma gewechselt hat: dem verlockenden Angebot von 800€ weniger Gehalt pro Monat konnte er einfach nicht widerstehen. Isch schwöre, is‘ so!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Aber weniger Gehalt klingt für viele lukrativer?
Logisch
Warum nicht gleich den Lehrerberuf als Ehrenamt? Das löst dann bestimmt den Lehrkräftemangel…

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Es ist tatsächlich so ein erbärmlicher User. Antworte doch unten! Ohne Verbeamtung, also weniger Vorteilen, wären dann vielleicht mehr Lehrer da? Wieso denkst du, dass finanzielle Anreize wie Verbeamtung und A13 für alle irrelevant sind? Komm sag es.

Denn ich selber bin Lehrer und das Finanzielle ist bei einem Beruf mit am wichtigsten. Ich denke, dass du womöglich Gymnasiallehrer bist, der anderen Lehrern finanzielle Verbesserungen neidet. Oder aber Abiturient, der grad richtig Stress mit seinem LK-Lehrer hat 😀

Carsten
1 Jahr zuvor

Man tritt den Beruf des Lehrers seit vielen Jahren mit Füßen – selbst einige Minister(präsidenten) äußern sich despektierlich diesem Berufsstand gegenüber. Was Medien transportieren, setzt sich in den Gehirnen nieder, vor allem in den etwas kleineren.
Die Gewerkschaften stellen sich auch nicht immer vor ihre Leute. Wo ist hier Schutz?
Unterrichtsausfall – ich wette, es wird wie bei Corona 2020: Einige Nebenfächer fallen weitgehend unter den Tisch „zugunsten“ (:-)) der Hauptfächer. Und die Hauptfachleher*innen gehen wie damals am Stock.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

„Die Gewerkschaften stellen sich auch nicht immer vor ihre Leute. Wo ist hier Schutz?“

Ich glaube Lehrer sind die einzige Berufsgruppe, die Gewerkschaften als eine Art Dienstleistungs-Service-Agentur (miss)verstehen.

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor

Ob das nur bei den Lehrern so ist, weiß ich nicht, aber ich stimme zu, hier liest man immer nur: Was tut die Gewerkschaft für mich?

Als wäre das ein Verein, der sich gegründet hat, um den Lehrern das (Berufs-)Leben leicht zu machen.

Alla
1 Jahr zuvor

Sorry, wir als ÖPR/GS tun schon unser möglichstes als Vollzeitlehrer, die keine einzige Stunde Ermäßigung für unsere Personalrats- Tätigkeit bekommen.

Zum Thema Inklusion:
Wir vernetzen uns, sammeln Daten, schreiben Gefährdungsbeurteilungen und schicken sie an die GEW, organisieren Demos, kommen zu Sitzungen, formulieren Pressemitteilungen, die wir an die GEW schicken, da wir sie selbst nicht veröffentlichen dürfen, zahlen seit jahrzehnten unseren Mitgliedsbeitrag nur um immer wieder zu hören, dass das Thema Inklusion ein Menschenrecht sei, das auch unter mehr als unzureichenden Bedingungen durchgeführt werden muss! „Werden Sie kreativ! Sie werden doch wohl differenziert unterrichten können!“ ist die stets wiederkehrende Antwort.

Erst jetzt so langsam, da der Lehrermangel offen thematisiert wird, zeigt sich die Gewerkschaft etwas aufgeschlossener.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Da habt ihr den Mist. Unterrichtsausfall!!!
Konnte ja schließlich niemand erwarten, dass ein Kultusminister was sinnvolles tut oder gar Geld ausgibt.
Jetzt müsst ihr eben mit dem geplanten 🙂 Unterrichtsausfall leben.
Ich sag es ja immer, Lehrer alles faules und dummes Pack.
Jetzt sind sie schon so faul, dass Sie nicht mal mit dem Beruf anfangen wollen.
(Backen aufblas und schmoll)
Undank ist der Welt Lohn.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Jetzt sind sie schon so faul, dass Sie nicht mal mit dem Beruf anfangen wollen.“

Ja, diese faulen Säcke. Fangen erst gar nicht mit dem Lehramtsstudium an. 14% aller potenziellen Lehramtsstudienanfänger alleine im letztem Jahr! Bürgergeld / Hartz IV und Dauerferien statt Lehramtsstudium scheinen für viele mittlerweile attraktiver (oder ein Job mit Homeoffice und 4-Tage-Woche und Bezahlung, die wenigsten die Inflation ausgleicht)! „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Hornveilchen
1 Jahr zuvor

Mit anderen Worten, zu glauben, mit der Verbeamtung könnte man den Lehrermangel beseitigen, war falsch und die das den Politikern einflüsterten, verfolgten dabei wohl doch sehr eigennutzige Motive.

Die Kosten aber tragen die Steuerzahler.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Mit weniger Lohn „catched“ man Leute … Wer kennts nicht …