KMK: Ob Energiekrise oder Corona – Schulen bleiben in jedem Fall geöffnet (VBE fragt: Und was tut ihr dafür?)

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BERLIN. Nach zweieinhalb Corona-Schuljahren soll das jetzige möglichst normal ablaufen. Das ist das erklärte Ziel der Kultusminister der Länder. Doch wie die Gesellschaft, stehen auch die Schulen aktuell vor großen Herausforderungen. Der VBE mahnt die Politiker, nicht mehr zu versprechen, als die Lehrkräfte halten können.

«Jetzt gilt die Devise: Leben mit dem Virus»: KMK-Präsidentin Karin Prien. Foto: Bildungsministerium Schleswig-Holstein

Die rund elf Millionen Schüler in Deutschland sollen nach dem Willen der zuständigen Kultusminister der Länder trotz aller Krisen ein möglichst normales Schuljahr haben. Die Ministerinnen und Minister sicherten bei ihren Beratungen in der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin zu, dass es keine Schulschließungen mehr geben soll, weder wegen einer möglichen Gasknappheit noch wegen Corona. Sie wollen sich zudem dafür einsetzen, dass die Schulen trotz der Energiekrise im Winter ausreichend beheizt werden.

Als wachsende Herausforderung bei schon bestehendem Lehrkräftemangel wird der anhaltende Anstieg der Schülerzahlen durch Zuwanderung gesehen – nicht nur durch ukrainische Flüchtlinge. Die Schulen kämen hier zunehmend an ihre Belastungsgrenze, sagte die KMK-Präsidentin und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien.

«Schulen bleiben in diesem Herbst und Winter auch in der Energiekrise auf jeden Fall geöffnet»

Die CDU-Politikerin machte eine klare Ansage: «Schulen bleiben in diesem Herbst und Winter auch in der Energiekrise auf jeden Fall geöffnet.» Das schulde man den Schülerinnen und Schülern als Gesellschaft nach zweieinhalb Jahren Pandemie. Schulen gehören wie auch Kitas, Kliniken, private Haushalte und andere Bereiche zu den gesetzlich geschützten Kunden, die im Falle eines Gasmangels vorrangig weiter mit Gas beliefert oder beheizt werden.

Da, wo es möglich sei, sollten Schulen einen Beitrag zum Energiesparen leisten. «Das gilt aber ausdrücklich nicht für das Herabsenken der Temperatur wie in anderen Bereichen. Kinder dürfen in Schulen nicht frieren», fügte Prien hinzu. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagte, man werde sehr darauf drängen, dass in Zusammenarbeit zwischen Schulträgern, Kommunen, Bund und Ländern sichergestellt werde, dass Schüler im Unterricht nicht frieren, sondern gut lernen könnten.

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Schon im vergangenen Schuljahr hatte es großflächige Schulschließungen wegen Corona nicht mehr gegeben, allerdings viele Ausfälle von Lehrern und Schülern wegen Erkrankungen, Quarantäne- und Isolationsvorschriften. Rabe sagte unter Verweis auf jüngste Studienergebnisse, die zunehmende Rechtschreib-, Lese- und Matheschwächen bei Grundschülern gezeigt hatten, man müsse dafür sorgen, «dass die Schulen nie wieder geschlossen werden». Zu den Sicherheitsmaßnahmen bei Corona dürften Schließungen und Wechselunterricht nicht mehr dazugehören.

Prien betonte, wie in allen anderen Lebensbereichen gelte jetzt die Devise «leben mit dem Virus». Sie verwies auf eine hohe Immunität in der Bevölkerung durch Impfungen und durchgemachte Infektionen, auf mögliche Schutzmaßnahmen wie Impfen und Lüften und einen «Instrumentenkasten» für «alle Eventualitäten», mit dem die Länder «lageangepasst» reagieren könnten. Möglich sind zum Beispiel Maskenpflichten in Schulen – aber nur ab Klasse fünf.

«Um alle Schüler mitzunehmen, muss der Unterricht weiterentwickelt werden»

Mehr als 193.000 ukrainische Kinder und Jugendliche haben sich inzwischen an Schulen in Deutschland angemeldet. Die Zahl könnte nach Schätzung von Rabe noch um mehrere Zehntausend steigen. Er geht davon aus, dass viele, die in Deutschland sind, sich noch nicht angemeldet haben. Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen machten etwa die Hälfte der Geflüchteten an den Schulen aus, sagte KMK-Präsidentin Prien. Zunehmend kämen auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Teilen der Welt nach Deutschland.

Rabe warnte mit Blick auf «die veränderte Schülerschaft, die wir zweifellos haben», man könne in der Bildung nicht mehr so weitermachen wie bisher. In Hamburg lebten mittlerweile 30 Prozent der Schüler in einer Familie, in der zu Hause kein Deutsch gesprochen werde. Um alle Schüler mitzunehmen, muss seiner Ansicht nach der Unterricht weiterentwickelt werden. Es brauche pädagogische Impulse. Rabe setzt nach eigenen Angaben große Hoffnung in ein Gutachten von Wissenschaftlern für die KMK, das für Dezember erwartet wird, in dem das Thema adressiert werden soll. News4teachers / mit Material der dpa

Stellungnahme

Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), kommentiert die am Rande der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichten Äußerungen des Präsidiums:

„Wir begrüßen, dass sich die Kultusminister:innen der Länder dazu bekannt haben, dass Schulen auch bei einer möglichen Gasknappheit nicht geschlossen und angemessen geheizt werden sollen. Es bleibt allerdings die Frage offen, wie pandemiebedingtes Lüften zur Minderung der Infektionsgefahr im Herbst und Winter und eine für ein angemessenes Lernsetting notwendige Temperatur angesichts drohender Engpässe in Einklang zu bringen sind.

Auch der VBE ist der Auffassung, dass Distanz- und Wechselunterricht weitestgehend vermieden werden müssen. Wer jetzt allerdings verspricht, dass Schulschließungen und Distanzunterricht nicht mehr zu den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie gehören werden, muss die Frage beantworten, wie dies angesichts des dramatischen Personalmangels und einem erwartbaren Anstieg der Infektionszahlen unter Lehrkräften eingelöst werden soll.

«Ich kann nur davor warnen, dass die Politik vor allem bei den Eltern falsche Erwartungen weckt, weil dies zu Konflikten zwischen Eltern und Lehrkräften führen wird»

Bereits zu Schuljahresbeginn kam es in einigen Bundesländern dazu, dass Lerngruppen in den Distanzunterricht geschickt wurden, da die bestehende dünne Personaldecke durch Erkrankungen so weit reduziert wurde, dass ein Unterrichtsangebot in Präsenz nicht mehr möglich war. Ich kann nur davor warnen, dass die Politik vor allem bei den Eltern falsche Erwartungen weckt, weil dies zu Konflikten zwischen Eltern und Lehrkräften führen wird.

Anstatt trügerische Sicherheit zu suggerieren, ist es die Verantwortung der Politik, Eltern auf erwartbare Einschränkungen vorzubereiten. Die Erfahrungen aus den letzten Monaten zeigen, dass sich offene Schulen trotz hohen Krankenstandes nicht realisieren lassen, ohne bestehende Bildungsangebote noch weiter zusammenzustreichen. Die Auffassung von Frau Prien, dass die Schulen gut auf Herbst und Winter vorbereitet sind, decken sich nicht mit den Meldungen, die uns derzeit aus den Ländern erreichen.“

Klatsche für die Kultusminister – Corona-Sachverständige: „Im Bereich der Schulen hat sich wenig getan“

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38 Kommentare
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kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Süß, wie die alle wissen, was wir wie machen können müssen…
Wär doch noch besser, wenn die einfach in die Hände spucken (naja, angesichts Corona eher nicht wörtlich) und helfen würden!

Wir haben also den schwarzen Peter: Entweder heizen wir zum Fenster raus, während andere ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen können – oder wir heizen Corona an.

Aber Lehrer halten ja alles aus, was man ihnen aufbrummt.
Kinder anscheinend ohnehin – die Eltern scheinen es ja auch nicht anders zu wollen.

Wer bleibt noch entspannt angesichts eines weiteren Winters in Kälte, Durchzug und ständiger Angst, sich (und sein Umfeld) trotz aller Vorsicht anzustecken?
Nicht mal eine Maskenpflicht ist in Sicht.
Und das wär doch die mindeste Vorsorge für unsere Gesunderhaltung.
Aber vielleicht braucht Ihr die Lehrer ja nicht mehr.
Anscheinend kann man es riskieren, dass viele ausfallen oder sich aufreiben, während sie die S… auslöffeln, die die Gesellschaft, allen voran die „allwissenden“ KM, uns Lehrern präsentiert.
Der Lehrer geht so lange zur Schule bis er… nicht mehr gehen kann…

Maren
1 Jahr zuvor

Au weia, sogar mir als Lehrerin bricht das Herz bei Ihrer Schilderung dessen, was die Lehrkräfte alles ertragen müssen. Ob das so gut ist für unser Ansehen, wage ich zu bezweifeln.

Den Schwarzen Peter bei Corona + Energiekrise haben bei Weitem nicht nur wir. Sich als einzig wahren Verlierer und Märtyrer darzustellen, macht in der Außenwelt nicht gerade sympathisch.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maren

„Lehrer“ gerne beliebig austauschen gegen „Pflegekräfte“, „Polizisten“, „Krankenwagenfahrer“ oder andere Berufsgruppen, denen Ähnliches widerfährt…
Keiner behauptet, dass NUR Lehrer und Schüler mindestens Grenzwertiges, oft auch Unzumutbares ertragen müssen! Von Verlierern hat auch niemand gesprochen.
In diesem Forum sollte es aber nicht verwundern, dass es um Lehrer geht…
Übrigens: Märtyrer werden gemacht, sich machen sich nicht selbst!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Die Kultusminister werden nichts dafür tun. „Die Schulen bleiben offen“ ist die Chiffre für: „Wir halten uns aus allem raus und übernehmen für nichts die Verantwortung.“

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Man geht mit solchen Statements über Schule eben kein politisches Risiko ein. Es sind im Zweifel Durchhalteparolen. Wenn das System dann doch bricht, haben die Leute vor Ort schlicht was falsch gemacht. Man habe sich als Politiker ja was anderes gewünscht.

Ich haue jetzt auch einen raus: „Die Bahnhöfe bleiben offen. Ob mit oder ohne Strom, Heizung und Personal. Ehrenwort.“

Pit2020
1 Jahr zuvor

„Rabe setzt nach eigenen Angaben große Hoffnung in ein Gutachten von Wissenschaftlern für die KMK, das für Dezember erwartet wird, in dem das Thema adressiert werden soll.“

Hoffnung
Gutachten
für Dezember erwartet

Aber das sind ja gleich 3 tolle Ideen auf einmal???

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Dezember??

Wow!!….dann kommt Weihnachten…da wird traditionell nicht gearbeitet – man bereitet sich intensiv auf die Ankunft des Herrn vor -, dann der Jahreswechsel – es wird ja auch mal Zeit, in trauter Runde die lange vermisste Normalität zu zelebrieren und mit den KollegInnen aus dem Ministerium auf’s neue und hoffentlich bessere Jahr anzustoßen, dann wird das Gutachten in der ersten Januarwoche kopiert, gelocht und an die zuständigen Arbeitskreise versendet…Mitte Januar fangen die ersten Kommissionsmitglieder an zu lesen….dann beginnen die ersten mit einem vorsichtigen Austausch über die dargestellten Ergebnisse…dann – so gegen Ende Januar beschließt man, sich mal geschlossen darüber auszutauschen.
Im Februar ist erstmal Karneval…da muss man auch mal ein wenig Normalität und gute Laune feiern…Anfang März werden inhaltliche Rückfragen bei den Autoren des Gutachtens gestellt, die Ende Januar aufgekommen sind.
Diese Fragen werden bis Ende März erläutert und geklärt. Ab Anfang April werden Pläne für den Umgang mit der Doppel- und Dreifachkrise in den Schulen in den Wintermonaten des Jahres 2022/2023 überdacht und erste Verlautbarungen zum Umgang damit formuliert, die dann nach den Osterferien in allen Bundesländern an einem Freitagabend für den darauffolgenden Montag als Weisung an die schulische Basis gesendet werden, damit sie – die Zeit drängt, die Krisen drohen – unmittelbar und unverzüglich vor Ort umgesetzt werden. Denn mit solchen Krisen ist nicht zu spaßen und die SuS haben ein Anrecht auf guten und sicheren Präsenzunterricht … sie haben so lange verzichten müssen.

Gott sei Dank ist auf die KuMis Verlass!!
Alles wird gut!
….oder gibt es hier Zweifel??

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

„….oder gibt es hier Zweifel??“

Natürlich … NICHT! 😉

Aber vielleicht sollten wir uns doch besser aufs Glück verlassen?
Aufs Glück … und auf echte Experten, denn: Echte Experten wissen mehr …
Immer. 😉
https://www.news4teachers.de/2022/10/forschungsprojekt-glueck-wird-an-16-grundschulen-zum-schulfach/

Pitti
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Haha, nur doooooof, dass sich die Schulen vorher von selber geschlossen haben. Haha, ich glaube echt wir sind alle im Kasperle Theater. Blöd nur, dass wir mittendrin stecken, 5 Tage die Woche.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Und man kann so ein Gutachten sofort in der Schublade verschwinden lassen, falls der Inhalt nicht genehm ist, da hat Rabe ja Erfahrung mit.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

Ja, geht immer und hat sich bewährt.
Kostet nix.
Check!

Und dann, nach getaner „Arbeit“: Einfach mal glücklich sein … und vertrauen … und abwarten … und positiv sein.
Hat sich ebenfalls bewährt und geht erschreckend einfach … ist nicht so neu wie es klingt, aber seit der Jahrtausendwende wurde die Mode des postiven Denkens erfolgreich wiederbelebt.
Und erfolgreich meint: Damals der Buchmarkt (hält sich bis heute mit buchstäblich viel Raum in den großen Buchhandlungen) und später die ganze Coaching-Industrie verdient ein Schweinegeld mit den „Dürstenden“.
Doch, halt!!! Es gibt ja auch Kritik, hier eine kleine Übersicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Positives_Denken

Andererseits, es wäre schon gut wenn wir mit den negativen Ergebnissen eines Gutachtens nicht beim positiven Denken gestört würden – letztlich ist das pure Lebenshilfe!
… und da schließt sich der Kreis: Geht immer und hat sich bewährt … 😉

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Die Verweise auf der genannten Wikipedia-Seite dort sind auch nett :o)

„Siehe auch

Klugscheisser
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Und Weiterentwicklung des Unterrichts nebenher…
mit zu wenig Personal
mit dauernd fehlenden Schülern
ohne zusätzliches Geld

sag mal Rabe, kann es sein, dass Sie Lehrer für doof halten?
Antwort kann nur sein: Dienst nach Vorschrift.
Entwickelt doch selber bei kuscheligen Wintertemperaturen mit zu grossen Klassen und Doppel- bis Dreifachvertretungen.

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Bei dem Begriff Hoffnung fällt mir sofort ein weiteres Schulfach ein, das mir mindestens ebenso wichtig vorkommt wie die Fächer Glück und psychische Gesundheit?
Warum haben es Schulforscher und Experten nicht schon längst entdeckt und gefordert?
Ohne Hoffnung geht doch heute fast gar nichts mehr. Hoffnung ist unsere Zukunft

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Gutachten? Auf Grundlage welcher Daten?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

@Mo3

Das Gutachten selbst ist im letzten Satz des Artikels erwähnt. Weitere Informationen stehen da nicht …

vhh
1 Jahr zuvor

“Keine Schulschließungen“ läßt sich auch leichter pressewirksam zusichern, als einen regulären Schulbetrieb durch sinnvolle Maßnahmen krisenfest abzusichern.
Vor Jahren hörte ich beim Examen von dem Koffer mit pädagogischen Werkzeugen, die mich perfekt auf den Unterricht vorbereitet haben. Beim Öffnen kam leider nur heiße Luft raus. Muss wohl der gleiche Koffer gewesen sein, in dem jetzt die zuverlässigen Maßnahmen für alle Corona-Eventualitäten lagern

Sissi
1 Jahr zuvor

“ Prien betonte, wie in allen anderen Lebensbereichen gelte jetzt die Devise «leben mit dem Virus» “
Dieiese Frau befördert nicht nur Infektion, sie ist eine pädagogische Wildsxx.
Es ist zu früh für die Verharmlosung.
So wie sie’s darstellt, kriegt das Schätzelchen covid Kost und Logis und ein Zimmerchen? Und wenn ich dann wie beim letzten Mal 5 Tage 40Fieber habe, sage ich : Das ist ganz normal, Alltag ?
Sollte ich wohl, denn wir haben „Das Primat der Politik “ und Medizin, Virologie, andere Wissenschaften sind nichts, was Politiker sehen und achten müssen; die Politik ist der Leitstern.
Da ist dann wohl sogar der Friseurtermin von Frau Prien wichtiger als antivirale Maßnahmen – primatiger.
Es ist alles so simpel, durchsichtig;
sie könnten genauso gut sagen:
Schaut wo ihr bleibt (= lebt mit dem Virus).
So sagen sicher noch mehr KuK, die irgendeine Alternative haben:
Rutscht mir doch den Buckel runter !

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Wird keine(r) so laut sagen, aber denken für den Flow-Zustand.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

„Um alle Schüler mitzunehmen, muss seiner Ansicht nach der Unterricht weiterentwickelt werden. Es brauche pädagogische Impulse. “
Aha, klingt ja schon mal schön (bzw nach heißer Luft) Und was heißt das jetzt KONKRET?
„Rabe setzt …Hoffnung in ein Gutachten von Wissenschaftlern für die KMK, das für Dezember erwartet wird“
Ach so, ne, lasst euch alle Zeit der Welt. Die Hütte brennt zwar, aber ein bisschen (Feuer)holz, gibts noch, welches das Dach (Ministerium) hochhält.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dreamghost
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Einen pädagogischen Impuls braucht’s … naja, wir haben dafür den Defibrillator im Erste Hilfe-Zimmer. Mit dem Impuls, vermittelt von Pädagogen, weckt man dann die Toten. Den Unterschied merkt man kaum, Zombies sind auch jetzt zugegen. Bei der Fachschaftskonferenz der Paranormalwissenschaften neulich im Mondenschein haben wir erste vitalisierende Versuche unternommen und unser Unterrichtsskelett nach Transplantation eines 20-jährigen Spiritus-Schweineherzens plus Schafgehirn teil-animiert, was für Vertretungsaufgaben ausreichen sollte. Das Verfahren wollen wir zum Patent anmelden, wir nennen es im Arbeitstitel bisher noch schlicht „Studiendefibrillat“, kurz auch „StDef“. Für den nächsten Zirkel beabsichtigen wir die Belebung des Plastik-Torsos mittels Gehaltsaussichten und Beschwörungsformeln („Ist sicher, bleib offen, erhebe dich, überlebe mich“). Natürlich nur für sitzende Tätigkeiten, sind ja keine Beine dran … noch nicht. Aber die Rinderfüße liegen schon im Schrank. Think outside the box, sagte der Bestatter.

Große Hoffnung, Gutachten.
Große Hoffnung, Gutnacht denn!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Was tut ihr dafür?

Nichts!

Nur die Situation so lange schön lügen, bis wir gut da stehen und nicht schließen.

Ist doch einfach!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Auszüge aus dem neuen Glückscurriculum. – Don’t worry, be gabby.

(https://dict.tu-chemnitz.de/dings.cgi?service=deen&opterrors=0&optpro=0&query=gabby&iservice=)

Leseratte
1 Jahr zuvor

Man darf gespannt sein. Wie immer.
Wenn man den folgenden Spiegel-Artikel liest, fragt man sich, wo die Arbeitsmediziner in den letzten beiden Wintern gesteckt haben. Sicher nicht in einer Schule, wo durch das Lüften meist wesentlich weniger als 19 Grad in den Klassenräumen waren. SuS mit Wolldecken und Handschuhen und Thermoskanne. Und das 6-8 Stunden lang. Super für die Leistungsfähigkeit aller Beteiligten… Vielleicht wird Lüften ja diesen Winter verboten und die CO2-Ampeln, falls vorhanden, werden wieder einkassiert… Es ist jetzt schon so, dass einige KuK die Räume nicht lüften (lassen) und wenn man in den Raum kommt und mal die Ampel an den Strom anschließt, leuchtet sie erst mal schön lange rot.

„Die Energiesparverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums sorgt für Ärger. Arbeitsräume für »körperlich leichte und überwiegend im Sitzen ausgeübte Tätigkeiten« sollen demnach maximal auf 19 Grad beheizt werden. Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, hält nichts von dieser Regelung. Er warnt vor zu kalten Büros.
SPIEGEL: Herr Panter, was haben Sie gegen 19 Grad im Büro?
Panter: Bei Tätigkeiten, bei denen man sich im Büro bewegen kann, habe ich nichts gegen 19 Grad. Problematisch wird es, wenn etwa Fluglotsen vor dem Bildschirm gebunden sind und sich dort nicht wegbewegen können. Oder denken Sie an Berufe mit hoher Fingerfertigkeit wie etwa Computer Aided Design (CAD) oder Uhrmacher. Je kälter die Finger dort werden, desto schlechter ist die Feinmotorik.
SPIEGEL: Es geht Ihnen also gar nicht um gesundheitliche Auswirkungen?
Panter: Erst einmal geht es um Leistungsfähigkeit, daran müssen die Unternehmen das größte Interesse haben, und die muss gewährleistet bleiben. Dass es dadurch zu Erkrankungen kommt, glaube ich weniger.
SPIEGEL: Wie hoch muss die Temperatur denn für leistungsfähige Arbeit sein?
Panter: Die meisten Menschen werden sich irgendwo zwischen 21 und 22 Grad wohlfühlen. Es gibt aber auch Menschen, bei denen die Wohlfühltemperatur bei 20 Grad liegt, in anderen Fällen bei 23 Grad. Das ist ein individuelles Erleben und wenig beeinflussbar. Unternehmen müssen ein Interesse daran haben, dass sich die Menschen wohlfühlen. Sonst sinkt die Leistungsfähigkeit. […]
SPIEGEL: Wie wäre es mit einem warmen Pullover oder einem heißen Tee?
Panter: Dass man im Winter nicht im T-Shirt ins Büro kommt, versteht sich von selbst. Aber ich glaube nicht, dass wir im Büro Handschuhe tragen sollten.
SPIEGEL: Bei 19 Grad wird niemand Handschuhe tragen müssen.
Panter: Energiesparen ist wichtig, das ist keine Frage. Aber wir müssen auch sehen, was für Leistungen wir von den Menschen erwarten. Es müssen pragmatische Lösungen gefunden werden. So wurden irgendwelche Gradzahlen in den Raum geworfen. […]
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gas-krise-19-grad-im-buero-arbeitsmediziner-kritisiert-irgendwelche-gradzahlen-a-6604fe11-893e-4515-9ed7-2a5b6c25f7bf

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

In einem anderen Thread habe ich es bereits geschrieben: Drei Klassen gemeinsam in der Mensa von einer Lehrkraft beaufsichtigt. Läuft.//
Dieses Szenario fand so an unserer Schule in SH (Priens Einflussbereich) bereits im September statt.. Wir geben Vertretungsstunden noch und nöcher. …
Aufbewahrung, damit die Eltern nicht auf die Barrikaden gehen. Funktioniert sogar. Hauptsache, die Kids sind nicht zuhause, möchte man meinen.

Realist
1 Jahr zuvor

Ich fasse einmal die „Lösungsstrategien“ der „Glorreichen 16“ für die drei großen Problemlagen der jüngsten Zeit zusammen:

Corona: „Fenster auf!“

Ukrainische Flüchtlinge: „Stuhl dazustellen!“

Energiekrise: „Fenster zu und Heizung aus!“

Erbärmliches Totalversagen, mehr fällt mir dazu nicht ein…

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Aufs Wesentliche reduzierte wahrheitsgemäße Darstellung, die man leider so in den Medien nicht findet.
Dankeschön, @ Realist
Obs helfen würde? ( medial verbreitet )
Sehen und hören will das keiner.
Da müsste man ja…..an den Glorreichen und dem Olymp zweifeln…..
und selbst Vorsorge treffen…..

Johannes- hilft sich selbst.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Und dazu meine Strategie: Dienst nach Dienstordnung, 40 h pro Woche und dann: Schluss- aus- Nikolaus!

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

So wahr!
Und ungemein plakativ!
Eigentlich hätten Sie den letzten Satz Ihres Kommentars weglassen können – die 3 kurz zusammengefassten Schutz- bzw. Lösungs-„Konzepte“ (prust! – sorry, muss mal eben den Tisch trockenwischen) sind mehr als selbsterklärend.

Johannes
1 Jahr zuvor

Bei 30% der SuS wird in der Familie die deutsche Sprache nicht gesprochen.
Und um alle SuS mitzunehmen, muss Unterricht weiterentwickelt werden.
Tatsächlich? Wieder was gelernt, auch nach über 20 Dienstjahren. Danke!

baaaal1
1 Jahr zuvor

Was nützen „offene schulen“, wenn keiner mehr hingeht…

G.P.
1 Jahr zuvor

Karin Prien: „Kinder dürfen in Schulen nicht frieren.“
Wie ist das zu verstehen???
Wenn bei steigenden Zahlen von Coronainfektionen wieder häufig gelüftet werden muss, werden die Schüler wieder frieren.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  G.P.

Dann dürfen wir halt nicht mehr lüften 😉

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  G.P.

Und damit beim Lüften nix schiefgeht, sollte man unbedingt die hier nachzulesenden möglichen Fehler nicht machen 😉

https://www.der-postillon.com/2020/10/ratgeber-lueften.html

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

@Leseratte

Tipptopp-Tipps!
Nummer 8 kann direkt übernommen werden für

  • Erlasse zum Lüften (kann beliebig oft aktualisiert werden)
  • Zentrale Abschlussprüfungen 10 in 2023
  • Abitur Deutsch in 2023

🙂

Faktensammler
1 Jahr zuvor

Passend zum Thema berichtet die NOZ (11.10.2022):

„Mit Luftfiltern soll eine Verbreitung des Virus in Klassenräumen eingedämmt werden.
Für zig Millionen Euro haben die Schulträger auf kommunaler Ebene dafür in den vergangenen Monaten fest installierte oder mobile Luftfilter angeschafft. Der Bund und die Bundesländer halfen mit großzügigen Förderprogrammen vor allem für solche Räume, die sich nicht ausreichend lüften lassen. Von Anfang an war dabei umstritten, ob die Geräte wirklich bei einer Eindämmung der Pandemie helfen können. […]

[Die steigenden Energiekosten] könnten dafür sorgen, dass die Luftfilter vielerorts vorläufig, vielleicht aber auch den kompletten Winter über ausgeschaltet bleiben. In der Stadt Osnabrück ist das beispielsweise derzeit der Fall, teilt ein Sprecher mit. Rund 200 mobile Filteranlagen hat die Kommune für zusammengenommen 643.000 Euro angeschafft.

Was Osnabrück praktiziert, steht im Einklang mit Empfehlungen des Deutschen Städtetags. Die Interessenvertretung vor allem größerer Städte in Deutschland hatte angesichts drastisch gestiegener Energiepreise einen Sparmaßnahmenkatalog mit Ratschlägen aufgelegt. Neben dem Reduzieren der Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Straßen lautet eine Empfehlung auch: ‚Abschaltung von mobilen Luftreinigungsgeräten‘.“

https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/corona-so-ungleich-sind-luftfilter-an-schulen-im-norden-verteilt-43322724

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Faktensammler

Der Deutsche Städtetag hält Erkrankungen für billiger als Virenfilter… was für eine Milchmädchenrechnung.

Faktensammler
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Ich prognostiziere, dass eine gleichlautende Verfügung sehr zeitnah in Bezug auf die gerade angeschafften LED-Boards, I-Pads etc. veröffentlicht werden wird. Ganz nach dem Motto: „Ups, die Teile sind ja schon bei der Lieferung schrottreif, Hard- und Software fehleranfällig/Dritte Wahl bzw. Beta-Quellcode – und der Stromverbrauch an den Schulen der Stadt/des Landkreises ist ins Unermessliche gestiegen. Und dabei sind die gestiegenen Preise noch nicht mal eingerechnet. Also: Alles, was Strom verbraucht, ab sofort bitte nicht mehr nutzen und direkt wieder auf Kreidetafeln umstellen. Ach, Mist: Die haben wir ja entsorgen lassen.“