Fachkräfte-Mangel: FDP und SPD fordern endlich Vergütung für Kita-Ausbildung

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Angehende Kita-Erzieherinnen und -Erzieher müssen nach Ansicht der FDP im Landtag von Schleswig-Holstein für ihre Ausbildung eine Vergütung bekommen. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssten mehr Menschen für eine Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich gewonnen werden, erklärte am Mittwoch der kitapolitische Sprecher der Fraktion, Heiner Garg. Die ebenfalls oppositionelle SPD pflichtete bei.

Kita-Fachkräfte werden händeringend gesucht – dem interessierten Nachwuchs wird der Einstieg aber noch immer schwer gemacht (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

«Die Kita-Ministerin sollte daher eine erste entscheidende Weiche stellen und dafür sorgen, dass die Ausbildung in staatlichen Einrichtungen grundsätzlich vergütet wird, unabhängig von der Form der Ausbildung», so Garg. Die amtierende Ressortchefin Aminata Touré (Grüne) hatte den FDP-Politiker nach der Landtagswahl auf diesem Posten abgelöst.

«In der Regel dauert die Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher fünf Jahre», erläuterte der Ex-Minister, der in seiner Amtszeit das Problem allerdings auch nicht gelöst hatte. Gleichwohl meinte er: «Wenn junge Menschen sich gegen den Beruf entscheiden, weil sie Probleme haben, ihren Lebensunterhalt in dieser Zeit zu finanzieren, kann ich das gut verstehen.» Motivierte Menschen würden aber dringender denn je gebraucht, so dass die Vergütung der Ausbildung grundsätzlich und einheitlich geregelt werden müsse.

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«Auf keinen Fall darf die Qualität in den Kitas sinken, indem man Fachkräfte durch Quereinsteiger und Hilfskräfte ersetzt», sagte Garg. Quereinsteiger könnten eine Unterstützung sein, aber nicht die Lösung des Problems. Touré hatte kurz nach ihrem Amtsantritt angekündigt, sie wolle in den Kitas zur Entlastung des pädagogischen Fachpersonals neue Beschäftigte einstellen lassen, die zum Beispiel im Verwaltungs-, Organisations- und Servicebereich arbeiten könnten.

Eine Ausbildungsreform hin zu vergüteten Ausbildungen im Erziehungsbereich wäre ein wichtiger Baustein, um mehr Fachkräfte zu gewinnen, erklärte die SPD-Landtagsabgeordnete Sophia Schiebe. Die SPD fordere das schon lange. «Die Landesregierung hat seit Jahren verschlafen, hier tätig zu werden.» News4teachers / mit Material der dpa

Wird wirklich Zeit: Ministerin Giffey will Ausbildung für Erzieher vergüten

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5 Kommentare
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Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Alle fordern immer „billig“ oder sogar „kostenlos“ und hier sogar eine „Vergütung“ für bzw. während der Ausbildung, aber keiner davon macht sich Gedanken, woher die Mittel dafür kommen sollen. Kostenlos ist es wirklich niemals, es wird woanders eingespart oder eingefordert.

Bald sollen sicherlich auch Schüler ein „staatliches (+ stattliches?) Taschengeld“ bekommen. Alles schön und gut, aber woher nehmen, wenn nicht stehlen?

PS: In der DDR bekamen Schüler der 11.-12. Klassen (EOS) meiner schwachen Erinnerung nach ganz zuletzt genau so ein „Taschengeld“. Wer erinnert sich?

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Unfassbar
1 Jahr zuvor

In der Ausbildung eine Vergütung bekommen? Wer kommt denn auf sowas? Was kommt als nächstes? Freibier für alle?
Es werden immer mehr Kommentare hier, die nur noch schwer zu ertragen sind.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Niemand zwingt „Unfassbar“ und andere, Kommentare anderer überhaupt zu lesen. Man kann einfach die Artikel lesen und sich sein Teil denken, vielleicht auch dazu (!) kommentieren. Die „Zensuren“ für Kommentare anderer sind völlig absurd. Und der aggressive, rechthaberische Ton erinnert manchmal an Donald Trump.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Wieso dauert diese Ausbildung volle fünf Jahre? Hier steht jedenfalls, dass das auch noch vom Bundesland abhängt:
https://www.zukunftsberuf-erzieher.de/erzieher-werden/ablauf-der-ausbildung
Es heißt, dass das 2-5 Jahre dauert. Merkwürdig, dass man den Bachelor international mit ECTS-Punkten vereinheitlichen wollte. Aber bei dieser Ausbildung gibt’s ein föderales Chaos.

Ron
1 Jahr zuvor

Reduziert die Ausbildungszeit auf drei Jahre und honoriert diese mit entsprechend Geld. Der Beruf des Erziehers kann schnell attraktiv gemacht werden.